Aarhus

Bild oben: Abendsonne im „Skywalk“ des Kunstmuseums ARoS: der dänisch-isländische Künstler Olafur Eliasson hat die begehbare Riesenplastik „Your Rainbow Panorama“ 2011 auf dem Dach des Gebäudes geschaffen.

Aarhus (bis 2010: Århus)

Aarhus liegt in Dänemark in Mittel-Jütland und ist mit etwas etwa 350 Tausend Einwohnern nach Kopenhagen die zweitgrößte Stadt Dänemarks. Sie gehört auch zu den ältesten dänischen Städten und geht wohl auf eine Wikinger-Siedlung zurück; der Name bedeutet so viel wie Häuser an der Flussmündung. Tatsächlich mündet das Flüsschen Å hier in die Aarhus-Bucht.

In Dänemark hatte Aarhus früher offenbar immer den Ruch des Provinziellen; den hat die Stadt aber durch neuere (auch städtebauliche) Entwicklungen mittlerweile abgelegt. Dazu beigetragen hat sicher auch die Auszeichnung mit dem Titel „Europäische Kulturhauptstadt“, den Aarhus 2017 tragen durfte, was für die Stadt sicher auch einen Entwicklungsschub und eine Imageaufwertung mit sich gebracht hat.

Das Musikhuset ist Spielstätte des Symphonieorchesters und der Jyske Opera.

Im Deutschen Architekturblatt (online) schreibt der Berliner Architekt Heiko Weissbach unter der Überschrift „Auf nach Aarhus – Positives Lebensgefühl in Wasserlage“:

„Als inspirierendes Reiseziel empfehle ich die dänische Stadt Aarhus. Die Kulturhauptstadt von 2017 bietet jedem (fachlich) Reisenden eine unglaubliche Vielfalt an städtebaulichen und architektonischen Highlights. Allen voran steht die Konvertierung ehemaliger Container-Hafenflächen zum neuen Stadtteil Aarhus Ø (Ø ist das dänische Wort für Insel) sowie die komplette Überarbeitung der innerstädtischen Hafengebiete. Wo ehemals Industrie und damit einhergehender Lastwagenverkehr die Hafenfront dominierten, befindet sich heute eine barrierefreie Fläche, auf der der Individualverkehr auf ein Minimum reduziert und eine Straßenbahnverbindung wiedereingeführt wurden und Fußgänger wie Radfahrer priorisiert werden.

Ergänzt wird das Ganze unter anderem von dem neuen „Urban Media Space“ des Büros SHL (2015) oder dem neuen Wohnbauprojekt „AARhus“ von BIG (2019), zu dem auch ein neues Hafenbad gehört (bereits 2018 eröffnet). Über die rein fachlichen Themen hinaus bietet Aarhus eine vielfältige Gastronomie und insgesamt ein positives Lebensgefühl, das im Wesentlichen von rund 20 Prozent Studierenden aus aller Welt geprägt wird.“ 

Kunst, Musik, Kultur…

Aarhus ist auch eine Stadt der Musik (Musikhuset!), der Kunst (Kunstmuseum ARoS), der Kultur, der Architektur, der Bildung und Ausbildung: 45 000 Studenten/innen besuchen hier die zweitgrößte Universität Dänemarks, die 1928 gegründet wurde. Auch eine Architekturhochschule gibt es und die Architektendichte in der Region sei landesweit auf einem Spitzenplatz.

Bekannt ist die Stadt auch für das große Freiluft-Museum „Den Gamle By“, für das ikonische Rathausgebäude von Arne Jakobsen und Erik Møller sowie das neue archäologische Moesgaard Museum etwas südlich der Stadt, welches sich mit Leben und Kultur der Wikinger befasst.

Aarhus: Stadt-Impressionen

Bilder oben: das Flüsschen Å zieht sich durch die Innenstadt; die Uferpromenade (Å-Boulevarden) wird gastronomisch genutzt. Das war nicht immer so: im Innenstadtbereich war das Flüsschen überdeckelt und nicht zu sehen; erst 1994 verabschiedete der Stadtrat einen Plan, den Wasserlauf wieder zu öffnen. Die Maßnahme entpuppte sich im Nachhinein als Erfolgsgeschichte. Letztes Bild: das Hotel „Royal“ liegt am Marktplatz (Store Torv) direkt am Dom; 1838 erbaut gehört es zu den ältestens Hotels am Platz.

Bilder oben: direkt gegenüber dem Kunstmuseum ARoS befindet sich das 1906 erbaute Gerichtsgebäude mit angrenzendem Untersuchungsgefängnis. Der Dom (St. Clemens Kirk) wurde um 1200 als romanische Basilika errichtet, nach 1400 aber zur gotischen Kathedrale umgestaltet. Letzte zwei Bilder: der Bahnhof von Aarhus.

Bilder oben: die Søndergade ist die Hauptgeschäftsstraße von Aarhus; hier befindet sich auch das Kaufhaus Salling, welches  auf dem Gebäudedach nicht nur ein Café und eine Bühne mit Zuschauertreppe angelegt hat, sondern mit dem Skywalk auch einen Spaziergang hoch über der Fußgängerzone erlaubt.

Letzte Bilder: die Universität von Aarhus ist die größte in Dänemark und residiert seit 1930 mit den meisten Institutsgebäuden aus gelben Klinker-Ziegeln in einem weitläufigen Parkgelände.

Bilder oben: von dem Fahrrad-Parkhaus gelangt man im Bahnhof von Aarhus direkt auf die Bahnsteige.

Das Rathaus

Der Ausschreibung für ein neues Rathaus (1937) folgend, konzipierten Arne Jacobsen und Erik Møller ein schlichtes, sachliches Verwaltungsgebäude mit einer grauen Fassade aus norwegischem Marmor. Es besteht aus drei quaderförmigen, unterschiedlich hohen Gebäudeteilen, die sich teilweise überschneiden. Der  60 Meter hohe Turm war von den Architekten in ihrem ursprünglichen Entwurf nicht vorgesehen, wurde aber von der Bürgerschaft gewünscht, um den Gebäudekomplex repräsentativer wirken zu lassen. Das Gebäude wurde 1941 bezogen.

Seit 1994 steht das Rathausgebäude unter Denkmalschutz und hat für die Stadt inzwischen ikonischen Status. Am Rathaus angebracht ist ein großes bronzenes Halbrelief zum wissenschaftlichen Wirken des Astronomen Ole Rømer, der 1644 in Aarhus geboren und besonders durch die Bestimmung der Lichtgeschwindigkeit durch eine astronomische Messung bekannt wurde.

Das Rathaus von Aarhus wurde von Arne Jacobsen und Erik Møller geplant und erbaut und 1941 eingeweiht.

Bilder oben: das Rathaus von Aarhus mit der markanten Uhr am Turm; letzte Bilder: der nächtlich beleuchtete Haupteingang.

Bilder oben: vor dem Rathaus steht ein Brunnen mit Agnete und dem Seemann, Figuren aus einem dänischen Märchen. Das Bronzerelief an der Außenwand des Rathauses erinnert an den in Aarhus 1644 geborenen dänischen Astronomen Ole Rømer, der unter anderem durch Messungen an der Umlaufdauer von Jupitermonden die Lichtgeschwindigkeit bestimmen konnte.

Der neue Hafenbereich

Am meisten verändert hat sich die Stadt seit Beschluss eines Regionalplanes in 2002/03 im Bereich des Hafens. Dieser wurde im 19. und 20. Jahrhundert immer wieder erweitert und hat sich in neuerer Zeit vor allem im Norden der Stadt ausgebreitet; inzwischen ist es der zweitgrößte Hafen Dänemarks und der größte Containerumschlagplatz des Landes.

Der innenstadtnahe Hafenbereich wurde und wird zunehmend für Wohnungsbau und für die öffentliche Nutzung transformiert; hier sind zum Beispiel das DOKK1 genannte Gebäude (welches die städtische Bibliothek und ein Bürgerbüro sowie die Tourismusinformation enthält) entstanden sowie das Ausbildungszentrum „Navitas“ und im Bereich des ehemaligen Container-Terminals viel moderne Wohnarchitektur, darunter der spektakulär geformte Wohnkomplex „Eisberg“.

Zum neu gestalteten Hafen-Stadtteil ein Zitat von der Website www.skandinavientrips.de/ : „Der Hafenstadtteil Aarhus Ø ist so etwas wie die architektonische Experimentierzone von Dänemarks zweitgrößter Stadt. Schon in den vergangenen Jahren erzielten Gebäude wie der „Eisberg“ oder Aarhus’ neue Bibliothek Dokk1 internationale Aufmerksamkeit. Projekte für Arbeiten, Wohnen und Freizeit gehen in Aarhus Ø eine spannende Mischung ein: So finden sich Bürogebäude direkt neben Beachvolleyballplätzen, Bars und Cafés. Mit seiner Lage zwischen dem Yachthafen von Aarhus sowie den Piers 4 und 2 liegt auch das neue „Bassin 7“ eingebettet wie eine kleine Oase in der futuristischen Umgebung. Geplant sind in Aarhus Ø in den kommenden Jahren weitere Erholungs- und Kulturangebote wie Theater, Badehäuser, ein Strandbereich, Geschäfte, Restaurants sowie Hotels und Konferenzcenter.“

Bilder oben: vom Dach des Kaufhauses „Salling“ oder des Kunstmuseums ARoS kann man über die Innenstadt hinweg auf die Kräne des Containerhafens und die dahinter liegende Bucht von Aarhus und die Ostsee sehen.

Bilder oben: historisches Zollkammer-Gebäude im Hafen; im Hafenbecken 1 macht im Sommer stets die königliche Jacht „Dannebrog“ fest, die nach der Landesflagge Dänemarks benannt ist; nebenan ankern die großen Kreuzfahrtschiffe.

Bilder oben: Fährhafen und Containerhafen.

DOKK1: Bibliotek, Medienzentrum, Bürgeramt und mehr…

Wo das Flüsschen Å in die Aarhus-Bucht mündet, steht seit 2015 die größte öffentliche Bibliothek Skandinaviens, das Multifunktionsgebäude DOKK1 vom Architekturbüro Schmidt/Hammer/Lassen: außer der Bibliothek ist hier ein Bürgeramt untergebracht, ein Veranstaltungssaal und das Stadtarchiv. Örtliche Vereine haben hier Räume, in denen sie sich treffen können. Ein Journalist nannte das DOKK1 in einem Beitrag das „Wohnzimmer für die  Stadt“. Das Erdgeschoss wird von der Stadtbahn durchfahren und hier befindet sich auch die Tiefgarage.

Auf der Website www.visitaarhus.de kann man lesen:

„Man kann ohne Weiteres einen ganzen Tag im Mehrzweckgebäude DOKK1 verbringen. Hier gibt es ein breites Angebot an Möglichkeiten zum Spielen und Entspannen für Kinder und die ganze Familie. Hier kann man in aller Ruhe entspannen, aber auch aktiv sein, zuhören, spielen und die vielen Möglichkeiten, die das Haus bietet, entdecken. Hier gibt es interaktive Medien, Spiele, Verkleidungsmöglichkeiten, Geschichten, Spielplätze – sowohl drinnen als auch draußen u.v.a.“

Bilder oben: DOKK1: größte öffentliche Bibliothek Skandinaviens.

Bilder oben: Gebäudedetails; das Haus besteht aus Stahl, Glas und Beton; die Fassade ist im oberen Gebäudebereich als Stahlgitter ausgelegt.

Bilder oben: Spielmöglichkeiten gibt es sowohl im als auch vor dem Gebäude.

Bilder oben: Blick in die Bibliothek.

Bilder oben: auf den für den ehemaligen Containerhafen in der Bucht von Aarhus künstlich aufgeschütteten Flächen entsteht gerade in neuer Stadtteil mit moderner, mutiger und z. T. auch luxuriöser Wohn-, Büro- und Gewerbearchitektur; auch Einrichtungen für Sport und Freizeitgestaltung (Hafenbad) fehlen nicht: hier unter anderem das Terrassenhaus AARhus des Architekturbüros BIG (Bjarke Ingels Group), das auf trapezförmigem Grundriss 13 bzw. 19 Stockwerke gestuft in die Höhe ragt und 2019 fertiggestellt wurde.

Bilder oben: das „Zentrum für Lehre, Forschung, Innovation und Entrepreneurship“, welches auch die Ingenieur-Hochschule beherbergt, ist in einem Gebäudekomplex mit gezacktem, sternförmigen Grundriss an der Hafenfront entstanden. Geplant und gebaut wurde das als „Navitas“ bezeichnete Gebäude von den Büros Kjær&Richter und Christensen&Co.

Bilder oben: weitere Büro- und Wohnbebauung im neu gestalteten  Aarhuser Hafen. Erste zwei Bilder: der Firmensitz der Modefirma Bestseller von C. F. Møller Architects.

Bilder oben: außergewöhnliche Fassadengestaltung an diesen Wohn-Solitären (Studentenwohnungen) in Aarhus Ø.

Bilder oben: vier verschiedene Architekturbüros haben an der Konzeption dieser Wohnanlage gearbeitet, die durch ihre Gebäudeform und die Farbgebung (weiße Metallfassaden, weit auskragende Balkone mit Glasbrüstungen in verschiedenen Blautönen) an große treibende Eisberge erinnern soll und daher auch so benannt wurde: Isbjerget (Eisberg): Julien de Smedt (Kopenhagen), Louis Paillard (Paris), SeArch (Amsterdam und CEBRA (Aarhus).

Das Musikhuset – größtes Konzerthaus Skandinaviens

Das Architekturbüro Kjær&Richter stellte 1982 das Gebäude für Musikveranstaltungen aller Art in Aarhus fertig: das Musikhuset ist Spielstätte für das Aarhus Symphonieorchester, für die Oper (Jyske Opera), das Jyske Musikkonservatorium und das Kindertheater; es ist in Skandinavien das größte Haus für Musikveranstaltungen. Der gewaltige Gebäudekomplex ist von einem Parkgelände umgeben und grenzt westlich an den Rathauspark an. Für Freiluftveranstaltungen existiert direkt neben dem Gebäude ein Amphitheater. Die Veranstaltungssäle, Künstlergarderoben, die Verwaltungsbereiche usw. hüllen sich in gelben Backstein, während das Foyer/Atrium als riesige Glashalle davorgesetzt ist. Das in voller Gebäudehöhe offene Foyer beherbergt die Gästegarderoben, einen Infobereich und den Kartenschalter sowie ein Restaurant und ein Café. Dieser Bereich ist öffentlich und offen und daher auch immer mit Leben erfüllt; es ist ein ganz wunderbarer Ort der Begegnung und der Muße und ein unvergleichliches architektonisches Raumerlebnis. Hier finden auch Ausstellungen statt oder kleinere Musik-Events.

Vom Foyer aus führen Treppen zu Galerien/Balkonen in den verschiedenen Einlassebenen der Konzertsäle. Das Atrium ist durch die Vollverglasung sowohl transparent von außen als auch von innen beim Blick in den Park und auf das benachbarte Rathaus.

Das Musikhuset wurde 2007 um weitere Säle und Räumlichkeiten für das Musikkonservatorium erweitert. 

Bilder oben: die Konzerthalle „Musikhuset“ von Kjær&Richter, welches zwischen 1979 und 1982 erbaut wurde.

Das Theater von Aarhus

Vom Architekten Hack Kampmann (1856 – 1920), der 16 Jahre lang in Aarhus lebte, stammen einige Gebäude in der Stadt, unter anderem das Zollkammer-Gebäude, die Kathedralschule, das Schloss Marselisburg und das Theatergebäude, welches nach etwa zweijähriger Bauzeit in 1900 eingeweiht wurde.

Bei der Gestaltung des Gebäudes, insbesondere der Fassade kombinierte der Architekt viele klassische Elemente wie Säulen, Rundbogen, Dreiecksgiebel mit solchen der dänischen Nationalromantik und des Jugendstil. Letztere zeigen sich insbesondere in den Details von Fenstern, Türen oder den Fassadenreliefs.

Heute ist das Haus Spielstätte mehrerer Bühnen.

Das Theater-Gebäude.

Scandinavian Center (Aarhus Congress Center)

Das 1995 von Friis&Moltke erichtete Kongresszentrum ist ein zweiflügeliger Bau, dessen beide parallel verlaufende Flügel durch ein glasüberdachtes Atrium (Arkadengang) verbunden sind. Außer dem Konferenzzentrum gibt es im Gebäudekomplex ein Hotel, ein privates Krankenhaus und eine Ladenpassage.

Innerhalb des Atriums überwindet man mittels Rolltreppen den nicht unerheblichen Höhenunterschied zwischen dem oberen Eingang auf Höhe des Musikhuset und dem unteren am ehemaligen Güterbahnhofsgelände.

Farblich passt sich das Gebäude einerseits an seine Nachbarschaft (Rathaus, Musikhuset) an, zum anderen wirkt die Außenseite der Arkaden wie ein großer Spiegel.

Der unten gelegene Ausgang des Kongresszentrums.

Bilder oben: besonders bei Abendsonne reizvoll: der verglaste Arkadengang.

Bilder oben: mit Rolltreppen kann man den Höhenunterschied zwischen der höher- und der tieferliegenden Gebäudeseite überwinden.

Den Gamle By (Die alte Stadt)

Nordwestlich des Stadtzentrums befindet sich das Freilichtmuseum für Stadtkultur mit mittlerweile 75 historischen Gebäuden aus ganz Dänemark aus der Zeit vom 16. Jahrhundert bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts. Das neueste „Exponat“ ist die Rekonstruktion des Münzmeisterhofes.

In der zusammengewürfelten historischen Kleinstadt findet man eine Bäckerei, eine Schule, ein Zollamt,  ein Postamt, eine Apotheke, mehrere Handwerksbetriebe wie Schneiderei, Goldschmiede, Seilerei, Hutmacherei etc., eine Auswerkstatt mit Tankstelle, eine Mühle und vieles mehr.

Übersichts-Tafel zu den verschiedenen Gebäuden des Freilichtmuseums.

Bilder oben: eine historische dänische Kleinstadt mit Gebäuden aus dem ganzen Land.

ARoS

Das neue Kunstmuseum ARoS von Schmitt, Hammer & Lassen stellt v.a. neuere dänische sowie zeitgenössische/moderne Kunst aus; ursprünglich wurde das Museum von Bürgern der Stadt Mitte des 19. Jahrhunderts gegründet. Für den aktuellen Museumsbau wurde 1997 ein Wettbewerb ausgeschrieben; das Gebäude wurde 2004 fertiggestellt.

Nach außen hin handelt es sich um einen Kubus aus roten Backsteinen, der mittig durch eine gebäudehohe Glaswand geteilt wird; hier verläuft eine öffentliche Passage durch das Haus; den Museumsshop, das Café und das Atrium kann man also ohne Kauf einer Eintrittskarte besuchen. Die verschiedenen Ebenen der Sammlung kann man entweder über Aufzüge oder einen  schraubenförmig gewundenen Erschließungsgang erreichen. Das Atrium / Foyer ist gebäudehoch nach oben offen und vermittelt sowohl vom Ergeschoss aus als auch von den Galerien in den verschiedenen Stockwerken oder dem schraubenartig gewundenen Erschließungsgang aus spektakuläre Aus-/Ein- und Überblicke.

Der Name des Museums enthält die lateinische Bezeichnung für „Kunst“ (ARS) und ist ansonsten die alte Bezeichnung für die Stadt Aarhus.

Bilder oben: das Museumsgebäude befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Musikhuset. Das gebäudehohe Atrium/Foyer ist öffentlich zugänglich, wie das Museumscafé und der Museumsshop.

Bilder oben: der isländisch-dänische Künstler Olafur Eliasson hat dem Gebäude 2011 „die Krone“ aufgesetzt: die ringförmige Riesenplastik „Your Rainbow Panorama“, die auf wenigen dünnen Stützen mehr als drei Meter über dem Gebäudedach schwebt, einen Durchmesser von etwa 50 Metern und einen Querschnitt von etwa 3×3 Metern aufweist und mit farbigem Kunststoffglas des Regenbogenspektrums verkleidet ist; beim Durchschreiten sieht man die Stadt also durch Farbfilter unterschiedlicher Tönung.

Kunsthal Aarhus

Die Aarhus Kunsthal wurde urspünglich auf Initiative des Kunstvereins 1917 von Axel Hoeg-Hansen erbaut. Das Kunstgebäude besteht in dieser Ausbaustufe aus einem L-förmigen Bau und einem 8-eckigen Pavillon.

Vom Architekturbüro C. F. Møller Architects wurde die Kunsthalle 1993 und 2003 erweitert/umgebaut; zunächst entstand ein neuer Eingangsbereich. Später wurde die Ausstellungsfläche durch eine unterirdische Erweiterung stark vergrößert. Die Glasbauten im Parkgelände fungieren als verglastes Treppenhaus bzw. Oberlicht für diese neuen Ausstellungsräume. Das Parkgelände, welches das Museum umgibt, ist inzwischen auch Skulpturenpark.

Auf der Website www.visitaarhus.de kann man zum Ausstellungskonzept Folgendes lesen: „Zum Ausstellungsprogramm gehören Soloausstellungen, thematische Ausstellungen, Sonderausstellungen für Kinder und Jugendliche sowie Dialog-Ausstellungen, an denen dänische und ausländische Künstler beteiligt sind. Mit Gemälden, Skulpturen, Fotografien, Installationen, Performances, Filmen und Videos ist hier das ganze Spektrum der Gegenwartskunst vertreten.“

Die Aarhus Kunsthal befindet sich im Stadtzentrum in einem kleinen Park.

Bilder oben: das historische Gebäude der Kunsthal von 1917 mit den modernen Erweiterungsbauten.

Moesgaard Museum

Das Moesgaard Museum befindet sich seit 1970 im Gut Moesgaard. 2014 wurde das neue Ausstellungsgebäude von Henning Larsen und Kristine Jensens Tegnestue fertiggestellt; es befindet sich einige Kilometer südlich des Stadtzentrums von Aarhus und liegt in unmittelbarer Nachbarschaft des Hofguts Moesgaard, wo jetzt das Archäologische Institut der Universität Aarhus untergebracht ist. In diesem praehistorische Museum kann man die Geschichte Dänemarks von der Steinzeit bis zu den Wikingern erkunden.

Das keilförmige Gebäude ist in den Hang eingelassen; das Dach ist begrünt und auch begehbar. 

Nach Betreten des Gebäudes über die Zugangsbrücke (vom Parkplatz aus) oder über das flach geneigte Dach gelangt man zunächst in das sich über alle Etagen erstreckende Foyer mit Museumsshop, Ticketschalter und Café, welches ein beeindruckendes Raumerlebnis bietet.

Das praehistorische Moesgaard-Museum zeigt die Geschichte Dänemarks von der Steinzeit bis zu den Wikingern.

Zitat von der Website www.baunetzwissen.de zum Museumsgebäude:

„Nur knappe zehn Kilometer südlich von Aarhus liegt die dänische Kleinstadt Højbjerg. Im Oktober 2014 öffnete hier das Moesgaard Museum seine Tore. Ursprünglich ein Freilandmuseum zur dänischen Geschichte, entstand mit dem Neubau nach Plänen von Henning Larsen Architekten aus Kopenhagen ein Museum der Ur- und Frühgeschichte mit Fokus auf der Stein- bis Wikingerzeit. (…)

Als mit Gras, Moos und Blumen bewachsene Dachschräge erhebt sich das Museum aus der hügeligen Landschaft von Skåde Richtung Bucht von Aarhus. Vom Meer aus erscheint die Fassade als prägnante Landmarke. Gleich dem Ergebnis eines Spatenstichs in der Moorlandschaft steigt die Geländeoberfläche an und gibt – analog zum archäologischen Museumsthema – die einst darunter verborgenen Schätze frei.“

Bilder oben: das neue Moesgaard-Museum.

Bilder oben: Eingangsbereich / Atrium des Moesgaard-Museums von Henning Larsen Architekten.

Bilder oben: im Hofgut Moesgaard sind die Institute für Ethologie und Archäologie der Universität Aarhus untergebracht.

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