Hamburg

Zu den Hamburger Kulturbauten (mit Elbphilharmonie)

Bild oben: Frühlingssonne in den Hamburger Alsterarkaden. Dieser Rundbogengang und die damit verbundenen Gebäude entstanden nach der Zerstörung des Rathauses durch den Großen Brand von 1842 in den unmittelbaren Folgejahren. Die Pläne zum Bau im italienischen Stil stammen von Alexis des Chateauneuf.

Hansestadt Hamburg – geschichtliche Notizen

Die Stadtgründung erfolgte wohl im 9. Jahrhundert an einem Ort, an dem sich wichtige Wasser- und Handelswege kreuzten; die Stadt war zeitweise unter dänischer Herrschaft und entwickelte sich zu Beginn des 16. Jahrhunderts zur reichsfreien Stadt. Mit diesem Status und den damit verbundenen Privilegien wurden Kaufleute angezogen, 1558 wurde hier die erste deutsche Börse gegründet und um 1600 zählte die Stadt schon etwa 36 Tausend Einwohner. Im 19. Jahrhundert gewann die Freie und Hansestadt Hamburg im Zuge der industriellen Revolution und einem raschen Anwachsen der Bevölkerung große Bedeutung als Hafen- und Handelsstadt. 1847 wurde hier die Reederei HAPAG gegründet. Ende des 19. Jahrhunderts entstanden der Freihafen und die Speicherstadt, 1911 der erste Elbtunnel.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts überstieg die Einwohnerzahl bereits die Millionengrenze. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt bei britischen Bomberangriffen (1943) stark zerstört.

In der neueren Geschichte der Stadt haftet vor allem das Jahr 1962 mit der großen Sturmflut im Gedächtnis. Mitte der 70er Jahre wurde die über den Hafen führende Köhlbrandbrücke fertiggestellt, etwas später der neue Elbtunnel.

1997 stellte der Erste Bürgermeister der Stadt einen Plan vor, welcher die in Zentrumnähe befindlichen Bereiche ehemaliger Hafenanlagen (im Umfeld der Speicherstadt) zu einem großen Stadtentwicklungsgebiet machen sollte. Der Plan wurde unter den verschiedenen Stadtregierungen mehrfach überarbeitet, schließlich ging und geht daraus die heutige Hafen-City hervor. Auf der Website der Hafen-City GmbH kann man dazu lesen:  „Europas größtes innerstädtisches Stadtentwicklungsvorhaben ist ein Modell für die neue europäische Stadt am Wasser“. Was ursprünglich hauptsächlich hochpreisiges Wohnen sowie Büros vorsah, hat sich mittlerweile zu einem sozial besser gemischten, hauptsächlich dem Wohnen dienenden Stadtbereich entwickelt, in dem auch Genossenschaften Projekte realisieren und ein bestimmter Prozentsatz an Wohnungen dem sozialen Wohnungsbau vorbehalten ist.

In neuerer Zeit machte vor allem der Bau der Elbphilharmonie auf einem Hafenspeicher international Schlagzeilen. Das Konzerthaus wurde zwischen 2007 und 2017 errichtet. Positive (und grüne) Spuren in der Stadt hinterließ auch die Gartenschau von 2013.

Hamburg – Stadtimpressionen

Bilder oben: Bilder der Stadt: die Situation am Baumwall mit Hochbahn und Kirche St. Michaelis (im Volksmund nur „Michel“ genannt); Alsterarkaden und Hotel an der Binnenalster; historische oder im ursprünglichen Stil restaurierte Gebäude (Handelskammer, Johannis Contor), Sitz des Wasser- und Schifffahrtsamtes, Gebäude an der Seilerstraße und an der Binnenalster.

Bilder oben: ältere und neuere Gebäude; alter Elbpark in Hafennähe mit Bismarck-Denkmal.

Bilder oben: prächtige Geschäftshäuser und Passagen: das restaurierte (und modern aufgestockte) Johannis-Contor (2009, KNBK-Architekten), das 2002 renovierte und ursprünglich von 1903 stammende Heine-Haus sowie die Passage im Levante-Haus.

Bilder oben: Hamburg war und ist eine bedeutende Handelsstadt; mondäne Geschäftshäuser und Einkaufspassagen (Levante-Haus, Kaisergalerie) laden zum Bummeln ein.

Hamburg – Stadt am Wasser

Heute ist Hamburg mit 1,9 Millionen Einwohnern hinter Berlin (3,6 Millionen) die zweitgrößte deutsche Stadt. Flächenmäßig liegt Berlin (890 Quadratkilometer) ebenfalls vorn; mit der halben Einwohnerzahl steht den Hanseaten allerdings mit 755 Quadratkilometern relativ gesehen fast doppelt soviel Platz zur Verfügung. Wasserflächen spielen in beiden deutschen Großstädten eine Rolle: etwa 60 Quadratkilometer von der Fläche Hamburgs und ebenso von der Berlins sind Seen und Flüsse. Das Wasser, das in Spree und Havel durch Berlin fließt, findet sich nach Mündung dieser Flüsse in die Elbe schließlich in Hamburg wieder.

Zwar hat die Hansestadt einen Seehafen und steht mit dessen Größe in Deutschland an erster, in Europa nach Rotterdam und Antwerpen an dritter Stelle; das Meer, die Nordsee, ist aber etwa 100 Kilometer von Hamburg entfernt; die „großen Pötte“ steuern den Hafen über die (dazu eigens immer wieder ausgebaggerte) Elbe an. Der Hafen hat für die Wirtschaftsstärke der Stadt / des Bundeslandes, für den allgemeinen Warenverkehr und für viele Bereiche der in der Region angesiedelten Industrie allergrößte Bedeutung; für Touristen liegt die Bedeutung mehr auf dem Flair von Hafen, Landungsbrücken und Fischmarkt…

Andere Assoziationen, die man mit dem Namen der Stadt verbindet sind die Binnenalster, der Jungfernstieg, die Alsterarkaden, die mit neuem Leben erfüllte Speicherstadt, das Schanzenviertel, die weltberühmte Elbphilharmonie, die Reeperbahn und der Hamburger „Michel“, die Mönckebergstraße, das Rathaus oder die neu errichtete Hafen-City. Bei Hamburg denkt man vielleicht auch an die immer noch dort arbeitenden Kaffeeröstereien oder die Präsenz von Medienhäusern (z. B. Verlag des „Spiegel“ oder der Wochenzeitung „Die Zeit“).

Bilder oben: an der Binnenalster (Alsterarkaden, Reesendammbrücke, Jungfernstieg, große Fontäne), Außenalster und an der Elbe bei Ottensen. Die Binnenalster wurde ursprünglich im Mittelalter durch Aufstauen des Flüsschens Alster künstlich angelegt. Mit dem aufgestauten Wasser konnten die Getreidemühlen der Stadt dann auch noch betrieben werden, wenn die Wasserführung gering war oder Trockenheit herrschte.

Bilder oben: aufgrund seiner Kanäle, die in Hamburg Fleete heißen, wird die Stadt auch oft mit Venedig verglichen („Venedig des Nordens“); grundsätzlich sind die Fleete schiffbare Kanäle, auf denen ursprünglich ein Großteil des Warenverkehrs abgewickelt wurde.

Der Alte Elbtunnel

Der Tunnel verbindet den Stadtteil St. Pauli mit der Elbinsel Steinwerder. Der Zugang befindet sich am Nordufer der Elbe in einem Seitengebäude der Landungsbrücken; auf der gegenüberliegenden südlichen Seite befindet sich ebenfalls ein imposantes Zugangs- bzw. Schacht-Gebäude.

Über Personenaufzüge und über hydraulisch betriebene Kabinen für Fahrzeuge gelangt man vom Straßenniveau auf die 24 Meter tiefer gelegene Tunnelsohle.

Der Tunnel hat zwei Röhren, die Ost- und die Weströhre. Die Oströhre wurde 2019 nach über 8-jähriger Sanierung wieder eröffnet, in der Weströhre finden noch Bauarbeiten statt. Heute ist der Tunnel vor allem dem Fußgänger- und Fahrradverkehr vorbehalten.

Der Tunnel wurde 1911 nach etwa 4-jähriger Bauzeit eröffnet; er ist 427 Mater lang und jede Röhre hat einen Durchmesser von knapp fünf Metern. Die Wände sind komplett mit Fliesen ausgelegt. Bei der Sanierung der Oströhre wurden alle 400 000 Kacheln ersetzt. Am Übergang von ebener Seitenwand und Tonnendecke verläuft beidseitig über die gesamte Tunnellänge hinweg ein Schmuckband aus größeren und türkis gefärbten Relief-Kacheln. Zudem gibt es insgesamt 80 Bildreliefs, auf denen alle möglichen Fluss-/Meerestiere und -pflanzen dargestellt sind.

Architekt des Bauwerkes war Otto Wöhlecke, der auch die beiden Schachtgebäude an den Tunnelenden aufwändig gestaltete.

Zum Bild: Informationstafel mit den Baudaten des Tunnels am nördlichen Schachtgebäude.

Nach seiner Eröffnung wurde der Tunnel, der eine Fährverbindung ersetzte, welche dem Andrang nicht mehr entsprechen konnte, jährlich von bis zu 19 Millionen Menschen genutzt. Durch den Tunnel konnten vor allem die Hafenarbeiter vom nördlichen Elbe-Ufer bequem zu ihren Arbeitsplätzen gelangen. Damals wurde der Tunnel auch von Fahrzeugen und Pferdekutschen befahren.

Nach der Fertigstellung des Neuen Elbtunnels im Zuge der Autobahn A7 im Jahr 1975 mit inzwischen vier Röhren und acht Fahrbahnen nahm die verkehrliche Bedeutung des Alten Elbtunnels ab. Heutzutage ist es vor allem auch eine Touristenattraktion.

Der Bau des Tunnels zu Beginn des 20. Jahrhunderts war eine Meisterleistung der Ingenieursbaukunst; es wurde hier erstmals das heute übliche Schildvortriebsverfahren angewandt.  Nach Abtragung von Erde und Gestein wurde der Tunnelquerschnitt mit so genannten Tübbingen gestützt.

Seit 2003 steht der Alte Elbtunnel unter Denkmalschutz.

Bilder oben: Blick in die Oströhre des Alten Elbtunnels.

Bilder oben: das Reliefband zwischen Seitenwand und Tonnengewölbe; Schmuck-Reliefs mit der Darstellung von Meerestieren und -pflanzen. Letztes Bild: Zugang zum Tunnel an den Landungsbrücken (St. Pauli).

Bilder oben: das südliche Schachtgebäude auf Finkenwerder; Bauschilder mit Informationen zu den Sanierungsarbeiten.

Die Hanse / Hansestädte

Hamburg ist Hansestadt; die Hanse war eine Anfang des 14. Jahrhunderts gegründete Organisation von Fernhandels-Kaufleuten und einer wachsenden Zahl großer und kleinerer Städte. Ausgangspunkt war vor allem die Stadt Lübeck. Die Kaufleute bauten Handelsniederlassungen im Nord- und Ostseeraum auf (Niederlande, Dänemark, Schweden, Baltikum, Russland), welche gemeinsam angefahren und unterhalten wurden und einen bequemen und sicheren Warenaustausch ermöglichten. Die der Hanse angehörenden Städte verteidigten ihre Eigenständigkeit gegenüber Herrschaftsansprüchen des Adels. Bei den „Hansetage“ genannten Versammlungen von Delegierten der Hansestädte wurden gemeinsame politische, wirtschaftliche und auch militärische Strategien vereinbart.

Heute tragen die Städte Hamburg, Bremen und Lübeck (im ehemaligen Westdeutschland) und Rostock, Wismar, Greifswald und Stralsund im ehemaligen Osten Deutschlands noch den Titel „Hansestadt“, was sich auch im Autokennzeichen niederschlägt (HH, HB, HL, HRO, HGW etc.). Die Hansestädte Hamburg und Bremen sind bis heute so selbständig, dass sie als Stadt auch ein eigenes Bundesland bilden.

Das Hamburger Rathaus

Das jetzige Gebäude des Rathauses wurde nach dem Großen Brand von 1842 geplant und schließlich unter Leitung von Martin Haller im Stil der Neorenaissance erbaut und 1897 fertiggestellt. Wer sich beim Aufenthalt auf dem Platz davor, dem Rathausmarkt, wie auf dem Markusplatz in Venedig fühlt, erfüllt die Absichten der Planer dieses zentralen Platzes. Das monumentale Rathausgebäude ist symmetrisch zum 112 Meter hohen Turm angelegt und durch zwei rückwärtige Flügel mit der benachbarten Börse verbunden; im sich dadurch bildenden Innenhof steht ein Brunnen mit der Figur der griechischen Heilsgottheit Hygieia, die als Schutzpatronin der Apotheker gilt und in Erinnerung an die Cholera-Epidemie in Hamburg im Jahre 1892 dort aufgestellt wurde.

Bilder oben: Auffallend am Gebäude ist der reiche Figurenschmuck;  zwischen den Fenstern in den verschiedenen Stockwerken des Hauses angebracht sind 20 deutsche Kaiser, Allegorien bürgerlicher Tugenden sowie Darstellungen der verschiedenen Handwerksberufe. Der Turm teilt das Gebäude auch in einen Flügel für die Stadt- bzw. Landesregierung, den Hamburger Senat (rechts) und das Parlament, die Hamburger Bürgerschaft (links). Die lateinische Inschrift am Turm bedeutet: Die Freiheit, welche die Vorfahren erwarben, mögen die Nachkommen in Würde bewahren.

Bilder oben: die öffentlich zuängliche Eingangshalle des Rathauses mit Treppenaufgängen zum Bereich des Senats bzw. der Bürgerschaft.

Bilder oben: über zwei rückwärtige Gebäudeflügel des Rathauses ist die Hamburger Börse (Handelskammer)  mit diesem verbunden.

Bilder oben: im Innenhof zwischen Rathaus und Börse steht der Hygieia-Brunnen; die griechische Heilsgottheit soll an die schwere Cholera-Epidemie in Hamburg im Jahr 1892 erinnern.

Bilder oben: das nächtlich beleuchtete Rathaus (Innenhof).

Das Chile-Haus

Der Hamburger Unternehmen Henry Sloman war durch den Salpeter-Handel mit Chile reich geworden. Zwischen 1922 und 1924 ließ er sich vom Architekten Fritz Höger im Kontorhaus-Viertel der Stadt ein Gebäude als Geschäftssitz errichten. Als Anspielung auf seine Geschäftstätigkeit in Chile benannte er seinen Unternehmenssitz nach dem südamerikanischen Land.

Das im Stil der norddeutschen Backsteingotik errichtete Haus verfügt über zehn Stockwerke und wurde aufgrund der Fotos, welche die Hausfotografen des Unternehmers von dem Bauwerk machten, rasch auch international bekannt und zu einer Ikone expressionistischen Bauens.

Eine zentrale Rolle für die Wirkung des Gebäudes auf den Beobachter spielt die Materialität der hartgebrannten Klinker und die (auch durch die kunstvolle Anordnung der Ziegel erzeugte) Ornamentik der Fassade sowie die geschwungene Fassadenform: das Haus sollte an ein Passagierschiff erinnern, ein Eindruck, der sich einem besonders an der spitzwinklig zulaufenden östlichen Gebäudeecke, dem „Bug des Schiffes“ aufdrängt. Der Gebäudekomplex bildet drei Lichthöfe, wobei der mittlere über Rundbogentore in den Außenflügeln einen Durchgang zwischen den parallel verlaufenden Straßen bildet.

Das Gebäude gehörte zur Zeit seiner Entstehung zu den größten Bürogebäuden weltweit.

Zum Bild: das Chile-Haus, aufgenommen in der Perspektive wie das historische Foto (und in schwarz-weiß konvertiert).

Bilder oben: auch ein Wahrzeichen der Stadt Hamburg: das Chile-Haus im Kontorhaus-Viertel. 

Bild oben: Gebäude-Detail.

Bilder oben: Innenhöfe im Chilehaus.

Bilder oben: Im Treppenhaus viel Holz und Keramik.

Der Sprinkenhof im Hamburger Kontorhausviertel

Im Hamburger Kontorhausviertel, einem Areal um den Buchardplatz zwischen der Hamburger Speicherstadt und der Mönckebergstraße, findet man neben dem bekannten Chilehaus auch den Gebäudekomplex Sprinkenhof; das Viertel mit diesen beiden herausragenden Gebäuden gehört seit 2015 zum UNESCO-Welterbe. Das Gebäude des Sprinkenhofs umschließt drei Innenhöfe, ist maximal 9 Stockwerke hoch und weist über 3000 Fenster auf.

Zur Architektur und (Bau-)Geschichte des größten Hamburger Kontorhauseses, des Sprinkenhofs, kann man auf der Website http://www.sprinkenhof-hamburg.de/ das Folgende lesen:

„Der Sprinkenhof ist ein Stück hamburgische Geschichte. Vor über 80 Jahren als Teil des Bauensembles Kontorhausviertel errichtet, war der Sprinkenhof Hamburgs größtes Wohn-, Geschäfts- und Lagerhaus seiner Zeit. Seither gehört er zu den architektonisch herausragenden Gebäuden der Hansestadt.

Das Kontorhausviertel (…) entstand Anfang des 20. Jahrhunderts unter der Planung von Oberbaudirektor Fritz Schumacher. Neben dem Sprinkenhof ist das Chilehaus mit seiner schiffsähnlichen Form das bekannteste Gebäude des seit 1983 denkmalgeschützten Bauensembles. (…) Der Sprinkenhof hat seinen Namen nach Johann Sprink. Er hatte das Grundstück 1384 vom Domkapitel erworben. Auf dem Areal stand ein alter Wohnhof, der zugunsten des Neubaus abgerissen wurde. 

Der Sprinkenhof, ein gemeinsamer Bau der Brüder Hans und Oskar Gerson mit Fritz Höger, war zeitweilig das größte Kontorhaus Europas. Er wurde in drei Bauphasen errichtet: zuerst der zentrale Mittelbau, der die Springeltwiete überbrückt, dann der Westflügel in den Jahren 1929–1932 und schließlich der Ostflügel in der Zeit von 1939 bis 1943  (…)

Der Sprinkenhof wurde im Baustil des Backsteinexpressionismus als Skelettbau aus Stahlbeton konzipiert. Rautenförmig gemauerter Backstein und regelmäßig angeordnete Keramiken, die Motive aus Wirtschaft, Handel und Verkehr darstellen, bilden an der Außenfassade ein auffälliges Muster. Der Zentralbau des Sprinkenhofs ist ein neunstöckiger blockförmiger Baukörper, an den östlich und westlich zwei weitere Bauteile anschließen.“

Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten in 2002 haben im Sprinkenhof heute mehr als ein Dutzend Behörden und Firmen Büroräume.

Bilder oben: Außenansicht des Gebäudeblocks und Innenhof.

Bilder oben: Fenster im Innenhof und Fassaden-Dekoration.

Hamburg – Stadt der Medien

Hamburg ist auch für viele Medien Hauptsitz; hier ist der „Spiegel“ zuhause und die „Zeit“, das ZDF hat hier das Landesstudio und der Verlag Gruner+Jahr, der u.a. den „Stern“, Geo oder die „Brigitte“ herausgibt, ist nun eine Tochter von RTL mit Sitz in einem großen Gebäudekomplex am Baumwall.

Deichtor Office Center (DOC)

Das Gebäude des Deichtor Office Center wurde in den Jahren 2000 bis 2002 von Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani (BRT Architekten) erbaut. Einer der Hauptmieter ist das Landessstudio Hamburg des ZDF. Das Haus liegt am Elbufer zwischen Willy-Brandt-Straße und Oberbaumbrücke, gegenüber den Deichtorhallen. Der Gebäudegrundriss ist dreieckig, das Haus weist 10 Geschosse aus.

Bilder oben: der Hauptmieter im DOC (Deichtor Office Center) ist das ZDF mit dem Hamburger Landesstudio.

Das Helmut-Schmidt-Haus

ist Sitz von Redaktion und Verlag der Wochenzeitung „Zeit“ und von „Zeit online“.

Mit der Hausnummer 1 am Speersort zwischen Kattrepel und Domplatz erstreckt sich  das Helmut-Schmidt-Haus (bis 2016: Pressehaus); das Gebäude wurde 1938 von Rudolf Klophaus errichtet. Bevor sie eigene Gebäude bezogen, waren bis in die 1960er Jahre hier auch der „Spiegel“ und der „Stern“ zuhause.

Bilder oben: hier ist die Redaktion der Wochenzeitung „Zeit“ untergebracht.

Neuer Unternehmenssitz des „Spiegel“

Der neue Unternehmenssitz der Spiegel-Mediengruppe befindet sich am östlichen Ende der Hamburger Hafencity an der Ericus-Spitze und wurde nach mehrjähriger Bauzeit 2012 bezogen. Zuvor waren die verschiedenen Unternehmensbereiche (Spiegel-Redaktion, Verlag, Spiegel online) auf verschiedene Gebäude (teilweise auch auf das Chile-Haus) verteilt und boten insgesamt zu wenig Raum für die Bedürfnisse des Verlagshauses.

2006 fiel die Entscheidung zum Neubau eines Unternehmenssitzes; bei einem Architektur-Wettbewerb, an dem sich ein Dutzend Büros beteiligten, erhielt das Kopenhagener Büro von Henning Larsen (der unter anderem die neue Oper in Kopenhagen gebaut hat), schließlich den Zuschlag, insbesondere wohl auch deshalb, weil sein Vorschlag die gewaltige Nutzfläche auf zwei Baukörper verteilt.

Die beiden Gebäude stehen auf einem gemeinsamen, 2-geschossigen Sturmflut-sicheren Sockel, der wie die benachbarte Speicherstadt in Ziegelbauweise mit Blaurot-Klinker ausgeführt ist. Die beiden kantigen, vollverglasten Bürogebäude ragen mit 13 Stockwerken 60 Meter hoch auf. Aufgrund des zurückgesetzten, rechteckigen Einschnitts in die Fassade erinnert das eine der beiden Gebäude an  einen überdimensionierten Monitor, insbesondere bei nächtlicher Innenbeleuchtung – eine Anspielung, die ganz gut dazu passt, dass hier auch die Räume der Online-Redaktion untergebracht sind. Das (größere) Verlagsgebäude und das etwas kleinere Ericus-Kontor befinden sich an der Grenze zwischen Hafen-City und Hamburger Innenstadt. Das schiefwinklige Verlagsgebäude ist 60 bis 97 Meter lang und 46 bis 59 Meter breit. Das um 10 Meter zurückgesetzte „Monitor-Fenster“ ist 50 mal 35 Meter groß.

Die Gebäude sind umhüllt von einer aufwändigen Dreifachverglasung; eine konventionelle Heizung und Klimatisierung ist nicht nötig: die Räume werden geothermisch geheizt oder gekühlt und ein Teil der nötigen Elektrischen Energie stammt von Photovoltaikanlagen auf dem Dach.

Bilder oben: der neue Unternehmenssitz des „Spiegel“

Bilder oben: Gebäudedetails; in der verglasten Fassade spiegeln sich die beiden Baukörper gegenseitig.

Bilder oben: durch den Gebäudesockel entsteht ein erhöhter Platz; in dem spitzwinklig zulaufenden Gebäudeteil ist die Kantine untergebracht.

Das Verlagsgebäude von Gruner + Jahr

Das Medienunternehmen Gruner+Jahr ist bekannt für die Zeitschriften „Brigitte“, „Stern“, „Geo“ oder „Capital“; seit 2021 ist das Unternehmen eine Tochter von RTL.

Der aus mehreren Baukörpern bestehende Verlagssitz Am Baumwall 11 wurde zwischen 1987 und 1990 errichtet; der Entwurf stammt vom Architekturbüro Steidle & Partner und Kiessler & Partner, die einen Architekturwettbewerb 1983 für sich entscheiden konnten.

Das Gebäude weist 5 Stockwerke auf und wird ergänzt durch einen Rundturm mit 7 Stockwerken. Der Komplex steht auf Stahlstützen und wurde als Stahlbetonskelettbau ausgeführt. Die Fassade sieht aus, als wäre sie aus Wellblech gestaltet, es sind aber Zinkblech-Platten. Mit dem Bau auf Stelzen werden Strukturen der benachbarten Hamburger Hochbahnstrecke übernommen.

Bild oben: die Hamburger Hochbahn im Bereich „Am Baumwall“; dahinter ragt das Verlagsgebäude von Gruner+Jahr auf.

Bilder oben: der Gebäudekomplex besteht aus mehreren Baukörpern, darunter einem Rundturm.

Bilder oben: wie die vorbeiführende Hochbahntrasse steht auch das Verlagsgebäude auf Stelzen.

Das (ehemalige) Axel-Springer-Verlagsgebäude

Am Axel-Springer-Platz 1 befindet sich das Axel-Springer-Hochhaus; hier hatte der Verlag von 1956 bis 1967 seinen Hauptsitz. Dann zog das Unternehmen um nach Berlin, wo direkt an der damaligen Berliner Mauer das Axel-Springer-Hochhaus erbaut wurde (ein Neu- und Erweiterungsbau, gegenüber dem Hochhaus, konnte 2016 bezogen werden).

Das Hamburger Axel-Springer-Hochhaus mit Marmor-Fassade wurde ursprünglich von Ferdinand Streb entworfen und gebaut.

2021 wurde auf dem Gelände vom Architekturbüro gmp (Gerkan, Marg und Partner) das „Springer-Quartier“ realisiert. Es besteht aus dem mittlerweile denkmalgeschützten (und bei den Baumaßnahmen renovierten und energetisch modernisierten) Hochhaus und einem benachbarten 8-geschossigen Büro- und Geschäftsgebäude, das in Anlehnung an das Hochhaus ebenfalls eine helle Natursteinfassade erhielt.

Das scheibenförmige Axel-Springer-Hochhaus wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt.

Bilder oben: das (ehemalige) Axel-Springer-Hochhaus.

Bilder oben: Eingangsbereich.

Das gute Wohnzimmer der Stadt – Zentralbibliothek am Hühnerposten

In den 1890er Jahren gab es in Deutschland Bemühungen, die unzulänglich ausgestatteten und wenig zugänglichen öffentlichen Bibliotheken im Sinne der englischen oder amerikanischen public libraries zu verbessern („Bücherhallen-Bewegung“). Insbesondere unterschieden sich die angloamerikanischen Vorbilder durch das Vorhandensein großer Lesesäle und von einladenden Aufenthaltsmöglichkeiten von den deutschen Volksbibliotheken. In Hamburg wurde 1899 eine erste Bücherhalle in einem von der Stadt zur Verfügung gestellten Gebäude in diesem Sinne eröffnet. Weitere Bibliotheken mit dem Anspruch einer Verbesserung der Volksbildung folgten.

1919 wurde eine eigene Stiftung gegründet, welche als Betreiberin der Bücherhallen auftrat. Bis heute sind die „Hamburger Öffentlichen Bücherhallen“ (HÖB) eine gemeinnützige Stiftung.

Die Hamburger Zentralbibliothek im Gebäude des ehemaligen Bahnpostamtes.

Bild oben: ein Fahrzeug der „Hamburger Öffentlichen Bücherhallen“ parkt im Hof der Zentralbibliothek.

Im Zweiten Weltkrieg wurde viele Hamburger (Stadtteil-)Bibliotheken beschädigt oder ganz zerstört und große Bibliotheksbestände gingen verloren. Nach dem Krieg gab es viele Neugründungen, sodass in den 1980er Jahren alleine über 50 Stadtteilbibliotheken existierten; danach schrumpfte ihre Zahl auf etwas über 30.

Die Zentralbibliothek wechselte mehrfach den Standort; Anfang 2004 zog sie schließlich in das jetzige Gebäude am Hühnerposten ein, in das ehemalige Bahnpostamt in Nachbarschaft zum Hamburger Hauptbahnhof. Das einen Block füllende Gebäude des Bahnpostamtes wurde zwischen 1902 und 1906 unter der Leitung von Postbaurat Friedrich Wilhelm Höfig im neogotischen Stil errichtet. Eine spätere Erweiterung in den Jahren 1923-27 erfolgte durch Postbaurat Schmidt im expressionistischen Stil. Das Ziegelgebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschädigt und in den Nachkriegsjahren in vereinfachter Form rekonstruiert.

In 2020 wurde insbesondere das Erdgeschoss und der Eingangsbereich modernisiert; dazu konnte man in der Süddeutschen Zeitung (vom 22. 6.2020) das Folgende lesen:

Im Hof vor dem Gebäude steht die Großplastik "Mann und Frau" von Stephan Balkenhol.

„Nach einem mehrmonatigen Umbau präsentiert sich die Eingangsebene der Zentralbibliothek in Hamburg rundum erneuert: mehr Platz, eine moderne Möblierung, eine verbesserte Aufstellung aller Medien und (…) auch ein neues Café laden die Kundinnen und Kunden zum Verweilen ein, wie die Kulturbehörde am Montag mitteilte.

‚Mit dem neuen Eingangsbereich der Zentralbibliothek schaffen die Bücherhallen im Herzen der Stadt so etwas wie ein gemeinsames Wohnzimmer‘, sagte Kultursenator Carsten Brosda (…). ‚Hier kann man Stunden verbringen, sich treffen und quasi nebenbei auf vielfältige Weise lernen und Neues entdecken.‘

Die Zentralbibliothek wurde für 1,7 Millionen Euro modernisiert. Die Eingangszone wurde vollständig entkernt und erweitert. Luftige Glaselemente sollen für eine freundliche Eingangsatmosphäre und einen besseren Zugang sorgen. Die externe Rückgabe wurde versetzt und es wurden mehr Sitzmöglichkeiten geschaffen.“ (…)

Ungewöhnliches Präsentationsmöbel für Neuanschaffungen.

Bilder oben: die Hambürger Zentralbibliothek im Gebäude des ehemaligen Bahnpostamtes am Hühnerposten.

Bilder oben: Fassadendetails an dem Backsteingebäude.

Bilder oben: im Gebäude geht es sehr luftig und hell zu; die Regale sind mit viel Zwischenraum aufgestellt, überall laden gemütliche Sitzecken zum Schmökern in den Büchern. Die Gebäudetechnik ist an den Decken offen verlegt, vom historischen Gebäude geblieben sind die gusseisernen Stützen.

Bilder oben: Lesebereich und Treppenhaus.

Bilder oben: Treppenhaus und Stützen aus Gusseisen im Ausstellungsbereich.

Seit 2021 ist die Zentralbibliothek auch sonntags geöffnet, eine Maßnahme, die auch andernorts diskutiert wird; gerade am Sonntag, wenn man Zeit für Kultur und Bücher hat, sollte das „gemeinsame Wohnzimmer“ der Stadt nicht verschlossen sein…

Bild oben: Café in der Hamburger Zentralbibliothek.

Die Hamburger Speicherstadt

Beginnend 1883 wurde in den Wohnvierteln Kehrwieder und Wandrahm ein riesiger Lagerhauskomplex im neogotischen Stil mit Kanälen zum wassergebundenen Warenverkehr erbaut. Dazu mussten Tausende von Wohnungen abgerissen werden. Die Speicherstadt war Teil des (Zoll-)Freihafens. Im Zweiten Weltkrieg wurden auch hier viele Gebäude zerstört; nicht alle wurden nach dem Krieg wieder aufgebaut; so entstand im westlichen Bereich ab 1994 das Hanseatic Trade Center mit seinem markanten Rundturm (Columbus-Haus). Seit 2015 ist die Speicherstadt UNESCO-Weltkulturerbe. Heute werden die Gebäude großteils nicht mehr als Warenlager genutzt; es haben sich hier Büros, Agenturen und einige Museen (Zollmuseum, Kaffeemuseum, …) angesiedelt.

Bilder oben: am Westende der Speicherstadt wurde in den 1990er Jahren das Hanseatic Trade Center, ein großer Bürokomplex, anstelle der im Krieg zerstörten Speichergebäude errichtet. Die Fassade wurde in rotem Backstein ausgeführt und damit der Baustoff für die historischen Lagerhäuser aufgegriffen.

Bilder oben: die Hamburger Speicherstadt mit historischen und nach dem Weltkrieg rekonstuierten sowie neu errichteten Gebäuden; heute werden die ehemaligen Lagerhäuser zum Teil immer noch von Händlern genutzt, überwiegend aber als Büros für Agenturen und Ämter oder als Museen.

Bilder oben: diese Kibbelstegbrücke wurde zwischen 2001 und 2002 vom Büro Gerkan, Marg und Partner als Bogenbrücke mit Rollenlager konstruiert.

Das Hamburger Schanzenviertel

Das Schanzenviertel hat seinen Namen von einer Verteidigungsanlage der Stadt aus dem 17. Jahrhundert, der Sternschanze.

Im Südwesten des Sternschanzenparks erstreckt sich heute das Schanzenviertel, überragt vom Schanzenturm, einem ehemaligen Wasserturm, der heute zum Hotel umgebaut ist. Das nach dem Zweiten Weltkrieg bei  Studenten und Künstlern beliebte ehemalige Arbeiterviertel unterlag in den letzten Jahren einer Gentrifizierung mit den bekannten Folgen von Mietenanstieg und Verdrängung der angestammten Bewohner.

Die „Rote Flora“ war ursprünglich ein Theatergebäude.

 

Der Schanzenturm im Sternschanzenpark.

Bilder oben: Gründerzeitarchitektur im Schanzenviertel; letzte beide Bilder. die „Rote Flora“.

Hamburg – grüne Stadt / Parks

Hamburg ist auch eine sehr grüne Stadt, so hat etwa der Stadtpark mit 150 Hektar Fläche immerhin etwa die halbe Ausdehnung des New Yorker Central Park (350 Hektar). Etwas kleiner (53 Hektar) ist der Botanische Garten „Planten un Blomen“, der immer wieder für internationale Gartenbauausstellungen genutzt und dabei umgestaltet wurde.

Bilder oben: der Botanische Garten „Planten un Blomen“ zu Fuße des Fernsehturms (Heinrich-Hertz-Turm).

Bilder oben: der Heinrich-Hertz-Turm überragt mit ca. 250 Metern Höhe alles in Hamburg.

Hafen Hamburg

Der Hamburger Hafen zählt europaweit zu den grüßten Anlagen dieser Art; im Laufe seiner Geschichte hat er sich von der Stadtmitte aus /Alsterhafen) immer weiter in den West vorgeschoben. Der Platzbedarf für Lager- und Logistik-Flächen sowie die Anforderungen an den Tiefgang haben ihn immer weiter elbeabwärts wandern lassen. Heutzutage spielt v. a. der Conainer-Verkehr für den globalen Warenaustausch eine dominierende Rolle.

Bilder oben: die St. Pauli-Landungsbrücken für den lokalen Passagierschiff-Verkehr.

Bilder oben: überragen die Straße „Bei den St. Pauli-Landungsbrücken“: das Hotel „Hafen Hamburg“, sowie das Gebäude des Deutschen Wetterdienstes und das Atlantic-Haus.

Bilder oben: elbabwärts kommt man bei einer Hafenrundfahrt an der Fischauktionshalle und modernen Gebäuden vorbei (z. B. dem futuristischen Bürogebäude „Dockland“).

Am Abend bieten Sporthafen und Norderelbe bei untergehender Sonne spektakuläre Ansichten.

Bilder oben: Containerhafen mit den charakteristischen Kränen; Schiffe im Trockendock und die über den Hafen führende Köhlbrandbrücke.

Verkehr

Hamburg ist nicht nur übers Wasser gut an die Welt angebunden; über den Flughafen Fulsbüttel ist die Stadt aus der Luft und über den Hauptbahnhof und den Busbahnhof auch auf der Straße und der Schiene gut zu erreichen. Gewaltige Brücken überspannen die Elbe oder den Hafen (Köhlbrandbrücke).

Bilder oben: der Hamburger Busbahnhof, der Hamburger Hauptbahnhof und die Elbbrücken.

Bilder oben: im Hamburger Untergrund: die U-Bahnhaltestelle „Jungfernstieg“.

Bilder oben: an den Öffentlichen Personennahverkehr angebunden ist die Hafencity-Uni über die U-Bahn-Linie U4. Die U-Bahnhaltestelle an der Uni ist wegen der Lichtinstallation einen Besuch wert.

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