Riga

Bilder oben: Blick von der Kirche St. Petri auf einen Teil der Innenstadt der lettischen Hauptstadt Riga, auf den Centralmarkt, das aus der Sowjetzeit stammende Gebäude der Akademie der Wissenschaften und den Fernsehturm auf einer Insel in der Daugava (Düna). / Das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz; im Hintergrund die Kirche St. Petri.

Lettland

Lettland ist der „mittlere“ der drei baltischen Staaten (Litauen, Lettland, Estland); 1,8 Millionen Einwohner zählt das Land. Lettland wurde wie die anderen baltischen Staaten 2004 Mitglied der Europäischen Union; nach Estland (2011) führte auch Lettland 2014 den Euro als Zahlungsmittel ein; Litauen folgte ein Jahr später. Während Estland weitgehend atheistisch ist, gehören in Lettland mehr als die Hälfte der Einwohner der evangelischen Kirche an, 24 % der katholischen und 9 % der russisch-orthodoxen.  Mit ca. 630 Tausend Einwohnern ist die lettische Hauptstadt Riga (frühere deutsche Bezeichnung: Reval) nicht nur größte Stadt im Land, sondern auch die bevölkerungsreichste Stadt des gesamten Baltikums. Während Estnisch zu den finn-ugrischen Sprachen gehört und stark dem Finnischen ähnelt, gehören Lettisch und Litauisch zur indogermanischen Sprachfamilie; es gibt zwar viele Ähnlichkeiten zwischen den beiden Sprachen, aber Letten und Litauer verstehen sich nicht per se. Viele Jahrhunderte war Deutsch Amtssprache in Lettland; heute wird es aber nur noch wenig praktiziert und die jungen Letten lernen in der Schule eher Englisch als Deutsch.

Lettland hat einen großen Anteil russischer Bürger (ca. ein Drittel); in Riga selbst ist ihr Anteil noch höher (über 40 %); daher ist Lettisch zwar Amtssprache, es wird aber auch viel Russisch gesprochen und geschrieben.

Bild oben: im Anflug auf die lettische Hauptstadt Riga; die Stadt liegt an der Mündung der Düna (lettisch: Daugava) in die Ostsee; der Strom hat dann einen über Tausend Kilometer langen Weg hinter sich; die Düna kommt aus dem russischen Regierungsbezirk Twer, windet sich in Mäandern durch das Land, durchströmt Seen und erhält Zuströme von anderen Flüssen. Im Bereich Rigas ist der Fluss bis zu 600 Metern breit. Auf dem Bild links des Flusses befindet sich die Altstadt; auf einer Insel in der Düna steht der auf drei Beinen ruhende Fernsehturm, der mit 368 Metern Höhe das höchste Gebäude der EU ist.

Die lettische Hauptstadt Riga

Die Architektur der lettischen Hauptstadt Riga ist geprägt von der Backstein-Gotik und vor allem auch dem Jugendstil (Art Nouveau); etwa 800 Gebäude wurden in einer Phase starken Bevölkerungswachstums und entsprechend lebhafter Bautätigkeit zwischen 1897 und 1913 in diesem Stil errichtet; das ist ein Drittel aller Häuser im Zentrum. Hinzu kommen (wie in der estnischen Hauptstadt Tallinn) viele Holzhäuser, vor allem in den Außenbezirken. Außerhalb der Stadtmauern durften nach Gesetzen aus der Zarenzeit Häuser nur aus dem Werkstoff Holz errichtet werden. Das hatte militärstrategische Gründe: sollte die Stadt durch feindliche Heere belagert werden, könnte man die aus Holz erbauten Siedlungen bequem abbrennen, was während der Napoleon-Feldzüge auch vorkam.

Vor allem aufgrund der „Quantität und Qualität“ der vielen Jugendstilbauten wurde der gesamte Stadtkern Rigas 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt; aber auch die Holzhäuser wurden in die UNESCO-Liste aufgenommen.

Bilder oben: beachtlich ist in der Stadt die Zahl und Qualität der Jugendstilgebäude – einer der Gründe für die Aufnahme des Rigaer Stadtzentrums in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbes.

Die mittelalterliche Stadtgründung von Riga geht auf deutsche Kaufleute und das Agieren des Bischofs von Livland (das entspricht heute etwa Estland und Lettland zusammen),  Albert von Buxthoeveden aus Bremen im Jahr 1201 zurück. Die geografischen Vorausetzungen für eine Stadtgründung an dieser Stelle sind gut: Riga liegt in der gleichnamigen Bucht an der Mündung des Flusses Daugava (Düna) in die Ostsee und entwickelte sich innerhalb weniger Jahrzehnte zu einer bedeutenden Handelsstadt.

Mit der Stadtgründung wurden handfeste politische und wirtschaftliche Ziele verfolgt sowie vor allem die Christianisierung der Liven. Bischof Albert ließ sich seine Aktion daher von Papst Innozenz III. als Kreuzfahrt bescheinigen und reiste nach intensiven diplomatischen Vorbereitungen mit einem großen Gefolge von deutschen Kaufleuten, Pilgern und Kreuzfahrern an. Zum militärischen Schutz der Neuansiedlung gründete sein Bruder den Schwertbrüderorden.

Auf dem Freiheits-Boulevard in Riga; die Laima-Uhr ist ein beliebter Treffpunkt.

Wie die estnische Hauptstadt Tallinn wurde auch Riga Mitglied der Hanse (ab Ende des 13. Jahrhunderts) und spielte wie diese ein bedeutsame Rolle im Handel des Ostseeraumes. Kaufleute pendelten zwischen den deutschen Hansestädten Lübeck, Stralsund oder Greifswald, der schwedischen Hafenstadt Visby auf der Ostsee-Insel Gotland und Riga sowie Reval (Tallinn) mit Anschluss an die bedeutsame russische Handelsstadt Novgorod (über große Flüsse, wie die Newa, sowie den Ladoga-See).

Und wie Tallinn stand auch Riga bzw. Lettland über die Jahrhunderte oft unter fremder Herrschaft: unter polnischer, schwedischer, russischer, deutscher und sowjetischer. Das Okkupationsmuseum in Riga ist ein dunkles, düsteres und wuchtiges Gebäude; es klärt über die Geschichte der Besetzung durch die Rote Armee, die deutschen Nationalsozialisten und durch die Sowjetunion auf und dokumentiert auch das Aufkommen der Freiheitsbewegung in Zeiten von Glasnost und Perestroika, welche letztlich 1991 zur Unabhängigkeit Lettlands geführt hat.

Im Zweiten Weltkrieg wurden viele Gebäude in Riga in Mitleidenschaft gezogen; durch deutschen Beschuss bei der Einnahme der Stadt 1941 wurden unter anderem das Schwarzhäupterhaus und das Rathaus sowie weitere Gebäude am Rathausmarkt zerstört. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit Lettlands 1991 wurde eine Rekonstruktion dieser Bauwerke beschloss; das Rathaus wurde 1999 fertiggestellt, 2003 auch das Schwarzhäupterhaus.

Bilder oben: Die Laima-Uhr steht am Freiheits-Boulevard zwischen Alt- und Neustadt Rigas; sie wurde 1924 aufgestellt und 1930 mit dem Schriftzug und Logo des Süßwarenherstellers Laima versehen. Die Firma Laima ist der größte Hersteller von Confiserie-Produkten (vor allem Schokolade) in Lettland.

Stadtimpressionen Riga

Bilder oben: Gassen in der Altstadt Rigas und der Domplatz; der Kirchturm gehört zur Kirche St. Petri.

Bilder oben: Rundgang durch ein Juwel der Architektur; Jugendstilpaläste prägen vielerorts das Gesicht der Stadt, aber auch Backsteingotik und Gebäudefassaden, die man dem klassizistischen Eklektizismus oder der spezifisch lettischen „National-Romantik“ zuordnen könnte, sind anzutreffen.

Bilder oben: Stilmix in der Elisabethstraße (Elizabetes iela): neben vielen Jugendstilbauten gibt es auch Fassaden, die neogotisch oder klassizistisch gestaltet sind.

Bilder oben: Nahverkehr in Riga: auch Busse fahren elektrisch.

Bilder oben: das ursprüngliche Gebäude des Einkaufszentrums (Galerija Centrs) entstand ab 1936 und wurde 1938 eigeweiht; 2006 erfolgten moderne An- und Umbauten.

Bilder oben: das Kongress-Zentrum der lettischen Hauptstadt und Gebäude am links- und rechtsseitigen Ufer der Düna (Daugava).

Bilder oben: vom Turm der Kirche St. Petri oder vom Hochhaus der Akademie der Wissenschaften kann man sich einen guten Blick auf die Stadt von oben verschaffen: die Freiheitsstatue steht am Übergang zwischen Alt- und Neustadt; das Backsteingebäude mit Türmchen gehört zur Akademie der Wissenschaften und im Hintergrund erkennt man Kräne im Hafen.

Beim Blick von der Akademie der Wissenschaften kann man hinter den Türmen der Kirche St. Franziskus die beiden historischen Wassertürme (Zwillingstürme) erkennen.

Das Hochhaus des Hotels „Radisson Blue Latvija“ überragt die Gebäude der Altstadt.

Riga von oben

Von zwei Aussichtspunkten hat man in Riga einen guten Blick auf die Stadt von oben: von der Aussichtsplattform der Kirche St. Petri (72 Meter) und vom Hochhaus der Akademie der Wissenschhaften (65 Meter).

Bilder oben:Blick auf die Innenstadt von Riga nach Nordwesten von der Kirche St. Petri und vom Hochhaus der Akademie der Wissenschaften aus: die Vansu-Brücke, die Türme von Dom und Jakobskathedrale sowie die der orthodoxen Geburtskirche ragen besonders heraus.

Bilder oben:die Gebäudekomplexe von Oper und Universität.

Bilder oben: Blick auf Häuserzeilen in der Altstadt von Riga vom Kirchturm von St. Petri aus.

Bilder oben: der Hafen von Riga, der Hauptbahnhof und die südliche Stadt mit Zentralmarkt-Hallen, Hochhaus der Akademie der Wissenschaften sowie dem Fluss Düna mit Brücken.

Bilder oben: Die wissenschaftliche Gesellschaft Lettlands (seit 1992 „Lettische Akademie der Wissenschaften“) hat ihren Sitz in einem Hochhaus in der Moskauer Vorstadt. Mit 108 Metern Höhe (Aussichtsplattform in ca. 62 Metern Höhe) war es bei Vollendung das erste Hochhaus in Riga. Das südlich des Stadtzentrums liegende Gebäude wurde im Stil des „Sozialistischen Klassizismus“ errichtet; in Riga ist das Hochhaus im Volksmund als „Stalins Geburtstagstorte“ bekannt.

Grünes Riga – Parks in der Stadt

Das Zentrum von Riga ist ein Paradies für Besucher/innen, die sich die Stadt zu Fuß erschließen; die Entfernungen zwischen den besonderen Sehenswürdigkeiten sind kurz, die Topographie ist weitgehend eben und vor allem gibt es viele Parkanlagen, in denen man flanieren oder sich ausruhen oder an sonnigen Tagen Schatten finden kann: die Altstadt wird vom Stadtkanal umflossen, der von grünen Ufern gesäumt wird; hinzu kommen der Wöhrmann’sche Garten, der Basteiberg, der Kronvalda Park oder der Esplanade Park.

Touristen-Boote verkehren auf dem Stadtkanal.

Bilder oben: im Wöhrmann’schen Garten im Stadtzentrum kann man spazieren gehen, auf einer Parkbank ruhen oder sich zum Schachspiel treffen.

Bilder oben: Wasser spielt eine große Rolle in den Parks; reich ist deren Ausstattung mit Brunnen.

Jugendstilarchitektur in Riga

Stadtbaugeschichte Rigas

Riga ist wohl weltweit die Stadt mit den meisten (Wohn-)Häusern, die im Stil der Art Nouveau (Jugendstil) erbaut wurden. Ganze Straßenzüge wurden während einer relativ kurzen Bauperiode in diesem Stil errichtet.

Die alte Stadtbefestigung wurde 1856 weitgehend abgerissen und durch breite Boulvevards und einen halbkreisförmigen Parkgürtel um die Altstadt ersetzt. Dieser Bereich enthält auch den ehemaligen Festungsgraben, der seit 1857 als Stadtkanal (pilsetas kanals) die Altstadt umfasst und nördlich und südlich jeweils in die Düna mündet. Ursprünglich auch für den Transport von Waren gedacht hat der Kanal heute vor allem touristische Bedeutung im Naherholungsgebiet, welches dieser Parkgürtel darstellt.

Die außerhalb der ehemaligen Stadtbefestigung streng geplante und erbaute Neustadt wuchs in der Zeit um die Jahrhundertwende (1890er Jahre bis zum Beginn des 1. Weltkriegs) jährlich teilweise um mehrere hundert Gebäude, wovon viele im Stil der Art Nouveau (Jugendstil) gestaltet wurden.

Ihre Architekten waren zum Teil Absolventen der 1869 gegründeten Architektur-Fakultät an der Technischen Universität Riga (damals Polytechnisches Institut). Beeinflusst waren sie aber auch stark durch Jugendstilströmungen im Ausland (Deutschland, Österreich oder auch Finnland). Straßen (Straße auf lettisch = iela) mit besonders vielen Jugendstilbauten sind die Alberta iela, die Strelnieku iela oder die Elizabetes iela. Hier steht auch das Gebäude mit der Hausnummer 10, welches gelegentlich als schönster Jugendstilpalast Rigas bezeichnet wird. Erbaut wurde es 1903 von dem Architekten (und späteren Leiter der Bauverwaltung der Stadt) Michael Eisenstein (Vater des berühmten Regisseurs Sergei Eisenstein). In Riga gab es mehrere Richtungen des Jugendstil; die von Eisenstein verfolgte Richtung wurde zum Teil auch kritisiert und der Architekt selbst als „verrückter Zuckerbäcker“ verspottet.

Der so genannte „eklektische Jugendstil“ in der Anfangsphase des Bauens in diesem neuen Stil ist aber nicht repräsentativ für die Mehrheit der Jugendstil-Gebäude in Riga; insbesondere nach der russischen Revolution von 1905 suchte man auch eine spezifisch lettische Ausprägung der Formensprache, die mit „national-romantisch“ umschrieben wird und weniger expressiv und schwülstig erscheint wie Eisensteins Haus in der Elisabethstraße 10. In der letzten Phase übernahmen die lettischen Architekten oft die Fassaden-Ornamentik anderer europäischer Länder (Ungarn, Frankreich, Deutschland) oder der Wiener Secession und gestalteten die Fassaden nach der Art des Neoklassizismus („klassizistischer Jugendstil“).

Das Haus Elizabetes iela 10

Bilder oben: in der Elizabetes iela steht auch das Gebäude mit der Hausnummer 10, welches gelegentlich als schönster Jugendstilpalast Rigas bezeichnet wird.

Auf der Website www.liveriga.com/de kann man zu diesem Gebäude Folgendes lesen: „Eines der beeindruckendsten Bauten des frühen Jugendstils ist das Gebäude in der Elisabeth-Straße (Elizabetes iela) Nr. 10b, ein Projekt von Michail Eisenstein, dem Vater des genialen Kinoregisseurs Sergey Eisenstein. Dieses Gebäude wurde 1903 erbaut. Seine Fassade ist ausgesprochen prunkvoll verkleidet. Insbesondere die Kompositionen von Masken, Pfauen, Skulpturenköpfen und geometrischen Figuren in der Fassadenkrone fallen auf, wie auch die mit blauen Keramikplättchen verkleideten Fassadenflächen der oberen Stockwerke. Diese Fassade ist eine Kopie und Ergänzung der Fassadenzeichnung des Leipziger Architekten Georg Wünschmann und Hans Kozel.“

Das Haus Elizabetes iela 33

In der Elizabetes iela steht an der Ecke zur Strelnieku iela ein weiterer Jugendstilpalast, der vom Architekten Michael Eisenstein entworfen und gebaut wurde; auf der Website jugendstils.riga/lv/ ist zur Architektur und zur Fassadengestaltung Folgendes vermerkt:

„Das Gebäude, das mit seiner prachtvoll verzierten Fassade schon von weitem zu sehen ist, ist der erste Versuch des Bauingenieurs M. Eisenstein, die in Mode gekommenen Jugendstilornamente zu nutzen.

Einige dekorative Masken, stilisierte Pflanzen und geometrische Formen, die für den Jugendstil charakteristisch sind, sind in einer reichen rhythmischen eklektischen Komposition enthalten, die Elemente fast aller früheren historischen Stile verwendet – Romanik, Renaissance, Barock und Klassizismus.“

Haus 33, Elizabetes iela (Michael Eisenstein).

Bilder oben: Jugendstil-Gebäude in der Alberta iela (beide gebaut vom Architekten Michael Eisenstein).

Bilder oben: eine fast komplett dem Jugendstil gewidmete Straße: die Alberta iela.

Das Haus mit der Nr. 12 wurde von Architekt Konstantins Pekšens (in Zusammenarbeit mit Eugene Laube) 1903 als sein privates Wohnhaus errichtet. Die Gestaltung dieses Gebäudes wird der lettischen Nationalromantik zugerechnet. Bis 1907 wohnte Pekšens auch hier. Heute ist im Haus das Jugendstil-Museum untergebracht. Dazu gehört ein vollständig im Jugendstil erhaltenes Appartement.

Bilder oben: Jugendstilgebäude an der Ecke Strelnieku iela / Alberta iela.

Bilder oben: Jugendstilgebäude in der Alberta iela.

Bilder oben: das Haus Alberta iela Nr. 4 wurde 1904 ebenfalls von Michael Eisenstein erbaut. Auf der Website jugendstils.riga/lv/ gibt es dazu nähere Informationen (sinngemäß zitiert:)

Bei dem Haus handelt es sich um das künstlerisch originellste eklektische dekorative Jugendstilgebäude; die symmetrische Fassadengestaltung wird durch die Risalite gegliedert. Die Attika wird von Quallenköpfen geschmückt, deren Münder zum Schrei geöffnet sind. Ein ähnliches Motiv benutzte auch Joseph Maria Olbrich beim Secessionsgebäude in Wien.

Türme mit Adlerfiguren und anderen dekorativen Formationen sind über den Köpfen von Quallen platziert. Seitliche Riskalite werden von Löwenfiguren gekrönt, die Sicherheit und Schutz symbolisieren. (…)

Bilder oben: das Haus Alberta iela Nr. 8 wurde auch von Michael Eisenstein geschaffen. Auch hier ist die reich dekorierte Fassade vertikal durch Pilaster gegliedert.

Bilder oben: das Haus Strelnieku iela Nr. 4 wurde 1905 von Michael Eisenstein erbaut. Auf der Website jugendstils.riga/lv/ kann man dazu lesen: „Das Gebäude ist ein Beispiel für den eklektischen Jugendstil, eine extreme dekorative Richtung mit einer üppigen Verwendung verschiedener Bauplastikelemente in der Fassadendekoration. Aus nächster Nähe glänzt die Fassade dieses Gebäudes mit einer Fülle von Dekorationen, in denen die Anordnung traditioneller historischer Stilformen mit Jugendstilmotiven in einer Vielzahl von Kombinationen durchsetzt ist. (…) In den Jahren 1993 -1994 wurde das Gebäude für die Bedürfnisse der Riga School of Economics umgebaut. Seine Fassade wurde restauriert, aber nur einzelne Teile sind von der Inneneinrichtung erhalten geblieben.“

Bilder oben: weitere Jugendstilgebäude in Riga.

Rathausplatz / Rathaus und Schwarzhäupterhaus

Der Rathausplatz in der heutigen Erscheinungsform ist das Produkt von Rekonstruktionen historischer Gebäude, denn ein Großteil der Bebauung wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört. Das gilt sowohl für das Rathaus, als auch für das ehemalige Versammlungshaus einer Vereinigung von Kaufleuten, den „Schwarzhäuptern“, also das Schwarzhäupterhaus. Der Vorgängerbau des Rathauses wurde Mitte des 18. Jahrhunderts im klassizistischen Stil errichtet und in der Folgezeit mehrfach umgebaut. Das heutige Gebäude wurde erst 2003 fertiggestellt und lehnt sich in seiner Gestaltung an den Stil des Vorgängergebäudes an.

Zum Rathausplatz und zum Schwarzhäupterhaus kann man auf der Website www.travelguide.de Folgendes lesen: „In den Nachkriegsjahren wurden wieder einige Gebäude rund um den Platz erbaut, denn Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Geschichte Rigas genauer erforscht. Bei diesen Forschungen widmete man sich auch der ursprünglichen Bebauung des Rathausplatzes. Das heutige Rathaus wurde in Anlehnung an den ursprünglichen Bau im Jahr 2003 erbaut und verbindet moderne Architektur mit historischem Flair. (…)

Das beeindruckendste Gebäude am Rathausplatz ist zweifelsohne das Schwarzhäupterhaus. Erstmals wurde das Gebäude 1334 urkundlich erwähnt. Das im gotischen Stil errichtete Gebäude wurde mehrmals umgebaut. Im 17. Jahrhundert erhielt das Gebäude eine atemberaubend schöne Renaissancefassade und eine astronomische Uhr. Die Fassade wurde mit zahlreichen Wappen von Hansestädten verziert und allegorische Figuren dienten als Blickfang. Da auch dieses Gebäude dem Zweiten Weltkrieg zum Opfer fiel, findet sich heute eine originalgetreue Rekonstruktion des Hauses am Rathausplatz. Diese entstand Ende des 20. Jahrhundert und dennoch bekommt man das Gefühl vor einem historischen Bauwerk zu stehen, welches einfach nur sehr gut restauriert wurde.“

Das Schwarzhäupterhaus am Rathausplatz in Riga.

Bilder oben: das 2003 wieder rekonstruierte Rathaus in Riga.

Bilder oben: bei der Rekonstruktion des Rathaus-Gebäudes in Riga haben sich die Planer und Architekten in der Gestaltung am historischen Vorgängerbau orientiert.

Bilder oben: auch das Schwarzhäupterhaus ist eine Rekonstruktion des im Zweiten Weltkrieg weitgehend zerstörten historischen Gebäudes.

Oper und Theater

Auf der Website von Liden & Denz (Interkulturelles Institut für Sprachen; Anbieter russischer Sprachkurse) kann man zum Russischen Theater in Riga Folgendes lesen: „Das russische Mikhail Chekhow Theater in Riga ist das älteste russische Drama-Theater außerhalb Russland. Vorher gab es kein selbstständiges russisches Theater in Riga. Es öffnete seine Türen am 2. Oktober 1883 mit der Premiere von I. Shpanzinskys „Die Frau des Majors“.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, arbeiteten die berühmten künstlerischen Leiter K. N. Nezlobin und K. Marzhandov im Theater. Dank ihnen war es dem Theater möglich, berühmte Stücke, wie zum Beispiel Ostrovskys „Snegurotschka“, Chekhovs „Die drei Schwestern und Onkel Vanya“, Dostoyevskys „Idiot“, Tolstois „Die Macht der Finsterins“ und Turgenevs „Ein Monat auf dem Lande“, aufzuführen. Sie machten das Theater zum Besten in der Peripherie von Russland. (…)

Im Oktober 2003 feierte das Theater seinen 120. Geburtstag. Das Theater feierte dies mit einer einmaligen Performance von Checkows „Die Möwe“ in Zusammenarbeit mit dem weltberühmten deutschen Regisseur Peter Stein und dem internationalen Edinburgher Theater Festival. (…)

Das Theater führt Stücke verschiedener Genrearten im großen und kleinen Saal auf. Ebenfalls im Repertoire befinden sich Aufführungen für Kinder und Musicals. Das Programm besteht aus russischer Klassik, sowie weltweiter Klassik und Werken junger Dramaturgen. (…)

Nach der Renovierung im Jahre 2010 öffnete das Theater mit neuen, wunderschönen Räumen, die jedoch nicht ihren historischen Charme verloren haben.“

Bilder oben: das frisch renovierte Gebäude des Russischen Theaters am Livenplatz in Riga (Aufnahmen 2011).

Bilder oben: Fassadendetails am Gebäude des Russischen Theaters Riga (RTR).

Lettische Nationaloper

Zur Oper in Riga schreibt der Dumont Reiseführer „Lettland“, (Dumont Reiseverlag, Ostfildern, 2009): „Internationalen Rang hat die Lettische Nationaloper (…) erlangt.  Besonders markant ist die Hauptfassade des prächtigen, in den 1860er-Jahren von Ludwig Boehnstedt als Deutsches Theater im Stil des Neoklassizismus erbauten Hauses; Sechs weiß gestrichene ionische Säulen tragen einen monumentalen Portikus, dessen Giebelfeld eine allegorische Figurengruppe um Apollo schmückt. (…)“

Direkt am Stadtkanal befindet sich das Operngebäude.

Bilder oben: besonders imposant wirkt das Operngebäude vom Stadtkanal aus.

Bilder oben: Fassade, Parkanlage und Zugang zur Lettischen Nationaloper über den Stadtkanal; auch von der Aussichtsplattform der Kirche St. Petri kann man das Gebäude der Lettischen Nationaloper gut erkennen.

Musikakademie, Kunstakademie, Universität

Bilder oben: Riga ist nicht nur das politische und wirtschaftliche, sondern auch das kulturelle und wissenschaftliche Zentrum Lettlands. Hier befindet sich die Lettische Musikakademie, die Lettische Kunstakademie und die Lettische Universität; letztere wurde 1862 als Polytechnikum gegründet; einige Jahre später kam die Architektur-Fakultät hinzu. Ein Teil deren Absolventen waren die Architekten, welche vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg die vielen Jugendstilgebäude errichteten. Das neogotische Gebäude der Kunstakademie steht am Esplanade-Park in unmittelbarer Nachbarschaft zum Nationalen Lettischen Kunstmuseum.

Die Akademie der Wissenschaften

Die wissenschaftliche Gesellschaft Lettlands (seit 1992 „Lettische Akademie der Wissenschaften“) hat ihren Sitz in einem Hochhaus in der Moskauer Vorstadt, welches zwischen 1952 und 1958 ursprünglich als Kultur- und Wissenschaftspalast von den Architekten Osvalds Tilmanis, Vaidelotis Apsitis und Karlis Pluksne erbaut wurde. Mit 108 Metern Höhe (Aussichtsplattform in ca. 65 Metern Höhe) war es bei Vollendung das erste Hochhaus in Riga. Eine Wissenschaftsakademie ist eine meist staatlich finanzierte Vereinigung von Wissenschaftlern mit dem Ziel der Forschungsförderung in den jeweiligen Wissenschaftsrichtungen.

Das sehr auffällige Gebäude südlich des Stadtzentrums wurde im Stil des „Sozialistischen Klassizismus“ errichtet. Wer sich beim Anblick des Bauwerks in Riga an die Lomonossow-Universität in Moskau oder den Kulturpalast in Warschau erinnert fühlt, liegt nicht verkehrt: unter Stalin wurden nach dem Zweiten Weltkrieg in Moskau mehrere Hochhäuser dieser Art (Die „Sieben Schwestern“) errichtet; despektierlich wird bei der architektonischen Gestaltung auch vom „Zuckerbäckerstil“ gesprochen; in Riga ist das Hochhaus im Volksmund als „Stalins Geburtstagstorte“ bekannt.

In der Turmspitze des Gebäudes sind viele Sendeanlagen für Fernsehen, UKW-Funk und Mobilfunk installiert.

Die Plattform erreicht man über einen Aufzug; die letzten beiden Stockwerke muss man dann noch ein bisschen Treppen steigen, wird dafür aber mit einem wunderbaren Ausblick auf alle Teile der Stadt und die naheliegende Düna belohnt.

Blick von der Aussichtsplattform auf dem Gebäude der Akademie der Wissenschaften auf das Stadtzentrum von Riga.

Bilder oben: das Hochhaus der Lettischen Akademie der Wissenschaften im südlichen Stadtteil Maskačka (Moskauer Vorstadt); die Fassade ist mit Naturstein und Reliefs aus entsprechend geformten Backsteinziegeln verkleidet; die Vertikale wird durch Pilaster betont.

Die Moskauer Vorstadt

Bilder oben: in der „Moskauer Vorstadt“ findet man noch viele im 19. Jahrhundert erbaute Holzhäuser vor; der Stadtteil heißt so, weil hier vor allem viele Russen wohnten/wohnen und von hier aus eine Straße in Richtung Moskau führt.

Das Freiheitsdenkmal

Auf der Website dewiki.de/Lexikon/ kann man zum Freiheitsdenkmal auf dem Freiheits-Boulevard Folgendes lesen:

„Das Freiheitsdenkmal wurde zu Zeiten der ersten lettischen Unabhängigkeit in den Jahren von 1931 bis 1935 anstelle eines Reiterstandbildes Peters des Großen welches zwischen 1910 und 1915 bestand, errichtet. Das Freiheitsdenkmal befindet sich auf dem Freiheitsboulevard (…), der als Magistrale von der Altstadt durch die Neustadt nach Osten führt. Finanziert wurde der Bau durch Spenden aus der lettischen Bevölkerung. Es wurde von dem Architekten Ernests Štālbergs nach genauen Angaben des damals sehr angesehenen Bildhauers Kārlis Zāle realisiert.“

Das Denkmal ist ca. 43 Meter hoch, die auf dem Obelisken stehende Freiheitsfigur ist 9 Meter hoch; die Sterne, welche sie in der Hand hält, sollen wohl die drei Regionen Lettlands symbolisieren.

Bilder oben: das Freiheitsdenkmal.

Der Zentralmarkt in Riga

Der Zentralmarkt in Riga wurde Ende der 1920er Jahre erbaut und 1930 eröffnet; er befindet sich südlich der Innenstadt. Für die fünf Gebäude wurden die Dachkonstruktionen von während des Ersten Weltkrieges errichteten Luftschiffhallen (für Zeppeline) verwendet. Vier kleinere Hallen stehen parallel zu einander und nehmen den Lebensmittelmarkt auf; im rechten Winkel dazu steht die größere Großhandelshalle. Auch der Freiraum zwischen und vor den Hallen wird für Marktstände genutzt. In den roten Backsteinbauten, die früher als Speicher verwendet wurden, haben sich in neuerer Zeit die Kreativwirtschaft und Startups angesiedelt. Der Bereich des Marktes gehört seit 1998 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Auf der Website www.latvia.travel/de/ kann man zum Rigaer Centralmarkt Folgendes lesen: „Fast im Herzen von Riga, ein paar Hundert Meter entfernt von der Altstadt, am Ufer der Daugava neben dem Rigaer Internationalen Busbahnhof befindet sich der Rigaer Zentralmarkt. Das ist nicht nur der Fläche nach einer der größten Märkte in Osteuropa, sondern auch einer der meist besuchten – die Besucherzahl schwankt jeden Tag von 80 00 bis sogar 100 000 Menschen. Ein ausgeprägtes Wahrzeichen vom Zentralmarkt sind die in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts gebauten architektonisch ausdrucksvollen Pavillons. Ursprünglich wurden sie als Hangar für Luftschiffe errichtet, erst später wurde der Beschluss gefasst, sie als Marktpavillons zu nutzen.“

Bild oben: Blick von der Aussichtsplattform der Akademie der Wissenschaften auf die Innenstadt von Riga; im Vordergrund die Großhandels-Halle und weitere Hallen des Zentralmarktes; in Bildmitte die Daugava mit der Schrägseilbrücke (Vansu-Brücke), die Kirche St. Peter, die Domkirche und die Kirche St. Jakob.

Bilder oben: der Zentralmarkt in Riga gehörte nach seiner Eröffnung 1930 zu den größten Märkten in ganz Europa; heute ist es der größte Lebensmittelmarkt in Lettland; in jeder der vier parallel angelegten Halllen gibt es ein unterschiedliches Angebot: Gemüse, Fisch, Fleisch, Milchprodukte,… (Wikipedia).

Bilder oben: Marktstände vor den Großhandels-Halle und Blick in eine der Markthallen.

Ausländische Botschaften in Riga

Die russische, deutsche, französische und die italienische Botschaft in Riga/Lettland residieren in äußerst prägnanten Bauwerken; die deutsche und französische Botschaft liegen unweit voneinander an der Raina-Allee. Auf dem Dach des Jugendstil-Palastes, der die italienische Botschaft beherbergt, thronen drei Atlanten und tragen gemeinsam die Weltkugel.

Bilder oben: die Botschaftsgebäude von Russland, Deutschland, Frankreich und Italien in der lettischen Hauptstadt Riga.

Kirchen in Riga

In der lettischen Hauptstadt Riga gibt es eine Vielzahl von Kirchen der verschiedenen Religionsgemeinschaften: evangelisch-lutherische, russisch- und lettisch-orthodoxe, katholische usw.. Besonders auffällig im Stadtbild sind die Kirche St. Peter mit ihrem sehr hohen Turm, der Dom zu Riga, die orthodoxe Christi-Geburts-Kathedrale und die weitgehend aus Holz erbaute Jesuskirche in der Moskauer Vorstadt.

Bilder oben: der neobyzantinische Zentralbau des Christi-Geburt-Kathedrale ist von einer großen zentralen und vier kleineren Kuppeln gekrönt.

Bilder oben: die russisch-orthodoxe Kathedrale erstrahlt nach der Renovierung in starken Farben und aufwändigem Fassadenschmuck.

Bilder oben: die im neobyzantinischen Stil von Nikolai Tschagin geplante russisch- orthodoxe Christi-Geburt-Kathedrale wurde bis 1884 vom deutschen Architekten Robert Pflug erbaut. Während der Sowjet-Ära wurde das Gebäude zweckentfremdet und als Planetarium genutzt. Nach der Erlangung der Unabhängigkeit erhielt sie wieder ihre ursprüngliche Funktion und wurde zu Beginn des neuen Jahrtausends über einen längeren Zeitraum hinweg renoviert.

Der Turm der Kirche St. Petri.

Bilder oben: die Kirche St. Petri gehört zu den ältesten Kirchen in Riga; ein im Stil der Backsteingotik  errichteter Vorgängerbau wird bereits anfangs des 13. Jahrhunderts erwähnt. In der Folgezeit wurden immer wieder Erweiterungen und Veränderungen vorgenommen. So wurde die Westfassade mit den drei Eingangsportalen im 17. Jahrhundert barockisiert und der ursprünglich hölzerne Kirchturm wurde nach Bränden (zuletzt aufgrund Beschusses im Zweiten Weltkrieg) bis 1984 neu als Metallkonstruktion rekonstruiert. Der sehr spitze Turm überragt mit über 120 Metern Höhe die anderen Kirchen; von der Aussichtsplattform in 72 Metern Höhe hat man nach allen Himmelsrichtungen einen sehr guten Überblick über das Zentrum Rigas und darüber hinaus.

Die weitgehend aus Holz errichtete Jesuskirche in der Moskauer Vorstadt.

Bilder oben: in der Moskauer Vorstadt steht zentral auf einem Platz die evangelisch-lutherische Jesuskirche. Wie die meisten der umliegenden Häuser in der Moskauer Vorstadt ist auch dieses fast 40 Meter hohe klassizistische Gebäude zwischen 1819 und 1822 aus Holz erbaut worden. Architekt war Christian Friedrich Breitkreuz. Bei der Kirche handelt es sich um den größten hölzernen Kirchenbau in ganz Lettland. Durch Brände wurde das Gebäude mehrfach zerstört und zuletzt 1938 wieder aufgebaut.

Bilder oben: auch die St. Jakobs-Kathedrale wird zu Beginn des 13. Jahrhunderts erstmals erwähnt; im Gebäude haben sich romanische und gotische Elemente erhalten. Eine Besonderheit trägt die steile achteckige Turmspitze: eine einzelne Glocke hängt außerhalb des Turmdaches unter einem kleinen Schutzdach; sie wurde früher v.a. zur Alarmierung bei Bränden geläutet.

Bilder oben: das Backsteingebäude der Johanniskirche entstand in der heutigen spätgotischen Form im 16. Jahrhundert, der Turm wurde Mitte des 19. Jahrhunderts zugefügt. Auffällig ist der Stufengiebel an der Westfassade.

Die Kirche der Hl. Maria Magdalena wurde ursprünglich Anfang des 17. Jahrhunderts erbaut; im 18. Jahrhundert wurde das Gebäude barockisiert; heute wird die Kirche von der katholischen Gemeinde Rigas genutzt.

Der Fernsehturm von Riga

Der Fernsehturm von Riga steht auf drei Beinen auf der Düna-Insel Zakusala und ist aufgrund seiner speziellen Konstruktion und einer Höhe von 368 Metern  nicht zu übersehen. Es handelt sich um den weltweit höchsten Fernsehturm und bis zur Antennenspitze überragt er auch alle freistehenden Gebäude in der EU. Der Turm hat seine besondere Form und Geometrie dem georgischen Architekten K. Nikuradse zu verdanken, den eigentlichen Bau betreute der Architekt Gunars Asara aus Riga. Gebaut wurde von 1979 bis 1989.

Bilder oben: vom Hochhaus der Akademie der Wissenschaften aus kann man gut auf die Düna-Insel Zakusala mit dem 368 Meter hohen Fernsehturm blicken.

Bilder oben: vom Fernsehturm Riga aus werden heute vor allem digitale Fernseh- und Radioprogramme ausgestrahlt. Aber auch das Militär und die Luftfahrt sowie Telekommunikationsunternehmen (Mobilfunk) haben hier Antennen installiert. Das Betriebsgebäude ist zwischen den drei Beinen des Turms untergebracht.

Die Brücken über die Düna (Daugava)

Eine Stadt an einem so breiten Fluss wie die Düna (lettisch: Daugava), deren Stadtteile sind an beiden Ufern ausbreiten, benötigt auch verbindende Brücken. Besonders auffällig von ihrer Konstruktion her sind die mehrfeldrige Stahlfachwerk-Bogenbrücke für den Eisenbahnverkehr und die Vansu-Brücke, eine fächerförmige Schrägseilbrücke mit einem A-förmigen Pylon. Für den Auto- und Straßenbahnverkehr wichtig ist zudem die „Steinerne Brücke“.

Bilder oben: die Eisenbahnbrücke über die Düna in der heutigen Form wurde 1914 fertiggestellt; es handelt sich um eine mehrfeldrige Stahl-Fachwerk-Bogenbrücke; sie hat zwei Spuren und erstreckt sich auf einer Länge von über 700 Metern über den Fluss; in beiden Weltkriegen wurde die Brücke jeweils beschädigt aber aufgrund ihrer Bedeutung stets rasch wieder repariert bzw. wieder aufgebaut.

Bilder oben: die Vansu-Brücke gehört mit über 600 Metern Spannweite zu den größten Schrägseilbrücken in Europa; sie wurde 1981 fertiggestellt; vom A-förmigen, über 100 Meter hohen Pylon spannen sich die Seile fächerförmig zum Tragwerk der Brücke.

Bilder oben: die Vansu-Brücke bestimmt das Stadtbild Rigas mit.

Der Hafen von Riga

Der Hafen in Riga ist der größte in Lettland, über den ein Großteil der Importe und Exporte Lettlands abgewickelt werden. Hier werden nicht nur Öl und Kohle angeliefert; es gibt auch einen Container-Terminal und vor allem der Fährverkehr zwischen den baltischen Nachbarstaaten, zu Russland und nach Skandinavien und Deutschland erfolgt über die in die Ostsee mündende Düna. Der Fluss ist im Mündungsbereich bis zu 700 Metern breit und ausreichend tief für Hochseeschiffe.

Bilder oben: auch vom Turm der Kirche St. Petri kann man den Hafen von Riga aufgrund der hoch aufragenden Kräne gut erkennen. Der Rigaer Hafen ist nicht nur wichtig für den Warenverkehr, sondern auch für den Fährverkehr in der Ostsee (Deutschland, Skandinavien, Russland, baltische Nachbarstaaten).

Der zentrale Bahnhof von Riga

Der heutige Personen-Bahnhof wurde zwischen 1957 und 1961 von den Architekten Kuznetsov und Tsipulin während der Sowjet-Ära erbaut und nach der Erlangung der lettischen Unabhängigkeit zu Beginn des 21. Jahrhunderts modernisiert.

Bilder oben: der während der Sowjetzeit erbaute Personenbahnhof in Riga ist Ausgangspunkt vieler Bahnlinien.

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