New York
New York (USA)
New York ist mit ca. 9 Millionen Menschen die einwohnerreichste Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika (in der Metropolregion leben ca. 20 Millionen Menschen). Sie liegt im gleichnamigen Bundesstaat mit der Hauptstadt Albany.
Das Stadtgebiet erstreckt sich auf mehrere Halbinseln/Inseln. Am bekanntesten ist der Bezirk (Borrough) Manhattan, der sich zwischen dem East River und dem Hudson River befindet; letzterer mündet in den Atlantik. Der East River heißt zwar „Fluss“, ist aber eigentlich ein Meeresarm des Atlantik (mit entsprechendem Salzwassergehalt). Der Hudson River entspringt am Lake Henderson im Bundesstaat New York und ist schon fast 500 km unterwegs, bevor er in New York ankommt. Vier weitere Stadtbezirke sind Brooklyn, Bronx, Staten Island und Queens.
New York liegt etwa auf derselben geographischen Breite wie Neapel.

Bild oben: Hunde-Ausführer am Sonntagmorgen in der W71st Street; so genannte „Brownstones“ (Wohngebäude aus oft bräunlich gefärbtem Sandstein) in unmittelbarer Nähe zum Central Park.


Bild oben: die sich am Hudson ausbreitenden Hafenanlagen machen den New Yorker Hafen vom Warenumschlag her zum drittgrößten in den Vereinigten Staaten; eine große Rolle spielt er auch für den Passagierverkehr. Insofern ist es nicht ungewöhnlich, dass sich vor die Silhouette Manhattans ein Containerschiff schiebt oder auf dem East River ein Frachtschiff verkehrt.










Bilder oben: New York – Eindrücke von unterwegs…










Bilder oben: Impressionen New York.










Bilder oben: Eindrücke von Stadtspaziergängen in New York.
Städtebauliche Aspekte und Architektur – „Ein amerikanisch- europäisches Amalgam“
… so beschreibt Autor Arnold Voss in den „Dortmunder Beiträgen zur Raumplanung 116“ (Institut für Raumplanung, Universität Dortmund IRPUD, Hrsg. Ursula Petz, erschienen 2004) in seinem Aufsatz „Immer wieder aufstehen und den Tiger reiten. New Yorks Stadtentwicklung vor und nach dem 11. September 2001″ die Stadt New York und ihre Stadtbaugeschichte unter Bezugnahme auf die Zusammensetzung der Einwanderergenerationen in die Vereinigten Staaten:
„Die spezielle europäisch-amerikanische Mixtur der Metropole ist aber auch direkt im Städtebau sichtbar. Nicht nur dass fast alle europäischen Architekturstile des 19. und 20. Jahrhunderts in der Stadt repräsentiert sind. Auch das Raster selbst ist, wenn man es zusammen mit seiner parzellenartigen Füllung und deren gestalterischer Individualität näher betrachtet, eine Mischung aus dem amerikanischen Pragmatismus der optimalen ökonomischen Nutzung und der vorrangig automobilen Erreichbarkeit einerseits sowie der europäischen Tradition der kompakten und kleinteiligen Stadt mit Blockstruktur und relativ klarer Aufteilung von öffentlichen und privaten Räumen andererseits. Sie ist obendrein nicht nur eine (amerikanische) Auto- sondern auch und vor allem in Manhattan eine (europäische) Fußgängerstadt par excellence, gestützt von einem öffentlichen Nahverkehr, um den sie selbst europäische Metropolen beneiden.
Gerade Manhattan hat dadurch einen Grad an Urbanität erreicht, die, gestützt durch eine in den Untergeschossen der Hochhäuser erstaunlich kleinteilige und gesamtstädtisch eher dezentrale Versorgungsstruktur und kombiniert mit einem äußerst liberalen Ladenschlussgesetz, gerade für die europäischen Touristen von besonderer Anziehungskraft ist.“
Ein Gebäude im Stil der italienischen Renaissance – das New York Life Insurance Building (Clock Tower Building)
Das Gebäude 108 Leonard Street (346 Broadway) war ursprünglich der Sitz der New York Life Insurance Company und wegen seines Glockenturmes auch als Clock Tower Building bekannt. Es wurde zwischen 1894 und 1898 von Stephan Decatur Hatch geplant und von McKim, Mead & White für die Lebensversicherungsgesellschaft gebaut. Die Fassade des 15-stöckigen Gebäudes besteht weitgehend aus Marmor; der mit Säulen markierte Haupteingang befindet sich an der Leonard Street. Die Fassade ist in vertikale Joche und durch Gesimse auch horizontal gegliedert.
Heute sind in dem historischen Gebäude luxuriöse Wohnungen untergebracht.
Die New York Life nutzte das Haus mehrere Jahrzehnte lang, zog dann aber in ein anderes Gebäude um. Zwischenzeitlich verwendeten US-Behörden und Ämter des Staates New York die Räumlichkeiten als Büros. Nach 1967 zog der Summons Court hier ein, nachdem die Stadt New York die Immobilie erworben hatte. 2013 wurde das Gebäude dann weiterverkauft und zu Eigentumswohnungen umgebaut.
Der Eingangspavillon am Haupteingang im Westen am Broadway (siehe Bild) besteht aus zwei freistehenden, sich über zwei Etagen erstreckende ionische Säulen und beidseitig von zwei Pilastern; die Gebäudeecken werden von rustizierten Steinblöcken gebildet; so entsteht mit dem oben abschließenden Gebälk mit Balustrade eine Art Portikus.
Bilder oben: die meisten europäischen Architekturstile des 19. und auch des 20. Jahrhunderts kann man in den Gebäuden der Stadt finden; hier das Metropolitan Life Insurance Building (Clocktower Building) aus dem Jahr 1898 in der Leonard Street 108 im Stil der italienischen Renaissance (Renaissace Revival).
Eine kleine Stadt(bau)geschichte
Im Gegensatz etwa zu europäischen Metropolen, die auf eine viele Jahrhunderte, zum Teil einige Tausend Jahre dauernde Geschichte zurückblicken können, ist New York eine sehr junge Stadt.
Im Jahr 1492 hatte Christopher Kolumbus bei der Suche nach einem westlichen Zugang zu Indien Amerika (wieder)entdeckt, genauer: die Karibik. (Die Wikinger hatten ja bereits im 11. Jahrhundert den (nord-)amerikanischen Kontinent bereist). Etwas später, Anfang des 16. Jahrhunderts, beauftragte König Franz I. von Frankreich den aus Florenz stammenden italienischen Seefahrer Giovanni da Verrazzano (nach ihm ist heute eine Brücke zwischen Brooklyn und Staten Island benannt), einen westlichen Seeweg nach Indien zu finden. 1524 entdeckte er das, was man heute als Bucht von New York bezeichnet; bis zum heutigen Manhattan stieß er aber nicht vor.
1609 erforschte schließlich Henry Hudson im Auftrag der niederländischen Westindien-Kompanie die Bucht intensiver und fuhr auch auf dem später nach ihm benannten Fluss (Hudson River) stromaufwärts. Die Handelsgesellschaft erwarb in der Folge die Handelsrechte für das Gebiet zwischen Neuengland und dem heutigen Jersey. 1625 ließen sich erste Siedler in der Gegend nieder, um vor allem mit der indigenen Bevölkerung Pelze zu handeln.
Zu den Bildern: ein Standbild von Christoph Kolumbus steht auf einer Säule am Columbus Circle, am Südwestende des Central Park.


1626 soll Peter Minuit im Dienste der Westindien-Kompanie den im Bereich der Bay lebenden indigenen Stämmen (Algonquin-Indianer) das in deren Sprache als Manna-hatta bezeichnete Gebiet (was soviel wie „hügeliges Land“ bzw. „Insel mit Hügeln“ bedeutet) für Waren im Wert von 60 Gulden abgekauft haben. Die dort bereits bestehende Kolonie baute er zur Siedlung Nieuw Amsterdam aus.
1647 wurde dann Peter Stuyvesant zum Gouverneur der Siedlung; es gelang ihm, die ziemlich chaotischen gesellschaftlichen Verhältnisse etwas zu bereinigen und die Kriminalität zurückzudrängen. Er ließ auch eine Schule, ein Krankenhaus, eine Werft und ein Gefängnis errichten. Ferner ließ er quer über die Insel eine (Stadt-)Mauer zum Schutz vor der einheimischen Bevölkerung errichten; hier verläuft heutzutage die (deshalb so benannte) Wall Street.
1664 wurde die niederländische Ansiedlung von den Engländern erobert und nach dem Herzog von York in New York umbenannt. Dies wurde 1674 auch vertraglich besiegelt.

Der entscheidende Aspekt für die Entwicklung der kleinen niederländischen bzw. britischen Ansiedlung zur Weltmetropole ist sicher ihre Lage am Atlantik und an der Mündung zweier Flüsse mit der dadurch bedingten guten verkehrstechnischen Anbindung.

Bild oben: Straßenszene (7th Avenue / 11th Street); Einsatzfahrzeug der Feuerwehr und Hundeausgang.
Fortsetzung der Stadt(bau)geschichte
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts entstand an der Wall Street der erste Sklavenmarkt; die niederländische Westindienkompanie setzte mehrere Hundert Schiffe ein, um Sklaven von Afrika nach Amerika zu schaffen und ein großer Teil der New Yorker Bevölkerung waren Sklaven.
Nach einer Erhöhung der Besteuerung durch das britische Mutterland begehrten die Kolonien auf amerikanischem Boden gegen ihre Kolonialmacht auf und kämpften zwischen 1775 und 1783 um ihre Unabhängigkeit; der Unabhängigkeitskrieg endete 1783 mit der Anerkennung der bereits 1776 proklamierten Unabhängigkeit; es entstanden die Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und New York wurde vorübergehend (1784 – 1790) sogar deren Hauptstadt. George Washington leistete 1789 seinen Amtseid zum ersten Präsidenten der USA.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts gab es immer wieder Konflikte zwischen den neu gegründeten Vereinigten Staaten und ihrem ehemaligen kolonialen Mutterland Großbritannien; Ende des 18. Jahrhunderts war New York von britischen Kriegsschiffen auch beschossen worden. New York wollte daher sich und seinen Hafen besser militärisch schützen..
Militärischer Schutz des New Yorker Hafens – Castle Clinton
Auf einer Informationstafel am Gebäude wird man über seine Geschichte und Funktion aufgeklärt:
Das aus rotem Sandstein bestehende Bauwerk „Southwest Battery“ wurde 1811 als eine von fünf Befestigungsanlagen (Forts) zur Verteidigung des New Yorker Hafens erbaut; 1812 hatten die neu gegründeten Vereinigten Staaten dem kolonialen Mutterland Großbritannien den Krieg erklärt. 1815 wurde die Befestigungsanlage (nach dem New Yorker Bürgermeister DeWitt Clinton) in „Castle Clinton“ umbenannt. Beim Bau stand das Fort noch als Insel im Wasser und war durch eine hölzerne Brücke mit dem Festland verbunden; erst durch die Aufschüttung des Battery Park Mitte des 19. Jahrhunderts stand die Anlage auf dem Festland. Das Fort wurde aber nie militärisch aktiv genutzt und 1823 schließlich an die Stadt New York übergeben, welche verschiedene Verwendungsmöglichkeiten dafür fand. So diente es zwischen 1855 und 1890 etwa acht Millionen Einwanderern als erste Anlaufstelle (ein Denkmal vor der Anlage weist auf diese Funktion des Bauwerks hin). Ab den 1890er Jahren übernahm Ellis Island dann die Rolle als Einreisezentrum für Immigranten.
Zwischenzeitlich wurde das Gebäude dann auch aufgestockt und als Aquarium benutzt. 1946 wurde Castle Clinton schließlich zum Nationalen Denkmal erhoben (National Monument) und dabei entsprechend dem Originalzustand rückgebaut und restauriert. Heute dient das Bauwerk als Besucherzentrum des National Park Service.
Bilder oben: das ehemalige Fort Castle Clinton ist seit 1946 Nationales Denkmal und beherbergt heute das Besucherzentrum des National Park Service im Battery Park.
Bilder oben: das Gebäude der Battery Park City Authority erstreckt sich auf einem Pier in den Hudson River; letztes Bild: in der Ferne kann man vom Ufer des Hudson im Battery Park die Einwandererinsel Ellis Island sehen.
Bilder oben: dieses Denkmal ist den Soldaten der Handelsmarine gewidmet. Dargestellt ist die Rettung eines Schiffbrüchigen nach einem U-Boot-Angriff auf ein Handelsschiff im Zweiten Weltkrieg.
Wachstum und Aufstieg zur Metropole
Im 19. Jahrhundert erlebte New York ein geradezu unglaubliches Bevölkerungswachstum; waren es um 1800 noch 35 Tausend Bewohner/innen, so stieg die Zahl 1820 schon auf 150 Tausend, 1840 auf 320 Tausend und 1870 wurde die Millionengrenze überschritten. 1811 wurde nach einem Plan von Bürgermeister DeWitt Clinton durch Landvermesser John Randall ein zukünftiges Straßennetz schachbrettartig angelegt („the grid“): insgesamt 12 breite Alleen (Avenues) sollten die Nord-Süd-Achsen bilden und dabei rechtwinklig von damals 155 Streets geschnitten werden, welche in West-Ost-Richtung verlaufen. Dieses Straßenraster gliedert Manhattan in mehr als 1500 Parzellen (blocks), in Rechtecke von jeweils etwa 240 mal 60 Meter. Einzige Ausnahme vom rechtwinkligen Straßenraster bleibt die bereits bestehende Nord-Süd-Verbindung Broadway, welche das Raster diagonal zerschneidet.
Zum Bild: „Immigrant Family“, Tom Otterness, 2007, Bronzestandbild in Milwaukee (Aufnahme in 2017)

Der gewaltige wirtschaftliche Aufschwung der Stadt wurde 1825 durch die Fertigstellung des ebenfalls von Bürgermeister DeWitt Clinton initiierten Erie-Kanals befeuert, welcher nach 8-jähriger Bauzeit eine Verbindung zwischen dem Seehafen New Yorks über den Hudson River mit den Großen Seen im Norden herstellte. Auch das Schienennetz wurde in dieser Zeit stark ausgebaut.
In die Vereinigten Staaten und eben auch in die Handels- und Wirtschaftsmetropole New York strömten im 19. Jahrhundert Millionen von europäischen Auswanderern; so kamen zwischen 1820 und 1880 etwa 3 Millionen Deutsche, fast genau so viele Iren und ca. 2 Millionen Engländer (über New York) ins Land. Das geradezu explosionsartige Bevölkerungswachstum hatte natürlich auch negative Konsequenzen; wegen dem Fehlen eines funktionierenden Abwassersystems kam es in New York auch zum Ausbruch von Seuchen und die Wohnungssituation war dramatisch.
Bereits 1827 wurde in New York die Sklaverei abgeschafft. Die Rede Abraham Lincols zur generellen Abschaffung der Sklaverei führte zum Bürgerkrieg 1861 bis 1865 zwischen den Nord- und den Südstaaten. Nach dessen Ende wurde New York zu einem Ausgangspunkt der Industrialisierung, große Bankhäuser wurden gegründet und es kam zu einem Bau-Boom: 1858 wurde der sich von der 59. bis zur 110. Straße erstreckende, 340 Hektar große Central Park angelegt, 1883 wurde die Brooklyn Bridge fertiggestellt und die Metropolitan Opera eröffnet, 1891 die Carnegie Hall. 1886 wurde auf Liberty Island Frankreichs Geschenk an die USA zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit aufgestellt: die Freiheitsstatue.
Im Jahr 1898 schlossen sich im Zuge einer Verwaltungsreform die Bezirke Bronx, Brooklyn, Queens, Staten Island und Manhatten zu „Greater New York“ zusammen mit dann insgesamt 3,5 Millionen Einwohnern.

Bild oben: das Denkmal „The Immigrants“ im Battery Park erinnert an die über 8 Millionen Einwanderer, die über Castle Clinton als Einwandererzentrum in die Vereinigten Staaten kamen.
Historische und neuere (Verwaltungs- und Gerichts-)Gebäude im Civic Center District
Der Civic Center District befindet sich im südlichen Manhattan im Bereich um den Rathaus-Park (City Hall Park); hier sind viele städtische und staatliche Verwaltungs-, Regierungs- sowie Gerichtsgebäude angesiedelt: das historische Rathaus (City Hall), das von 1803-1812 im Stil der französischen Renaissance erbaut wurde, befindet sich in einem kleinen Parkgelände, an dessen Nordende das zwischen 1861 und 1881 errichtete Tweed Courthouse steht, welches als Bezirksgerichtssitz diente (County Court) und heute das Erziehungsministerium der Stadt beherbergt (Department of Education).
Gegenüber dem Tweed Courthouse befindet sich das zwischen 1908 und 1912 erbaute historische Gebäude der Emigrant Industrial Savings Bank und daneben das 1907 im Beaux Arts-Stil fertiggestellte Gebäude des Nachlassgerichtes (Surrogate’s Courthouse). Überragt werden die Behördenbauten vom David N. Dinkins Manhattan Municipal Building; der Gebäudekomplex wurde zwischen 1907 und 1914 in einem zwischen Neoklassizismus und Neogotik schwankenden Architekturstil erbaut und wird durch einen 177 Meter hohen Turm gekrönt.
Am Foley Square an der Centre Street / Pearl Street liegen schließlich die Gerichtsgebäude des Thurgood Marshall United States Courthouse, das zwischen 1933 und 1936 erbaut wurde (und aus einem sechsstöckigen neoklassizistischen Sockelgebäude und einem 31 Stockwerke hohen Bürotum besteht) sowie das auf sechseckigem Grundriss zwischen 1913 und 1927 erbaute Gebäude des New York County Supreme Court.
An der Westseite des Platzes befindet sich das zwischen 1963 und 1969 erbaute Jacob K. Javits Federal Building, welches viele Bundesbehörden beherbergt und (als moderner Anbau) das Gebäude des US Court of International Trade, das zwischen 1975 und 1977 erbaut wurde.
Östlich des Manhattan Municipal Building befindet sich das Hauptquartier der New Yorker Polizei (New York City Police Department), auf dem großen Vorplatz steht eine große Stahlskulptur von Tony Rosenthal (Five in One); auch das Gebäude des US Attorny’s Office des Southern District of New York ist hier angesiedelt, in direkter Nachbarschaft zur römisch-katholischen St. Andrews Kirche.
Gegenüber dem New York County Supreme Court befindet sich das zwischen 1928 und 1930 erbaute City Clerks Office, das ursprünglich vor allem Finanz-, Steuer- und Kraftsfahrzeugbehörden beherbergte; heute nennt sich das Haus Louis J. Lefkowitz State Office Building und dient vor allem als Standesamt, wo in geziemendem Rahmen Trauungen vollzogen werden können.
In seiner Nachbarschaft und gegenüber dem Collect Pond Park liegt der zwischen 1938 und 1941 errichtete dreiflügelige Gebäudekomplex des New York City Criminal Court; er beinhaltet Räumlichkeiten für den Criminal und den Supreme Court sowie das Büro des District Attorny (DA) of New York County (Manhattan) und Abteilungen der New Yorker Polizei sowie Hafträume und eine Verbindung zum MDC (Metropolitan Detention Center).
Südöstlich des New York County Supreme Court befindet sich (in der Pearl Street 500) schließlich noch das zwischen 1991 und 1996 erbaute 27-stöckige Gerichtsgebäude des Daniel Patrick Moynihan United States Courthouse, welches den United States District Court for the Southern District of New York beherbergt. Im Bild das Eingangsportal zum Gebäude.

Die New York City Hall – das Rathaus der Stadt
Zum Bild: Eine Info-Tafel am Zaun gibt Auskunft über das Gebäude des New Yorker Rathauses: demnach wurde es zwischen 1803 und 1812 erbaut und ist seitdem eines der am durchgängigsten genutzten Rathäuser der USA; hier sind die Büros des Bürgermeisters und des Stadtrates untergebracht, die exekutiven und legislativen Gewalten der Regierung.
Das Gebäude wurde von den Architekten Joseph François Mangin (einem Einwanderer aus Frankreich) und John McComb Jr. errichtet. Das Gebäude wurde im klassizistischen Stil mit französischen Einflüssen gestaltet, was man an den Rundbogenfensterm ablesen kann, am reichen Fassadenschmuck, den korinthischen und ionischen Säulen und Pilastern. 2010 wurde das Gebäude saniert und bezüglich Brandschutz, Heizung und Kühlung sowie Elektrik auf den aktuellsten Stand der Technik gebracht.

Bilder oben: das New Yorker Rathaus im Rathauspark (City Hall Park).


Bilder oben: im City Hall Park befindet sich der nach seinem Architekten benannte Jacob Wrey Mould Fountain. Ursprünglich wurde an dieser Stelle der Croton Fountain errichtet, der den Abschluss des Baus des Croton Aquädukts feierte; dieses ist Bestandtteil einer langen Wasserleitung, welche zwischen 1837 und 1847 zwischen dem Lake Croton und Manhattan zur Trinkwasserversorgung angelegt wurde. 1871 erhielt Jacob Wrey Mould den Auftrag, enen neuen Brunnen an dieser Stelle zu errichten.
Das Rathaus-Gebäude trägt einen Uhrturm, auf dessen Kuppeldach eine von William H. Mullins geschaffene Figur thront, welche die Gerechtigkeit symbolisieren soll; sie wurde zusammen mit dem Turm, der Uhr und anderen dekorativen Elementen am Gebäude 1998 letztmals renoviert. Die Figur wirkt wie aus Stein gehauen, besteht aber aus Kupferblech.
Auf dem Dach des Gebäudes weht auch die Flagge der Stadt New York; auf den ersten Blick denkt man dabei an die französische Flagge (blau-weiß-rot), sie besteht aber aus den den Farben blau-weiß-orange, was auf die Farben der Flagge der Vereinigten Niederlande zurückgeht (New York entwickelte sich ja aus der früheren niederländischen Siedlung Nieuw Amstersdam). Im weißen Feld trägt die Flagge das städtische Siegel.
Bilder oben: der Uhrturm an der New York City Hall mit der Justitia-Figur; im Hintergrund ragt das neue Wohnhochhaus 56 Leonard Street von Herzog & de Meuron auf.
Tweed Courthouse (Old New York County Courthouse)
Das Gerichtsgebäude wurde zwischen 1861 und 1881 von John Kellum und (nach dessen Tod) von Leopold Eidlitz erbaut; es befindet sich im City Hall Park nördlich des New Yorker Rathauses. Im Gebäude waren 30 Gerichtssäle untergebracht, die über eine zentrale Rotunde erschlossen wurden. Auf einem rustizierten Sockel , der über eine breite Treppe an der Chambers Street erstiegen werden kann, erhebt sich ein Portikus mit Dreiecksgiebel, monumentalen korinthischen Säulen und Pilastern.
Der Name des Gebäudes ist mit William Tweed verknüpft, einem Politiker, welcher den Männerbund „Tammany Hall“ anführte und zeitweise zu den größten Grundstücksbesitzern der Stadt gehörte, sowie Direktor der Erie Railway und weiterer Einrichtungen war. Auf seinem Posten als Commissioner of Public Work war er auch für die Vergabe von öffentlichen (Bau-)Aufträgen zuständig; beim Bau des Courthouse hat er sich wohl auf nachgewiesen korrupte Weise stark bereichert.
1999 wurde das Gebäude umfassend renoviert und in vielen Bereichen der bauliche Ursprungszustand wieder hergestellt; heute ist das Gebäude Sitz des städtischen department of Education (Ministerium für Erziehung/Bildung).
Zum Bild: die mittlere der drei Eingangstüren im Portikus des Tweed Courthouse.

Bilder oben: Ansicht des Tweed Courthouse von der Chambers Street aus mit dem klassizistischen Portikus.
Bilder oben: Gebäudedetails (Inschrift zur Renovierung von 1999-2001 und Eingangstür).
Die Emigrant (Industrial) Savings Bank
1841 wurde zur Unterstützung irischer Einwanderer in New York die Irish Emigrant Society gegründet; besonders nach der Hungersnot in Irland 1846, die als Folge einer Kartoffel-Missernte ausbrach, verstärkte sich der Zustrom irischer Einwanderer enorm. Die Gesellschaft gründete in diesem Zusammenhang 1850 eine Sparkasse, die Emigrant Industrial Savings Bank, in welcher die Einwanderer ihr Vermögen aufbewahren bzw. anlegen konnten, um dann beispielsweise Grund und Boden oder Immobilien zu erwerben.
Rasch wuchs die Institution und bereits 1925 war die Bank die größte Sparkasse in den gesamten USA. Durch geschicktes und risikoarmes Geschäftsgebaren trotzte die Bank allen wirtschaftlichen Turbulenzen. 1912 wurde schließlich als Hauptsitz der Bank in der New Yorker Chambers Street ein Gebäude errichtet: ein 17-stöckiges, ca. 60 Meter hohes Beaux-Arts-Gebäude mit H-förmigem Grundriss der höheren Stockwerke, was die Gebäudefront wie aus zwei parallelen Türmen bestehend erscheinen lässt. Die Bauarbeiten geschahen zwischen 1908 und 1912; Architekt war Raymond Almirall. Die Fassade des Gebäudes besteht weitgehend aus Kalkstein.
Die Bank gründete Niederlassungen in anderen Städten und 1965 wurde das Gebäude von der Stadt New York erworben und als Bürohaus für die städtische Verwaltung benutzt. In neuerer Zeit wurde das ehemalige Bankgebäude zum Wohnhaus mit Luxus-Appartements umgebaut.
Zum Bild: das im Beaux-Arts-Stil von Raymond Almirall errichtete Gebäude der Emigrant Industrial Savings Bank befindet sich direkt gegenüber dem Tweed Courthouse in der Chambers Street.

Bilder oben: durch den H-förmigen Grundriss der oberen Stockwerke wirkt die Gebäudefront so, als bestünde das Gebäude aus zwei parallelen Türmen.

Bild oben: die Emigrant Industrial Savings Bank, gesehen vom Portikus des gegenüber liegenden Tweed Courthouse aus.
Surrogate’s Courthouse
Das an der Chambers Street, schräg gegenüber dem Tweed Courthouse gelegene Gebäude wurde zwischen 1899 und 1907 von John Rochester Thomas und (nach dessen Tod) von Horgan & Slattery als Ersatz für das zuvor hier befindliche Stadtarchiv erbaut. Heute enthält das im Beaux-Arts-Stil errichtete 7-stöckige Gebäude außer dem Stadtarchiv die Rathausbibliothek und den Surrogate’s Court, das Nachlassgericht für den Staat New York.
Die Granitfassade des Gebäudes zeigt reichlich (auch skulpturale) Ornamentik: dargestellt sind bedeutende historische Persönlichkeiten der Stadt New York; der Sockel ist über zwei Geschosse hinweg rustiziert, an der Fassade zur Chambers Street hin ist dem Mauerwerk eine monumentale Säulenreihe vorgestellt; das Dach ist ein Mansarddach mit Gauben.
Besonders die aufwändige Ausgestaltung der mit viel Marmor und Mahagony ausgestatteten Innenräume des Gebäudes wird in Beschreibungen des Bauwerkes betont; so ist die dreistöckige Lobby des Hauses der Pariser Oper Garnier nachempfunden.

Bilder oben: das 1907 im Beaux-Arts-Stil fertiggestellte Gebäude des New Yorker Nachlassgerichtes.
Das Thurgood Marshall United States Courthouse
befindet sich am Foley Square in Nachbarschaft zum New York County Courthouse und weiteren Justizgebäuden im Civic Center District. Das 37-stöckige Gebäude wurde zwischen 1932 und 1936 von Cass Gilbert und seinem Sohn Cass Gilbert Jr. (der 1935 auch das Woolworth Building und das Gebäude des Supreme Court in Washington errichtete) im klassizistischen Stil erbaut.
Auf einem 6-stöckigen Sockelgebäude mit drei Innenhöfen ragt ein 31-stöckiger quadratischer Büroturm auf, dessen pyramidenförmiges Dach von einer Laterne gekrönt wird. Die breite Treppe zum Eingang sowie die mit einem Säulenportikus mit zehn korinthischen Säulen versehene Hauptfassade bestehen aus Granit. Benannt ist das Gebäude seit 2001 nach einem früheren Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten. Am Fries über der Säulenreihe ist die Gebäudefunktion „United States Court House“ eingraviert. Im Gebäude selbst befinden sich 35 größere und kleinere Gerichtssäle.
Nachbargebäude sind das New York County Courthouse (1926 von Guy Lowell erbaut), das Municipal Buildung von McKim, Mead and White (1914) sowie das Daniel Moynihan U.S. Courthouse von Kohn Pedersen Fox Associates (1994).
Zum Bild: das Thurgood Marshall U.S. Courthouse; Blick von der dem Foley Square abgewandten Seite auf das Sockelgebäude und den 31-stöckigen Turm.

Bilder oben: das Thurgood Marshall United States Courthouse mit dem markanten, insgesamt 180 Meter hohen Turm, befindet sich direkt neben dem New York County Supreme Court und in Nachbarschaft des Municipal Building (auf den Bildern rechts im Hintergrund); eine große Freitreppe führt zum Portikus mit korinthischen Säulen und Pilastern.
Bilder oben: die Gebäuderückseite ; hier befindet sich auch die St. Andrew’s Catholic Church (Backsteingebäude).
Das Gebäude des New York County Supreme Court
Das Gerichtsgebäude des Obersten Gerichtshofes im Staat New York (New York County Supreme Court Building) am Foley Square wurde zwischen 1919 und 1927 von Guy Lowell als Ersatz für das zuvor benutzte Tweed Courthouse geplant und gebaut. Das Gebäude hat – was man von der Straße am Foley Square aus nicht erkennen kann – einen sechseckigen Grundriss und thront auf einem über mehrere Stufen erreichbaren Sockel; dem Bauwerk ist ein Portikus mit 10 korinthischen Säulen und einem Dreiecksgiebel vorgestellt, so dass die Anmutung eines (römischen) Tempels entsteht. Das gewaltige Bauwerk ist sozusagen das Geschwistergebäude zum älteren Thurgood Marshall United States Court Building in seiner unmittelbaren Nachbarschaft.
Das Giebelmotiv (Tympanon) umfasst Figuren, welche Allegorien von Gesetz, Wahrheit und Gerechtigkeit sein sollen. Das von George Washington stammende Zitat „Die wahre Rechtspflege ist die stärkste Säule einer guten Regierung“ prangt am Fries auf dem Gebälk oberhalb der Säulenkolonnade.
Bilder oben: das neoklassizistische Gebäude des höchsten Gerichtes im Staat New York wurde von Guy Lowell erbaut und zeigt viele Elemente klassischer Tempelbauten.
Das Jacob K. Javits Federal Office Building
ist ein Gebäude, in welchem Bundesbehörden der USA untergebracht sind; es wurde zwischen 1963 und 1969 nach Plänen von Alfred Easton Poor und Kahn & Jacobs sowie Eggens & Higgins erbaut. (Jacob Javits war viele Jahre lang US Senator für New York beim Kongress in Washington). Südöstlich des 41-stöckigen Bürohochhauses wurde zwischen 1975 und 1977 von Kahn & Jacobs, The Eggers Partnership und Poor & Swanke das weitgehend mit einer Glasfassade versehene Gebäude des United States Court of International Trade (behandelt vor allem Fragen des Handels- und Zollrechts im internationalen Handel) erbaut.
Im Jacob K. Javits Federal Office Building, dem höchsten Verwaltungsgebäude von Bundesbehörden in den USA, sind verschiedene Abteilungen untergebracht, u.a. das Department of Homeland Security (Heimatschutzministerium), das Department of Health and Human Services (Gesundheitsministerium), das Department of Housing and Urban Development (Whonungs- und Städtebauministerium) u.a. Auch das FBI hat im Haus Diensträume.
Vor dem Bürohochhaus befindet sich auf dem Foley Square ein Brunnen mit der Skulptur „Triumph of Human Spirit“ (Triumph des menschlichen Geistes), die Lorenzo Pace im Jahr 2000 geschaffen hat.
Bilder oben: das Jacob K. Javits Federal Office Building ist ein Bürohochhaus, in dem vor allem Bundesbehörden der USA untergebracht sind; links vor dem Gebäude befindet sich der United States Court of International Trade. Den Brunnen auf dem Foley Square vor den Gebäuden ziert die Skulptur „Triumph des menschlichen Geistes“.
Im Hintergrund links ragt das Ted Weiss Federal Building auf, welches ebenfalls von Bundesbehörden als Bürogebäude genutzt wird; hier sind u.a. die Umweltschutzbehörde (EPA) und das FBI ansässig.
New York City Police Department
Das alte Gebäude des Hauptquartiers der New Yorker Polizei (Old Police Headquartes) befindet sich in der Centre Street und wurde 1909 erbaut; der Gebäudegrundriss passte sich dabei der dreieckigen Grundstücksform an. Das Haus wurde von Hoppin & Koen im Beau-Arts-Stil gebaut; es wird von einem Rundturm, bestehend aus Tambour, Kuppel und Laterne gekrönt. 1973 zog die Polizei dann in das neue im brutalistischen Stil errichtete Hauptquartier an der Police Plaza (neben dem Municipal Building) um; 1983 wurde das alte Hauptquartier dann nach etlicher Zeit des Leerstandes und der Planungen in Luxus-Wohnappartements und Büros umgewandelt.
Bilder oben: das Beaux-Arts-Gebäude des alten Polizei-Hauptquartiers; die Gebäudeenden zur Broome Street und zur Grand Street hin schließen mit korinthischen Säulen bzw. Pilastern, Gesimsen und Dreiecksgiebeln sowie bossiertem Mauerwerk.
Das 13-stöckige neue Hauptquartier wurde zwischen 1968 und 1973 vom Architekturbüro Gruzen & Partner aus Stahlbeton errichtet; vor dem Gebäude befindet sich eine große mit Ziegeln gepflasterte Freifläche (Police Plaza) mit Begrünung und der gewichtigen Stahl-Skulptur „5 in 1“ von Tony Rosenthal, die der Künstler 1973-74 schuf und welche mit ihren fünf ineinander greifenden kreisförmigen Segmenten die fünf Borroughs der Stadt New York versinnbildlichen soll, die zu „Greater New York“ zusammengewachsen sind.
An die Police Plaza schließt auch das Gebäude des US Attorny’s Office des Southern District of New York an.

Bilder oben: das 1973 neu erbaute Polizeihauptquartier an der Police Plaza 1; auf der Plaza befindet sich auch die Stahlskulptur „5 in 1“ des Künstlers Tony Rosenthal.
Bilder oben: in diesem Gebäude an der Police Plaza befindet sich das Büro des United States Attorney for the Southern District of New York.
Gegenüber dem New York County Supreme Court befindet sich das zwischen 1928 und 1930 erbaute City Clerks Office, das ursprünglich vor allem Finanz-, Steuer- und Kraftsfahrzeugbehörden beherbergte; heute nennt sich das Haus Louis J. Lefkowitz State Office Building und dient vor allem als Standesamt (Lefkowitz war viele Jahre lang Generalstaatsanwalt des Staates New York). Dazu hat die Stadt New York das Manhattan Marriage Bureau in das erste Obergeschoss des Gebäudes verlegt, wo eine reichlich verzierte Lobby den gebührenden festlichen Rahmen für Trauungen bietet. Das Gebäude wurde zwischen 1928 und 1930 von William Haugaard entworfen und gebaut.
Bilder oben: das Louis J. Lefkowitz State Office Building am Foley Square.
Das Municipal Building
Nachdem sich im Jahr 1898 die fünf Stadtteile (Borroughs) Manhattan, Bronx, Brooklyn, Queens und Staten Island zu dem „Greater New York“ zusammengeschlossen hatten, bestand erhöhter Bedarf an zentralen Verwaltungs- und Behördenräumlichkeiten; so musste etwa eine zentrale Polizeibehörde oder eine zentrale Feuerwehrverwaltung eingerichtet werden. Um den Platzmangel zu beseitigen, wurde zwischen 1909 und 1914 das (heute nach einem früheren Bürgermeister) das David N. Dinkins Municipal Building errichtet, ein gewaltiger Gebäudekomplex mit einem insgesamt 180 Meter hohen Turm. Er gehört weltweit zu den größten Regierungsbauten. Architekt war William Kendall im Architekturbüro von McKim, Mead & White. Beim Baustil und den Gebäudedetails machte er Anleihen in der römischen Antike, beim Beaux-Arts-Stil und der (französischen) Renaissance.
Auf der Spitze des Turms steht eine Statue, welche den „Bürgerstolz“ (Civic Fame) versinnbildlicht; die von Adolph Alexander Weinman geschaffene Statue, für die Audrey Munson Modell gestanden hat, hält eine Krone mit fünf Mauerzinnen, welche die fünf zusammengeschlossenen Borroughs symbolisieren sollen.
Der Grundriss des Gebäudes hat die Form des Buchstaben „C“, wobei die äußeren Flügel zweimal um jeweils 45 Grad gegenüber dem Mittelbau gedreht sind. Die Hauptfassade erstreckt sich über 116 Meter und die New Chambers Street verlief zur Zeit der Fertigstellung des Bauwerks durch dessen zentralen Torbogen, der dem römischen Konstantinsbogen nachempfunden ist. Später wurde der Straßenzugang von der Cardinal Hayes Plaza aus geschlossen, als östlich des Gebäudes die Police Plaza angelegt und das Polizeithauptquartier der New Yorker Polizei dort erbaut wurde.
Das Hauptgebäude des Municipal Building umfasst 26 Stockwerke, der Turm setzt darauf nochmals 8 weitere. Das Gebäude hat in den Untergeschossen (für die mehrere Tausend Angestellten) eine eigene U-Bahn-Station.
Das Gebäude soll in Russland Joseph Stalin so beeindruckt haben, dass es als Vorbild für das Hauptgebäude der Moskauer Lomonossow-Universität gedient haben soll (erbaut zwischen 1947 und 1952).
Bilder oben: von der Rampe zur Brooklyn Bridge aus ist das Municipal Building (links) und der Turm des Thurgood Marshall United States Courthouse besonders gut zu sehen.
Bilder oben: im David N. Dinkins Municipal Building sind viele zentrale Behörden der New Yorker Stadtverwaltung untergebracht.
Bilder oben: zur Cardinal Hayes Plaza hin wird das Gebäude von einer Säulenkolonnade abgeschlossen, hinter der sich durch den C-förmigen Grundriss eine Art Innenhof bildet.
Bilder oben: mit der „Civic Fame“-Statue auf der Spitze des Turms reckt sich das Gebäude 180 Meter hoch in den Himmel.
Bilder oben: Innenhof im Eingangsbereich des Gebäudes.
Bilder oben: der mit Terrakotta-Tafeln verkleidete Torbogen des Gebäudes; tritt man durch ihn hindurch, gelangt man zur Police Plaza, wo das Hauptquartier der New Yorker Polizei (NYPD) liegt.
Das New York Criminal Courts Building
wurde zwischen 1938 und 1941 von Hervey Miley Corbett und Charles B. Meyers erbaut. Das 17-stöckige mehrflügelige Gebäude wurde im Art Déco-Stil als Stahlskelettbau errichtet: die Fassade besteht aus Kalkstein und Granit. Der Gebäudekomplex hat in der Mitte einen nach oben abgestuften Turm.
Im Haus sind der Criminal Court und der Supreme Court untergebracht, das Büro des District Attorny (DA) of New York (Bezirksstaatsanwalt), sowie weitere Abteilungen der Polizei und der Justiz. Zum Gebäudekomplex gehören auch Hafträume und das Gebäude selbst ist mit dem MDC (Manhattan Detention Center), der Haftanstalt Manhattans, verbunden.
Bilder oben: das Criminal Courts Building (im Hintergrund); davor das Louis J. Lefkowitz State Office Building und rechts im Bild der New York County Supreme Court. Letztes Bild: das Criminal Courts Building ist eine dreiflügelige Anlage.
Die Columbia University
Für den nachfolgenden Text über die Columbia University wurden Informationen aus der „Self-Guided Walking Tour“ von der Website des Besucherzentrums der Universität entnommen (https://visit.columbia.edu/).
Der Hauptcampus der Universität liegt in Morningside Heights, etwas nordwestlich des Central Park zwischen der 114th und der 120th Street und zwischen Broadway und Amsterdam Avenue; ein weiteres Universitätsgelände befindet sich noch weiter nördlich ab der 125th Street (Manhattanville Campus).
Zum Bild: Lageplan des Hauptcampus der Columbia University in Morningside Heights im nordöstlichen Manhattan.

Die Universität wurde 1754 als „King’s College“ von König George II. von England gegründet; sie ist damit die älteste derartige Hochschuleinrichtung im Staat New York. Nach der Amerikanischen Revolution und dem Unabhängigkeitskrieg Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Institution unter der Bezeichnung „Columbia University“ wiedereröffnet. 1897 zog die Universität von ihrem Gründungsort an der 49th Street / Madison Avenue an ihren aktuellen Standort in Morningside Heights.
Nach den Vorstellungen des damaligen Universitätspräsidenten Seth Low, dem eine weitläufigere akademische Siedlung vorschwebte, schuf das Architekturbüro von McKim, Mead and White einen Campus nach dem Vorbild der Athener Agora. Um einen sehr großen Hof (South Lawn) gruppieren sich die einheitlich im Beaux Arts -Stil gestalteten Gebäude; auch eine Kapelle sowie ein großes Bibliotheksgebäude gehören zum Hauptcampus der Columbia University.
Die Columbia University lehrt u.a. in den Bereichen Architektur, Kunst, Wirtschaft, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Internationale Politik, Jura, Sozialwissenschaften usw.
Bilder oben: der große South Lawn, um den herum sich die Institutsgebäude anordnen.
Bilder oben: Institutsgebäude auf dem Hauptcampus; letztes Bild: die St. Paul’s Kapelle.
Bilder oben: die Earl Hall ist das religiöse Zentrum für die Studentenschaft, unter der alle Religionen vertreten sind.
Die Low Memorial Library
Heißt zwar so, ist aber keine Bibliothek mehr, seit 1934 die Butler Library eröffnet wurde; das klassizistische, dem Pantheon in Rom nachempfundene Gebäude mit Säulenportikus, Kuppel und Rotunde wurde 1897 als erstes Gebäude auf dem Universitätscampus fertiggestellt. Hier sind heute die Universitätsverwaltung und das Büro des Universitätspräsidenten untergebracht sowie das Besucherzentrum für die Columbia University.
Die Plaza zu Füßen der großen Freitreppe vor der Low Library stellt den größten öffentlich zugänglichen Platz in Privatbesitz in ganz New York dar und ist von der Anlage her einem griechischen Amphitheater nachempfunden; der Platz ist für Theater- oder Konzertaufführungen geeignet. Auf den Stufen thront die Alma Mater in Form einer Bronzefigur (von Daniel Chester French) und wacht über das Geschehen auf der Plaza.
Bilder oben: die nach dem ersten Universitätspräsidenten Seth Low benannte Low Memorial Library ist seit Eröffnung der 1934 eröffneten Butler Library auf dem Uni-Campus keine Bibliothek mehr, sondern nimmt die Univerwaltung und das Büro des Präsidenten auf.
Bilder oben: die Eingangshalle der Low Library mit einer Athena-Statue.
Die Butler Library
Ist ein 10-stöckiges, im Stil der italienischen Renaissance zwischen 1931 und 1934 von James Gable Rogers erbautes Gebäude. Die Bibliothek ist die größte unter den verschiedenen Bibliotheken der Universität und umfasst 2 Millionen Bände. Die Nordfassade zieren 14 ionische Säulen in Kolossalordnung und auf dem darüberliegenden Gebälk sind die Namen großer Philosophen und Schriftsteller eingraviert.
Bilder oben: die Butler Library am Südende des Uni-Campus.
Zu den historischen Gebäuden der Columbia University sind in den letzten Jahren etliche Neubauten hinzugekommen, so die Alfred Lerner Hall (1999) oder das Northwest Corner Building (2010); der an der 125th Street liegende Campus (Manhattanville Campus) ist insgesamt neueren Datums: hier hat Renzo Piano das Jerome L. Greene Science Center (2017), das Lenfest Center for the Arts (2017) und „The Forum“, ein Konferenzzentrum, (2018) errichtet. Auch das Diana Center von Weiss/Manfredi wurde in diesen Jahren erbaut (2010), 2018 wurde von SOM (Skidmore, Owings and Merill) das Milstein Center fertiggestellt, ein Bibliotheksgebäude.
Das Nortwest Corner Building
Ist ein 14-stöckiges Laborgebäude an der Nordwest-Ecke des Universitätscampus, welches auch eine Wissenschaftsbibliothek, einen Lesesaal sowie ein Café beherbergt. Hier findet hauptsächlich interdisziplinäre Forschung an den Schnittstellen von Biologie, Physik, Chemie und den Ingenieurswissenschaften statt. Das Gebäude ist über Brücken auch physisch mit den Nachbargebäuden dieser Forschungsschwerpunkte verbunden. Entworfen und gebaut wurde es 2010 von José Rafael Moneo und Davis Brody Bond. Auffallend an dem Gebäude ist das auch an der Außenfassade erkennbare Tragwerk mit seinen diagonalen Aussteifungen; die Labore befinden sich auf der Gebäudeseite zum Broadway hin, Büros und Verwaltungsräume liegen dagegen auf der dem Campusinneren zugewandten Seite hinter einer verglasten Vorhangfassade.
Bilder oben: an der nordwestliche Ecke des Uni-Campus steht das neue Laborgebäude.
Bilder oben: das Gebäude ist mit den Nachbarinstituten über Brücken verbunden; im Haus untergebracht ist auch ein Café.
Bilder oben: Blick auf das Laborgebäude vom Broadway aus.
Die Alfred Lerner Hall
Wurde 1999 von Bernard Tschumi Architects fertiggestellt. Das dekonstruktivistische Gebäude ersetzt die Ferris Booth Hall, die als Studentenzentrum zu klein geworden war. Es besteht aus drei Baukörpern: einem 3-stöckigen Bau entlang dem Broadway, einem vierstöckigen aus Ziegeln und Naturstein auf der dem Campus zugewandten Seite sowie einer verglasten Verbindung zwischen diesen Gebäudeteilen; hier befindet sich auch das Auditorium; Cafés, ein Buchladen, ein Kino u.a. sind in den anderen Baukörpern untergebracht. Mit der Ziegelfassade orientierte sich Tschumi an den historischen Nachbargebäuden auf dem Campus.
Bilder oben: die Alfred Lerner Hall auf dem Uni-Campus der Columbia University.
Das Diana Center
befindet sich am Broadway auf der dem Campus der Columbia University gegenüberliegenden Straßenseite und fällt vor allem durch seine rötliche terrakottafarbene Glasfassade auf. Das 6-stöckige Gebäude wurde 2010 von Marion Weiss / Michael Manfredi erbaut. Das Diana Center gehört nicht zur Columbia University, sondern zum Barnard College, welches allerdings mit der Universität eng kooperiert. In dem Gebäude, welches einen Vorgängerbau aus dem Jahr 1969 ersetzt (McIntosh Student Center), sind Unterrichtsräume für Architektur, Kunst und Theater untergebracht, sowie Büros, einen Speisesaal und ein Café. Auf der dem Broadway abgewandten Seite kragt eine verglaste Feuertreppe über die Fassade hinaus.
Zum Bild: das Diana Center des mit der Columbia University kooperierenden Barnard College (Blick vom Broadway aus).

Bilder oben: die außen an der Fassade angebrachte Feuertreppe des Gebäudes ist verglast.
Nördlicher Campus (ab 125th Street) (Manhattanville Campus)
In allerjüngster Zeit sind auf einer großen Fläche ab der 125. Straße mehrere neue Gebäude für die Columbia University entstanden: die Harry R. Kravis Hall und – durch eine Plaza getrennt – die David Geffen Hall der Columbia Business School. Daneben drei größere Bauten, die alle vom Architekturbüro von Renzo Piano (Renzo Piano Building Workshop; RPBW) entworfen wurden.
Zu den beiden Gebäuden für die Business School schreibt das Architekturbüro Diller Scofidio und Renfro (https://dsrny.com):
„Das neue Zuhause der Columbia Business School erstreckt sich über rund 492.000 Quadratmeter in zwei Gebäuden, die den schnelllebigen, hochtechnologischen und hochgradig sozialen Charakter der Wirtschaft im 21. Jahrhundert widerspiegeln.

Die beiden neuen Einrichtungen, Henry R. Kravis Hall und David Geffen Hall, verdoppeln die derzeitige Quadratmeterzahl der Schule und schaffen multifunktionale Räume, die ein Gemeinschaftsgefühl fördern – Räume, in denen Studenten, Dozenten, Alumni und Praktiker zusammenkommen können, um Ideen auszutauschen. Das Design beider Gebäude trägt der Tatsache Rechnung, dass Kreativität, Innovation und Kommunikation – Fähigkeiten, die oft in informellen Umgebungen gefördert werden – für die Pädagogik von Business Schools genauso wichtig sind wie die traditionellen, quantitativen Fähigkeiten, die in einem Klassenzimmer vermittelt werden.“
Bilder oben: die Harry R. Kravis Hall der Columbia Business School.
Bilder oben: die David Geffen Hall der Columbia Business School.
Das Jerome L. Greene Science Center
2017 wurde das Jerome L. Greene Science Center fertiggestellt (Planung: RPBW, Ausführung: Davis Brody Bond), das bis dato größte Gebäude, das die Columbia University errichten ließ (und das größte akademische Wissenschaftsgebäude in New York); hier ist das Zuckermann Institut (für neurowissenschaftliche Forschung) untergebracht (in dem Neurowissenschaftler, Psychologen, Ingenieure und Statistiker zusammenarbeiten); außer Laborräumen enthält das mächtige Bauwerk auch einen Hörsaal, eine Technik-Etage sowie für Anwohner der Gegend Einzelhandelsgeschäfte im Erdgeschoss sowie ein Wellness Center.
Der riesige, aus dem Gebäude herausragende Kamin gehört zu einer Energieversorgungseinrichtung, die ebenfalls im Haus untergebracht ist.
Das Gebäude besteht eigentlich aus vierBaukörpern, die von einer Ost-West- und einer Süd-Nord-Achse durchschnitten werden; diese dienen einerseits der Erschließung, andererseits sind dort Besprechungs- und Pausenräume untergebracht.
Das Gebäude trägt eine Glas-Vorhangfassade; im Erdgeschoss öffnet es sich bewusst für die allgemeine Öffentlichkeit mit dem Ladenangebot und der Glasüberdachung entlang der Fassade.
Zum Bild: das Jerome L. Greene Science Center im nördlichen Manhattanville-Campus der Columbia University.

Bilder oben: Das Jerome L. Greene Science Center; in direkter Nachbarschaft befindet sich das Lenfest Center for the Arts.
Das Lenfest Center for the Arts
wurde 2017 fertiggestellt und stammt ebenfalls aus der Feder des Renzo Piano Building Workshop (ausführender Architekt: Davis Brody Bond, in Zusammenarbeit mit Body Lawson Associates). Das 8-stöckige Gebäude bietet Raum für die Kunstproduktion und die Kunstpräsentation: für Kunstausstellungen, für Filmvorführungen, für Vorträge und Symposien… Dazu wurden große, nahezu stützenfreie, hohe Räume realisiert, die für solche Zwecke am besten geeignet sind.
Auf der Website www.architonic.com kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen:
„An der Schwelle zum neuen Campus und mit Blick auf den Kleinen Platz beherbergt das Lenfest Center for the Arts Räume für die School of the Arts und die Wallach Art Gallery. Es stellt die „Kunst“-Komponente der Phase I des neuen Campus dar. Eine weitgehend monolithische Masse, die von den Programmbedürfnissen diktiert wird, scheint über der hochtransparenten Lobby im Erdgeschoss zu schweben, die sich optisch mit dem Kleinen Platz und den umliegenden Außenräumen verbindet.
Das gestapelte Gebäudeprogramm umfasst eine Vielzahl von „Präsentations“-Räumen: einen Filmvorführraum mit 150 Sitzplätzen, einen flexiblen Aufführungsraum mit 99 Sitzplätzen, einen Ausstellungsraum und einen Mehrzweckraum im obersten Stockwerk für Symposien, Lesungen, Musik, Veranstaltungen und Ausstellungen, der das natürliche Licht des Oberlichts nutzt. Die Momente der Transparenz über dem Erdgeschoss sind sorgfältig kalibriert.“
Bilder oben: das Lenfest Center for the Arts bietet Raum für Kunstproduktion und -präsentation.
Bilder oben: die Tragwerksstrukturen des Gebäudes liegen zum Teil vor der Fassade.
Das „Forum“-Gebäude von Renzo Piano (Renzo Piano Building Workshop, RPNW)
Das 3-geschossige Gebäude mit einer Glas-/Sichtbeton-Fassade steht direkt an der spitz zulaufenden Ecke von 125th Street und Broadway unmittelbar neben der Hochbahn-Haltestelle der U-Bahnlinie IRT Broadway – Seventh Avenue Line. Das Architekturbüro RPBW schreibt auf seiner Website zu dem Gebäude das Folgende:
„Das hochtransparente, helle und aktive Erdgeschoss des dreigeschossigen Gebäudes ist durchlässig und öffentlich zugänglich. Neben der Lobby-Funktion für das darüber liegende Auditorium könnten auf dieser Ebene, die wir Urban Layer nennen, Cafés, Restaurants und andere öffentliche Veranstaltungen untergebracht werden. Entlang der Südseite schützen Glasvordächer die Fußgänger vor Regen und die Innenräume vor direkter Sonneneinstrahlung und tragen dazu bei, die Maßstäblichkeit des Gebäudes auf der Fußgängerebene zu artikulieren.
In den beiden oberirdischen Geschossen befindet sich ein akademisches Auditorium für ca. 430 Personen mit den dazugehörigen Nebenräumen, dem Foyer, den Besprechungsräumen, den Lehrsälen und den Büros. (…) Die Funktionen im Inneren diktierten die architektonische Sprache der Hülle und Form des Gebäudes.
Das opake Volumen des Auditoriums wird durch eine vorgefertigte Betonhaut zum Ausdruck gebracht, während die Büros, die Tageslicht benötigen, durch eine verglaste Fassade zum Ausdruck kommen und das transparente Erdgeschoss sowohl konzeptionell als auch physisch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. (…) Das Gebäude sieht aus wie ein Schiff, das über dem hellen und transparenten Urban Layer schwebt.“

Bilder oben: „The Forum“, ein Entwurf des Renzo Piano Building Workshop.
Historische Gebäude und Ikonen der Architektur – erste Hochhausbauten in New York
Der moderne Hochhausbau wurde erst möglich, nachdem die technische und industrielle Entwicklung die Herstellung von Stählen in der für solche Bauten notwendigen Qualität liefern konnte und der Personenaufzug erfunden war. In New York wurden erste „Wolkenkratzer“ (das sind Gebäude, deren Höhe etwa die 100-Meter-Marke überschreitet) etwas später errichtet als in Chicago: 1902 das Flatiron Building, 1909 der Metropolitan Life Tower, 1913 das Woolworth Building, 1914 das das David N. Dinkins Municipal Building, 1915 das Equitable Building, 1929 das Helmsley-Building, 1930 das Art Decó-Hochhaus Chrysler Building, 1931 das Empire State Building und 1933 als Teil des Rockefeller Center das RCA Building.
Das Flatiron Buildung (Fuller Building)
Das Flatiron Building befindet sich an der Kreuzung von 5th Avenue, Broadway und 23rd Street; da der Broadway das ansonsten orthogonale Straßenraster Manhattans diagonal durchschneidet, entstehen an den Schnittstellen mit den Straßen und Avenues immer wieder interessante, die Architekten herausfordernde Platzsituationen; so auch hier. Das dreieckige Grundstück bebaute Architekt Daniel Hudson Burnham 1902 im Auftrag der Baugesellschaft Fuller Company mit einem Gebäude mit ebenfalls dreieckigem Grundriss. Mit 87 Metern Höhe und 22 Etagen gehört das ikonische Gebäude zu den ersten Hochhäusern in New York. Da die Form des Gebäudes an ein Bügeleisen erinnert (amerikanisch: flat iron), wurde es unter der Bezeichnung Flatiron Building bekannt. Es handelt sich um einen Stahlskelettbau; die Fassade ist mit Terracottaelementen verkleidet und reich ornamentiert.
Schräg gegnüber vom Gebäude befindet sich ein dreieckiger Platz, die Flat Iron Plaza; daran schließt sich der Madison Square Park an. An der hier verlaufenden Madison Avenue steht ein weiteres historisches Hochhaus: der Metropolitan Life Insurance Tower, welcher zwischen 1908 und 1909 von Pierre LeBrun und Napoleon LeBrun für die Metropolitan Life Insurance errichtet wurde. Das Gebäude besteht aus einem niedrigeren und einem höheren Teil; der Turmbau ist 213 Meter hoch und erinnert stark an den Campanile auf dem Markusplatz in Venedig.
Bilder oben: das Flatiron Building am Madison Square Park; letzte beide Bilder: in unmittelbarer Nachbarschaft steht das Metropolitan Life Insurance Building mit dem 213 Meter hohen Turm, der an den venezianischen Campanile am Markusplatz erinnert.
Bilder oben: der Raumzuschnitt in dem Gebäude mit dreieckigem Grundriss ist sicher für alle Nutzer nicht ohne Herausforderungen.
Das Woolworth Building
wurde vom gleichnamigen Warenhausgründer Frank W. Woolworth in Auftrag gegeben; Architekt Cass Gilbert errichtete das über 240 Meter hohe und 60 Etagen umfassende Hochhaus in Stahlskelett-Bauweise. Es besteht aus einem 29 Stockwerke umfassenden Basisgebäude und einem 28 Stockwerke hohen Turm. Nach 3-jährigen Bauzeit wurde das Gebäude 1913 eingeweiht und war zu diesem Zeitpunkt das höchste Hochhaus in der Stadt. Erst das Bank of Manhattan Building und das Chrysler Building (beide 1930 fertiggestellt) übertrafen das Woolworth Building an Höhe.
Aufgrund seiner monumentalen Erscheinung und der aufwändigen neogotischen Fassadengestaltung aus Terrakotta-Elementen wurde das Woolworth Building auch als „Kathedrale des Kommerz“ bezeichnet. Das Gebäude befindet sich am City Hall Park in Nachbarschaft zum New Yorker Rathaus (City Hall) und zu vielen weiteren städtischen und staatlichen Gebäuden im Civic Center District. Mit dem nach oben hin geringer werdenden Gebäudequerschnitt erfüllte das Woolworth-Building die damaligen Bauvorschriften („zoning law“).
Bilder oben: das Woolworth Building wurde wegen seiner neogotischen Fassadengestaltung und der ursprünglichen Eigentümerschaft durch den Warenhausgründer Frank Woolworth als „Kathedrale des Kommerz“ bezeichnet; es befindet sich am Broadway bzw. am City Hall Park; links daneben das Transportation Buildung (von 1927). Zum Zeitpunkt der Fertigstellung 1913 war das Woolworth Building der höchste Wolkenkratzer in der Stadt.
Bilder oben: die reich verzierte neogotische Fassade des Gebäudes.
Bilder oben: das neogotisch gestaltete Woolworth-Building mit einem prächtigen Eingangsportal.
Das Equitable Building
wurde zwischen 1913 und 1915 von Ernest R. Graham & Associates für die Equitable Lebensversicherungs-Gesellschaft am Broadway zwischen Pine Street und Cedar Street als Ersatz für ihr zuvor (1912) abgebranntes Bürogebäude im neoklassizistischen Stil errichtet. Das 38 Stockwerke (164 Meter Höhe) umfassende Hochhaus nutzte mit seinem (oberhalb der Sockelgeschosse) H-förmigen Grundriss die Fläche des Baugrundstückes fast vollständig aus.
Nach Fertigstellung gab es daher viele Klagen wegen der Verschattung der umliegenden Straßen. Die Beschwerden hatten auch zur Folge, dass die Stadt 1916 eine erste „Zoning Resolution“ herausgab, eine Bauvorschrift, welche verfügte, dass das Baugrundstück nicht vollständig bis in beliebige Höhe mit Stockwerken gefüllt werden dürfe bzw. die oberen Etagen dann entsprechende Rücksprünge aufweisen müssen, um noch Sonnenlicht in die Straßen fallen zu lassen.
Diese Verordnung führte zum typischen Aussehen (Höhenprofil) vieler nachfolgend gebauter Wolkenkratzer (z. B. des Empire State Building). Nutzt die Bebauung auf einem Grundstück die maximale Belegung nicht aus, können die „Luftrechte“ an Nachbarn verkauft werden.
Zum Bild: Pilaster mit Komposit-Kapitellen und Gesimse mit Eierstab-Muster sind dekorative Fassadenelemente an diesem Beaux-Arts-Gebäude.

Bilder oben: die Kritik am 1915 erbauten Bürohochhaus für die Equitable Lebensversicherungs-Gesellschaft führte 1916 zur Einführung der „Zoning Solution“ durch die Stadt New York; in Chicago waren ähnliche Vorschriften bereits Ende des 19. Jahrhunderts erlassen worden.
Das Helmsley Building
Das heute als Helmsley Building bekannte Hochhaus wurde ursprünglich für die Eisenbahngesellschaft New York Central Railroad Company erbaut. Architekten des zwischen 1926 und 1929 im Beaux Arts-Stil errichteten und ca. 170 Meter hohen Gebäudes waren Warren und Wetmore. Der Name des Hochhauses an der Park Avenue (bzw. über der Park Avenue – das Gebäude steht über der Straße und der Verkehr fließt durch zwei große Torbogen unten durch) stammt vom Immobilienmagnaten Harry Helmsley.
Bilder oben: das über der Park Avenue errichtete Helmsley Building. Zu besonderen Anlässen wird es nachts in bestimmten Farben angestrahlt (hier mit den Nationalfarben Italiens). Das 173 Meter hohe Gebäude wird vom 246 Meter hohen Met Life-Turm (früher Pan Am Gebäude), das aus den 1960er Jahren stammt, überragt.
Das Chrysler Building
Das Chrysler Building an der Ecke 42nd Steet und Lexington Avenue wurde zwischen 1928 und 1930 mit einem Tragwerk aus Stahl und einer Ziegelstein-Ausmauerung im Art Decó-Stil von William Van Alen erbaut. Bis zur Fertigstellung des Empire State Building ein Jahr später war es mit 319 Meter bis zur Stahlspitze das höchste Gebäude der Welt.
Seine Planung geht zurück auf das Jahr 1928, als der Gründer des Autokonzerns Chrysler, Walter Percy Chrysler, seinen geschäftlichen Erfolg mit einem entsprechend gestalteten Gebäude demonstrieren wollte. Mit seiner Spitze aus rostfreiem Stahl sollte das Gebäude nicht nur „an den Wolken kratzen“, sondern sie „durchstechen“, wie er gesagt haben soll.
Im Beitrag „88 Jahre Chrysler Building“ von 2018 im Momentum-Magazin des Ernst-Verlages (Tochter der Verlagsgruppe John Wiley & Sons mit Sitz in Hoboken/New Jersey) kann man zum Gebäude und seiner Fassadengestaltung das Folgende lesen: „Das als privates Bürogebäude genutzte, rund 62 m lange und 61 m breite Chrysler Building in Midtown Manhattan hebt sich aufgrund seines zugespitzten, detailreichen Daches von den umliegenden Wolkenkratzern ab. Es besteht aus abgestuften Türmen, wobei sich der Wolkenkratzer in grob drei Teile gliedern lässt: Bis zum 31. Stockwerk setzt es sich aus mehreren Abstufungen zusammen, gefolgt von einem geradlinigen Turm, der bis nahezu unter das Dach führt, sowie nach weiteren kleineren Abstufungen von dem beeindruckenden Stahldach samt Spitze. Das Gebäude zählt insgesamt 77 Stockwerke, wobei die oberste Etage auf einer Höhe von 274 m liegt. „
(…)

Fortsetzung des Zitats: „Eine Besonderheit des Wolkenkratzers stellen die zahlreichen Zierelemente an der Außenfassade dar: Es lassen sich an den unteren Abstufungen des Bauwerkes aus Ziegelsteinen geformte Kreismuster erkennen, welche die von Chrysler angefertigten Radkappen seiner Automobile symbolisieren. An den Ecken des 31. Stockwerkes befinden sich des Weiteren Skulpturen in Form von Chrysler-Kühlerhauben und 30 Stockwerke darüber die wohl bekanntesten Zierelemente der Außenfassade: Eine Reihe von in Edelstahl gefertigte Wasserspeiern, zu Englisch Gargoyles, in Form von amerikanischen Adlern, die wachsam über die Stadt schauen.
Das Chrysler Building wird mit einem Dach gekrönt, welches sich aus rostfreiem Chromnickelstahl, zahlreichen Kacheln sowie Nickeltafeln zusammensetzt und sich in sieben Bögen pyramidengleich in den Himmel verjüngt. Diese Bögen bilden in ihrer Ganzheit ein Kreuzgewölbe, das aus sieben konzentrischen Einzelteilen besteht, welche mit Rücksprüngen terrassenförmig hintereinander angeordnet sind. (…) In der Nacht stellt das Dach des Wolkenkratzers ein für die Skyline New York Citys unverwechselbares sowie einzigartiges Merkmal dar: Mit seiner aus Leuchtstofflampen bestehenden Beleuchtung, angebracht an den Fensterrahmen, erstrahlen die Dreiecke der Kuppel jede Nacht für die Bewohner der Stadt.“


Bild oben: das in morgendliches Sonnenlicht getauchte Chrysler Building spiegelt sich in der Frontscheibe eines Lieferfahrzeuges.
Bilder oben: Materialität und Formen des Gebäudes stellen eine Verbindung zu Automobilen der Firma Chrysler in den 1930er Jahren her.
Bilder oben: die einzigartige Gestaltung der Turmspitze des Chrysler Building macht das Gebäude tagsüber und auch nachts unverwechselbar.
Das Dorilton Appartement-Gebäude
An der Ecke 71st Street und Broadway wurde zwischen 1900 und 1902 ein Wohngebäude mit Luxus-Appartements im Beaux Arts Stil errichtet. Als Architekten tätig waren Elisha Harris und Richard Janes Leopold Leo (Janes&Leo) für den Immobilienentwickler Hamilton Weed. Beliebt waren die Appartements besonders bei New Yorker Künstlern und Musikern.
Das Gebäude wurde im Beaux Arts-Stil errichtet und zeigt eine überaus reich verzierte Fassade und ein mehrgeschossiges Mansarddach.

Bilder oben: die Fassade ist aufwändig verziert, fast schon überladen mit Bossierungen, Konsolen, Figuren und Balkonen mit Balustraden. Rote Ziegelsteine und Terrakotta-Elemente kontrastieren mit den weißen Kalksteinornamenten.
Bilder oben: Aufgrund der Lage an der Ecke Broadway / 71st Street hat der Grundriss des Gebäudes eine komplizierte Geometrie; der Eingangsbereich befindet sich in einem zurückgesetzten Gebäudeteil.
Das Empire State Building
Auf der Website www.newyork.de kann man zu dem die Hochhaussilhouette Manhattans bestimmenden Gebäude das Folgende lesen:
„Bekannt aus den Kinofilmen „King Kong“ und „Schlaflos in Seattle“ ragt das Art-Deko Gebäude über eine Viertelmeile (etwa 440 Meter) in den Himmel. Am 1. Mai 1931 wurde das Gebäude spektakulär von Präsident Hoover eingeweiht. Der Name leitet sich ab aus dem Beinamen des Staates New York als dem „Empire State“. Von der Besucherplattform im 86. Stock haben seit 1931 etwa 110 Millionen Besucher das herrliche Panorama bewundert.
Der Wolkenkratzer, der 1930 nach nur 410 Tagen Bauzeit das höchste Gebäude der Welt darstellte, musste diesen Rang 1973 an das World Trade Center abgeben.“ (…)
Das 381 Meter hohe Art Déco-Gebäude besitzt noch einen ca. 60 Meter hohen Turm, der ursprünglich als Ankermast für Luftschiffe dienen sollte und heute als Sendemast benutzt wird. Entworfen und gebaut wurde der Stahl-Skelettbau von den Architekten Shreve Lamb and Harmon.
Dass der Gebäudequerschnitt sich nach oben hin verjüngt, schrieben die geltenden New Yorker „Zoning Laws“ vor, die dafür sorgen sollten, dass in die Straßenschluchten zwischen den Hochhäusern nicht nur Schatten, sondern auch etwas Sonne fallen kann. in den 2000er Jahren wurde das Gebäude saniert; u.a. wurde die bisherige Fassadenbeleuchtung durch LEDs ersetzt.
Zum Bild: Blick vom Bryant Park am Radiator Building vorbei auf das Empire State Building.

Bilder oben: das wohl bekannteste Gebäude in New York ist das Empire State Building, das 1930/31 im Art Déco-Stil erbaut wurde. Es nimmt einen halben Straßenblock zwischen der 33. und der 34. Straße und der 5th Avenue ein.

Bilder oben: das Empire State Building prägt die Silhouette Manhattans; hier beim Blick von der Aussichtsplattform des Rockefeller Center („Top of the Rock“).
Das Rockefeller Center
Das Rockefeller Center wurde im Auftrag von John D. Rockefeller Jr. von den Architekten John Todd und Raymond Hood zwischen 1931 und 1940 im Art Déco-Stil sozusagen als „Stadt in der Stadt“ errichtet; es umfasst ca. 20 Hochhausgebäude und nimmt den Raum zwischen der 49. und der 51. Straße sowie der 5th und der 6th Avenue ein. Im RCA-Building (Radio Corporation of America – siehe Bild) hat der Sender NBC seinen Sitz (heute: Comcast Building); in 260 Metern Höhe befindet sich eine Aussichtsplattform (Top of the Rock) von welcher man einen atemberaubenden Blick sowohl auf das südliche Manhattan (mit dem Empire State Building), als auch auf den Norden mit dem Central Park hat.
Vor dem Hauptgebäude des Rockefeller Center befindet sich eine große Skulptur, die Atlas darstellen soll, der den Himmel trägt; auf dem Gelände gibt es zahlreiche weitere Skulpturen; am bekanntesten ist wohl die Prometheus-Figur, vor der im Winter eine Eislaufbahn aufgebaut wird; hier steht dann auch der riesige offizielle Weihnachtsbaum New Yorks.
Beidseits des Eingangs zu dem Center von der 5th Avenue aus (Channel Gardens) befinden sich einerseits das Maison Française und andererseits das British Empire Building.
Das Maison Française trägt zur Straße hin eine große vergoldete Plastik von Alfred Janniot; die beiden Frauenfiguren oben sollen Frankreich und New York symbolisieren, die drei Figuren darunter verkörpern die Poesie, die Schönheit und die Eleganz. Die Frankreich-Figur trägt die Kathedrale Notre Dame auf ihrem Schoß. Die Frauenfigur im Relief darüber verkörpert die französische Freiheit mit dem Wahlspruch der Französischen Republik: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit.

Bilder oben: der Eingang zum Rockefeller Center von der 5th Avenue aus mit der Atlas-Skulptur; zwischen dem Maison Française und dem British Empire Building verlaufen die Channel Gardens, die zum RCA-Gebäude führen. Der tiefer liegende Platz vor der Prometheus-Figur nimmt im Winter stets die große Eislaufbahn auf sowie den riesigen Weihnachtsbaum.

Bilder oben: die Prometheus-Figur.
Bilder oben: das Maison Française mit dem vergoldeten Relief von Alfred Janniot über dem Eingang.
Blick auf Manhattan von „Top of the Rock“, der Aussichtsplattform des Rockefeller Center
Auf der Aussichtsplattform von One World Trade Center oder der oberen Plattform des Empire State Building befindet man sich zwar in größerer Höhe wie auf „Top of the Rock“, doch hat dieser Aussichtspunkt den Vorteil, dass man sich auf halbem Weg zwischen der Südspitze Manhattans und dem Central Park befindet und nach allen Seiten eine atemberaubende Aussicht genießt. Besonders am späteren Nachmittag, bei Sonnenuntergang und zur Zeit der frühen Dämmerung zeigt sich die Stadt im wahrsten Wortsinne stets in anderem Licht.
Bilder oben: Blick auf den Central Park sowie auf einzelne berühmte Gebäude.

Bilder oben: Blick auf das südliche Manhattan vom Rockefeller Center aus beim Übergang vom Spätnachmittag zum Abend.
Stadt(bau)geschichte New York / Fortsetzung
Nach den wirtschaftlichen Höhenflügen der Finanz- und Handelsmetropole New York kam es mit dem „Schwarzen Donnerstag“ im Oktober 1929 zu einem Börsen-Crash und einer daraus sich ausbreitenden Weltwirtschaftskrise mit dramatischer Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit in der Stadt.
Unter Bürgermeister Fiorello H. La Guardia (Bürgermeister von 1934 bis 1945) setzte nach der Weltwirtschaftskrise die wirtschaftliche Erholung und ein Wiederaufstieg New Yorks ein. Er ließ die Infrastruktur ausbauen und förderte den Wohnungsbau. Planerisch und organisatorisch für die Stadt tätig war in diesem Zusammenhang der Städteplaner Robert Moses, der von Bürgermeister La Guardia zu Beginn der 1930er Jahre als Leiter des City Parks Department und der Triborough Bridge and Tunnel Authority eingesetzt worde. Moses übernahm nach und nach die Leitung einer Vielzahl von städtischen Organisationen und hatte bezüglich der Stadtplaung und großer Bauvorhaben allergrößten Einfluss.
Schließlich war er über 40 Jahre lang entscheidend für den Ausbau von Straßen, Brücken und die Sanierung von „Problemvierteln“ tätig, was oft auch mit dem Abriss historisch erhaltenswerter Bausubstanz und der Zerstörung gewachsener sozialer und wirtschaftlicher Strukturen einherging.
Zum Bild: im Stadtteil Greenwich Village im Süden Manhattans steht dieses Standbild von Bürgermeister Fiorello Enrico La Guardia; hier wurde er auch geboren; La Guardia war von 1934 bis 1945 drei Amtszeiten lang Bürgermeister von New York; einer der Flughäfen der Stadt ist nach ihm benannt.

So wurde das System der Triborough-Brücken umgesetzt, welches die Stadtteile Queens und Bronx mit Manhattan verbindet; im Rahmen des „New Deal“ ließ er auch Parks und viele Schwimmbäder bauen, die städteplanerischen Maßnahmen zur Vorbereitung der in New York 1939 und 1964 abgehaltenen Weltausstellungen liefen über seinen Schreibtisch und auch ein nach ihm benanntes Kraftwerk am Niagara River war sein planerisches Werk.
Auch der Bau der Gebäude für die Vereinten Nationen sowie des Lincoln Center sind seinem planerischen Wirken zu verdanken. Als Verfechter der „autogerechten Stadt“ war Moses aber auch verantwortlich für die Anlage vieler Stadtautobahnen, deren Errichtung später kritisch gesehen wurde.
In den 1960er Jahren plante er die Verlängerung und den Ausbau der 5th Avenue über den Washington Square Park hinweg, verbunden mit einem Anschluss an in ost-westliche Richtung anzulegende Expressways und einer mit dem Abriss gewachsener Strukturen einhergehenden Sanierung von gemischt genutzten Wohngebieten. Die Bewohner der betroffenen Stadtviertel wehrten sich allerdings gegen das Bauvorhaben.
In der Journalistin und Buchautorin Jane Jacobs bekamen die Aktivisten der Bürgerbewegung prominente Unterstützung. Jacobs war 1961 durch ihr Buch „The Life and Death of Great American Cities“ international bekannt geworden; ihr Buch hatte größten Einfluss auf den städteplanerischen Diskurs weltweit. Nach jahrelangem Streit verfolgte die Stadt dieses Bauvorhaben nicht weiter. Ebenso zu Fall gebracht wurden die Planungen von Robert Moses für den Lower Manhattan Expressway, der in Höhe der Broome Street eine Straßenschneise vom Hudson River zum East River durch die Bezirke SoHo und Little Italy geschlagen hätte. 1969 trat er von seinen Ämtern zurück.


Bild oben: mit ihrem 1961 erstmals veröffentlichten Buch „The Death and Life of Great American Cities kritisierte die Aktivistin und Autorin die städtebaulichen Ansätze von Robert Moses in New York aber auch etwa von le Corbusier. Ihr Buch hatte und hat großen Einfluss auf moderne Stadtplanung, insbesondere, wenn es um so genannte „Stadterneuerungs-Projekte“ ging/geht. Im Bild: Neuauflage des Buches (2011) zum 50 Jubiläum der Erstveröffentlichung.
Fluchtmigration vor und während des Zweiten Weltkriegs
Die kulturelle Entwicklung der Stadt wurde während des Zweiten Weltkrieges und danach wesentlich beeinflusst durch den Zuzug vieler geflohener Juden, von Künstlern, Musikern, Wissenschaftlern und anderen politisch Verfolgten, die nach New York emigrierten und hier ein neues Leben aufbauten.
Das Hauptquartier der Vereinten Nationen
„Als der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende ging, lagen die Nationen in Trümmern, und die Welt wollte Frieden. Vertreter von 50 Ländern versammelten sich vom 25. April bis 26. Juni 1945 auf der Konferenz der Vereinten Nationen über internationale Organisationen in San Francisco, Kalifornien. In den nächsten zwei Monaten entwarfen und unterzeichneten sie die UN-Charta, die eine neue internationale Organisation, die Vereinten Nationen, schuf, von der man hoffte, dass sie einen weiteren Weltkrieg verhindern würde, wie sie ihn gerade erlebt hatten.“ Dieser Text ist auf der Website der Vereinten Nationen (United Nations, UN bzw. United Nations Organisation, UNO) (www.un.org) zu lesen.
Zum Bild: Eingangsbereich des UN-Hauptquartiers an der 1st Avenue (United Nations Plaza).

Nachdem die Unterzeichnerstaaten der Charta der Vereinten Nationen in San Franzisko das Abkommen ratifiziert hatten, nahm die UN im Herbst 1945 ihre Arbeit auf. Die erste Generalversammlung fand in London statt. Danach luden die USA die UN ein, ihren permanenten Sitz in New York einzunehmen; eine Spende von John D. Rockefeller machte den Erwerb von Baufläche am Ufer des East River möglich, wobei die Stadt New York angrenzende Flächen zur Verfügung stellte.
Nach Fertigstellung der Gebäude 1952 zogen die Vereinten Nationen dann von London nach New York um.
Mittlerweile sind 193 Staaten Mitglied der UN. Ihre Nationalflaggen flattern vor dem UN Hauptquartier an der United Nations Plaza (1st Avenue), aufgestellt in alphabetischer Reihenfolge, in der Brise, die stets vom East River her weht (siehe Bild).


Bild oben: in diesem Gebäude finden die UN-Vollversammlungen statt (General Assembly Building); vor dem Gebäude stehen die Fahnenmasten für die Nationalflaggen aller 193 Mitgliedsstaaten.
Die zentralen Aufgaben der UN sind gemäß der UN-Charta die Sicherung des Weltfriedens, die Einhaltung des Völkerrechts, der Schutz der Menschenrechte (nach der Menschenrechtsdeklaration) sowie Förderung der internationalen Zusammenarbeit. Dabei steht die Unterstützung der Mitgliedsstaaten auf sozialem, wirtschaftlichem, gesundheitlichen, humanitären, kulturellen sowie ökologischen Gebiet (aktuell repräsentiert durch die so genannten Milleniums-Ziele) im Mittelpunkt ihrer Arbeit, die von zahlreichen Unterorganisationen (Organen) wahrgenommen wird (z. B. UNICEF, UNCTAD, UNHCR, WHO, UNESCO usw.).
Die Hauptorgane der UN sind die Generalversammlung (tagt im General Assembly Building), der Sicherheitsrat (tagt im General Assembly Building), der Wirtschafts- und Sozialrat (ECOSOC) (tagt im General Assembly Building), der Internationale Gerichtshof mit Sitz im niederländischen Den Haag, der Treuhandrat (Trusteeship Council, dessen Aufgabe die Dekolonialiserung, also die Entlassung von Kolonien in die Unabhängigkeit war – der Rat ist nicht mehr aktiv, nachdem das letzte Treuhandgebiet 1994 unabhängig wurde) sowie das Sekretariat mit dem Generalsekretär (untergebracht im Secretariat Building).

Das Hauptquartier der Vereinten Nationen (UN) am East River
11 Architekten unter der Leitung von Wallace K. Harrison erstellten einen Entwurf für die Gebäude des UN-Hauptquartiers (United Nations Headquarters). Architekten aus Nicht-Mitgliedsstaaten waren von der Beteiligung ausgeschlossen, so Ludwig Mies van der Rohe, Walter Gropius oder Alvar Aalto, weil Deutschland und Finnland zu dieser Zeit noch nicht den UN beigetreten waren. Planende und ausführenden Architekten des Gebäudekomplexes am Ufer des East River waren schließlich Oskar Niemeyer, Le Corbusier und Wallace Harrison; gebaut wurde zwischen 1949 und 1952 im International Style. Das bekannte UN-Hochhaus ist das 39 Stockwerke (165 Meter) hohe Secretariat Building, in dem auch der Generalsekretär sein Büro hat.
Zum Bild: im Shop des Besucherzentrums der UN gibt es ein Lego-Modell von den Gebäuden des Hauptquartiers der Vereinten Nationen.

Daneben gibt es noch drei weitere Gebäude: das General Assembly Building, in dem die Generalversammlung tagt (im großen Versammlungsraum unter der Kuppel des Gebäudes stehen jedem Mitgliedsstaat 6 Sitzplätze zur Verfügung), das Konferenzgebäude direkt am East River mit den Tagungs-Sälen für den Treuhandrat, den Wirtschafts- und Sozialrat sowie den Sicherheitsrat und ein nach dem aus Schweden stammenden zweiten Generalsekretär der UN, Dag Hammerskjöld, benanntes Bibliotheksgebäude, das 1961 vollendet wurde und von den Architekten Harrison & Abramovitz geplant worden war.
Nach der Gründung der UN 1945 war ihr Sitz zunächst in London, nach Fertigstellung der Gebäude in New York 1952 erfolgte der Umzug in die USA.
Mit dem Zuwachs an Mitgliedsländern stieg am Standort der Vereinten Nationen auch der Bedarf an Büroräumen; in der Nähe des UN-Hauptquartiers (etwa an der United Nations Plaza, an der 2nd Avenue etc.) gibt es mehrere Bürogebäude, in denen Ländervertretungen, Botschaften, Konsulate u.ä. untergebracht sind.

Bilder oben: an der 1st Avenue (United Nations Plaza) befinden sich die Gebäude der Vereinten Nationen.
Bilder oben: dar Standort der Vereinten Nationen wird vom 39-stöckigen Sekretariatsgebäude überragt; das General Assembly Building (Gebäude für die Vollversammlung) hat zur 1st Avenue hin eine geschwungene Fassade, was eigentlich nicht für den International Style der 1950er Jahre typisch gewesen wäre; vor den Gebäuden wehen die Flaggen der 193 Mitgliedsstaaten.
Bilder oben: Blick aus dem Konferenzgebäude auf die Südfassade des General Assembly Building; im Hof steht eine „Friedensglocke“, die Japan gestiftet hat.
Bilder oben: der Besuchereingang von der United Nations Plaza aus; letzte zwei Bilder: Blick vom Konferenzgebäude auf den Eingangsbereich und die Häuser von Midtown Manhattan (mit Chrysler Building).
Bilder oben: an der Nordseite des General Assembly Building ist der Besuchereingang; hier kommt man auch zur Lobby.
Bilder oben: im 165 Meter hohen Secretariat Building (39 Stockwerke) ist die Verwaltung der Vereinten Nationen untergebracht. Das im Stil der Moderne (International Style) zwischen 1949 und 1952 erbaute Gebäude wurde von Le Corbusier und Oskar Niemeyer sowie Wallace Harrison geplant.
Bilder oben: Das Sekretariatsgebäude wurde zwischen 2008 und 2012 renoviert und die Technik und Energieeffizienz auf einen aktuellen Stand gebracht; dabei wurde auch die komplette Glas/Aluminium-Vorhangfassade ausgetauscht. Die neuen Scheiben sind wieder grünlich getönt, aber zum besseren Schutz vor Explosionen aus zwei Lagen aufgebaut. Die schmale Nord- und Südseite des Gebäudes ist mit Marmorplatten verkleidet.
Bilder oben: auf dem Gelände des UN-Hauptquartiers im Freien, am und im Gebäude sind viele Kunstwerke aufgestellt oder angebracht; zu den bekanntesten zählt wohl die von Luxemburg 1989 gespendete Skulptur „Gewaltlosigkeit“ des Künstlers Carl Frederik Reuterswärd, der das Werk als Reaktion auf die Ermordung seines Freundes John Lennon (1980) schuf. Die Bronzeplastik „Sphere whitin a Sphere“ (Kugel in einer Kugel) ist eine Geschenk Italiens an die UN (1996), geschaffen von Arnaldo Pomodoro. Der Künstler wollte sein Werk verstanden wissen als Metapher für die Ankunft eines neuen Milleniums und der Geburt einer neuen, weniger unruhigen und zerstörerischen Welt.
Besuch bei den Vereinten Nationen
Der Hauptsitz der Vereinten Nationen kann auch besucht werden; jährlich nutzen eine Million Menschen diese Möglichkeit. Bei Führungen können zwei der vier Gebäude besichtigt werden (wenn nicht gerade die Vollversammlung tagt): das General Assembly Building und das damit verbundene Konferenzgebäude; nach Registrierung und strengen Sicherheitskontrollen gelangt man über den Besuchereingang zur Nordseite des General Assembly Building, wo sich der Besuchereingang befindet. Hier gelangt man in die Lobby und (mit Führung) zu den verschiedenen Konferenzsälen.
Bilder oben: die Besucher-Lobby im General Assembly Building; an einer Wand befindet sich das Bildnis „Brotherhood“ vom mexikanischen Künstler Rufino Tamayo aus dem Jahr 1971, davor die Replik einer Poseidon-Figur.
Bilder oben: der Sitzungssaal des Trusteeship Council (Treuhandrat) und der Konferenzssaal des Wirtschafts- und Sozialrates (während einer Sitzung).
Bilder oben: hier tagt die Welt: in dem riesigen Kuppelsaal hat jeder der 193 Mitgliedsstaaten 6 Sitzplätze; etwas erhöht angeordnet sind weitere Plätze für internationale Organisationen. An den Seitenwänden befinden sich riesige Bilder nach Vorlagen von Fernand Léger für die sein früherer Schüler Bruce Gregory die Ausführung übernahm.
Neuere Stadt(bau)geschichte New Yorks
Zur neueren Geschichte New Yorks kann man in einem Infoblatt des Klett-Schulbuchverlages unter „TERRA Geschichte Erdkunde Politik-Online“ das Folgende lesen: „Seit den 1950er-Jahren hatte New York finanzielle Schwierigkeiten, sodass beispielsweise die Unterhaltung der infrastrukturellen Einrichtungen problematisch wurde.
In den 1960er-Jahren verstärkten sich wie überall in den USA die Rassenunruhen und im Verlauf der 1970er-Jahre hatte die Kriminalität extreme Ausmaße angenommen; die Arbeitslosigkeit der schwarzen und lateinamerikanischen Bevölkerung stieg. 1975 war New York bankrott. Obdachlosigkeit und Drogenhandel spitzten sich in den 1980er-Jahren weiter zu. Ganze Stadtviertel verfielen, da die besser gestellte Schicht an den Rand der Stadt zog.“
1977 kam es zu einem längeren totalen Stromausfall in der Stadt, was zu massenhaften Plünderungen führte. Wieder aufwärts ging es mit der Stadt unter Bürgermeister Ed Koch (1978 – 1989) und anschließend wurde als erster schwarzer Bürgermeister New Yorks David N. Dinkins in das Amt gewählt (1990-93).
Bei „TERRA Geschichte Erdkunde Politik-Online“ heißt es dann weiter:
„Mit der sog. „Null-Toleranz-Strategie“ des Bürgermeisters Rudolph Giuliani (1994 – 2001) konnte die Kriminalitätsrate erheblich eingedämmt werden und die soziale Situation der Stadt wurde entschärft. Dadurch stieg die Einwohnerzahl in den 1990er-Jahren um 1 Million auf über 8 Millionen.“
Der New Yorker Times Square
Der Bereich, in dem sich die 7th Avenue und der diagonal verlaufende Broadway sich schneiden, heißt Times Square; die Bezeichnung stammt davon, dass hier einige Jahre lang (ab 1904) die New York Times ihren Sitz hatte; die ist mittlerweile mehrfach umgezogen, der Name aber ist geblieben. 2010 hat das norwegische Architekturbüro Snøhetta (Oslo, New York) den Platz umgestaltet; die Autos wurden weitgehend von diesem Bereich verbannt, die Pflasterung wurde ausgetauscht, geschwungene Betonbänke installiert und eine große Treppe aus Spezialglas aufgebaut; der Raum unterhalb der Treppe beherbergt einen Ticketshop und auf der Treppe sitzen die Massen an Touristen um zu sehen und um gesehen zu werden… Die Fassaden aller umgebenden Gebäude sind (nach Vorschrift) mit Leuchtreklame ausgestattet; damit ist der Times Square der die Sinne am stärksten herausfordernde Platz in der Stadt.
Bilder oben: bunte Werbewelt am Times Square.
Bilder oben: Theater, Shows, Unterhaltung: das gibt es am Broadway oder im Rockefeller Center (Radio City Hall).
Die Freiheitsstatue (Statue of Liberty)
Auf der Website www.newyork.de/ kann man zur Freiheitsstatue auf Liberty Island das Folgende lesen: „Die Freiheitsstatue ist ein Symbol für das Einwanderungsland USA. Jedes in New York ankommende Schiff muss die Insel mit der „Statue of Liberty“ passieren.
Die Statue stellt die römische Göttin Libertas dar, die die Freiheit symbolisiert. In ihrer rechten Hand hält sie eine Fackel hoch über dem Kopf, in ihrer linken Hand die amerikanische Unabhängigkeitserklärung. An ihrem Sockel sind seit 1903 die berühmten Verse von Emma Lazarus angebracht: „Gebt mir eure Müden, eure Armen, eure geknechteten Massen, die frei zu atmen begehren…“
Das Monument war ein Geschenk Frankreichs zum 100-jährigen Bestehen der USA. Gustave Eiffel, der Konstrukteur des Eiffelturms in Paris, entwickelte das Gerüst, mit dessen Hilfe „Lady Liberty“ den oft heftigen Stürmen in der New York Bay standhält.
Die Freiheitsstatue konnte erst rund 10 Jahre später, im Jahr 1886, enthüllt werden, da man Gelder für den Sockelaufbau bereitstellen musste. Seit dem Jahr 1984 gehört die „Statue of Liberty“ wie sie in den USA offiziell genannt wird, zum UNESCO-Weltkulturerbe.“
Im Bild: die von Frédéric-Auguste Bartholdi geschaffene und 46 Meter hohe Bronze-Skulptur im New Yorker Hafen.

Bild oben: die Freiheitsstatue trägt eine vergoldete „Fackel der Freiheit“; die vollständige Bezeichnung der Statue lautet ja auch „Liberty Enlightening the World„, also „Die Freiheit erleuchtet die Welt“. Im Volksmund wird die Dame nur „Lady Liberty“ genannt.

Bild oben: der Flamme der Fackel der Freiheitsstatue kann man auch in Paris begegnen: anlässlich des 100sten Jubiläums der der englischsprachigen Zeitung Herald Tribune wurde dieses Denkmal 1987 an die Stadt Paris gespendet. Mit dem Denkmal werden die guten Beziehungen zwischen Frankreich und den vereinigten Staaten gewürdigt. Das Denkmal befindet sich an der Alma-Brücke im 8. Pariser Arrondissement.
Der High Line Park
Der britische Landschaftsarchitekt James Corner veröffentlichte 1999 eine Arbeit mit dem Titel „Recovering Landscape“, welche den Umbau und die „Revitalisierung“ ehemals industriell genutzter Gebiete zum Gegenstand hat. Genau dieser Aufgabe geht er mit seinem New Yorker Büro „Field Operations“ (mit Niederlassungen in San Franzisko, Philadelphia, London und Shenzhen) auch nach.
2009 wurden erste Abschnitte des High Line Park eröffnet, ein langgestreckter Landschaftspark, der über eine Länge von 2,5 Kilometern auf einer ehemaligen Hochbahnstrecke entstand. Die aufgeständerte Bahntrasse wurde zwischen 1929 und 1934 in nord-südlicher Richtung durch den so genannten Meatpacking District im südwestlichen Manhattan gezogen, um die gefährlichen ebenerdigen Begegnungen zwischen Frachtzügen und dem Autoverkehr zu vermeiden. Ab den 1960er Jahren wurden die Transporte aber immer mehr auf LKW verlagert und Teile der Hochbahn abgerissen, 1980 wurde die Einrichtung ganz stillgelegt und der Natur überlassen. Als der vollständige Abriss der verbliebenen Strecke zwischen der 34. Straße und der Gansevoort Street drohte, gründeten Anwohner 1999 den Verein „Friends of the High Line“, der in der Folge von vielen Menschen aus Kultur, Wirtschaft und Kunstszene unterstützt wurde. 2002 waren schließlich auch die Stadtverwaltung und Bürgermeister Michael Bloomberg davon überzeugt, die Anlage mit anderer Nutzung erhalten zu wollen; es wurde ein Vertrag unterschrieben, der die Umwandlung der verrosteten und verwilderten Bahnlinie zu einem Park vorsah.
Im Bild: Informationstafel an einem Aufgang zum High Line Park.

James Corner von Field Operations gewann 2003 zusammen mit dem Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro sowie dem Niederländer Piet Oudolf (zuständig für die Bepflanzung) den Wettbewerb.
Die Einrichtung des Parks wertete das komplette städtische Umfeld auf und zog neue Nutzer aus Kultur und Kommerz an. Nach dem Ausräumen der Geleise und des Schotterbetts und der Herstellung eines durchgehenden Belages aus Betonplanken sowie der Anlage von Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsflächen orientierte man sich bei der Begrünung am vorhergehenden wilden Bewuchs.
Weitere Teile der ehemaligen Hochbahn wurden in den Folgejahren (2014) zum „Park im 3. Stockwerk“ der umliegenden Gebäude umgewandelt.
Was die High Line für New York, das ist der Bloomingdale Trail für Chicago. Auch hier wurde eine stillgelegte Hochbahn-Trasse in einen begrünten Spazier- und Radweg umgestaltet. Die 2015 eröffnete Strecke verläuft parallel zur Bloomingdale Avenue und reicht von der Ashland Avenue bis zur ca. 4 km entfernten Ridgeway Avenue.
Im Bild: auf einer Info-Tafel ist die Lage der New Yorker High Line mit den verschiedenen querenden Straßen und den möglichen Aufgängen zum Park dargestellt.

Bilder oben: Sitzmöglichkeiten, Aussichtsplattformen, Begrünung im New Yorker High Line Park.
Bilder oben: von der ehemaligen Hochbahntrasse hat man immer wieder gute Ausblicke und Einblicke in die querenden Straßen und auf die Gebäude im Meatpacking District.
Bilder oben: beim Blick vom High Line Park nach Westen kann man jenseits des Hudson River die Gebäude des Stadtteils Hoboken sehen.

Bild oben: am südlichen Ende des High Line Park, an der Gansevoort Street, ragt das neue Gebäude des Whitney Museum of American Art auf.
Bilder oben: an vielen Stellen der ehemaligen Hochbahntrasse gibt es Treppenaufgänge und Aufzüge zum High Line Park.
Bilder oben: von der Dachterrasse des Whitney Museum of American Art kann man auf den High Line Park hinunterschauen; das über der ehemaligen Bahntrasse errichtete Gebäude wird von einem Hotel genutzt.
Grand Central Terminal
Der Bau des Grand Central Terminal an der Ecke 42nd Street / Park Avenue wurde von der New York Central Railroad beauftragt. Das heutige Gebäude wurde anstelle von Vorgängerbauten zwischen 1903 und 1913 von den beiden Architekturbüros Warren & Wetmore sowie Reed & Stern im Beaux Arts-Stil errichtet. Grand Central Terminal ist mit seinen zwei unterirdischen Gleisebenen mit insgesamt 44 Bahnsteigen und 67 Geleisen der Hauptbahnhof New Yorks und weltweit einer der größten (Kopf-)Bahnhöfe. Die Haupthalle des Bahnhofes ist mit 46 Metern ganze 12 Etagen hoch und erstreckt sich 142 Meter in die Länge und 50 Meter in die Breite.
1968 gab es Pläne, das (oberirdische) Gebäude abzureißen (wie das bei der Penn Station gemacht wurde), doch viele New Yorker, darunter auch die ehemalige First Lady Jacqueline Kennedy Onassis, setzten sich für den Erhalt ein. In der Folge wurden die Gesetze zum Denkmalschutz verbessert und das Gebäude 1978 unter Denkmalschutz gestellt.

Die an der Fassade angebrachte Skulptur nennt sich „Transportation“ und zeigt außer einer im Durchmesser 4 Meter großen Tiffany-Uhr die Götter Merkur (als Symbol für die Geschwindigkeit), Herkules (als Symbol für die Kraft) und die Göttin Minerva (als Göttin der Klugheit).
In den 1990er Jahren wurde das Gebäude renoviert; heute gibt es dort über 60 Geschäfte und Dutzende von Restaurants.
Die Decke der Haupthalle wurde von Paul César Helleu mit dem Sternenhimmel und den Tierkreiszeichen bemalt, deren Sterne mit Leuchtdioden beleuchtet sind.
Aus vielen Filmen ist diese Bahnhofshalle bekannt, besonders auch der Kiosk mit den vier Uhren, welcher als Treffpunkt dienen kann (siehe Bild).


Bild oben: das Grand Central Terminal.
Bilder oben: Grand Central Terminal; hinter dem Bahnhofsgebäude ragt das ehemalige Pan Am-Gebäude auf (heute Met Life Building). die Frontfassade ziert die Figurengruppe „Transportation“ mit einer Tiffany-Uhr.
