Rotterdam

Zu den Brücken von Rotterdam, zum Hafen und zum Projekt „Floating Rotterdam

Rotterdam – ein Stadtportrait

Bilder oben: Blick auf neue Hochhausbauten am Wilhelminapier, die Erasmusbrücke und den Maashaven.

Rotterdam – ein Mekka für Freunde innovativer und ausgefallener Architektur

Zu diesem Thema kann man auf der Website www.nach-holland.de/ das Folgende lesen:

„Rotterdam ist mit etwas mehr als 600.000 Einwohnern nach Amsterdam die zweitgrößte Stadt der Niederlande. Vielleicht ist Rotterdam auch die untypischste holländische Stadt. Nach Grachtenromantik muss man in Rotterdam ein bisschen suchen, im Vordergrund stehen moderne Architektur und das eher großstädtische Flair einer Hafenstadt.

In Rotterdam befindet sich nämlich der größte Seehafen von Europa und immerhin der drittgrößte Hafen der Welt. Auch wenn die großen Hafenanlagen inzwischen vom Zentrum der Stadt in die Außengebiete verlagert sind, Maritimes zu entdecken gibt es noch genug.

Für einen perfekten Ausblick auf die Stadt, den Fluss und die Hafengebiete solltet ihr auf den Euromast. Die große Aussichtsplattform auf 112 m bietet schon eine tolle Sicht, aber eine Fahrt mit dem Euroscoop, eine Art gläserner Lift, auf 185 m sollte man auf keinen Fall verpassen. Der Euromast ist täglich bis 22 Uhr geöffnet. (…) Der Euromast ist aber nicht das einzige hohe Gebäude in Rotterdam. Die neue Skyline der Stadt wächst jeden Tag ein Stückchen weiter und Rotterdam wird ihrem Beinamen „Manhattan an der Maas“ wirklich gerecht. Die Stadt hat sich inzwischen einen Namen gemacht, wenn es um (moderne) Architektur, Kunst und Kultur geht.

Die Hafenbetriebe werden immer weiter aus der Stadt gedrängt und die alten Hafenanlagen werden nach und nach durch moderne Hochhäuser bekannter Architekten ersetzt, die immer noch ein Stückchen höher hinaus wollen. Auf dem Wilhelminapier, den ihr mit einem Spaziergang über die Erasmusbrücke erreicht, reihen sich Gebäude von Renzo Piano, Rem Koolhaas, Alvaro Siza und Norman Foster aneinander.

Überhaupt ist Rotterdam eher eine moderne Stadt, kleine Giebelhäuser und Grachten wie in Amsterdam, muss man etwas suchen. Große Teile der Innenstadt wurden beim deutschen Bombenangriff 1940 komplett zerstört, darum ist „Altstadt“ eigentlich nur noch außerhalb des Stadtzentrums zu finden. Im Scheepvaartskwartier, in Delfshaven oder im Ouden Noorden sind aber noch Straßenzüge mit schönen alten Häusern aus dem 19. Jahrhundert zu finden.“

Bilder oben: Nieuwe Maas mit Euromast (Aussichtsturm), Wilhelminapier mit neuen Hochhausbauten, Cruise Terminal am Wilhelminapier und Hochhäuser entlang des Scheepmakershaven.

Der Euromast – Aussichtsturm am Park

Der Euromast wurde zwischen 1958 und 1960 von Huig Maaskant anlässlich der damaligen Gartenausstellung „Floriade“ erbaut. Der Turm war zunächst 100 Meter hoch; in den 1970er Jahren wurde dann noch der „Space Tower“ mit weiteren 84 Metern hinzugefügt. Auf 96 Metern Höhe gibt es eine Aussichtsplattform. Über eine Wendeltreppe kann man noch ein paar Meter höher steigen; hier ist eine weitere kleinere Aussichtsplattform und der Zugang zum „Euroscoop“. Mit der Kabine des „Euroscoop“ kann man sich am „Space Tower“ dann auf 184 Meter in die Höhe schrauben.

Der Euromast beherbergt in seinem Turmkorb ein Restaurant und ein „Hotel“ mit zwei Suiten. Momentan wird er nur vom Hochhaus „de Zalmhaven“ mit 214 Metern noch überragt.

Zum Bild: der Euromast und Grafik auf dem Kontrollbildschirm im Aufzug.

Bilder oben: Euromast: Turmkorb mit Restaurant und Aussichtsplattformen; „Space Tower“ mit Zugang zum „Euroscoop“; Blick vom Turm auf den Park („Het Park“) und die Innenstadt Rotterdams.

Bild oben: Blick vom Euromast auf den Stadtpark, die Gebäude der Erasmus-Klinik, die Innenstadt und die Nieuwe Maas mit Erasmusbrücke.

Die Kubushäuser von Piet Blom – innovativ, aber bedingt gebrauchstauglich

1984 verwirklichte der Architekt Piet Blom Wohngebäude, mit deren Design er schon längere Zeit experimentiert hatte und wobei er sich wohl auch von seinem Lehrer Aldo van Eyck inspirieren ließ. Sowohl Aldo van Eyck als auch Piet Blom zählt man zu den Strukturalisten unter den Architekten. Mit den Kubushäusern schuf Blom nach Maßgabe der Stadt Rotterdam eine Fußgängerverbindung von der Binnenrotte zum Alten Hafen über die Blaak-Straße hinweg. Die 38 kubisch geformten Häuser und die am nördlichen und südlichen Ende befindlichen übergroßen „Super-Kuben“ ruhen auf sechseckigen Stützen; ein Hochhaus, das wie ein Bleistift geformt ist (der Blaak-Tower) und ein Appartementblock gehören ebenfalls zum Gebäudeensemble.

Der Clou bei den Gebäuden ist ihre räumliche Anordnung: sie stehen mit einer Würfel-Ecke auf den Sockeln, so dass keine Wand vertikal ist. Die horizontalen Decken/Böden der Kuben bestehen aus Beton, die restliche Struktur aus Holz. Die Haut der Kuben besteht aus Faserzementplatten in Grau und Gelb sowie Fenstern. Eines der Kubushäuser ist ein Museum und kann besichtigt werden; im Inneren erkennt man, dass es gar nicht so einfach ist, die Wohnungen mit Möbeln auszustatten und darin zu wohnen; die Möblierung besteht wohl aus Maßanfertigungen unter Berücksichtigung der Raumgeometrie. Von einiger Entfernung betrachtet erscheinen die Gebäude wie Baumhäuser (was von Piet Blom auch genau so beabsichtigt war): die sechseckigen Stützen entsprechen dabei einem Stamm, auf dem das Baumhaus ruht. 2009 wurden einige der Kuben zu einem Hotel / einer Jugendherberge umgebaut.

Über Umbaumaßnahmen an den Kubushäusern schreibt die Autorin Sophia Walk (2014) auf der Website www.stylepark.com unter der Überschrift „Die strukturalistische Stadt“ über Piet Bloms Bauwerke das Folgende:

„Die Vorstellung einer in ständigem Wandel begriffenen Stadt, die sich primär aus Beziehungen zusammensetzt, liegt auch dem Strukturalismus zugrunde. Diese Architekturströmung geht davon aus, dass die Elemente, aus denen sich Strukturen bilden, veränderbar sind, die Beziehungen innerhalb dieser Struktur hingegen nicht wandlungsfähig sind. Konkret bedeutet dies zumeist, dass bestimmte geometrische Grundformen vervielfältigt werden, in ihrer Struktur eine Beziehung untereinander eingehen und so ein Ganzes bilden. So drückt sich der Strukturalismus häufig in Gestalt serieller Architektur aus, in der Wiederholung gleicher Elemente, die ein Ganzes ergeben.

Neben Aldo van Eyck und Herman Hertzberger gehört Piet Blom zu den wichtigsten niederländischen Vertretern des Strukturalismus in der Architektur. Sein Entwurf für die „Baumhaussiedlung“, die zwischen 1982 und 1984 in Rotterdam entstand, sollte im Sinne des Strukturalismus durch eine kleinteilige, in mehrere Elemente aufgelöste Gebäudestruktur den Menschen vor entfremdetem und vereinsamtem Leben in der Stadt bewahren.“

Bilder oben: Blick von Westen auf die Kubushäuser, die hier eine Straßenüberführung bilden.

Bilder oben: Appartementhaus und Kubushäuser am Alten Hafen; letztes Bild: Außengalerie.

Bilder oben: Kubushäuser in Rotterdam.

Bilder oben: zwischen den „Stämmen“ der „Baumhäuser“ gibt es viel Platz; Bewohner haben die Freiflächen etwas begrünt.

Bilder oben: das Jugendhotel und Zugangstreppen zu den einzelnen Kuben.

Bilder oben: Inneneinrichtung eines Kubushauses (Museum).

Rotterdam – Stadt(bau)geschichte und Architektur

Nach dem in Nordholland gelegenen Amsterdam ist das südholländische Rotterdam die zweitgrößte Stadt der Niederlande; in 2022 lebten hier mehr als 650 Tausend Menschen; im Großraum Rotterdam sind es über eine Million.

Bekannt und bedeutend ist Rotterdam besonders durch seinen Hafen: es ist der größte in Europa und er liegt weltweit auf Platz 3. Die Stadt ist aber nicht nur ein Zentrum des Seehandels sondern auch ein Verkehrsknotenpunkt für Straße und Schiene: der Hochgeschwindigkeitszug Thalys verkehrt von hier aus in zwei Stunden mit Brüssel und Paris und die Anbindung an die deutschen Industrieregionen an Rhein und Ruhr über Straßen und den Wasserweg ist optimal.

Rotterdam liegt am gemeinsamen Mündungsbereich von Rhein und Maas in die Nordsee; die Nieuwe Maas trennt die Stadt in einen nördlichen Teil mit dem Stadtzentrum und einen südlichen Teil, der vor allem vom Hafen und ehemaligen Hafenanlagen, die jetzt anders genutzt werden, geprägt ist. Mehrere Brücken (Erasmusbrug, Willemsbrug,…) und Tunnel (Maastunnel, Willemsspoortunnel,…) verbinden die beiden Stadtbereiche.

Der Name der Stadt geht wohl darauf zurück, dass am Flüsschen Rotte an dessen Mündung in die Maas ein Damm aufgeschüttet und dort eine Siedlung gegründet wurde; um 1228 ist das Vorhandensein eines entsprechenden Fischerdorfes belegt. Heute befindet sich an dieser Stelle die neue Markthalle Rotterdams.

Im Jahr 1340 erhielt die damals etwa 20 Tausend Einwohner zählende Siedlung Stadtrechte; die Flussschifffahrtsverbindung mit Delft sorgte für wirtschaftliches Wohlergehen.

Im Jahr 1467 wurde der Humanist Desiderius Erasmus von Rotterdam (Geburtsname: Gerhard Gerhards) geboren, der sich einen Namen als Philosoph, Philologe, Theologe und Wegbereiter der Reformation in den Niederlanden gemacht hat. Nach ihm ist heute die Universität der Stadt, eine Bibliothek, das Universitätsklinikum und eine Brücke benannt; auch das Förderprogramm für Auslandsaufenthalte von Studenten in der Europäischen Union trägt seinen Namen.

Bilder oben: Erasmus überall…: eine mit dem 3D-Drucker hergestellte Replik des Standbildes vor der St. Laurenskirche (im Garten des Schielandshuis) und eine Erasmusfigur in der Centralbibliothek.

Bilder oben: das Erasmus-Standbild vor der Sint Laurenskerk (von Hendrick de Keyser im Jahr 1622) und die vom 3D-Drucker erstellte Kopie im Garten des Schielandshuis (3D-Robot Printing, Rotterdam, 2017).

Starken Einfluss auf die Entwicklung der Stadt hatte der 80-jährige Krieg von 1568 bis 1648 zwischen dem katholischen Spanien und den protestantischen Teilen der Niederlande, wobei es natürlich auch um wirtschaftliche Fragen, nämlich den Zugang Spaniens zu den Häfen an der Nordsee ging. Im Zuge der Streitigkeiten wurden ab 1570 die Häfen von Antwerpen und Amsterdam blockiert, wobei Rotterdam als Nutznießer dieser Sperre hervorging und den Seehandel dominieren konnte.

Ab 1579 schlossen sich mehrere niederländische Provinzen zu der „Utrechter Union“ zusammen und siegten schließlich im Krieg gegen Spanien; der „Westfälische Friede“ beendete 1648 die Streitigkeiten und ließ die Niederlande als unabhängigen Staat hervorgehen. Jetzt entwickelte sich Rotterdam wirtschaftlich und wuchs auch in Bezug auf die Bevölkerung; der Hafen diente außer dem Handel mit Produkten der Fischerei auch dem mit Tuchen und Teppichen.

Die St. Laurentius-Kirche (Sint Laurenskerk) – das älteste Gebäude der Stadt

Die auch als Große Kirche (Grote Kerk) bezeichnete Kirche wurde zwischen 1449 und 1525 im Stil der Spätgotik erbaut. Beim deutschen Bombenangriff auf die Stadt 1940 wurde auch dieses Bauwerk stark beschädigt; die Kirche brannte vollständig aus. Nach dem Krieg entschloss man sich zum Wiederaufbau, der von 1952 bis 1968 dauerte. Heute ist die Sant Laurentius-Kirche das einzige aus dem Mittelalter stammende Gebäude der Stadt. Das Gebäude wird nicht nur für religiöse Zwecke genutzt, es finden hier auch Konzerte und andere kulturelle Veranstaltungen statt. Bekannt ist die Kirche auch durch das Glockenspiel auf dem Turm und die Hauptorgel, die größte in den Niederlanden.

Im Jahr 2004 veranstaltete der Rotary Club Rotterdam einen Architekturwettbewerb zur Belebung und Aufwertung des zwischen der Grotekerk und einem Kanal (Delftsevaart) liegenden Platzes Grotekerkplein; gewonnen hat ihn das Rotterdamer Architekturatelier Kempe Thill. Deren Idee war es, am Rande des Platzes zum Kanal hin einen Theaterpavillon zu errichten. Seit 2009 befindet sich hier also ein 40 Meter langer Bau, der im wesentlich aus zwei 5 Meter hohen und fast kubischen Servicegebäuden (mit Umkleideräumen, Toilette, Küche, etc.) besteht sowie einem sich darüber spannenden frei tragenden Dach. Diese offene „Bühne“ ist nach beiden Seiten hin bespielbar, wobei die Bühnengröße durch einen großen Vorhang variabel gestaltet werden kann.

Zum Bild: die Sint Laurenskerk, auch Grotekerk genannt.

Bilder oben: die Sankt-Laurentius-Kirche (Sint Laurenskerk oder auch Grotekerk). Sie wurde nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg in den 1950er und 60er-Jahren wieder aufgebaut.

Bilder oben: Blick vom Obergeschoss der Zentralbibliothek auf die St. Laurents-Kirche; und Ansicht von der Straße aus.

Bilder oben: Baudetails: der Chor des Kirchengebäudes; ein gotisches Fenster mit Maßwerk, Turm mit Uhr.

Bilder oben: moderne Anbauten am Kirchengebäude und Spiegelung des Gebäudes in der Glasfassade der Markhalle und einem gegenüberliegenden Bürogebäude.

Bilder oben: Blick in das Kircheninnere und auf die Holzdecke.

Bilder oben: Da die Kirche im Zweiten Weltkrieg fast komplett zerstört wurde, ist auch die Hauptorgel – die größte Orgel in den Niederlanden – eine Nachkriegsschöpfung; der Architekt J. W. C. Besemer gestaltete das Orgelgehäuse, wobei er sich die historische Orgel zum Vorbild nahm.

Bilder oben: das offene Theaterpodium am Delftsevaart-Kanal mit der Sant Laurentius-Kirche im Hintergrund. Die beiden Endbauten des Bühnenriegels sind mit einem Edelstahlgewebe verkleidet; LED-Beleuchtungen zwischen Betonwand und Metallvorhang erzeugen nachts ein völlig anderes Bild des Podiums.

Fortsetzung Stadt(bau)geschichte Rotterdams

1872 wurde nach mehrjährigen Bauarbeiten von Architekt Pieter Caland der „Nieuwe Waterweg“ fertiggestellt, der auch Schiffen mit größerem Tiefgang die Anfahrt des Rotterdamer Hafens erlaubte und auf kürzestem (32 Kilometer langem) schleusenlosen Weg eine Verbindung zur Nordsee herstellte. Das hatte ein starkes Wachstum von Hafen und Stadt zur Folge. Lebten 1830 etwa 72 Tausend Menschen in der Stadt, stieg ihre Zahl zum Ende des 19. Jahrhunderts auf 330 Tausend an.

Bereits 1850 war eine Brücke über die Maas gebaut worden, welche Rotterdam Zuid mit dem Stadtkern verband. 1898 entstand unter Architekt Willem Molenbroek das „Witte Huis“ (das Weiße Haus), ein 10-geschossiges Bürohochhaus, welches etliche Jahre lang das höchste Bürogebäude Europas war, sozusagen, der erste europäische Büro-Wolkenkratzer. 1920 wurde nach 6-jähriger Bauzeit das neue Rathaus in Betrieb genommen.

Zum Bild: das von Henri Evers im Beaux Arts-Stil geplante Rathaus.

Bilder oben: das Rathaus von Rotterdam; Gesamtansicht und Baudetails (Eingangsbereich, Fenster und Glockenturm mit Uhren). Das Gebäude gehört zu den wenigen Bauten, welche die deutsche Bombardierung 1940 weitgehend unbeschadet überstanden haben. Gebaut wurde es zwischen 1914 und 1920 von Henri Evers aus Sandstein im Beaux-Arts-Stil.

Das Weiße Haus (Witte Huis) – ein erstes Büro-Hochhaus

1898 entstand am Alten Hafen ein 45 Meter hohes Bürogebäude mit 10 Stockwerken im Beaux Arts-Stil der damaligen amerikanischen Wolkenkratzer. Architekt war Willem Molenbroek. Errichtet wurde das Gebäude aus Ziegeln und auch die Fassade besteht teils aus Naturstein und teils aus glasierten weißen Ziegeln, wodurch das Gebäude zu seinem Namen kam. Fünf allegorische Figuren schmücken die Fassade; sie sollen Seefahrt, Handel, Industrie, Landwirtschaft und den Fortschritt symbolisieren. Auf dem steilen Walmdach befand sich zur Entstehungszeit eine öffentlich zugängliche Aussichtsplattform. Heute ist das Dach für die Öffentlichkeit nicht mehr zugänglich.

Bilder oben: das „Weiße Haus“ (Het Witte Huis) am Alten Hafen.

Bilder oben: Het Witte Huis – Gebäudedetails.

Historischer Bestand auf dem Wilhelmina-Pier: das Hotel „New York“

Das Gebäude wurde 1901 von J. Muller, Drooglever Fortuin und C. B. van der Tak im Art Déco-Stil als Verwaltungssitz (Hauptquartier) der Holland-Amerika-Schiffahrtsgesellschaft erbaut. Markant an dem Backsteingebäude sind die beiden Türme, deren Dächer mit Kupfer gedeckt sind. Als das Hauptquartier der Schifffahrtsgesellschaft nach Seattle verlagert wurde, stand das Gebäude leer. 1993 wurde es dann zu einem Hotel umgebaut.

Bilder oben:das Hotel „New York“ war ursprünglich das Hauptquartier der Schifffahrtsgesellschaft Holland-Amerika-Linie.

Stadtbaugeschichte Rotterdam – 1920er/1930er Jahre

In den 1920er und 1930er Jahren wurden in Rotterdam etliche Bauwerke im Stil des Konstruktivismus errichtet; Mart Stam, Johannes Brinkman und Leendert Cornelius van der Vlugt (Architekturbüro Brinkman & Van der Vlugt) bauten das Gebäude der Van Nelle Fabrik (Kaffee, Tee, Tabak) oder die Villa Sonneveld (für den Direktor der Van Nelle Fabrik, A. H Sonneveld).

Leendert van der Vlugt, Cees van der Leeuw und die Van Nelle Fabrik

Die Van Nelle Fabrik in den Niederlanden existiert seit 1782 und hatte sich auf die Verarbeitung von Tabak, Kaffee und Tee spezialisiert.

Das städtische Firmengebäude war nach dem Ersten Weltkrieg zu klein geworden und so wurden zwischen 1923 und 1931 am westlichen Stadtrand (im Stadtteil Schiedam) zwischen einem Hafenkanal und einer Bahnlinie neue Fabrikationsgebäude errichtet: je eines für die Produktion von Tabakerzeugnissen (8 Stockwerke hoch), von Kaffee (6 Stockwerke) und von Tee (3 Stockwerke), dazu ein Verwaltungs- und Direktionsgebäude, ein Kraftwerk, ein Speditionsgebäude, Lagerhallen für die Speicherung der Produkte und ein Kantinengebäude. Genügend Platz für Wohngebäude für die Arbeiter gab es in unmittelbarer Nachbarschaft auch.

Leiter der Fabrik war zu dieser Zeit Cees van der Leeuw; er organisierte nach dem Tod des Hausarchitekten Johannes Brinkman auch den Bau der Gebäude; dem Büro Brinkman trat auf seinen Wunsch der Architekt Leendert van der Vlugt bei und er selbst war intensiv mit den Planungen aller Baudetails befasst. Im Büro Brinkman/van der Vlugt war auch Mart Stam beschäftigt. In dieser Phase besuchte van der Leeuw auch mehrfach das Bauhaus in Dessau und traf sich mit Walter Gropius.

Bilder oben: Anfahrt auf das Gelände der Van Nelle Fabrik mit dem Shuttle-Bus für Teilnehmende an Führungen und Blick vom Direktionsgebäude zum Kraftwerk.

Auf der Website www.bauwelt.de kann man daher das Folgende lesen: „Was das Bauhaus-Gebäude in Dessau für die Architektur der klassischen Moderne in Deutschland bedeutet, ist für die Niederlande die Van-Nelle-Fabrik in Rotterdam. Die beiden Ikonen der 20er Jahre entstanden aus Reformbestrebungen, die weit über eine technisch konstruktive oder ästhetische Erneuerung der Architektur hinauswiesen. Die Verantwortlichen beider Bauten – Auftraggeber, Architekten, Verwaltung – standen in persönlichem Austausch. Und beide Bauten erklären sich nur im Kontext eines jeweiligen Neubauprogramms, das den elementaren Nöten der Zwischenkriegszeit mit sozial vorbildlichen Lösungen zu Arbeit, Wohnen und Stadterweiterung begegnen wollte. (…)

Die Van-Nelle-Fabrik wurde bis 1930 in mehreren Bauabschnitten fertiggestellt, anders als das Bauhausgebäude in konsequent durchgängiger Skelettkonstruktion. Die vorgehängten Glasfassaden künden von der Kraft einer reifen, eleganten Moderne, die Philip Johnson 1932 zum International Style adelte.“

Die Firma war bis 1995 in den Gebäuden tätig; sie stehen seit 1986 unter Denkmalschutz und wurden 2014 in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen. Die Bauten wurden zwischen 1998 und 2004 renoviert; Flure, Treppenhäuser, die Fassade und manche Räume sind damit im Ursprungszustand erhalten mit allen Details wie der Einfachverglasung an der Außenfassade, der Farbigkeit von Böden, Wänden, Geländern und Handläufen in den Treppenhäusern, den vertikal aufklappbaren Fenstern und den speziellen Türschließmechanismen. In den ehemaligen Fabrikationshallen sind heute Büros und Gewerberäume für Unternehmen aus der Kreativbranche sowie dem Architektur- oder Marketingbereich untergebracht.

Bilder oben: die gekrümmte Fassade des Verwaltungs- und Direktionsgebäudes; Treppenhaus in diesem Gebäude; das Verwaltungsgebäude ist über eine Brücke mit den Produktionsgebäuden verbunden.

Bilder oben: über die Brücke vom Verwaltungsgebäude gelangt man zu einem Treppenhaus am Tabak-Produktionsgebäude; ein teilweise unterirdischer Gang führt am Fuß der Bauten zu allen Werkbereichen.

Bilder oben: Blick auf das Kraftwerk und „Van Nelle“-Schriftzug am Gebäude (nachts beleuchtet).

Markante Besonderheit an dem Gebäudeensemble sind außer den vorgestellten Treppenhäusern die Verbindungsbrücken zwischen den Fabrikationsgebäuden und dem Speditionsgebäude; sie sollten ursprünglich horizontal zwischen den oberen Etagen der Werkhallen und Turmbauten auf der Seite des Speditionsgebäudes verlaufen. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise 1929 wurden die aufwändigen Pläne aber eingedampft und die Verbindungsbrücken, in denen Förderbänder verliefen, schräg sowie diagonal und nicht rechtwinklig zu den Gebäuden installiert.

In den Gebäuden sind eine Vielzahl von Gedanken und Ideen zur Optimierung der Arbeitsbedingungen und -abläufe umgesetzt; so ist die Fassade des Verwaltungsgebäudes gekrümmt, damit man von hier aus das ganze Firmengelände überblicken kann, die Treppenhäuser sind teilweise „zweispurig“ angelegt, um die weiblichen und die männlichen Mitarbeitenden getrennt von den Fabrikationsräumen zu den jeweiligen Waschräumen und Toiletten zu führen. Die Gebäude sind nur 17 Meter breit und ihre Fassaden sind auf beiden Gebäudeseiten voll verglast, um das nötige natürliche Licht in die Werkhallen zu bringen, die Heizung geschieht zum Teil mit der Abwärme des Kraftwerks und die Zwischenböden auf den verschiedenen Stockwerken der Treppenhäuser lassen sich öffnen, um größere Lasten (z. B. Maschinen) so vertikal in die Räume heben zu können. Eine Besonderheit stellt auch die Struktur des Tragwerks dar: anstatt Stützen und horizontale Träger zu verwenden, wurden hier Pilzstützen und die darauf lagernden Fußböden des nächsten Stockwerkes in speziell gefertigten Verschalungen aus einem Stück gegossen. Dadurch ist die Unterseite der Decken nicht von Querträgern blockiert und Leitungen, Rohre und die Förderbänder können ohne Hindernisse an der Decke aufgehängt werden. Vertikale Aussparungen in den Stützen ermöglichen die nachträgliche Montage von Gegenständen, ohne diese anbohren zu müssen.

Bilder oben: die zunächst provisorisch angebrachten Verbindungsbrücken zwischen Fabrikationsgebäuden und Speditionsgebäude sind zum Stilmerkmal der Van Nelle Fabrik  geworden.

Bilder oben: das Tragwerk des Gebäudes besteht aus Pilzstützen, die gemeinsam mit den aufliegenden Decken aus Beton gegossen wurden. Im ehemaligen Kaffee-Produktionsgebäude, wo die Röstöfen standen, ist die Stockwerkeshöhe doppelt so groß, um die Maschinen unterzubringen.

Bilder oben: Gebäudedetails; Treppenhäuse mit Keramikfliesen an den Stützen und Chromhandläufen an den Geländern. Letzte beide Bilder: die schweren Türen wurden beim Öffnen auf einer kleinen gekrümmten Rampe angehoben, sodass sie sich unter ihrem Eigengewicht stets von selber wieder schlossen; in den vertikalen Aussparungen der Pilzstützen können Gegenstände montiert werden ohne die Stützen anbohren zu müssen.

Das Café de Unié – ein de Stijl-Gebäude von J.J Oud

1925 baute J.J.P. Oud in der Coolsingel ein Gebäude für das Café de Unié. Die Fassade nach dem Prinzip von de Stijl erinnert an ein Gemälde von Piet Mondrian. Das Haus wurde im Zweiten Weltkrieg durch Brand zerstört; einen „Nachbau“ errichtete Carel Weeber 1986 am Mauritsweg. 

Bilder oben: die Replik des Café de Unié.

Die Villa Sonneveld

Zu dem zwischen 1932 und 1933 erbauten Wohnhaus kann man auf der Website www.holland.com das Folgende lesen: „Das Sonneveld Huis (Sonneveld-Haus) ist eines der am besten erhaltenen Bauwerke im Stil des Nieuwe Bouwen (Neues Bauen) oder im holländischen funktionalistischen Stil. Es wurde 1933 von Leen van der Vlugt als ultramodernes Wohnhaus für die Familie Sonneveld entworfen. (…)

Das Haus ist ein großartiges Zeugnis des holländischen Funktionalismus: eine Architekturbewegung mit der Philosophie, dass sich der Entwurf eines Gebäudes nach seiner Funktion richten sollte. ‚Licht, Luft und Raum‘ lautete der Slogan der Bewegung, der die transparenten, luftigen Impressionen von Innenräumen im Gegensatz zu den geschlossenen Räumen traditioneller Architektur beschreibt.“ (…)

Zum Bild: Infotafel am Gebäude.

(Fortsetzung des Zitats:) „Jedes Detail basierte auf den Spezifikationen Sonnevelds und wurde mit äußerster Sorgfalt und mit exquisitem Geschmack ausgewählt. Fast alle Möbel, Tische, Stühle wurden von Gispen, einem holländischen Design-Möbel-Hersteller angefertigt. Die Farbpalette stammt aus dem Musterbuch von Bart van der Leck, dem prominenten ‚De Stijl‘-Künstler, und dadurch war das Sonneveld Huis das erste holländische Haus, das mit den Stoffen von Van der Leck ausgestattet wurde. (…)“

Das Gebäude diente zwischen 1956 und 1956 als belgisches Konsulat; heute ist es als Museum der Öffentlichkeit zugänglich.

Bilder oben: stünde das weiße Gebäude mit dem Flachdach, den Fensterbändern und der Dachterrasse in Deutschland, würde man „typisch Bauhaus-Stil“ sagen.

Erasmus-Huis

Das Erasmus-Huis besteht aus einem 12-stöckige Hochhaus und einem niedrigen Seitenflügel, der auf 6 Meter hohen Pfeilern steht. Es wurde zwischen 1939 und 1940 von Willem Marinus Dudok an der Straße Coolsingel erbaut und von einer Bank als Bürogebäude genutzt. Über dem Sockelgebäude aus schwarzem Granit erhebt sich das Gebäude mit einer Fassade aus hellen, glasierten Ziegeln.

Das Erasmus-Huis wurde im Zweiten Weltkrieg nicht beschädigt. Nach Nutzung durch die Hollandsche Bank-Unie bis 2010 und durch die Deutsche Bank bis 2013 werden die Räume nun von einer Firma als flexible Miet-Büros angeboten.

Den Namen erhielt das Haus von einem Erasmus-Standbild, das sich in der Nähe befand.

Zum Bild: Veranden und Feuertreppen an der Fassade des Hochhauses.

Bilder oben: das Erasmus-Huis in Rotterdam blieb von den Bomben im Zweiten Weltkrieg verschont.

Die Katastrophe des Zweiten Weltkriegs und der Neubeginn

Gleich zu Beginn des 2. Weltkrieges, am 14. Mai 1940 wurde die komplette Altstadt Rotterdams durch deutsche Bomber zerstört. Die Auslöschung der mittelalterlichen Strukturen war so gewaltig, dass nach Ende des Krieges beschlossen wurde, auch die ganze Infrastruktur, also Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen zu entfernen und die Innenstadt am Reißbrett völlig neu mit neuem Grundriss zu planen. Nur wenige Gebäude konnten erhalten und wieder aufgebaut werden, so etwa das Rathaus. Ansonsten entstand eine moderne Stadt mit modernen Gebäuden und städtebaulichen Strukturen. Von den 1950er Jahren an bis in die 1980er Jahre wuchs die Bevölkerung durch Zuwanderung aus Spanien, Italien, Griechenland, Portugal, der Türkei, Marokko und Surinam, was den multikulturellen Charakter der Stadt prägt und prägt.

Geschichte des Wiederaufbaus nach dem Zweiten Weltkrieg

Der nachfolgende Text orientiert sich am Buch „Rotterdam. Architectural Guide“ von Anneke Bokern (DOM Publishers, 2021, Berlin).

Schon kurz nach der Bombardierung der Innenstadt wurde der Stadtarchitekt Willem Gerrit Witteveen beauftragt, einen Wiederaufbauplan für Rotterdam zu erstellen; sein ausgearbeitetes Konzept wurde bereits 1941 vorgestellt; er sah nur den Erhalt des dreieckigen Grundrisses der Innenstadt vor, begrenzt durch die Nieuwe Maas und die Straßen Goudesingel und Coolsingel; innerhalb dieser Begrenzungen sollte dann die neue und moderne Stadt entstehen mit Gebäuden hauptsächlich für den Handel, für Büros, den Dienstleistungs- und Freizeitsektor sowie Banken. Witteveens Planungen wurden aber nur in Ansätzen auch umgesetzt. Ein detaillierterer Plan wurde 1942 veröffentlicht, welcher die Vorgehensweise bei der Realisierung genauer beschrieb. Wirtschafts- und Industrieverbände sowie einflussreiche Unternehmer widersetzten sich nun aber Witteveens eher konservativen Plänen. Nach seinem krankheitsbedingten Rückzug übernahm Cornelis Van Traa nach der Befreiung der Niederlande durch die Alliierten im Mai 1945 seine Aufgaben.

Van Traa’s Planungen beschrieben nur das Verkehrsnetz und die Infrastruktureinrichtungen, sowie Frei- und Grünflächen und ließen die Ausgestaltung der Gebäude bezüglich etwa Bauhöhen, ihres Bauvolumens und ihres Baustils offen. Das Leitungsteam im Ministerium für Arbeit und Wiederaufbau setzte sich sowohl aus Traditionalisten als auch aus Modernisten zusammen und auch Politiker, Staatsbedienstete und Vertreter der Industrie konnten in dem Gremien mitreden und mitbestimmen. Da Van Traa’s Plan so offen und flexibel war, behielt er auf Jahrzehnte des Wiederaufbaus hinaus Gültigkeit.

Bei der Umsetzung der Pläne spielte u.a. das Büro Van den Broek en Bakema eine bedeutende Rolle: ihm ist der Bau vieler innovativer Bauten zu verdanken, so der des Kauf- und Versandhauses Ter Meulen und das als Fußgängerzone erschlossene Einkaufsviertel Liijnbaan, welches zum Vorreiter ähnlicher Anlagen in anderen Städten wurde. Auch der Architekt Huig Maaskant, der sich vor allem an amerikanischen Vorbildern orientierte, trug mit markanten Gebäuden zur modernen Wiedergeburt der Stadt bei: von ihm stammen die mit der Lijnbaan verbundenen Wohnhochhäuser, der Euromast und das vom Chicagoer Merchandise Market inspirierte Groothandelsgebouw (siehe unten). Das Auffüllen der Lücken im Stadtbild und die Wiederbebauung zerstörter innerstädtischer Hafenbereiche dauerte bis in die 1980er Jahre .

Bilder oben: die galerieartig teil-überdachte Einkaufspassage Lijnbaan stammt vom Architekturbüro Van den Broek & Bakema und wurde 1953 eröffnet. Sie diente vielen anderen Städten als Vorbild für ähnliche Einrichtungen.

Großhandelsgebäude (Groothandelsgebouw)

Direkt neben dem Rotterdamer Hauptbahnhof (Central Station) befindet sich das zwischen 1947 und 1953 von Huig Maaskant und Ir. W. van Tijen erbaute Großhandelsgebäude (Groothandelsgebouw). Die Initiative zum Bau dieses Gebäudes ging von einem Großhändler aus. Bei einer Reise nach Chicago ließen er, Architekt Maaskant und der spätere Direktor dieses Bürokomplexes sich vom dortigen Merchandise Mart inspirieren, der direkt am Chicago River liegt und bei seiner Fertigstellung im Jahr 1930 das weltweit größte Gebäude war.

Zum Bild: in Chicago wurde 1930 das Art Déco-Gebäude Merchandise Mart fertiggestellt; das gewaltige Gebäude liegt direkt am Chicago River und diente Hugh Maaskant offensichtlich als Vorbild für das von ihm gebaute Groothandelsgebouw.

Nach Fertigstellung nutzten 150 Firmen aus dem Großhandelsbereich das Groothandelsgebouw als gemeinschaftliches Bürohaus. Es handelt sich um eine Stahlbeton-Skelettkonstruktion mit einer Fassade aus vorgefertigten Elementen, ebenfalls aus Beton. Das Großhandelsgebäude hat (wie das Vorbild in Chicago) gewaltige Dimensionen; es nimmt eine Grundfläche von 220 x 85 Metern ein und ist 43 Meter hoch; damit stellte es nach Vollendung den Rekord als vom Bauvolumen her größtes Gebäude Europas auf. Außer den Büros beherbergte es auch ein Kino, ein Restaurant und Konferenzräume.

Die Großhändler sind mittlerweile ausgezogen, das Haus ist heute Heimat für über 400 Unternehmen. Das Großhandelsgebäude umschließt insgesamt drei Innenhöfe und das Dach wurde in neuerer Zeit begrünt und zur Dachterrasse ausgebaut.

Bilder oben: das Großhandelsgebäude Rotterdam.

Bilder oben: einer der Zugänge zum Gebäudekomplex.

Bilder oben: die Fassade besteht aus vorgefertigten Beton-Elementen.

Neuere städtebauliche Entwicklungen

Einen weiteren städtebaulichen Wandel gab es in den letzten Jahrzehnten durch die Konversion ehemaliger altstadtnaher Hafengebiete, so im Stadtteil Katendrecht oder auf dem Wilhelmina-Pier. Heute ragen hier Hochhausbauten in einer Dichte auf, die Antwerpen die Bezeichnung „Manhattan an der Maas“ eingetragen hat.

1972 wurde in Rotterdam auch eine Universität eröffnet, die den Namen Erasmus-Universität erhielt, 1981 wurde die neue Willemsbrug für den Verkehr freigegeben, 1983 konnte die neue Zentralbibliothek bezogen werden (siehe dazu die Seite Rotterdam-Kulturbauten), 1984 wurden von Architekt Piet Blom im Statteil Blaak die Kubushäuser errichtet, 1996 wurde die Erasmusbrücke eingeweiht, 2009 entstand das Hochhaus Red Apple und 2014 wurde die neue Markthalle fertiggestellt. 2013 vollendete das Architekturbüro OMA (Office for Metropolitan Architecture) von Rem Koolhaas am Wilhelmina-Pier in direkter Nachbarschaft der Erasmusbrücke den Bau von „De Rotterdam“. 2022 wurde das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“ fertiggestellt, mit 214 Metern das höchste Wohngebäude in den Niederlanden.

Die Bahnstation Blaak (1993)

1993 wurden eine Bahnlinie und der Bahnhof Blaak unter die Erde verlegt. Die Bahnstation Blaak wurde zwischen 1987 und 1993 von Herry Reijnders erbaut. Der offene Zugang zu der unterirdischen Bahnstation wird von einer schräg stehenden, kreisrunden, gläsernen Scheibe mit 35 Metern Durchmessern überdacht, die an einem gebogenen stählernen Fachwerkträger aufgehängt ist. Das hat der Bedachung im Volksmund die Bezeichnung „Fliegende Untertasse“ eingebracht.

Erste beide Bilder: die Bahnstation Blaak; im Hintergrund (von links nach rechts:) die Zentralbibliothek, der Blaak-Tower und die Kubushäuser; letztes Bild: die Bedachung des Eingangsbereichs der Bahnstation Blaak; im Hintergrund Hochhäuser am Scheepmakershaven.

Bilder oben: die Bahnstation Blaak mit der „Fliegenden Untertasse“ als Bedachung des offenen Zugangs.

Bilder oben: In unmittelbarer Nachbarschaft der Bahnstation Blaak stehen die Kubushäuser, der Blaak-Tower, die neue Markthalle und ein Bürogebäude, das aus vier leicht gegeneinander verdrehten Quadern besteht sowie die neue Markthalle.

„De Brug“ – „Die Brücke“; eine Gebäudeerweiterung für die Zentrale von Unilever Bestfoods Nederland

An der Nassaukade unweit der Königinnenbrücke (De Hef) befindet sich eine der größten Margarinefabriken, die Blue Band Fabrik von Unilever, Niederlande. Als die Firma eine Erweiterung ihrer Büroräume plante, hatte Chris de Jonge vom Architekturbüro JHK die Idee, den Erweiterungsbau über dem historischen Backsteingebäude schweben zu lassen – fast so wie Zaha Hadid beim Havenhuis verfahren ist. 

Auf der Website www.archilovers.com kann man das Folgende zu dem Neubau lesen:

„Das auf 25 Meter hohen Stahlstützen ruhende Gebäude der Unilever-Zentrale überspannt die historische Blue Band Fabrik in Rotterdam, Holland. Das von JHK Architects entworfene, 133 Meter lange Gebäude wurde als moderne Heimat für die europäischen Niederlassungen von Unilever konzipiert. Das Metall-Glas-Design von JHK trägt den Namen „De Brug“ (die Brücke) und wurde von der nahe gelegenen Zugbrücke De Hef inspiriert. Es ist ein interessantes Beispiel dafür, wie innovatives Design eingesetzt werden kann, um bestehende Gebäude zu erhalten. Durch die Positionierung des neuen Bürogebäudes auf dem alten Fabrikgelände konnten die Architekten einen Abriss vermeiden, ein lokales Wahrzeichen erhalten und gleichzeitig die Nutzfläche des Geländes erweitern. De Brug stellt auch eine beeindruckende Leistung der Vorfertigung dar. In diesem Fall wurde das gesamte Gebäude auf einem angrenzenden Grundstück errichtet. Nach seiner Fertigstellung wurde es sanft über der Fabrik an seinen Platz gerollt. Glaswände in Stahlrahmen begrenzen den Innenraum und bieten einen spektakulären Blick auf die belebten Rotterdamer Wasserstraßen und einen schönen, lichtdurchfluteten Innenraum. (…)“. (Übersetzt mit DeepL)

Bilder oben: das neue Bürogebäude für die Unilever Zentrale schwebt über dem historischen Fabrikationsgebäude.

Schouwburgplein (Theaterplatz) 

1996 erhielt das Büro West 8 (Rotterdam, Brüssel, Philadelphia) den Auftrag, den Theaterplatz (Schouwburgplein), der bisher nichts anderes war als das trostlose Dach einer großen Tiefgarage, für die urbane Nutzung freundlicher und zugänglicher zu gestalten. Das Architekturbüro baute den Platz zu einer vielseitig nutzbaren städtischen „Bühne“ um: der Bodenbelag wechselt von Holzplanken über Gummi zu perforierten Metallplatten, auf der Fläche gibt es viele interaktiven Elemente, Wasserspiele und unterschiedlich geformte Sitzgelegenheiten für die „Zuschauer/innen“. Auch eine Platzbeleuchtung in Form überdimensionaler „Stehlampen“, die hydraulisch beweglich sind, ist vorhanden. Später wurde der Gummibelag durch ein weniger rutschanfälliges Material ersetzt und der Platz mit künstlichem Rasen belegt.

Eine Seite des Platzes wird eingenommen von einem 2013 fertiggestellten Wohnkomplex namens „Calypso.

Bild oben: der neu gestaltete Schouwburgplein (Theater-Platz) mit dem IMAX-Kino (rechts) und dem hoch aufragenden Wohnkomplex „Calypso“.

Wohnprojekt „Calypso“

Eine Seite des Schouwburgplein (Theater-Platz) wird begrenzt von Wohnhochhäusern; Will Alsop (vom britischen Architekturbüro Alsop Architects) hat hier 2013 das Wohnprojekt „Calypso“ fertiggestellt, welches aus vier unterschiedlich hohen (bis 70 Meter) Baukörpern mit verschieden gestalteten Fassaden besteht. Die vier Wohntürme ruhen alle auf einem gemeinsamen 6-stöckigen Sockelbau mit Läden und Büros. Die silbrig glänzenden metallenen Gebäudehüllen von drei Häusern erinnern an geschliffene Flächen von Kristallen und sind etwas „zerknittert“, das vierte Haus und der Sockelbau sind mit kräftig roten Keramikplatten und Glas verkleidet.

Bilder oben: erstes Bild: Blick von der Westersingel auf den Wohnbaukomplex am Mauritsweg; restliche Bilder: Blick vom Theater-Platz aus.

Bilder oben: sehr realistisch gestaltet, aber nur gemalt: „Wasserfall“ an einer Gebäudeecke des Wohnkomplexes „Calypso“.

Die Paulus Kerk

An einer Seite des Wohnkomplexes „Calypso“ wurde als Ersatz für die 2007 abgerissene Pauluskirche ein kristallin geformtes neues Gebäude errichtet, das gänzlich in Kupferpaneele gehüllt ist. Der Entwurf der Pauluskerk stammt ebenfalls von Will Alsop.

Auf der Website www.touristlink.com/netherlands/pauluskerk/ kann man zum neuen Gebäude das Folgende lesen (Übersetzung durch Google): „Das neue, futuristisch anmutende Gebäude der Pauluskerk wurde am 2. Juni 2013 vom Rotterdamer Bürgermeister Aboutaleb eröffnet. Der Neubau neben dem Calypso-Apartment erstreckt sich über vier Etagen. Das Kirchengebäude wird als multifunktionale Unterkunft dienen. (…) Es gibt Räume für soziale und diakonische Arbeit, medizinische Versorgung, Hilfe für Geflüchtete, Unterstützung bei der Rückkehr von Geflüchteten in ihr Herkunftsland, für Kunst und Musik von Besuchern und temporäre Unterkünfte. Anwohner und andere Dritte dürfen Flächen nutzen. Die Kirche beherbergt eine große, multifunktionale Saalkirche mit einem ruhigen Raum für Hochzeiten und Trauerfeiern. (…).“

Bilder oben: die von Will Alsop entworfene neue Pauluskerk.

Die vertikale Stadt „De Rotterdam“ von Ellen van Loon (Office for Metropolitan Architecture, OMA)

Das „De Rotterdam“ wurde von Ellen van Loon, Partnerin von Rem Koolhaas im Büro OMA (Office for Metropolitan Architekcture) von 2009 bis 2013 erbaut: auf einem mehrere Stockwerke hohen gemeinsamen Sockel, in dem Restaurants, Park-Decks, Büros sowie die Lobbies für die Hotel- und Büronutzung untergebracht sind, ruhen drei jeweils 150 Meter hohe Türme, die in einigen Metern Abstand nebeneinander angeordnet sind. Der östliche Turm beherbergt ein Hotel, im westlichen gibt es vor allem Wohnungen und der mittlere ist ein Büroturm, in dem Teile der Stadtverwaltung Rotterdams eingezogen sind.

Ursprünglich war das Gebäude als „vertikale Stadt“ etwa nach dem Vorbild der  Unités d’Habitation von Le Corbusier gedacht: die Funktionen einer Stadt sollten sich in einem Gebäude mit gemischter Nutzung zusammenfinden: Wohnen, Arbeiten, Handel, Gastronomie,… Davon wurde aber nur ein Teil umgesetzt (s.o.). Die seitlichen Abstände zwischen den Türmen entsprächen bei der „vertikalen Stadt“ dann den Straßen zwischen den Gebäuden, wobei man vom einen Turm durch die Fenster die „Nachbarn“ im anderen Turm arbeiten oder wohnen sieht.

Das Gebäude ist vom Volumen her aktuell das größte Bauwerk der Niederlande. In 90 Metern Höhe erfahren die ansonsten quaderförmigen Türme einen horizontalen Versatz, der dann insgesamt zu dem typischen Erscheinungsbild des Turmensembles führt. Die Fassade ist etwas unspektakulär als Aluminium-Glas-Raster ausgeführt.

Zum Bild: Blick vom Hotel auf die „gegenüberliegende Straßenseite“ und die Insel Noordereiland.

Bilder oben: das Bürohochhaus „Toren op Zuid“ von Renzo Piano (mit schräg geneigter Fassade) und das „De Rotterdam“ von Ellen van Loon (vom Office for Metropolitan Architecture von Rem Koolhaas); drittes Bild: das „De Rotterdam“ mit der Erasbrücke im Vordergrund; letztes Bild: Blick vom Kreuzfahrt-Terminal Rotterdam zur Westseite des „De Rotterdam“ mit den Balkonen der Wohnungen.

Bilder oben: als „Vertikale Stadt“ von Ellen van Loon, Partnerin von Rem Koolhaas im Office for Metropolitan Architecture (OMA) konzipiert ragt das volumenmäßig größte Gebäude der Niederlande am Wilhelminapier auf und lässt selbst Kreuzfahrtschiffe wie Spielzeug erscheinen.

Bilder oben: die drei getrennten Hochhausaufbauten sind in 90 Metern Höhe horizontal verschoben.

Bilder oben: je nach Tageszeit, Wetter und Beleuchtung nimmt die Glas-Aluminium-Rasterfassade ein unterschiedliches Aussehen an.

Bilder oben: Gebäudedetails.

Bilder oben: das Gebäude bei nächtlicher Beleuchtung. Links im Bild das KPN-Gebäude mit der Medienfassade.

Bilder oben: Sockelbereich des „de Rotterdam“; hier befinden sich die Zufahrten zu den Park-Decks sowie Gastronomie und die Lobbies für die Büro- und Hotelnutzung.

Bild oben: Atrium mit Treppenanlage im Gebäude.

Bilder oben: zwischen den drei Türmen des „De Rotterdam“ liegen jeweils Lücken, die etwa einer Straßenbreite entsprechen; vom einen Turm aus hat man dann zum Nachbarturm einen Ausblick wie über eine Straße hinweg. Blick vom Hotel auf die Insel Noordereiland und die Nieuwe Maas; im Hintergrund die Hochhäuser an der Boompjeskade und einen roten Pylon der Willemsbrug.

Bild oben: Blick über die Nieuwe Maas und Noordereiland auf die Erasmusbrücke und die Gebäude am Wilhelminapier: den KPG-Tower, das „De Rotterdam“, das „Montevideo“ und das World Port Centre.

Bild oben: Blick über die Nieuwe Maas auf die Insel Noordereiland; entlang der Maaskade reihen sich Häuser vom Ende des 19. Jahrhunderts; das alleinstehende Backsteingebäude in Bildmitte ist das im Stil der Neorenaissance 1888 erbaute Hulstkamp-Gebäude; im Hintergrund die Hochhausbauten am Wilhelminapier: das KPN-Gebäude, das „De Rotterdam“ und das World Port Center sowie der Pylon der Erasmusbrücke.

Das KPN-Gebäude („Toren op Zuid“)

Direkt neben dem voluminösen „De Rotterdam“-Komplex befindet sich das zwischen 1997 und 2000 errichtete 96 Meter hohe Bürogebäude für die Telekommunikationsfirma KPN Telecom. Es ist auch als „Toren op Zuid“ bekannt, weil es am südlichen Ende  der Erasmusbrücke und am Eingang zum Stadtteil Kop van Zuid, dem ehemaligen zentrumsnahen Hafengebiet steht. Es stammt aus der Feder des italienischen Architekten Renzo Piano (Renzo Piano Building Workshop; RPBW). Auf der Website des RPBW wird das Bauwerk folgendermaßen beschrieben (übersetzt mit DeepL):

„Das im Hafengebiet von Rotterdam gelegene Gebäude von KPN Telecom ist vor allem aus zwei Gründen visuell auffällig: Es ist geneigt und seine Fassade kann als elektronische Werbetafel für Grafikprojektionen genutzt werden. Der Turm besteht aus einem zentralen vertikalen Kern und zwei angrenzenden Teilen. Der erste, 16 Stockwerke hohe Teil ist nach Süden ausgerichtet. Der zweite, höhere Teil ist um 5,9 Grad geneigt, was dem Winkel der Hängeseile der nahe gelegenen Erasmusbrücke entspricht.

Die Fassade der geneigten Seite des Turms, eine 3 600 m² große Vorhangfassade, fungiert als monochromatische „elektronische Leinwand“, die dank eines Rasters aus 896 speziell angefertigten 24-Volt-Leuchten Animationen projiziert, die bis zu 2 km weit zu sehen sind. Die seitliche Stabilität des Turms wird durch eine 45 m hohe, zigarrenförmige Stahlstütze gewährleistet, die das Gebäude in der Mitte der Leinwandfassade stützt.“

Manche Architekturkritiker halten diese Stütze für eine statisch funktionslose Dekoration; aber die Ingenieure von RPBW werden das wohl durchgerechnet haben…

Bilder oben: das KPN-Gebäude mit der markanten Stütze an der geneigten Fassade.

Bilder oben: das KPN-Gebäude „Toren op Zuid“ befindet sich in direkter Nachbarschaft des „De Rotterdam“ und der Erasmusbrücke.

Wilhelminapier: Stadtentwicklungsgebiet auf ehemaligem Hafengelände

Manchmal wird Rotterdam als „Manhattan an der Maas“ bezeichnet, wegen der Konzentration von Hochhausbauten, besonders im Stadtteil Kop van Zuid, etwa auf dem Wilhelminapier. Tatsächlich sind hier ab Ende der 1990er Jahre etliche Hochhausbauten entstanden; ein Vergleich mit dem New Yorker Stadtteil Manhattan hinkt aber noch ein bisschen.

Bild oben: regnerischer Sonntagmorgen mit Regenbogen: Hochhäuser am Wilhelminapier; rechts im Bild das Luxor-Theater und im Hintergrund die Erasmusbrücke.

Bilder oben: erstes Bild: Blick auf die Hochhausbauten am Wilhelminapier, vom Maashaven aus gesehen; weitere Bilder: die südwestliche Spitze des Wilhelminapier mit dem World Port Center und dem Wohnhochhaus Montevideo.

Bilder oben: Blick vom Rijnhaven auf die Hochhausbauten am Wilhelminapier: der rot/weiß/schwarze Wohnturm Montevideo, der Wohnturm New Orleans, die Hochhauszwillingen Boston und Seattle, die „vertikale Stadt“  „De Rotterdam“ und der KPN-Tower.

Das Wohhochhaus New Orleans ist 158 Meter hoch und umfasst 45 Stockwerke; es trägt eine Natursteinfassade und wurde von Alvaro Siza Vieira 2010 fertiggestellt.

Bilder: ein Kreuzfahrtschiff hat vor dem Cruise Terminal festgemacht; im Vordergrund rechts der Turm des World Port Center, im Hintergrund der Hochhauskomplex „De Rotterdam“.

Bilder oben: vor dem Kreuzfahrt-Terminal am Wilhelminapier hat ein Kreuzfahrtschiff festgemacht.

Bilder oben: das Cruise Terminal am Wilhelminapier mit den sechs charakteristischen Tonnendächern wurde vom Büro Van den Broek & Bakema zwischen 1946 und 1949 erbaut und diente der Holland-Amerika-Linie als Abfertigungsgebäude; heute ist es ein Kreuzfahrt-Terminal.

Gegenüber dem Abfertigungsgebäude (auf den ersten beiden Bildern: dahinter) betrieb die Schifffahrtsgesellschaft das Lagerhaus „Las Palmas“. Auch dieses Gebäude stammt von Van den Broek & Bakema. 2005 wurde das ehemalige Lagerhaus von Benthem Crouwel Architects um ein oval geformtes Dachgeschoss mit Büros ergänzt; der Gebäudekomplex beherbergt heute außer Büros und einem Restaurant das Niederländische Fotografie-Museum.

Bilder oben: Blick auf die Wohntürme am Wilhelminapier vom Rijnhaven aus.

Bilder oben: erstes Bild: im Lagerhaus Pakhuismeesteren wurde ursprünglich Tee gelagert; 2018 baute das belgischen Architekturbüro awg architecten das Gebäude zum Hotel um; weitere Bilder: die „Twin Towers“ Boston und Seattle wurden vom Architekturbüro Van Dongen–Koschuch 2017 auf einem gemeinsamen 5-stöckigen Sockel errichtet; die 70 Meter hohen mit dunklen Ziegeln verkleideten Türme beinhalten Wohnungen.

Bilder oben: am Spoorwegshaven in Nachbarschaft zum Maas-Turm sind zwischen 2000 und 2005 in dieser sich über zwei Blocks erstreckenden Wohnanlage ca. 200 Wohnungen entstanden. Direkt am Kai liegen Häuserzeilen mit 4-stöckigen Reihenhäusern; hinzu kommen Wohnblocks und Wohntürme mit 17 Stockwerken. Alle Gebäude haben eine rote Ziegelfassade und grüne Satteldächer. Die Wohnanlage nennt sich „De Compagnie“ und wurde vom deutschen Architekten Hans Kollhoff geplant und gebaut.

Bilder oben: das World Port Center ist das Werk von Lord Norman Foster + Partners; der Hochhauskomplex wurde in 2000 fertiggestellt und ist Heimat der Rotterdamer Hafenbehörde; das Haus besteht aus einem 100 Meter hohen runden und einem 80 Meter hohen quaderförmigen Turm.

Bilder oben: das Wohnhochhaus Montevideo wurde nach einem Lagerhaus gleichen Namens benannt, welches sich früher an dieser Stelle befand. Auf der Website baunetz.de konnte man zu der Grundsteinlegung des 43 Stockwerke hohen Gebäudes, welches 2005 fertiggestellt wurde, das Folgende lesen:

„Am 20. März 2003 wurde auf dem Wilhelminapier im niederländischen Rotterdam der Grundstein für ein Wohn- und Geschäftshochhaus gelegt. Der „Montevideo“ genannte Wolkenkratzer, der an amerikanischer Hochhäuser der Chicagoer Schule erinnert, wurde von Francine Houben aus dem Amsterdamer Architekturbüro Mecanoo entworfen und geplant. Der 150 Meter hohe Turm wird in Sichtweite zur Erasmus-Brücke von Ben van Berkel im Stadtentwicklungsgebiet Kop van Zuid entstehen. In der weitgehend mit Klinkern verkleideten Struktur aus Stahlbeton werden 192 Wohnungen, 6.000 Quadratmeter Bürofläche, 2.000 Quadratmeter Ladenfläche sowie Serviceeinrichtungen entstehen. Verschiedene Wohnungstypen sind nach niederländischer Manier verschachtelt, so gibt es Lofts mit drei Metern lichter Raumhöhe sowie Drei- und Vier-Zimmer-Wohnungen mit Terrassen in vertikaler und horizontaler Ausdehnung.“

Bilder oben: auf dem Dach des Sockelgebäudes steht in amerikanischer Manier ein hölzerner Wasserturm. Das Gebäude entstand in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels New York.

Bilder oben: wegen der ausgeprägten Farbigkeit der Klinker-Fassade ist das Wohnhochhaus Montevideo ein Blickfang auf dem Wilhelminapier.

Weitere (Hochhaus-)Bauten am Wilhelminapier

Direkt am Südende der Erasmusbrücke, zwischen Nieuwe Maas, Spoorweghaven und Rijnhaven, wurden ab 1994 einige Gebäude – auch Hochhäuser – im Rahmen eines Stadtentwicklungsplanes von 1989 erbaut: die drei Gebäude des Bezirksgerichts Rotterdam von Kraaijvanger Architects in den Jahre 1994 – 1997, der Wilhelminaturm (Wilhelminatoren) von Dam&Partners, fertiggestellt 2009 sowie der Maasturm (Maastoren), ebenfalls von Dam&Partners  zwischen 2006 und 2010.

Der Gebäudekomplex des Bezirksgerichts (Rechtbank Rotterdam) von Kraaijvanger Architects umfasst mehrere  Gebäude: ein 15-stöckiges Bürogebäude für Justiz und Steuerbehörden mit roter Ziegelfassade, welches über Glasstege in luftiger Höhe mit dem Gebäude des Finanzamtes verbunden ist und dem Gerichtssaalkomplex mit einer Fassade aus grauen Natursteinplatten und einem über dem quaderförmigen Gebäude schwebenden Kupferdach.

Der 104 Meter hohe  Wilhelminatoren (Wilhelminaturm) wurde zwischen 1994 und 1997 als erstes Hochbauprojekt auf dem Areal errichtet; das von Dam & Partners Architects geplante Gebäude wird als Bürogebäude genutzt. Die Fassade des oval geformten Baukörpers ist stark horizontal gegliedert durch eine Fassade aus Fensterbändern im Wechsel mit roten Keramikfliesen. Der quaderförmige Baukörper ist mit grauem Naturstein verkleidet.

Zum Bild: der Wilhelmina-Turm; im Hintergrund der Maas-Turm.

Bild oben: von links nach rechts: der Maas-Turm, der Wilhelminaturm und die Gebäude des Bezirksgerichts Rotterdam.

Bilder oben: auf holländisch „Rechtbank“; der Sitz des Bezirksgerichts Rotterdam mit dem Gerichtssaalgebäude (grau) sowie den Bürogebäuden für die Justiz und die Steuerbehörden.

Der Maastoren (Maas-Turm) ist mit 165 Metern das höchste Bürogebäude der Niederlande; auch dieses Hochhaus wurde von Dam & Partners Architects. Auf der Website des Architekturbüros kann man zu der Konstruktion des Folgende lesen: „Mit einer Höhe von 165 m bildet der Maastoren die Spitze des Bezirks Kop van Zuid. Die Lage ist einzigartig: am Südufer der Maas, wo die Erasmusbrücke Land berührt, an einem Autobahnkreuz mit öffentlichen Verkehrsmitteln und an einer Kreuzung von drei Straßen. Die beiden Richtungen, die dieses Grundstück begrenzen, definieren die Kontur des Büroturms und seine Formänderung auf dem Weg nach oben. Die Basis des Gebäudes ist ein anthrazitfarbener Basaltsockel, der sich wie ein Pfeiler aus dem Wasser erhebt. Die Fassaden über dem Basaltsockel haben eine Aluminiumhaut, wobei die Farbe des hohen Turms beim Aufstieg von Holzkohle zu Silberweiß wechselt. Das monochrome untere Segment passt zur angrenzenden Gebäudezeile. Ein glaskristallförmiges Volumen, das Empfangsräume beherbergt, liegt am Wasser am Fuße des Gebäudes. Der zentrale Eingang in Laan op Zuid hat eine markante gefaltete Glasveranda.“

Bilder oben: der Wilhelminaturm und der Maas-Turm.

Bilder oben: die Fensterbänder und die dazwischenliegenden Bänder aus roten Keramikkacheln geben dem Wilhelminaturm ein ganz individuelles Aussehen.

Bilder oben: Maas-Turm, Wilhelminaturm und die anderen Hochhausbauten am Wilhelminapier.

Bilder oben: der Maas-Turm von Dam & Partners Architects (Amsterdam) überragt alle anderen Hochhausbauten am Wilhelminapier.

Bilder oben: Baudetails am Maas-Turm: die gefaltete Überdachung des Eingangsbereichs.

Stadtentwicklung und Konversion in Katendrecht

Im Stadtteil Katendrecht wurde ein ehemaliges Lagerhaus zum Wohngebäude erweitert. Wikipedia beschreibt den Stadtteil so. „Katendrecht ist eine Halbinsel im Rotterdamer Bezirk Feijenoord. Der Stadtteil mit 6645 Einwohnern liegt auf einer Halbinsel zwischen dem Maashaven im Süden sowie Rijnhaven und Nieuwe Maas im Norden und wird von den Einheimischen De Kaap genannt.“

Hier befindet sich das 1922 fertiggestellte Lagerhaus „San Francisco“; ein Teil des Gebäudes wurde 1947 bei einem Brand vernichtet. Der nördliche Teil wurde 2018 vom Architekturbüro Mei architects and planners aufgestockt und einer neuen Nutzung zugeführt. Auf der Website der Architekten kann man zu dem Projekt „Fenix I“ das Folgende lesen (übersetzt mit DeepL):

„Mit 45 000 Quadratmetern gemischter Nutzung und einer einzigartigen Stahltischkonstruktion, die direkt durch das bestehende monumentale Lagerhaus hindurch gebaut wird, hat Rotterdam ein kühnes und ikonisches Gebäude erhalten: Fenix I. Das ursprüngliche Fenix-Lagerhaus, das 1922 für die Holland America Line erbaut wurde, wurde für ein umfangreiches Mischnutzungsprogramm saniert und renoviert, zu dem auch der Cultuur Cluster gehört, der von der Codarts Circus Arts School, Conny Janssen Danst und dem Circus Rotjeknor gebildet wird. Auf dem 100 Jahre alten monumentalen Fenix-Lagerhaus wurde ein neues Volumen mit 212 Loftwohnungen errichtet. Fenix I ist technisch herausragend, das Loftkonzept ist in seiner Größe außergewöhnlich und aus architektonischer Sicht ist Fenix I zu einer Ikone für Rotterdam geworden.“

Bilder oben: Gebäude im Stadtteil Katendrecht (am Deliplein).

Bilder oben: das Transformationsprojekt „Fenix I“.

Bilder oben: das umgebaute Hafen-Lagerhaus „Fenix I“ trägt nun auf der Bestandsstruktur einen Appartementblock (Blick vom Rijnhaven aus).

Die neue Markthalle (2014)

Die neue Markthal (Markthalle) befindet sich am Treffpunkt von Binnenrotte und Hoogstraat und damit an dem Ort, an dem die ältesten Siedlungsspuren der Stadt nachweisbar waren. Entworfen und gebaut wurde das voluminöse Gebäude vom Rotterdamer Architekturbüro MVRDV (das sind die Initialen der Nachnamen der Gründer Winy Maas, Jacob Van Rijs und Nathalie De Vries). Die Halle ist 120 Meter lang, 70 Meter breit und 40 Meter hoch. Eigentlich ist es gar keine „Markthalle“ im ursprünglichen Sinne, sondern eine Ansammlung von etwa 100 Marktständen, Cafés, Bistros und Läden für alle möglichen Delikatessen. In den Untergeschossen gibt es auch noch einen Supermakt und Tiefgaragenplätze.

Im Querschnitt hat die Halle die Form eines Hufeisens; die Endflächen an den gegenüberliegenden Seiten sind durch eine Glasfassade geschlossen. Die hufeisenförmige Gebäudehülle ist ein 12-stöckiges Appartementhaus mit über 200 Wohnungen. Die komplette Innenfläche der Decke wird von einem Kunstwerk von Arno Coenen und Iris Roskan eingenommen: das Gemälde zeigt unter dem Namen „Füllhorn“ eine bunte Collage aus Früchten, Gemüsen, Blumen, Insekten, Kühen und Rotterdamer Wahrzeichen. Die in den Wohnungen lebenden Menschen können durch Fenster in dieser Innenwand / Decke auf das Geschehen in der Halle blicken.

Bilder oben: die neue Rotterdamer Markthalle: ein Zwitter aus Appartementgebäude und Delikatessenmarkt.

Bilder oben: die komplette Decke wird von dem Gemälde „Füllhorn“ von Arno Coenen und Iris Roskan eingenommen, welches der Atmosphäre in der Halle einen freundlichen, fröhlichen Charakter verleiht.

Das Timmerhuis

Das Timmerhuis („Zimmer(mann)haus“) war traditionell das Gebäude, in welchem das Stadtplanungs- bzw. -bauamt untergebracht war. Hier wurden auch die Pläne zum Wiederaufbau Rotterdams nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs geschmiedet. Das direkt neben dem Rathaus liegende Gebäude wurde zwischen 1950 und 1953 im Zuge des Wiederaufbaus von J.R.A. Koops erbaut. Es ist ein Stahlbetonskelettbau mit Ziegel- und Natursteinfassade; urspünglich war ein langgestrecktes Gebäude mit vier Flügeln geplant; da nur ein Flügel auch realisiert wurde, hat das Gebäude einen L-förmigen Grundriss.

In 2015 wurde das historische Gebäude von Rem Koolhaas (Architekturbüro OMA) um einen An- und Aufbau erweitert: oberhalb der Höhe des Bestandsgebäudes sind würfelförmige Baueinheiten scheinbar zufällig bis zu einer Gesamthöhe von neun Stockwerken (60 Meter) aufgestapelt. In diesen verglasten Kuben sind Appartementwohnungen untergebracht. Die unteren Etagen beherbergen vor allem Büros für die Stadtverwaltung und auch das Rotterdamer Stadtmuseum sowie ein Café sind im Erdgeschoss untergebracht. Die Appartement-Kuben sind in zwei Türmen (Nord- und Südturm) angeordnet, dazwischen verläuft eine öffentlich zugängliche Passage, durch welche auch die beiden Türme mit den darin befindlichen Büros und Wohnungen erschlossen werden.

Zum Bild: das Rotterdamer Timmerhuis; Gebäudeerweiterung von Rem Kohlhaas von 2015.

Bilder oben: die gläsernen Kuben des Timmerhuis-Neubaus überragen Reihenhäuser an der Delftsevaart bzw. das Bestandsgebäude von 1953; der Turm im Hintergrund gehört zum Rathaus (Stadshuis).

Bilder oben: das Timmerhuis wurde 1953 als eines der ersten Verwaltungsgebäude nach dem Zweiten Weltkrieg neu erbaut. 2015 erweiterte das Architekturbüro OMA von Rem Kohlhaas das L-förmige Gebäude.

Bilder oben: bis zu 9 Stockwerke hoch türmen sich die Kuben, in denen Appartementwohnungen untergebracht sind.

Bilder oben: die Passage zwischen dem Nord- und dem Südturm; Blick auf das Stahltragwerk.

Bilder oben: runde Glaselemente an der Fassade im Erdgeschoss des Gebäudes.

De Zalmhaven – das höchste Wohnhaus der Benelux-Staaten

2022 wurde das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“ fertiggestellt; mit 2014 Metern ist es nicht nur für die Niederlande, sondern für die Benelux-Staaten das höchste Wohngebäude. Der aus diesem Hochhaus und zwei weiteren kleinerem (70 Meter hohen) Türmen auf einem gemeinsamen 4-geschossigen Sockelgebäude bestehende Komplex befindet sich zwischen „Het Park“ und der Erasmusbrücke im Scheepvaart-Quartier, der ehemaligen Lachsfischerei (daher der Name).

Das Hochhaus wurde von Dam&Partners (Amsterdam) geplant und gebaut, die beiden kleineren Türme von KAAN Architekten (Rotterdam). Der gesamte Komplex umfasst 450 Wohnungen, sowie Geschäftsräume und ein öffentliches Restaurant mit Aussichtsplattform im Hochhaus. Im Gebäudesockel ist das Parkhaus untergebracht; auf seinem Dach gibt es einen für die Bewohner/innen gemeinsam nutzbaren Garten. Ab der vierten Etage wurde das Hochhaus „De Zalmhaven“ aus vorgefertigten Bauteilen zusammengesetzt; die Fassade ist mit Natursteinen verkleidet. Durch die Eckverglasung des Turmes erscheint er schlanker als er ist. Alle Etagen haben Balkone bzw. Loggien mit Erkerfenstern.

Bilder oben: der Wohnturm „De Zalmhaven“; letztes Bild: auf einem gemeinsamen, vierstöckigen Sockel stehen außer dem Hochhaus noch zwei weitere Wohntürme.

Bilder oben: das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“ Je nach Wetter und Beleuchtung erscheint der Wohnturm ganz unterschiedlich.

Bilder oben: das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“ überragt mit 214 Metern Höhe die anderen Hochhausbauten der Stadt.

Bilder oben: auf einem gemeinsamen 4-stöckigen Sockel ruhen das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“ und zwei weitere Wohntürme.

Bilder oben: das Wohnhochhaus „De Zalmhaven“.

V8 Architects bauen den Cooltower (Cooltoren)

Nach 4-jähriger Bauzeit hat das Architekturbüro V8 Architects (Rotterdam) Anfang 2023 den Cooltoren  fertiggestellt; der Name bezieht sich auf das westlich der Coolsingel gelegene Stadtquartier, in dem der 50-geschossige und 154 Meter hohe Wohnturm aufragt. Das Gebäude enthält fast 300 Appartements und ruht auf 168 Betonpfählen, die 60 Meter tief in den Untergrund vorgetrieben wurden. Das Hochhaus ruht auf einem 6-geschossigen Sockel, der damit die Bauhöhe der Umgebung erreicht und eine ungewöhnliche Silhouette aufweist: in Turmmitte zeigt sich eine „Verdickung“, die aber nicht auf einem vergrößerten Grundrissquerschnitt beruht, sondern allein den etwas weiter ausladenden und das Gebäude umlaufenden Balkonen geschuldet ist. Die Gebäudefassade besteht aus vorgefertigten Betonplatten.

Bilder oben: das Hochhaus „Cooltoren“ ist neben dem Projekt „De Zalmhaven“ das höchste Appartementgebäude in der Stadt.

Bilder oben: V8 Architects haben ein Wohnhochhaus mit unverwechselbarem Erscheinungsbild geschaffen.

Ein Klinikum im Zentrum der Stadt: das Erasmus MC (Erasmus University Medical Center)

Von 2009 bis 2018 bauten EGM architects (Dordrecht, Niederlande) das Rotterdamer Universitäts-Klinikum zu einer kleinen „Klinikums-Stadt“ um und aus. Auf der Website archello.com kann man dazu das Folgende lesen:

„Nach 12 Jahren Vorbereitung und 8 Jahren Bauzeit wurde im Zentrum von Rotterdam das größte universitäre medizinische Zentrum der Niederlande eröffnet: das Erasmus MC. Das neue Gebäude verwandelt das medizinische Universitätszentrum von einem Cluster von separaten Gebäuden in eine kleine medizinische Stadt, in der täglich 13.500 Mitarbeiter, 4.500 Studenten und Tausende von Patienten leben. EGM ist sowohl für die Architektur als auch für die Innenarchitektur des neuen Erasmus MC verantwortlich.“

Direkt neben dem Klinikums-Komplex befindet sich das Ronald  McDonald-Haus, ein Gästehaus für Familien schwer kranker Kinder, die im benachbarten MC-Sophia Kinderkrankenhaus behandelt werden. Auch dieses Gebäude stammt von EGM architects.

Bild oben: das Erasmus University Medical Center (Erasmus MC) in Rotterdam ist Teil der Erasmus-Universität; hier ist auch deren medizinische Fakultät angesiedelt. Das Erasmus MC steht in der Spitzengruppe bedeutender Einrichtungen für klinische Medizin in Europa.

Bilder oben: das Erasmus University Medical Center (Erasmus MC) in Rotterdam vom Euro-Mast aus gesehen. Im Hintergrund die Hochhäuser am Hauptbahnhof (Centraal Station).

Bilder oben: das Erasmus University Medical Center (Erasmus MC) in Rotterdam und das Ronald McDonald-Gästehaus für Angehörige von im benachbarten Sophia MC-Kinderkrankenhaus behandelte Kinder.

Bilder oben: das dem Klinikums-Komplex benachbarte Ronald McDonald-Haus erinnert ein bisschen an ein Schiff mit der umlaufenden Reling an den Balkonen.

Stadtspaziergang Rotterdam – Impressionen

Bilder oben: Stadt am Wasser…:  an der Henrikkade mit Blick auf die Königinnenbrücke; Blick über die Niewue Maas auf den Hochhauskomplex „De Rotterdam“ mit Erasmusbrücke; Schiffe am Ufer der Insel Noordereiland und im Scheepmakershaven. Letztes Bild: die „SS Rotterdam“ ist ein ehemaliges Passagierschiff der Holland-Amerika-Linie, das nach seiner Außerdienstnahme 1997 jetzt als Hotelschiff genutzt wird.

Bilder oben: am Cruise Terminal am Wilhelmina-Pier legen regelmäßig Kreuzfahrtschiffe an; auf der Nieuwe Maas sind regelmäßig Frachtschiffe unterwegs; Blick vom Euro-Mast auf ein schwimmendes Restaurant und Schleusenanlagen in der Nähe; der Entrepothaven.

Bilder oben: an der Spitze der Wijnhaven-Insel hat das Architekturbüro KCAP zwischen 2005 und 2009 den Gebäudekomplex „Red Apple“ errichtet. Auf einem gemeinsamen Sockelgebäude, welches für Läden, Restaurants und Autogaragen reserviert ist, schwebt ein sich in ca. 50 Meter Höhe erstreckender Wohnblock und ein 125 Meter hoher Appartement-Turm. Rote Bänder aus Aluminium an seiner Fassade betonen die Vertikale.

Bilder oben: Gebäude an der Vollenhovenstraat.

Bilder oben: an der Straße Boompjes an der Nieuwe Maas reihen sich Wohn- und Bürotürme; hier ist etwa eine Niederlassung von Ernst&Young untergebracht oder die Baubehörde Reijkswaterstaat. Direkt am Ufer gibt es ein Veranstaltungszentrum mit Restaurant.

Bild oben: das Gebäude Willemswerf wurde 1989 vom Architekten Wim Quist auf einem sehr ungünstigen Grundstück erbaut; Es hat die Form einer flachen rechteckigen Scheibe, welche einen diagonalen Versatz zeigt. Das auffällige Gebäude an der Straße Boompjes ist seit 2006 Sitz der Reederei Maersk.

Bilder oben: Blick auf die Straße Boompjes von der Erasmusbrücke aus.

Bilder oben: Impressionen beim Stadtspaziergang.

Bilder oben: im (ehemaligen) Fährhafen (Veerhaven), von wo aus Fähren die Maas überquerten, bevor die Willemsbrug oder die Erasmusbrücke gebaut waren: das Hafenmeisteramt ist in einem schwimmenden Gebäude  von 1911 untergebracht; das Jugendstilgebäude von 1908 (Architekten:  Barend Hooijkaas jr. und Michiel Brinkman) am anderen Ende des Hafenbeckens ist das Gesellschaftshaus des Königlichen Segel- und Ruderverbandes.

Bilder oben: Villen an der Park Laan.

Bilder oben: Appartementgebäude an der Westerlaan, direkt am Parkgelände (Het Park).

Bilder oben: Blick über den Rijnhaven auf die schwimmenden Pavillons; dahinter Gebäude der Hochschule „inholland“ mit Wohnheim-Turm für Studenten; der „Cité“ genannte Wohnturm wurde 2011 von Tangram Architekten fertiggestellt und besteht aus zwei seitlich versetzten Quadern.

Bilder oben: „Cité“, ein Studentenwohnheim und ein Büroturm an der Laan op Zuid im Stadtteil Kop van Zuid.

Bilder oben: Wohnen am Wasser (am Kanal Delftsevaart): die abgebildeten Gebäude wurden zwischen 1975 und 1979 von Jan Hoogstad und Aat van Tilburg im Auftrag der Stadt, wie eine ganze Reihe ähnlicher Bauten zwischen Pompenburg entlang dem Flüsschen Rotte bis Leuvehaven errichtet. Mit der Schaffung verdichteten Wohnraumes sollte die Innenstadt lebendiger werden.

Bilder oben: Außenbewirtung am Neuen Markt (Nieuwe Markt).

Bilder oben: zwischen 1895 und 1897 von Henri Evers und Jakobus Stok wurde die Arminiuskirche im neoromanischen Stil als Zentralbau auf quadratischem Grundriss aus Backsteinen erbaut.

Bilder oben: Rob van Erk errichtete zwischen 1984 und 1987 auf dem historischen Gebäude der Börse den über 90 Meter hohen Büroturm des World Trade Center (WTC); die „Kauf-Rinne“ (Koopgoot) ist eine Unterführung in der Nähe des WTC, die als Geschäftspassage gestaltet ist; letztes Bild: Gebäude an der Henrikkade.

Bilder oben: schlichtweg „Der Park“ genannt (Het Park) erstreckt sich westlich des Stadtzentrums ein großes Parkgelände, in dem sich auch der Aussichtsturm Euromast befindet.

Bilder oben: das historische Atlantikhaus (Atlantic Huis) wurde in den Jahren 1928 bis 1930 von P.G. Buskens im Art Déco-Stil erbaut; heute befinden sich hier Büros und Luxus-Appartements; den Eingang flankieren die Götter Neptun und Hermes.

Bilder oben: Gebäude am Westplein.

Bilder oben: der Botersloot-Tower von Hans Kollhoff (Wohnturm auf dem 8-eckigen Sockel eines vorherigen Büroturms) und das Gebäude der Baubehörde Rijkswaterstraat.

Bilder oben: die Wohnturmzwillinge „De Hoge Heren“ (Die Hohen Herren) wurden im Jahr 2000 von Architekt Wiel Arets fertiggestellt; auf einem Sockel mit Autostellplätzen ruhen zwei insgesamt 102 Meter hohe Wohntürme. 

Bilder oben: Impressionen beim Stadtspaziergang: Fußgänger und Radfahrer überqueren die Erasmusbrücke und Sommergewitter in Rotterdam.

Bilder oben: Straßenkunst in Katendrecht und anderswo; das berühmte Cafe Dudok (erbaut von Willem Marinus Dudok in den Jahren 1942-52).

Bilder oben: als Hochbahn geführter Bereich der Metrolinie entlang des Rijnhaven. Graffiti schmückt die Stützen.

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