Essen
Zum Folkwang-Museum!/ Zum Ruhr Museum!
Essen: das Hotel „Handelshof“ am Eingang zur Fußgängerzone in die Essener Innenstadt. Mittlerweile wurde der Zusatz „Die Einkaufsstadt“ gegen „Die Folkwang-Stadt“ ausgetauscht. Kultur statt Konsum!
Essen: Blick auf die (ehemalige) Zeche „Zollverein“; sie ist seit 1986 geschlossen und beherbergt heute u.a. das Ruhr-Museum und das Red Dot-Museum.
Essen
hat etwa soviele Einwohner wie die baden-württembergische Landeshauptstadt Stuttgart (etwa 600 000) und ist damit nach Dortmund die zweitgrößte Stadt im Ballungsraum Ruhrgebiet. Der Stadt – wie dem gesamten Ballungsraum – haftet immer noch die Vorstellung einer Montan-Industrie-Region an, dabei hat sich mittlerweile ein fast kompletter Strukturwandel vollzogen: die Phase als Kohle- und Stahl-Stadt war in der über 1000-jährigen Geschichte der Stadt Essen historisch gesehen nur ein relativ kurzes Intermezzo. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war die Stadt im Rahmen der zunehmenden Industrialisierung allerdings der wichtigste Standort der Montan- und Schwerindustrie, verbunden mit den Namen Friedrich und Alfred Krupp; da Essen vor und während des zweiten Weltkriegs auch ein wichtiges Zentrum für die Rüstungsindustrie war, wurde sie durch die alliierten Luftangriffe auch sehr stark zerstört.
Bilder oben: wer das Ruhrgebiet nicht kennt, denkt dabei wohl an Hochöfen, Kokereien, Zechen und Stahlwerke. Aber da muss man heute schon lange suchen, bis man dergleichen findet (z. B. in Duisburg oder (letztes Bild) in Oberhausen).
Bilder oben: Großanlagen der Eisen- und Stahlindustrie gibt es noch in Betrieb (Duisburg Marxloh) oder als Industriedenkmal (Hochofen 5 im Landschaftspark Nord in Duisburg).
Das „größte Einfamilienhaus Deutschlands“, die Villa Hügel (Zitat aus einem Beitrag des WDR von 2014)
In einem umfangreichen Parkgelände am Baldeney-See ließ Alfred Krupp, der Sohn von Friedrich Krupp, des Gründers der Krupp-Gussstahlfabrik (der Vorgängerin der Friedrich Krupp AG) 1873 einen Wohnsitz für die Familie errichten: die Villa Hügel.
Die grundlegenden Entwürfe für das Villenanwesen stammen vom Bauherrn und ersten Hausherrn Alfred Krupp aus dem Jahr 1864 höchstpersönlich: geplant war ein großen Wohnhaus, welches über einen Verbindungstrakt mit einem kleineren Gästehaus verbunden sein sollte (der Verbindungstrakt wurde später zum Gartensaal ausgebaut). Da die Umsetzung des Bauvorhabens streng nach den Vorstellungen des Bauherren geschehen sollte, war es schwierig, einen Architekten zu finden; als Architekt beratend tätig war schließlich Emmanuel Spieker aus Berlin, als Ingenieur Ludwig Klasen.
Die Villa wurde schließlich 1873 von der Familie Krupp (Alfred Krupp mit Frau Bertha sowie dem Sohn Friedrich) bezogen. Der Erbe Friedrich Krupp und seine Frau Margarethe gestalteten die Villa 1888 (nach dem Tod des Vaters) sowie um 1900 um. Hier wohnten sie mit den Töchtern Bertha und Barbara. Nach dem frühen Tod von Friedrich Krupp 1902 wurde die 16-jährige Bertha Firmenerbin; sie heiratete 1906 Gustav von Bohlen Halbach. Auch die dritte Generation der Villenbewohner veranlasste umfangreiche Um- und Ausbauarbeiten im und am Gebäude, welche der Villa das heute noch erhaltene Aussehen gaben.
Zum Bild: Gartenansicht des Großen Hauses (mit Bibliothek).
1943 übernahm der Sohn Alfried Krupp von Bohlen und Halbach das Unternehmen und die Villa als Hausherr. Bei Kriegsende wurden die Gebäude von den amerikanischen Truppen beschlagnahmt und zum Sitz der Alliierten Kohlenkommission gemacht.
1952 ging die Villa schließlich wieder in den Besitz der Familie Krupp über; Alfried Krupp von Bohlen und Halbach und seine Mutter Bertha stellten das Anwesen nun aber der Allgemeinheit zur Verfügung. Die Villa ist heute Eigentum der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung. Die meisten Räume im Großen Haus können (im Rahmen von Führungen) besichtigt werden, im Kleinen Haus ist seit 2007 die „Historische Ausstellung Krupp“ untergebracht; hier wird die Geschichte der Familie, des Unternehmens und die Tätigkeit der Stiftung dargestellt. Das Große Haus ist seit 1953 immer wieder auch Veranstaltungsort für Kunstausstellungen.
Bilder oben: die Villa Hügel besteht aus drei Gebäudeteilen: dem Großen Haus, dem Gartensaal als Verbindungstrakt und dem Kleinen Haus.
Bilder oben: Gebäudedetails: Säulen, Friese, Fensterverdachungen gliedern und schmücken die Fassade der Villa.
Bild oben: ein separates Gebäude im Park (das ehemalige Gästehaus) ist heute Sitz der gemeinnützigen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.