Baden-Baden

Zu den Museen!

Baden-Baden: Hotels am Flüsschen Oos mit der Evangelischen Stadtkirche / das Rathaus

Baden-Baden

ist eine Kur-, Bäder- und Festspielstadt. Die Stadt hat etwas mehr als 50 Tausend Bewohner/innen, liegt am Rand des Nordschwarzwaldes und erstreckt sich entlang des Oosbaches und im Westen bereits in Richtung Oberrheinische Tiefebene hinein. Baden-Baden ist bekannt durch seine Thermalquellen, durch das Spielkasino und das Festspielhaus. Ein mondäner Charakter ist kennzeichnend für die Innenstadt mit ihren herrschaftlichen Gebäuden. Prunkvolle Hotels und Modegeschäfte findet man in den Fußgängerbereichen im Zentrum.

Neben dem Festspielhaus blüht das kulturelle Leben auch im Städtischen Theater und im Kurhaus. Direkt neben dem Kurhaus befindet sich die so genannte Trinkhalle.

In der Nähe des Marktplatzes sowie des Friedrichsbades existieren Reste der römischen Kaiserbäder, die zu Beginn des 3. Jahrhunderts unter dem römischen Kaiser Caracalla erbaut wurden; frühere Bauten aus dem 1. Jahrhundert sind ebenfalls nachgewiesen. Die heißen Thermalquellen veranlassten die römischen Besatzer zum Bau von Bädern und damit zu deren Nutzung.

… und seit 2021 auch Welterbe

Aus der Pressemitteilung der Stadt Baden-Baden zur Aufnahme in die Liste des UNESCO-Welterbes: „Baden-Baden ist als Teil der Great Spa Towns of Europe UNESCO-Welterbe: Das internationale Welterbekomitee hat am 24. Juli 2021 Baden-Baden als Teil der Great Spa Towns of Europe in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen. Damit würdigt die Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur die herausragende Bedeutung Baden-Badens zusammen mit 10 weiteren Kur- und Bäderstädten Europas und ihren außergewöhnlichen universellen Wert für die gesamte Menschheit. Insgesamt elf Kurstädte aus sieben europäischen Ländern hatten sich als „Great Spa Towns of Europe“ in einer gemeinsamen Bewerbung um die Aufnahme bemüht. Die Eintragung in die Welterbeliste ist die höchste internationale Anerkennung für globale Kultur- und Naturerbestätten. “ (…)

Bilder oben: Blick auf die Stadt  (mit Schloss und Stiftskirche) vom Michaelsberg.

Kurhaus und Casino

das Kurhaus Baden-Baden wurde 1823 vom Karlsruher Architekten Friedrich Weinbrenner im klassizistischen Stil errichtet. Das Bauwerk besteht aus drei Teilen. Der Mittelbau weist eine Vorhalle mit korinthischen Säulen auf; hier befindet sich der Weinbrenner-Saal, in dem Veranstaltungen stattfinden können, auch Konzerte.

Im rechten Flügel, der 1854 vollendet wurde, ist das Casino, die Baden-Badener Spielbank, untergebracht. Der linke Flügel wurde von August Stürzenacker geplant und gebaut; hier befinden sich die Eingangshalle, Gesellschaftsräume und Restaurants.

Bilder oben: das aus drei Flügeln bestehende Gebäude von Kurhaus und Casino; im Sommerhalbjahr finden auch Konzerte im Freien vor dem Kurhaus statt.

Trinkhalle

Gleich neben dem Kurhaus und dem Casino befindet sich an der Kaiserallee die zwischen 1839 und 1842 von Heinrich Hübsch erbaute Trinkhalle mit einer großen, 90 m langen offenen Wandelhalle (Loggia). Die Wände sind mit Szenen aus regionalen Sagen geschmückt (u.a. mit der Sage vom Mummelsee). Die im Brunnenraum befindliche Thermalquelle liefert allerdings, entgegen der Bezeichnung der Halle, nach heutigen Standards kein zum Trinken geeignetes Wasser.

Eine erste Trinkhalle (in der auch wirklich das Thermalwasser getrunken wurde), hatte Friedrich Weinbrenner errichtet; diese wurde beim Bau des Friedrichsbades (1869 – 1877) abgerissen; Heinrich Hübsch war ein Schüler Weinbrenners.

Auf der Website baden-baden.com kann man zur Trinkhalle das Folgende lesen: „Die Trinkhalle ist unbestritten eines der beeindruckendsten Gebäude in Baden-Baden. Mit ihrer markanten Größe und dem 90 Meter langen offenen Wandelgang begrüßt die Trinkhalle jeden Besucher schon bei der Anreise.

Leicht erhöht und zur Seite des Kurhauses gelegen, erinnert ihr majestätisches Erscheinungsbild mit den 16 Säulen an die römische Geschichte Baden-Badens. Besucher werden beim Betrachten der 14 Wandgemälde eingeladen auf eine Reise in die Sagenwelt des nördlichen Schwarzwalds und können sich außerdem zu Ausflügen zu den dargestellten Schauplätzen in der Umgebung Baden-Badens inspirieren lassen.

Ursprünglich für die im 19. Jahrhundert in Mode gekommenen Trinkkuren errichtet, hat die im Innenraum sprudelnde Thermalquelle heute nur noch einen Symbolcharakter und befriedigt zum größten Teil nur die Neugier der Besucher, die sich einen ‚Schluck Gesundheit‘ gönnen möchten.“

Bilder oben: die Wandelhalle wird zur Stadtseite hin von 16 korinthischen Säulen getragen; in der Fassadenmitte befindet sich an der Freitreppe ein Portal mit Dreiecksgiebel, dessen First mit Akroterien verziert ist. Auf dem Vorplatz steht ein Denkmal für Kaiser Wilhelm I..

Über die dekorative Gestaltung der Halle steht auf der Website schwarzwald-informationen.de/ das Folgende:

„Erbaut wurde die Trinkhalle 1839-43 vom Karlsruher Oberbaudirektor Friedrich Hübsch, einem Schüler des berühmten Friedrich Weinbrenner unter der Verwendung von Sandstein, Marmor, Backstein und Terrakotta. Die Trinkhalle ist im romanischem Stil erbaut, die nach Osten offene Halle ist ca. 90 Meter lang, die Giebel werden von 16 korinthischen Säulen getragen. Vom Bildhauer Franz Xaver Reich wurde nach einem Entwurf von Christian Lotsch das Dreicks-Giebelfeld mit kunstvollen Reliefs verziert, es stellt die Heilung Kranker durch die Quellnymphe dar.“

Bilder oben: Decke und Wände im Inneren der Wandelhalle sind vor allem mit Terracottakacheln verkleidet; hier sind auch die Wandgemälde mit den Sagen des Nordschwarzwaldes angebracht.

Theater Baden-Baden (TBB)

Das Gebäude des Stadt-Theaters wurde zwischen 1860 und 1862 von Architekt Charles Antoine Couteau erbaut; im Gegensatz zum klassizistischen Äußeren ist der Innenraum im Neo-Rokoko-Stil opulent geschmückt.

Auf der Website der Stadt Baden-Baden kann man zum Haus das Folgende lesen: „In Baden-Baden erleben Sie Theateraufführungen in einem der schönsten historischen Theatergebäude Deutschlands. Das Theater Baden-Baden, 1862 nach dem Vorbild der Pariser Oper errichtet, ist eines der Highlights auf der Baden-Badener Kulturmeile in der Lichtentaler Allee.“

Und auf der Website des Theaters selbst ist zu lesen: „Mit seinem Standort am Goetheplatz liegt das TBB direkt an der Lichtentaler Allee, auf der kulturellen Meile und im Innenstadtring der Stadt Baden-Baden und ist eines der ältesten noch bespielten Theater Deutschlands. Das auf Initiative des Spielbankpächters Edouard Bénazet 1862 erbaute Haus hat eine klassizistische Außenfassade. Innen ist es im französischen Rokokostil gehalten. Architekt ist Charles Couteau.“ (…)

Bilder oben: Im Giebelfeld des klassizistischen Theatergebäudes sind Allegorien der Künste dargestellt.

Festspielhaus

Das Festspielhaus Baden-Baden besteht aus zwei Gebäudeteilen: dem (umgenutzten) Alten Bahnhof und einem Neubau aus den 1990er Jahren. Auf der Website des Festspielhausses kann man lesen:

Mit seinen 2.500 Sitzplätzen gehört das Haus zu den größten Spielstätten der klassischen Musik in Europa. Seine Architektur ist einzigartig: Zuschauerhaus und Bühne entstanden auf dem ehemaligen Gleiskörper des großherzoglichen Bahnhofs. Dessen neoklassizistischer Bau bildet das Entree des Festspielhauses. Der Wiener Architekt Wilhelm Holzbauer entwarf Mitte der 1990er Jahre den Neubau des Bühnenhauses mit seinen lichtdurchfluteten Foyers; die Idealwerte der Saalakustik berechnete der renommierte Münchner Ingenieur Karlheinz Müller.“ (…)

Das Festspielhaus wurde 1998 eröffnet.

Der frühere Alte Bahnhof, der nun Bestandteil des Opernhauses ist, wurde zwischen 1892 und 1894 im Stil der Neo-Renaissance erbaut. Er ersetzte ein hölzernes Vorgängergebäude.

Die Stadt Baden-Baden hatte das 100 Meter lange Bahnhofsgebäude und das zugehörige Bahngelände der Bundesbahn abgekauft. Angrenzend an das Bauwerk wurde dann bis 1998 der Neubau des Opernhauses mit einer Tiefgarage errichtet. Das Bahnhofsgebäude selbst ist jetzt hauptsächlich die Eingangshalle für das Konzert- und Opernhaus.

Bilder oben: der Alte Bahnhof bildet die Eingangshalle für den Neubau des Konzert- und Opernhauses. Zur Architektur des Gebäude-Ensembles kann man auf baunetz.de das Folgende lesen: „Der Wiener Architekt Wilhelm Holzbauer hat dem bestehenden klassizistischen Bahnhofsgebäude ein neues Theater mit entsprechend großem, kubischen Bauvolumen angefügt, das sich über dem First des Altbaus in Terrassen erhebt und mit von Efeu umrankten Obelisken verziert ist. Der Besucher betritt das Festspielhaus durch die restaurierte Bahnhofshalle. Durch eine Glaspassage gelangt er in die neuen Foyerbereiche, die über sechs Ebenen verteilt sind und die unterschiedlichen Zuschauerbereiche erschließen.“

Bilder oben: Programm-Aushänge am Baden-Badener Festspielhaus.

Rathaus Baden-Baden

das Gebäude, in welchem heute die Stadtverwaltung (Rathaus) untergebracht ist, hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich:1679 errichtete der Jesuitenorden an dieser Stelle ein Kolleggebäude; bei einem Stadtbrand wurde auch dieses Haus zerstört und bis 1723 in veränderter Form wieder aufgebaut. Der Orden wurde später aufgelöst und das Gebäude 1809 vom Architekten Friedrich Weinbrenner zum Kurhaus umgebaut. Nachdem dann für diesen Zweck 1823 (ebenfalls von Friedrich Weinbrenner) ein eigenes Gebäude fertiggestellt war, wurde die Liegenschaft (zwischenzeitlich als Wohnhaus und) ab 1862 als Rathaus genutzt.

Neben dem Rathaus in Baden-Baden steht ein Bismarck-Standbild im Stil einer Rolandsfigur. (Die Ritterfigur des Roland mit Schwert ist ein Symbol für die Stadtrechte; am bekanntesten ist die Rolandsfigur vor dem Bremer Rathaus).

Bilder oben: das von Friedrich Weinbrenner umgestaltete Gebäude, in dem seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Stadtverwaltung untergebracht ist.

Bäderkultur in Baden-Baden

die Stadt Baden-Baden verfügt über schüttungsreiche Thermalquellen (800 Kubikmeter am Tag) aus einer Tiefe von 2 Tausend Metern strömt das fast 70 Grad warme Wasser in die beiden Bäder: das historische Friedrichsbad und die Caracalla-Therme.

Die Gebäude der Caracalla-Therme (benannt nach Kaiser Caracalla, der schon um das Jahr 200 die Thermalbadanlagen ausbauen ließ) wurden zwischen 1983 und1985 von Architekt Hans-Dieter-Hecker (Freiburg) unter Einbeziehung von Gebäudeteilen des hier bestehenden Augusta-Bades errichtet. Die Badehalle befindet sich in einem Rundbau.

Bilder oben: die Caracalla-Therme in Baden-Baden.

Das Alte Dampfbad

Auf einer Informations-Tafel am Gebäude kann man zu seiner Geschichte das Folgende lesen: „Baujahr 1846 – 1848; Architekt: Heinrich Hübsch. – Das Alte Dampfbad entstand ab 1846 im Stil eines toskanischen Landhauses über einer Thermalquelle. (…) Der Neubau enthielt neben Kabinetten für Dampfbäder auch einen Inhalationsraum. 1864/65 fügte man an der östlichen Schmalseite eine zweigeschossige Apsis mit großen Fenstern an, die als Solarium diente. Mit der Eröffnung des Friedrichsbades 1877 verlor das Alte Dampfbad seine ursprüngliche Funktion.

Heute erinnert nur noch die im Untergeschoss gefasste Ursprungsquelle an die frühere Nutzung.  Das Gebäude wird als Ausstellungshaus genutzt und ist Sitz des Vereins der Freunde Junger Kunst.“

Heinrich Hübsch war ein Schüler von Friedrich Weinbrenner.

Bilder oben: das Alte Dampfbad im Stil eines toskanischen Landhauses.

Bilder oben: in der später angefügten Apsis war ab 1865 das Solarium untergebracht.

Das Friedrichsbad

Das Friedrichsbad ist ein Baukomplex mit gewaltigen Ausmaßen in der Baden-Badener Altstadt. Beauftragt wurde der Bau von Großherzog Friedrich I.; dazu schickte er den Bezirksbaumeister Karl Dernfeld und den Badearzt Carl Frech auf die Reise zu bekannten europäischen Bade-Einrichtungen, wo sie sich Inspirationen für den Bau in Baden-Baden einholten.

Für das im Stil der Hochrenaissance gestaltete Gebäude aus rotem und weißem Sandstein (und Ziegeln für die Innenwände) musste ein Altstadtquartier abgerissen werden; die Bautätigkeit dauerte von 1869 bis 1877. Der Gebäudekomplex schmiegt sich an den steilen Hang des Florentinerberges an. Das Friedrichsbad galt nach Fertigstellung als schönstes Badehaus Europas.

Bilder oben: das Friedrichsbad in Baden-Baden. Erstes Bild: Informationstafel zu den Baden-Badener Thermalquellen.

Bilder oben: der hangseitige Teil des Gebäudes; Portale mit Hermenpilastern geschmückt; letztes Bild: Figurenschmuck im Tympanon des Bogenfeldes am Mittelrisalit der stadtseitigen Gebäudefront.

Bilder oben: die stadtseitige Fassade des Renaissance-Baus zeigt einen Mittelrisalit und zwei Seitenrisalite und weist im Obergeschoss Rundbogenfenster mit korinthischen Säulen auf; der Mittelrisalit ist durch Doppel-Pilaster gegliedert und zeigt ein reiches bauplastisches Programm (Karyatiden, Nischen mit Figuren) mit Goethe-Zitaten zur Wirkung des Thermalwassers. Als Dachabschluss verläuft oberhalb des Kranzgesimses eine Balustrade.

Stadtspaziergang Baden-Baden

Bilder oben: Modeboutiquen in den Kolonnaden beim Kurhaus. Die Boutiquen an der Kastanienallee wurde ursprünglich 1818 in Holzbauweise angelegt und 1869 zur heutigen Form ausgebaut.

Der Reiherbrunnen in der Sophienstraße speit Thermalwasser.

Bilder oben: prachtvolle Gebäude in der Baden-Badener Altstadt.

Bilder oben: das Friedrichsbad und Gebäude in der Steinstraße.

Bilder oben: Blick von der Loggia des Rathausgebäudes, Platz vor der Trinkhalle mit Denkmal von Kaiser Wilhelm I. sowie Fabergé-Museum in der Sophienstraße.

Die Klosterschule „vom Heiligen Grab“

Das Gebäude des heutigen Gymnasium wurde ursprünglich als Kloster „vom Heiligen Grab“ vom Markgrafen gestiftet und 1689 erbaut, bei einem Brand aber bald darauf zerstört. Der Wiederaufbau mit Erweiterungen geschah bis 1744. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Anlage im neobarocken Stil überarbeitet. Der Gebäudekomplex besteht aus der Klosterkirche, dem Schulgebäude und dem Pensionatsgebäude.

Die Klosterschule mit Kirche (rechts) und das Friedrichsbad (links).

Bilder oben: Kloster und Klosterkirche „vom Heiligen Grab“.

Bilder oben: Wohnhäuser und Geschäftshäuser in der Innenstadt, Hotels am Flüsschen Oos.

Bilder oben: mondäne Hotelpaläste an der Lichtentaler Allee.

Bilder oben: das Badhotel zum Hirsch in den Baden-Badener Innenstadt.

Bilder oben: Frühling und Herbst in Baden-Baden; Kutsche in der Lichtentaler Allee.

Die Evangelische Stadtkirche

Bilder: die evangelische Stadtkirche; zur Baugeschichte kann man auf der Website www.bad-bad.de/ das Folgende lesen:

„Die Evangelische Kirche am Augustaplatz wurde stark abweichend von den ursprünglichen Plänen erbaut. Die Kirche hat stufenweise ihr heutiges Aussehen erhalten.

1855 wurde mit ihrem Bau nach den Plänen von Friedrich Eisenlohr (1805-1854) begonnen. 1864 wurde die Kirche eingeweiht, allerdings wegen Geldmangels ohne Kirchtürme.

1874 war der Kirchenbau abgeschlossen, nachdem unter anderem Spielbankeinnahmen als Spendengelder zur Fertigstellung der beiden Türme, die von Ludwig Lang geplant worden waren, beigetragen haben. Die im neogotischen Stil errichtete dreischiffige Hallenkirche aus hellem Sandstein hat eine offene Vorhalle.

Über dem Eingang zur Kirche sind die Statuen der vier Evangelisten zu betrachten, während Abbilder der vier Reformatoren Luther, Melanchthon, Calvin und Zwingli die Glasfenster des Langhauses zieren. Die Glasfenster im Chor zeigen Jesus‘ Geburt, Kreuzigung und Auferstehung.

(…).“

Die Stiftskirche St. Peter und Paul

Bilder oben: die Stadtsilhouette wird von der Stiftskirche (Katholische Kirche St. Petrus und Paulus) mitgeprägt. An der Stelle eines Vorgängerbaus wurde um das Jahr 1200 unter Markgraf Hermann V. eine dreischiffige Kirche im romanischen Stil erbaut. Hier haben in der Folgezeit die Markgrafen von Baden ihre letzte Ruhestätte gefunden. Über die Jahrhunderte wurde das Gebäude immer wieder entsprechend dem herrschenden Baustil umgebaut; so wurde es im 15. Jahrhundert gotisiert und beim Wiederaufbau nach einem Brand im 17. Jahrhundert barockisiert. Während im 19. Jahrhundert wieder eine Regotisierung stattfand, behielt der obere Teil des Kirchturms bis heute seine barocke Gestalt. Somit weist die Kirche heute romanische, gotische und barocke Elemente auf.

Der schwierige Baugrund (die Kirche steht auf den Thermalwasserquellen) machte und macht immer wieder Sanierungen und Renovierungen nötig.

Die Kirche St. Bernhard

Die katholische Kirche St. Bernhard (Bernharduskirche) steht in der Baden-Badener Weststadt. Sie wurde zwischen 1911 und 1914 erbaut. Sie besteht aus einem polygonalen Zentralbau mit kupfer-verkleideter Kuppel und einem separat stehenden Kirchturm.

Bei der Gestaltung des Gebäudes durch Baurat Johannes Schroth, der in der Bauverwaltung des Erzbistums Freiburg tätig war, gab es wohl Meinungsverschiedenheiten zwischen ihm und anderen Mitarbeitern der Erzdiözese Freiburg (die Auftraggeber für den Bau war); letztlich entstand ein byzantinisch wirkender Zentralbau aus hellem Sandstein mit Jugendstilelementen.

Schroth baute viele Kirchen; zunächst eher im neogotischen Stil; später neigte er mehr zur Neoromanik und auch zum Jugendstil.

Der Architekt des Gebäudes entwarf nicht nur das Kirchengebäude selbst, sondern auch den gesamten Kirch-Platz, der sich im Bereich eines ehemaligen Steinbruchs befindet.

Der zentrale Treppenaufgang zur Kirche wird von zwei mächtigen ionischen  Säulen flankiert, auf denen die Apostel Petrus und Paulus thronen. Der an einen italienischen Campanlie erinnernde frei stehende Glockenturm trägt eine Statue des seligen Markgrafen Bernhard II, dem die Kirche auch geweiht ist.

Das erst 1950 fertiggestellte monumentale Glas-Mosaik an der Westfassade zeigt Christus mit den zwölf Aposteln und stammt von Gertrud Leonhard. 

Bilder oben: die Baden-Badener Bernharduskirche.

Bild oben: das Museum Frieder Burda in Baden-Baden wurde vom amerikanischen Architekten Richard Meier geplant und direkt neben der Staatlichen Kunsthalle (rechts im Bild) an der Lichtentaler Allee errichtet.

Das Museum Frieder Burda

An der Lichtentaler Allee, direkt neben der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden befindet sich das Museum Frieder Burda. Es wurde in den Jahren 2002 bis 2004 vom amerikanischen Architekten Richard Meier entworfen und gebaut. Mit der Staatlichen Kunsthalle ist das Gebäude durch einen transparente Brücke verbunden.

Kommt man zu Fuß vom Kloster Lichtental entlag der Oos, so eröffnet sich schließlich in der Parklandschaft zwischen den Bäumen der Blick auf das „Juwel im Park“, wie der Architekt sein Haus selbst nennt. Das Museum beherbergt die private Sammlung von Frieder Burda, vor allem Werke der Klassischen Moderne sowie zeitgenössische moderne Kunst. Regelmäßig finden hier auch Sonderausstellungen statt. Zu den mit Gemälden und Skulpturen vertretenen Künstlern/innen gehören: Hans Arp, Georg Baselitz, Max Beckmann, Alexej von Jawlensky, Anselm Kiefer, Ernst Ludwig Kirchner. Willem de Kooning, Wilhelm Lehmbruck, August Macke, Joan Miró, Pablo Picasso, Sigmar Polke, Jackson Pollock, Gerhard Richter, Jackson Pollock oder Mark Rothko.

Weitere Bauten des Architekten Richard Meier

Bis auf wenige Ausnahmen sind die Gebäude von Richard Meier ausschließlich weiß. Typisch für seine Museumsbauten ist die Erschließung der Ausstellungsräume durch Rampen anstelle von Treppen. Durch groß dimensionierte Fensterflächen und einen Lichteinfall zwischen Decken und Fassaden haben seine Bauten einen offenen, lichtdurchfluteten Charakter. Vorstehende Fassadenteile grenzen einen Raum ein, hinter dem der eigentliche Gebäudekorpus an vielen Stellen zurückbleibt. Durch die Zwischenräume dringt Licht oder man kann vom Boden aus beim Blick nach oben den Himmel zwischen den Gebäudeteilen sehen. In den großen Fensterflächen spiegelt sich die Umgebung: die Parklandschaft, die Bäume, die Stadt.Weitere bekannte Bauten von Richard Meier in Deutschland sind neben dem Museum Frieder Burda das Stadthaus in Ulm (direkt auf dem Münsterplatz vor dem Ulmer Münster) sowie das Gebäude des Museums für Angewandte Kunst (Design-Museum) am Museumsufer in Frankfurt am Main.

Bilder oben: Blick von außen in das „Treppenhaus“ des Gebäudes; Treppen gibt es aber nicht: lange, flach ansteigende Rampen verbinden (wie in vielen Richard Meier-Bauten) die Stockwerke.

Bilder oben: die südliche Fassade ist mit Sonnenschutz-Lamellen versehen.

Bilder oben: an der Lichtentaler Alle stößt man beim Gehen nach Süden zunächst auf die Staatliche Kunsthalle; dahinter erscheint der blendend weiße Bau des Museums Frieder Burda. Bei besonderen Ausstellungen ziehen sich die Besucherschlangen durch die Allee.

Bilder oben: das Museum Frieder Burda in Baden-Baden wurde vom amerikanischen Architekten Richard Meier geplant und direkt neben der Staatlichen Kunsthalle (rechts im ersten Bild) an der Lichtentaler Allee errichtet.

Bilder oben: das Museum Frieder Burda im Frühling.

Bilder oben: nordwestliche Seite des  Gebäudes mit Verwaltungseingang; weitere Bilder: der gläserne Verbindungssteg zur Staatlichen Kunsthalle.

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden

Auf der Website bad-bad.de/kunst/ kann man zu der von Herrmann Billing erbauten Kunsthalle das Folgende lesen: „Seit der Eröffnung im Jahre 1909 wurden sowohl um den Bau, als auch über Ausstellungen zeitweise heftige Debatten geführt. Die einen nannten das Bauwerk einen Stall, die anderen einen Tempel. Tatsache ist, dass sich das Gebäude ideal in die Landschaft der Lichtentaler Allee einfügt. 1927 ging die Kunsthalle in staatlichen Besitz über. Die Staatliche Kunsthalle hat keine eigenen Bestände, sondern war immer ein reines Ausstellungshaus. So ist alle zwei, drei Monate eine neue Ausstellung zu sehen, was für die kleine Crew eine immense Arbeit darstellt. Die wohl erfolgreichste Ausstellung war die Dali-Ausstellung im Jahr 1971 – einen solchen Besucherandrang gab es noch nie in Baden-Baden. Doch auch heute werden in der Kunsthalle interessante Künstler und Kunstprojekte präsentiert. (…)

Bereits in den 1890er Jahren war in Karlsruher Künstlerkreisen der Wunsch nach einem selbstverwalteten Galeriegebäude mit wechselnden Verkaufsausstellungen aufgekommen, um der deutschen nationalen Kunst eine dauerhafte Bleibe zu schaffen und ihr mehr Gewicht gegenüber den großen Ausstellungen ausländischer Kunst wie etwa in München oder Berlin zu verschaffen. Wegen der größeren Publikumswirksamkeit sollte Baden-Baden Standort dieser Galerie werden.“

Die Planung des Ausstellungsgebäudes wurde an den Karlsruher Architekten Herrmann Billing 1906 übergeben; er baute etwa zur selben Zeit die im Jugendstil realisierte Kunsthalle in Mannheim (Fertigstellung 1907).

Baubeginn für die Baden-Badener Kunsthalle war 1908; das Gebäude befindet sich an der Lichtentaler Allee und ist in den Hang zur Friedrichsstraße eingebaut. Das Gebäude wurde im klassizistischen Stil aus hellem Sandstein errichtet. Die sehr zurückhaltende Fassadenornamentik wurde von der Öffentlichkeit unterschiedlich bewertet: die Pilaster mit den angedeuteten ionischen Kapitellen und der Dreiecksgiebel verweisen auf die griechische Tempelarchitektur; beiderseits der Freitreppe zum Eingangsportal befinden sich allegorische Frauenfiguren, welche die Malerei und die Plastik symbolisieren sollen.

Die Staatliche Kunsthalle Baden-Baden spiegelt sich in der Fassade des Museums Frieder Burda.

Bilder oben:die von Herrmann Billing erbaute und 1909 eröffnete Kunsthalle Baden-Baden an der Lichtentaler Allee. Letztes Bild: das Museumsgebäude fügt sich gut in die Hanglage ein.

Bilder oben: der Verbindungssteg zwischen der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und dem 2004 eröffneten neuen Museum Frieder Burda; Blick vom Museum Frieder Burda zur Kunsthalle.

Nach oben