Hamburg – Medienstadt

Hamburg – Stadt der Medien

Hamburg ist auch für viele Medien Hauptsitz; hier ist der „Spiegel“ zuhause und die „Zeit“, das ZDF hat hier das Landesstudio und der Verlag Gruner+Jahr, der u.a. den „Stern“, Geo oder die „Brigitte“ herausgibt, ist nun eine Tochter von RTL mit Sitz in einem großen Gebäudekomplex am Baumwall.

Das Deichtor Office Center (DOC)

Das Gebäude des Deichtor Office Center wurde in den Jahren 2000 bis 2002 von Jens Bothe, Kai Richter und Hadi Teherani (BRT Architekten) erbaut.

Einer der Hauptmieter ist das Landessstudio Hamburg des ZDF. Das Haus liegt am Elbufer zwischen Willy-Brandt-Straße und Oberbaumbrücke, gegenüber den Deichtorhallen. Der Gebäudegrundriss ist dreieckig, das Haus weist 10 Geschosse aus.

Zu den Bildern: das Bürogebäude bei abendlicher Beleuchtung.

Bilder oben: der Hauptmieter im DOC (Deichtor Office Center) ist das ZDF mit dem Hamburger Landesstudio.

Das Helmut-Schmidt-Haus

ist Sitz von Redaktion und Verlag der Wochenzeitung „ZEIT“ und von „ZEITonline“.

Mit der Hausnummer 1 am Speersort zwischen Kattrepel und Domplatz erstreckt sich  das Helmut-Schmidt-Haus (bis 2016: Pressehaus); das Gebäude wurde 1938 von Rudolf Klophaus errichtet. Bevor sie eigene Gebäude bezogen, waren bis in die 1960er Jahre hier auch der „Spiegel“ und der „Stern“ zuhause.

Auf der Website der Zeit-Verlagsgruppe konnte man im Januar 2016 zur Umbenennung des Gebäudes das Folgende lesen:

„Das Pressehaus in Hamburg trägt ab sofort den Namen Helmut-Schmidt-Haus. Damit würdigt die Wochenzeitung DIE ZEIT ihren langjährigen Herausgeber Helmut Schmidt, der am 10. November verstorben ist. Das Gebäude in der Hamburger Innenstadt ist seit dem Jahr 1946 Sitz der Redaktion.

Giovanni di Lorenzo, Chefredakteur DIE ZEIT: ‚In diesem Pressehaus hat Helmut Schmidt über Jahrzehnte an seinem Schreibtisch gearbeitet und an unseren Politikkonferenzen teilgenommen. Es jetzt nach ihm zu benennen, drückt das aus, was ohnehin jeder denkt, der hereinkommt: Das ist das Haus von Helmut Schmidt.‘ (…)

Das Pressehaus blickt auf eine bewegte Geschichte zurück: 1938 für das Hamburger Tageblatt der NSDAP erbaut, wurde es nach Kriegsende wieder aufgebaut und der Sitz zahlreicher Pressemedien. 1946 gründete die ZEIT dort ihre Redaktion, in den 50er Jahren zogen u.a. ‚Hamburger Morgenpost‘, ‚Stern‘ und ‚Der Spiegel‘ ein, die das Gebäude inzwischen verlassen haben. Helmut Schmidt war von 1983 bis 2015 Herausgeber der ZEIT.“

Bilder oben: hier ist die Redaktion der Wochenzeitung „Zeit“ untergebracht.

Bilder oben: das Helmut-Schmidt-Haus, Sitz der ZEIT-Verlagsgruppe; im Erdgeschoss des Gebäudes ist auch ein nettes Café untergebracht: das ZEIT-Café.

Neuer Unternehmenssitz des „Spiegel“

Der neue Unternehmenssitz der Spiegel-Mediengruppe befindet sich am östlichen Ende der Hamburger Hafencity an der Ericus-Spitze und wurde nach mehrjähriger Bauzeit 2012 bezogen. Zuvor waren die verschiedenen Unternehmensbereiche (Spiegel-Redaktion, Verlag, Spiegel online) auf verschiedene Gebäude (teilweise auch auf das Chile-Haus) verteilt und boten insgesamt zu wenig Raum für die Bedürfnisse des Verlagshauses.

2006 fiel die Entscheidung zum Neubau eines Unternehmenssitzes; bei einem Architektur-Wettbewerb, an dem sich ein Dutzend Büros beteiligten, erhielt das Kopenhagener Büro von Henning Larsen (der unter anderem die neue Oper in Kopenhagen gebaut hat), schließlich den Zuschlag, insbesondere wohl auch deshalb, weil sein Vorschlag die gewaltige Nutzfläche auf zwei Baukörper verteilt.

Die beiden Gebäude stehen auf einem gemeinsamen, 2-geschossigen Sturmflut-sicheren Sockel, der wie die benachbarte Speicherstadt in Ziegelbauweise mit Blaurot-Klinker ausgeführt ist. Die beiden kantigen, vollverglasten Bürogebäude ragen mit 13 Stockwerken 60 Meter hoch auf. Aufgrund des zurückgesetzten, rechteckigen Einschnitts in die Fassade erinnert das eine der beiden Gebäude an  einen überdimensionierten Monitor, insbesondere bei nächtlicher Innenbeleuchtung – eine Anspielung, die ganz gut dazu passt, dass hier auch die Räume der Online-Redaktion untergebracht sind.

Das (größere) Verlagsgebäude und das etwas kleinere Ericus-Kontor befinden sich an der Grenze zwischen Hafen-City und Hamburger Innenstadt. Das schiefwinklige Verlagsgebäude ist 60 bis 97 Meter lang und 46 bis 59 Meter breit. Das um 10 Meter zurückgesetzte „Monitor-Fenster“ ist 50 mal 35 Meter groß.

Das Verlagshaus des "Spiegel" ist im Neubau auf zwei Baukörper verteilt.

Die Gebäude sind umhüllt von einer aufwändigen Dreifachverglasung; eine konventionelle Heizung und Klimatisierung ist nicht nötig: die Räume werden geothermisch geheizt oder gekühlt und ein Teil der nötigen Elektrischen Energie stammt von Photovoltaikanlagen auf dem Dach.

Bilder oben: der neue Unternehmenssitz des „Spiegel“

Bilder oben: Gebäudedetails; in der verglasten Fassade spiegeln sich die beiden Baukörper gegenseitig.

Bilder oben: durch den Gebäudesockel entsteht ein erhöhter Platz; in dem spitzwinklig zulaufenden Gebäudeteil ist die Kantine untergebracht.

Bilder oben: die neuen „Spiegel“-Gebäude bei nächtlicher Beleuchtung.

Das Verlagsgebäude von Gruner + Jahr

Das Medienunternehmen Gruner+Jahr ist bekannt für die Zeitschriften „Brigitte“, „Stern“, „Geo“ oder „Capital“; seit 2021 ist das Unternehmen eine Tochter von RTL.

Der aus mehreren Baukörpern bestehende Verlagssitz Am Baumwall 11 wurde zwischen 1987 und 1990 errichtet; der Entwurf stammt vom Architekturbüro Steidle & Partner und Kiessler & Partner, die einen Architekturwettbewerb 1983 für sich entscheiden konnten.

Das Gebäude weist 5 Stockwerke auf und wird ergänzt durch einen Rundturm mit 7 Stockwerken. Der Komplex steht auf Stahlstützen und wurde als Stahlbetonskelettbau ausgeführt. Die Fassade sieht aus, als wäre sie aus Wellblech gestaltet, es sind aber Zinkblech-Platten. Mit dem Bau auf Stelzen werden Strukturen der benachbarten Hamburger Hochbahnstrecke übernommen.

Bild oben: die Hamburger Hochbahn im Bereich „Am Baumwall“; dahinter ragt das Verlagsgebäude von Gruner+Jahr auf.

Bilder oben: der Gebäudekomplex besteht aus mehreren Baukörpern, darunter einem Rundturm.

Bilder oben: wie die vorbeiführende Hochbahntrasse steht auch das Verlagsgebäude auf Stelzen.

Das (ehemalige) Axel-Springer-Verlagsgebäude

Am Axel-Springer-Platz 1 befindet sich das Axel-Springer-Hochhaus; hier hatte der Verlag von 1956 bis 1967 seinen Hauptsitz. Dann zog das Unternehmen um nach Berlin, wo direkt an der damaligen Berliner Mauer das Axel-Springer-Hochhaus erbaut wurde (ein Neu- und Erweiterungsbau, gegenüber dem Hochhaus, konnte 2016 bezogen werden).

Das Hamburger Axel-Springer-Hochhaus mit Marmor-Fassade wurde ursprünglich von Ferdinand Streb entworfen und gebaut.

2021 wurde auf dem Gelände vom Architekturbüro gmp (Gerkan, Marg und Partner) das „Springer-Quartier“ realisiert. Es besteht aus dem mittlerweile denkmalgeschützten (und bei den Baumaßnahmen renovierten und energetisch modernisierten) Hochhaus und einem benachbarten 8-geschossigen Büro- und Geschäftsgebäude, das in Anlehnung an das Hochhaus ebenfalls eine helle Natursteinfassade erhielt.

Das scheibenförmige Axel-Springer-Hochhaus wurde 1997 unter Denkmalschutz gestellt.

Bilder oben: das (ehemalige) Axel-Springer-Hochhaus.

Bilder oben: Eingangsbereich.

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