New York – Columbia University

Die Columbia University

Für den nachfolgenden Text über die Columbia University wurden Informationen aus der „Self-Guided Walking Tour“ von der Website des Besucherzentrums der Universität entnommen (https://visit.columbia.edu/).

Der Hauptcampus der Universität liegt in Morningside Heights, etwas nordwestlich des Central Park zwischen der 114th und der 120th Street und zwischen Broadway und Amsterdam Avenue; ein weiteres Universitätsgelände befindet sich noch weiter nördlich ab der 125th Street (Manhattanville Campus).

Zum Bild: Lageplan des Hauptcampus der Columbia University in Morningside Heights im nordöstlichen Manhattan.

Die Universität wurde 1754 als „King’s College“ von König George II. von England gegründet; sie ist damit die älteste derartige Hochschuleinrichtung im Staat New York. Nach der Amerikanischen Revolution und dem Unabhängigkeitskrieg Ende des 18. Jahrhunderts wurde die Institution unter der Bezeichnung „Columbia University“ wiedereröffnet. 1897 zog die Universität von ihrem Gründungsort an der 49th Street / Madison Avenue an ihren aktuellen Standort in Morningside Heights.

Nach den Vorstellungen des damaligen Universitätspräsidenten Seth Low, dem eine weitläufigere akademische Siedlung vorschwebte, schuf das Architekturbüro von McKim, Mead and White einen Campus nach dem Vorbild der Athener Agora. Um einen sehr großen Hof (South Lawn) gruppieren sich die einheitlich im Beaux Arts -Stil gestalteten Gebäude; auch eine Kapelle sowie ein großes Bibliotheksgebäude gehören zum Hauptcampus der Columbia University.

Die Columbia University lehrt u.a. in den Bereichen Architektur, Kunst, Wirtschaft, Medizin, Ingenieurwissenschaften, Internationale Politik, Jura, Sozialwissenschaften usw.

Bilder oben: der große South Lawn, um den herum sich die Institutsgebäude anordnen.

Bilder oben: Institutsgebäude auf dem Hauptcampus; letztes Bild: die St. Paul’s Kapelle.

Bilder oben: die Earl Hall ist das religiöse Zentrum für die Studentenschaft, unter der alle Religionen vertreten sind.

Die Low Memorial Library

Heißt zwar so, ist aber keine Bibliothek mehr, seit 1934 die Butler Library eröffnet wurde; das klassizistische, dem Pantheon in Rom nachempfundene Gebäude mit Säulenportikus, Kuppel und Rotunde wurde 1897 als erstes Gebäude auf dem Universitätscampus fertiggestellt. Hier sind heute die Universitätsverwaltung und das Büro des Universitätspräsidenten untergebracht sowie das Besucherzentrum für die Columbia University.

Die Plaza zu Füßen der großen Freitreppe vor der Low Library stellt den größten öffentlich zugänglichen Platz in Privatbesitz in ganz New York dar und ist von der Anlage her einem griechischen Amphitheater nachempfunden; der Platz ist für Theater- oder Konzertaufführungen geeignet. Auf den Stufen thront die Alma Mater in Form einer Bronzefigur (von Daniel Chester French) und wacht über das Geschehen auf der Plaza.

Bilder oben: die nach dem ersten Universitätspräsidenten Seth Low benannte Low Memorial Library ist seit Eröffnung der 1934 eröffneten Butler Library auf dem Uni-Campus keine Bibliothek mehr, sondern nimmt die Univerwaltung und das Büro des Präsidenten auf.

Bilder oben: die Eingangshalle der Low Library mit einer Athena-Statue.

Die Butler Library

Ist ein 10-stöckiges, im Stil der italienischen Renaissance zwischen 1931 und 1934 von James Gable Rogers erbautes Gebäude. Die Bibliothek ist die größte unter den verschiedenen Bibliotheken der Universität und umfasst 2 Millionen Bände. Die Nordfassade zieren 14 ionische Säulen in Kolossalordnung und auf dem darüberliegenden Gebälk sind die Namen großer Philosophen und Schriftsteller eingraviert.

Bilder oben: die Butler Library am Südende des Uni-Campus.

Zu den historischen Gebäuden der Columbia University sind in den letzten Jahren etliche Neubauten hinzugekommen, so die Alfred Lerner Hall (1999) oder das Northwest Corner Building (2010); der an der 125th Street liegende Campus (Manhattanville Campus) ist insgesamt neueren Datums: hier hat Renzo Piano das Jerome L. Greene Science Center (2017), das Lenfest Center for the Arts (2017) und „The Forum“, ein Konferenzzentrum, (2018) errichtet. Auch das Diana Center von Weiss/Manfredi wurde in diesen Jahren erbaut (2010), 2018 wurde von SOM (Skidmore, Owings and Merill) das Milstein Center fertiggestellt, ein Bibliotheksgebäude.

Das Nortwest Corner Building

Ist ein 14-stöckiges Laborgebäude an der Nordwest-Ecke des Universitätscampus, welches auch eine Wissenschaftsbibliothek, einen Lesesaal sowie ein Café beherbergt. Hier findet hauptsächlich interdisziplinäre Forschung an den Schnittstellen von Biologie, Physik, Chemie und den Ingenieurswissenschaften statt. Das Gebäude ist über Brücken auch physisch mit den Nachbargebäuden dieser Forschungsschwerpunkte verbunden. Entworfen und gebaut wurde es 2010 von José Rafael Moneo und Davis Brody Bond. Auffallend an dem Gebäude ist das auch an der Außenfassade erkennbare Tragwerk mit seinen diagonalen Aussteifungen; die Labore befinden sich auf der Gebäudeseite zum Broadway hin, Büros und Verwaltungsräume liegen dagegen auf der dem Campusinneren zugewandten Seite hinter einer verglasten Vorhangfassade.

Bilder oben: an der nordwestliche Ecke des Uni-Campus steht das neue Laborgebäude.

Bilder oben: das Gebäude ist mit den Nachbarinstituten über Brücken verbunden; im Haus untergebracht ist auch ein Café.

Bilder oben: Blick auf das Laborgebäude vom Broadway aus.

Die Alfred Lerner Hall

Wurde 1999 von Bernard Tschumi Architects fertiggestellt. Das dekonstruktivistische Gebäude ersetzt die Ferris Booth Hall, die als Studentenzentrum zu klein geworden war. Es besteht aus drei Baukörpern: einem 3-stöckigen Bau entlang dem Broadway, einem vierstöckigen aus Ziegeln und Naturstein auf der dem Campus zugewandten Seite sowie einer verglasten Verbindung zwischen diesen Gebäudeteilen; hier befindet sich auch das Auditorium; Cafés, ein Buchladen, ein Kino u.a. sind in den anderen Baukörpern untergebracht. Mit der Ziegelfassade orientierte sich Tschumi an den historischen Nachbargebäuden auf dem Campus.

Bilder oben: die Alfred Lerner Hall auf dem Uni-Campus der Columbia University.

Das Diana Center

befindet sich am Broadway auf der dem Campus der Columbia University gegenüberliegenden Straßenseite und fällt vor allem durch seine rötliche terrakottafarbene Glasfassade auf. Das 6-stöckige Gebäude wurde 2010 von Marion Weiss / Michael Manfredi erbaut. Das Diana Center gehört nicht zur Columbia University, sondern zum Barnard College, welches allerdings mit der Universität eng kooperiert. In dem Gebäude, welches einen Vorgängerbau aus dem Jahr 1969 ersetzt (McIntosh Student Center), sind Unterrichtsräume für Architektur, Kunst und Theater untergebracht, sowie Büros, einen Speisesaal und ein Café. Auf der dem Broadway abgewandten Seite kragt eine verglaste Feuertreppe über die Fassade hinaus.

Zum Bild: das Diana Center des mit der Columbia University kooperierenden Barnard College (Blick vom Broadway aus).

Bilder oben: die außen an der Fassade angebrachte Feuertreppe des Gebäudes ist verglast.

Nördlicher Campus (ab 125th Street) (Manhattanville Campus)

In allerjüngster Zeit sind auf einer großen Fläche ab der 125. Straße mehrere neue Gebäude für die Columbia University entstanden: die Harry R. Kravis Hall und – durch eine Plaza getrennt – die David Geffen Hall der Columbia Business School. Daneben drei größere Bauten, die alle vom Architekturbüro von Renzo Piano (Renzo Piano Building Workshop; RPBW) entworfen wurden.

Zu den beiden Gebäuden für die Business School schreibt das Architekturbüro Diller Scofidio und Renfro (https://dsrny.com):

„Das neue Zuhause der Columbia Business School erstreckt sich über rund 492.000 Quadratmeter in zwei Gebäuden, die den schnelllebigen, hochtechnologischen und hochgradig sozialen Charakter der Wirtschaft im 21. Jahrhundert widerspiegeln.

Die beiden neuen Einrichtungen, Henry R. Kravis Hall und David Geffen Hall, verdoppeln die derzeitige Quadratmeterzahl der Schule und schaffen multifunktionale Räume, die ein Gemeinschaftsgefühl fördern – Räume, in denen Studenten, Dozenten, Alumni und Praktiker zusammenkommen können, um Ideen auszutauschen. Das Design beider Gebäude trägt der Tatsache Rechnung, dass Kreativität, Innovation und Kommunikation – Fähigkeiten, die oft in informellen Umgebungen gefördert werden – für die Pädagogik von Business Schools genauso wichtig sind wie die traditionellen, quantitativen Fähigkeiten, die in einem Klassenzimmer vermittelt werden.“

Bilder oben: die Harry R. Kravis Hall der Columbia Business School.

Bilder oben: die David Geffen Hall der Columbia Business School.

Das Jerome L. Greene Science Center

2017 wurde das Jerome L. Greene Science Center fertiggestellt (Planung: RPBW, Ausführung: Davis Brody Bond), das bis dato größte Gebäude, das die Columbia University errichten ließ (und das größte akademische Wissenschaftsgebäude in New York); hier ist das Zuckermann Institut (für neurowissenschaftliche Forschung) untergebracht (in dem Neurowissenschaftler, Psychologen, Ingenieure und Statistiker zusammenarbeiten); außer Laborräumen enthält das mächtige Bauwerk auch einen Hörsaal, eine Technik-Etage sowie für Anwohner der Gegend Einzelhandelsgeschäfte im Erdgeschoss sowie ein Wellness Center.

Der riesige, aus dem Gebäude herausragende Kamin gehört zu einer Energieversorgungseinrichtung, die ebenfalls im Haus untergebracht ist.

Das Gebäude besteht eigentlich aus vierBaukörpern, die von einer Ost-West- und einer Süd-Nord-Achse durchschnitten werden; diese dienen einerseits der Erschließung, andererseits sind dort Besprechungs- und Pausenräume untergebracht.

Das Gebäude trägt eine Glas-Vorhangfassade; im Erdgeschoss öffnet es sich bewusst für die allgemeine Öffentlichkeit mit dem Ladenangebot und der Glasüberdachung entlang der Fassade.

Zum Bild: das Jerome L. Greene Science Center im nördlichen Manhattanville-Campus der Columbia University.

Bilder oben: Das Jerome L. Greene Science Center; in direkter Nachbarschaft befindet sich das Lenfest Center for the Arts.

Das Lenfest Center for the Arts

wurde 2017 fertiggestellt und stammt ebenfalls aus der Feder des Renzo Piano Building Workshop (ausführender Architekt: Davis Brody Bond, in Zusammenarbeit mit Body Lawson Associates). Das 8-stöckige Gebäude bietet Raum für die Kunstproduktion und die Kunstpräsentation: für Kunstausstellungen, für Filmvorführungen, für Vorträge und Symposien… Dazu wurden große, nahezu stützenfreie, hohe Räume realisiert, die für solche Zwecke am besten geeignet sind.

Auf der Website www.architonic.com kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen:

„An der Schwelle zum neuen Campus und mit Blick auf den Kleinen Platz beherbergt das Lenfest Center for the Arts Räume für die School of the Arts und die Wallach Art Gallery. Es stellt die „Kunst“-Komponente der Phase I des neuen Campus dar. Eine weitgehend monolithische Masse, die von den Programmbedürfnissen diktiert wird, scheint über der hochtransparenten Lobby im Erdgeschoss zu schweben, die sich optisch mit dem Kleinen Platz und den umliegenden Außenräumen verbindet.

Das gestapelte Gebäudeprogramm umfasst eine Vielzahl von „Präsentations“-Räumen: einen Filmvorführraum mit 150 Sitzplätzen, einen flexiblen Aufführungsraum mit 99 Sitzplätzen, einen Ausstellungsraum und einen Mehrzweckraum im obersten Stockwerk für Symposien, Lesungen, Musik, Veranstaltungen und Ausstellungen, der das natürliche Licht des Oberlichts nutzt. Die Momente der Transparenz über dem Erdgeschoss sind sorgfältig kalibriert.“

Bilder oben: das Lenfest Center for the Arts bietet Raum für Kunstproduktion und -präsentation.

Bilder oben: die Tragwerksstrukturen des Gebäudes liegen zum Teil vor der Fassade.

Das „Forum“-Gebäude von Renzo Piano (Renzo Piano Building Workshop, RPNW)

Das 3-geschossige Gebäude mit einer Glas-/Sichtbeton-Fassade steht direkt an der spitz zulaufenden Ecke von 125th Street und Broadway unmittelbar neben der Hochbahn-Haltestelle der U-Bahnlinie IRT Broadway – Seventh Avenue Line. Das Architekturbüro RPBW schreibt auf seiner Website zu dem Gebäude das Folgende:

„Das hochtransparente, helle und aktive Erdgeschoss des dreigeschossigen Gebäudes ist durchlässig und öffentlich zugänglich. Neben der Lobby-Funktion für das darüber liegende Auditorium könnten auf dieser Ebene, die wir Urban Layer nennen, Cafés, Restaurants und andere öffentliche Veranstaltungen untergebracht werden. Entlang der Südseite schützen Glasvordächer die Fußgänger vor Regen und die Innenräume vor direkter Sonneneinstrahlung und tragen dazu bei, die Maßstäblichkeit des Gebäudes auf der Fußgängerebene zu artikulieren.

In den beiden oberirdischen Geschossen befindet sich ein akademisches Auditorium für ca. 430 Personen mit den dazugehörigen Nebenräumen, dem Foyer, den Besprechungsräumen, den Lehrsälen und den Büros. (…) Die Funktionen im Inneren diktierten die architektonische Sprache der Hülle und Form des Gebäudes.

Das opake Volumen des Auditoriums wird durch eine vorgefertigte Betonhaut zum Ausdruck gebracht, während die Büros, die Tageslicht benötigen, durch eine verglaste Fassade zum Ausdruck kommen und das transparente Erdgeschoss sowohl konzeptionell als auch physisch für die Öffentlichkeit zugänglich ist. (…) Das Gebäude sieht aus wie ein Schiff, das über dem hellen und transparenten Urban Layer schwebt.“

Das "Forum"-Gebäude auf dem Manhattanville-Campus der Columbia University .

Bilder oben: „The Forum“, ein Entwurf des Renzo Piano Building Workshop.

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