New York Museen

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Museen in New York

Das Solomon R. Guggenheim-Museum

Auf der Museums-Website gibt es u.a. auch Informationsmaterial für Lehrer/innen, die einen Besuch im Museum vorbereiten; darin wird die Entstehung des Museums ausführlich beschrieben. Danach begann die Geschichte des ikonischen Bauwerkes 1943 mit einem Schreiben der künstlerischen Beraterin von Solomon R. Guggenheim an den damals bereits schon etablierten und berühmten Architekten Frank Lloyd Wright, für seine Sammlung vor allem nicht-gegenständlicher Kunst ein Museumsgebäude zu entwerfen, wie es die Welt zuvor nicht gesehen hätte. Wright sagte über seinen Entwurf, dass er die beste Atmosphäre für die Präsentation von Gemälden oder die Aufführung von Musik biete.

Für den Standort wurden mehrere Alternativen erwogen, bevor man sich schließlich für den jetzigen Platz zwischen der 88. und der 89. Straße an der Upper East Side in unmittelbarer Nähe des Central Park entschied.

Wrights Ausstellungshalle ist von der Form her ein auf dem Kopf stehendes Schneckenhaus; die Besucher/innen fahren mit Aufzügen in die oberste Etage und durchstreifen die Ausstellungen dann auf einem spiralig-schraubenförmigen Pfad mit kleiner werdendem Durchmesser nach unten hin. Diese Rotunde (mit einer Glaskuppel als Abschluss) ermöglicht den Einfall natürlichen Lichtes in alle Ausstellungsbereiche. Und auf dem sich windenden Fußweg können die Besucher/innen immer den gesamten Raum überblicken.

Das Museum selbst wurde 1939 gegründet; das Gebäude von Frank Lloyd Wright konnte nach 3-jähriger Bauzeit 1959 bezogen werden, ein halbes Jahr nach dessen Tod. Zwischen 1990 und 1992 wurde das Gebäude restauriert und zwischen 2006 und 2208 wurde die Fassade überarbeitet.

Die kleinere zweite Rotunde (Thannhauser Building) des Gebäudekomplexes beherbergt vor allem Verwaltungsräumlichkeiten. Bei der Sanierung in den 1990er Jahren wurde dem Gebäude ein bereits von Wright geplanter Turm mit zusätzlicher Ausstellungs- und Bürofläche angefügt; die planenden Architekten waren dabei Gwathmey Siegel and Associates. Durch den Erwerb von Nachlässen und die weitere Sammlungstätigkeit der Solomon R. Guggenheim Foundation wuchs der Umfang der Sammlung und deren thematische Breite; heute gehören außer abstrakter Kunst auch Werke des Expressionismus, des Impressionismus und des Surrealismus dazu, ebenso wie Skulpturen von Arp,  Brâncuși oder Calder.

Bild oben: wie das Guggenheim Museum in Bilbao von Frank O. Gehry ist auch das Solomon R. Guggenheim Museum von Frank Lloyd Wright mittlerweile eine Ikone moderner Architektur; in beiden Fällen hat man den Architekten vorgeworfen, mit der Museumsarchitektur die Bedeutung der ausgestellten Kunstwerke zu degradieren.

Bilder oben: das Gebäude des Solomon R. Guggenheim Museums besteht aus einer großen Rotunde, einer kleinen Rotunde (Thannhauser Building) und einem turmartigen Erweiterungsbau.

Das Whitney Museum of American Art

Das von Bildhauerin und Kunstmäzenin Getrude Vanderbilt Whitney 1930 gegründete und (ausschließlich) der modernen amerikanischen Kunst gewidmete Museum war schon in verschiedenen Gebäulichkeiten untergebracht, zuletzt an der Upper East Side (Madison Avenue / 75th  Street) in einem von Marcel Breuer erbauten modernen Betongebäude.

Nach 5-jähriger Bauzeit wurde 2015 dann ein geräumiges neues Gebäude, das der italienische Architekt Renzo Piano entworfen und gebaut hat, bezogen; es befindet sich im Meatpacking District bzw. im West Village, am südlichen Ende des High Line Park an der Gansevoort Street, von wo aus man zum Hudson River und zum gegenüberliegenden Stadtteil Hoboken sehen kann. Manche Kritiker halten die Ausblicke, die man vom Museumsgebäude aus (von den Außengalerien in mehreren der oberen Etagen) auf den Hudson und das südliche Manhattan hat, mindestens für genauso sehenswert, wie die ausgestellten Kunstwerke.

Die Sammlung des Whitney Museum of American Art umfasst Kunstwerke amerikanischer Künstler aller Medienrichtungen (Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Skulpturen, Filme,…) hauptsächlich aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Mit dem Bezug des neuen Gebäudes sind die permanenten Raumprobleme erst mal behoben.

Zum Bild: das Erdgeschoss ist voll verglast und öffnet sich mit einem Restaurant und dem Museumsshop zur Gansevoort Street.

Auf der Website www.bauwelt.de kann man zum Museumsgebäude von Renzo Piano das Folgende lesen: „Es war klar, dass sich die äußere Anmutung an der ruppigen, industriegeprägten Gegend orientieren würde. Piano arbeitet voller Freude mit Reminiszenzen an seinen Erstling, die „Kulturmaschine“ des Pariser Centre Pompidou, weniger in Details als atmosphärisch. So ragen aus dem Dach des bis zu neun Vollgeschosse zählenden Gebäudes drei mächtige Lüftungsrohre heraus, während sich zur westlichen Schmalseite mehrere gestaffelte Terrassen mit einfachen Metallrelings hervorschieben. Man gewinnt keinen rechten Gesamteindruck von dem eher additiv aufgebauten Gebäude, aber das dürfte beabsichtigt sein, wirkt es so doch wie ein Spezialfrachter, der gerade am nahegelegenen Fluss Hudson angelegt hat. Dort, auf der Ostseite des am heftig befahrenen West Side Highway gelegenen Bauwerks, macht ein riesiges, hausbreites Fenster auf den größten Saal aufmerksam, der das ganze Gebäude von West nach Ost einnimmt – mit 1675 Quadratmetern „die größte stützenfreie Galerie in New York“, wie die Verantwortlichen um Direktor Adam Weinberg stolz betonen.

(…) Dass die Etagen nach oben hin kleiner werden, gibt das Gebäude durch die schräge, mit pulverbeschichtetem Stahl verkleidete Fassade und die zurücktretenden Terrassen auch außen zu erkennen. (…)
 
Zur östlichen Schmalseite, an der direkt vor dem Haus abrupt die High Line endet, sind auf allen Etagen Fenster oder genauer Glastüren angebracht – von hier werden die Terrassen erschlossen“ (…)

Bilder oben: das neue Museumsgebäude des Whitney Museum of American Art befindet sich am Südende des High Line Park an der Gansevoort Street.