New York Parks

Wichtig für das Lokalklima, für die Erholung und das soziale Leben der Bevölkerung sind die Parks in der dicht bebauten Stadt. Für ihren Erhalt oder die Anlage neuer Flächen setzt sich die Bevölkerung intensiv ein.

Auswahl einiger Parks in New York:

Grün in der Stadt – kleine Parks

In Manhattan gibt es nicht nur den riesigen Central Park oder die erholsame Grün-Oase Bryant Park, sondern auch viele kleinere Grünflächen und Parks, die von den Bewohnern/innen der Neighbourhood zur Naherholung oder zum Treffen und Sport-Treiben genutzt werden.

Ein ganz spezieller Park ist der High Line Park, der auf dem Hochbahn-Schienengelände im ehemaligen Meatpacking District angelegt wurde.

Bild oben: als lang gestrecktes Band zieht sich der Sara D. Roosevelt Park durch die Bowery; baumgesäumte Grünflächen wechseln sich mit Sportplätzen ab und an sonnigen Frühlings- oder Sommerabenden trifft man sich hier zum Spiel und zum Plaudern.

Der New Yorker Central Park

Der New Yorker Central Park ist eine weltweit bekannte Anlage; die Gesetzgebung hat dafür gesorgt, dass die Parkfläche bis heute unangetastet von etwaigen Bebauungsplänen geblieben ist.

Zum Bau / der Anlage des Central Park kann man auf Spiegel.de/wissenschaft/mensch (von 2008): „Das Raster für die Zukunft New Yorks“) das Folgende lesen:

(…) „Denn das 1811 beschlossene Straßenraster sah nur eine Handvoll öffentlicher Plätze und keinerlei größere Grünflächen vor. Manhattan sei von kilometerlangen Ufern umgeben, hatte die Kommission festgestellt: genügend Raum für die Einwohner, um frische Luft und Erholung zu finden.

Um 1850 aber fordern Reformpolitiker einen großen Park, einen Ort im Inneren der Stadt, an dem alle New Yorker, reiche und arme, ihre Freizeit verbringen und sich treffen können. Unterstützt werden die Reformer von wohlhabenden Bürgern, die jedoch andere Ziele verfolgen. Sie wollen eine repräsentative Anlage, die den Vergleich mit den Parks europäischer Metropolen nicht zu scheuen braucht und in der sie mit ihren Kutschen ausfahren können. Die großen Landbesitzer versuchen so auch den Wert ihrer angrenzenden Grundstücke zu steigern.“

Bild oben: Blick vom südlichen Ende des Central Park auf die (neue) Hochhaussilhouette der Stadt mit den jüngst entstandenen „superschlanken“ Wohntürmen (März 2023).

Fortsetzung des Zitats: „Nach langen Diskussionen beginnen die Behörden 1853 schließlich damit, eine 280 Hektar große Fläche nördlich der 59th Street aufzukaufen: hügeliges, schwer zu erschließendes Terrain, in einiger Entfernung vom schon dicht besiedelten Stadtgebiet. Die rund 1600 Bewohner des Geländes, überwiegend Schwarze sowie Immigranten aus Irland und Deutschland, müssen weichen, ihre Häuser, Kirchen und Friedhöfe verschwinden.

Wieder wird eine Kommission ins Leben gerufen, die für die Gestaltung des Parks einen Wettbewerb ausschreibt. Der gemeinsame Entwurf des amerikanischen Journalisten Frederick Law Olmsted und des englischen Architekten Calvert Vaux gewinnt.

1858 beginnen die Arbeiten. Tausende Tonnen Muttererde werden herbeigeschafft, Bäche, Seen und Wälder angelegt, dazu kilometerlange Wege sowie Brücken. 1863 bis zur 110th Street erweitert, erstreckt sich die öffentliche Grünanlage schließlich über 340 Hektar Fläche im Herzen Manhattans 151 Blöcke des ursprünglichen Gitternetzes, die nun ganz anders genutzt werden, als es DeWitt Clinton 1811 im Sinn hatte.“

Bilder oben: Sheep Meadow ist eine große Liegewiese, von der aus man die Hochhäuser südlich des Central Park sehen kann.

Bilder oben: im Park gibt es einen eigens für Modellboote angelegten kleinen See.

Bilder oben: der Zeitschriftenverleger George Delacorte stiftete die Skulpturengruppe von „Alice im Wunderland“ für die Kinder der Stadt New York; das Kunstwerk wurde von José de Creeft geschaffen und 1959 aufgestellt. Dargestellt sind Figuren aus dem 1865 veröffentlichten Kinderbuch „Alice in Wonderland“ von Lewis Carroll: Alice, das weiße Kaninchen, der wütende Hutmacher, die Haselmaus und die Katze.

Bilder oben: der Central Park Zoo und der Modellboot-See.

Bilder oben: ein Netz von Wegen zieht sich durch den Park.

Bilder oben: im Hintergrund die Appartement-Hochhäuser an der 57. Straße

Bilder oben: Magnolienblüte im Park im Frühling.

Bilder oben: im Park gibt es mehrere Besucherzentren; „The Dairy“ war früher ein Restaurant; jetzt kann man hier Informationen über den Park und Souvenirs bekommen.

Bilder oben: Grauhörnchen im Park; die europäischen Eichhörnchen sind kleiner als ihre amerikanischen Geschwister, haben ein dunkles oder meist rötlich-braunes Fell; ihr Schwanz ist buschiger und auch die Ohren tragen „Pinsel“.

Bilder oben: Park-Impressionen.

Bilder oben: im Hochsommer organisiert die Parkverwaltung ein Film Festival; hier gibt es in den Abendstunden Open Air Kino auf dem Rasen – mit Getränke- und Snack-Versorgung.

Bilder oben: Blick von der Aussichtsplattform des Rockefeller Center auf den Central Park.

Eine Oase im Häuser-Meer: der Bryant Park

Der nach dem Dichter, Journalisten und langjährigen Herausgeber der „New York Evening Post“ William Cullen Bryant benannte Bryant-Park befindet sich zwischen der 5. und der 6. Avenue und der 40. und 42. Straße direkt hinter dem Gebäude der New York Public Library. Die grüne Oase im Zentrum Manhattans wurde zwischen 1823 und 1840 eingerichtet und diente der ersten New Yorker Weltausstellung 1854 als Ausstellungsgelände. Heute besteht der Park aus einer zentralen rechteckigen Rasenfläche, welche von einem Bereich mit mehreren parallelen Baumreihen allseitig umgeben ist. Direkt an der Rückseite der Public Library befindet sich ein Restaurant und ein Café. Unterhalb des Rasens befinden sich Archivräume der angrenzenden Public Library. Das Gelände des Parks ist gegenüber dem umgebenden Straßenniveau ein paar Stufen erhöht.

Im Bild: Lageplan des Bryant Park; links das Gebäude der New York Public Library.

Über den Park verteilt gibt es weitere Kioske mit gastronomischem Angebot. Hinzu kommen Bereiche mit der Möglichkeit, Tischtennis oder Pétanque zu spielen; auch ein Karussel gibt es, einen Freiluft-Lesebereich und einen großen Brunnen. Überall gibt es Sitzgelegenheiten und damit die Möglichkeit, sich etwa in der Mittagspause zum gemeinsamen Fast-Food-Lunch oder zu einem Gespräch niederzulassen. In der schwülen Hitze der New Yorker Sommermonate ist der Park eine durch die mächtigen Platanen schattige und kühle Oase in der lauten und geschäftigen Stadt.

Wichtig für das „Gelingen“ eines öffentlichen Parks ist aber nicht nur dessen Angebot (Schatten, Sitzplätze, Spielmöglichkeiten, Gastronomie,…), sondern vor allem sein Umfeld, die städtische Nachbarschaft. Und die ist hier sehr vielseitig; an den Park grenzen Bürogebäude an, aber auch Hotels, Bildungseinrichtungen, Wohngebäude und Einzelhandelsgeschafte und (an der Ostseite) die Bibliothek (New York Public Library); damit ist gewährleistet, dass während des ganzen Tages unterschiedliche Personengruppen den Platz durchqueren oder aufsuchen und ihn somit zu einem lebendigen Treffpunkt machen. Die Hochhauskulisse um den Park grenzt den Bereich zudem ein und schafft überhaupt die Anmutung einer (geschützten) Freifläche in der dicht bebauten Nachbarschaft.

Bilder oben: Bryant Park im Vorfrühling.

Bilder oben: am östliche Ende des Parks, direkt an der Rückseite der Public Library befindet sich ein Standbild des Namensgebers für den Park, William Cullen Bryant.

Bilder oben: eine Oase im Zentrum Manhattans: der Bryant Park bietet Schatten, jede Menge Sitzgelegenheiten, Kioske, an denen man sich verpflegen kann, Spielmöglichkeiten, Rückzugsräume zum Lesen, einen Brunnen und einen tollen Blick auf die umgebenden Hochhäuser. Und im Winter wird die gesamte Rasenfläche von einer Eislaufbahn eingenommen.

Bilder oben: an der Rückseite der Public Library befindet sich im Bryant Park ein Restaurant.

Der Washington Square Park

Der Washington Square Park gehört zu den bekanntesten Parks in New York und ist fast 4 Hektar groß; er befindet sich am Südende der 5th Avenue zwischen Greenwich Village und East Village.

An die Parkanlage grenzen Gebäude der New York University (NYU), auch die Judson Memorial Church befindet sich hier, die New York School of Law und die Studentenwohnanlage Lipton Hall, etwas südlicher die NYU Stern School of Business.

Das Parkgelände war ursprünglich ein Friedhof, der 1797 im Zuge einer grassierenden Seuche angelegt wurde; auf dem Gelände sollen während des Unabhängigkeitskrieges auch Hinrichtungen stattgefunden haben.

Seit 1823 wurde hier ein Park eingerichtet; das „Department of Public Parks“, welches 1870 gegründet wurde, gestaltete als eine der ersten Maßnahmen das Parkgelände des Washington Square Park um. Als der Stadtplaner Robert Moses in den 1950er Jahren die 5th Avenue durch den Park hindurch verlängern wollte, scheiterte er am Bürgerprotest, der auch von der bekannten Buchautorin, Architektur- und Stadtplanungskritikerin Jane Jacobs unterstützt wurde.

Zum Bild: am Washington Square Park und südlich davon befinden sich etliche Gebäude der New York University (NYU), unter anderem auch die New York School of Law.

Wie in den 1960er Jahren, als im Park Folkbands hier musizierten, kann man auch heute noch spontane Konzerte erleben.

Am Nordeingang zum Park befindet sich der Washington Square Arch, ein Triumphbogen, der dem ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, gewidmet ist. Er wurde 1895 in Marmor vollendet; zuvor (1889) war zur Feier des 100sten Jubiläums des Amtsantritts des ersten Präsidenten eine Version aus Holz erbaut worden, hatte dann aber so viel Zuspruch erfahren, dass eine beständigere Version errichtet werden sollte. An den Pfeilern des Bogens befinden sich Standbilder von George Washington als Präsident und als General, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts hinzugefügt worden waren. 

An der Attika des Bogens ist das Washington-Zitat „Let us raise a standard to which the wise and honest can repair; the rest is in the hands of God“ angebracht; es bezieht sich auf die Verfassung der Vereinigten Staaten; zu Deutsch: „Lasst uns einen Maßstab aufstellen, an dem sich die Weisen und Ehrlichen orientieren können; der Rest liegt in Gottes Hand.“

Der Washington Square Arch.

Im Zentrum des Parks befindet sich eine große Brunnenanlage, der Central Fountain.

Auf der Website https://www.newyork.de kann man zum Park das Folgende lesen:

„Ein wahrer Ruhepol in der Hektik New Yorks ist der Washington Square Park im Greenwich Village.

Umgeben von den Fakultätsgebäuden der New York University erstreckt sich die Parkanlage südlich des Marmorbogens des Washington Square Arch am Südende der Fifth Avenue. Eigens für Hunde und deren Halter wurde ein eingezäunter Sandplatz im Park errichtet – entsprechend laut ist dort das Hundegebell. Dafür ist der Rest des Parks umso ruhiger.

Überall kann man Musiker entdecken, die mit viel Freude und Entertainment die Zuschauer begeistern. Im Juni und Juli findet das offizielle Washington Square Music Festival statt.“

An der Straße, die den Park im Norden begrenzt (Washington Square North) befindet sich auch das Haus, in dem der bekannte Maler Edward Hopper seine Wohnung und sein Atelier hatte.

 

Zum Bild: 3 Washington Square North; hier hat Edward Hopper mit seiner Frau Josephine Verstille Nivison von 1913 bis zu seinem Tod 1967 gewohnt.

Bilder oben: die im Norden an den Washington Square Park grenzende Straße mit hübschen Wohnhäusern aus Backstein (Washington Square North).

Bilder oben: 3 Washington Square North; hier hat Edward Hopper mit seiner Frau Josephine Verstille Nivison von 1913 bis zu seinem Tod 1967 gewohnt.

Bilder oben: der Washington Square Park mit dem Georg-Washington-Triumphbogen am Nordeingang und dem Central Fountain in Parkmitte.

Bilder oben: immer zu Semesterbeginn im neuen Studienjahr ziehen die neuen Studierenden klassenweise  durch den Washington Square Arch zu den Universitätsgebäuden der New York University (NYU).

Bild oben: In den 1960er Jahren ist hier schon auch mal Bob Dylan aufgetreten; auch heute noch kann man im Park spontane Konzerte miterleben.

Bilder oben: der Triumphbogen Washington Square Arch wurde zu Ehren des ersten Präsidenten der Vereinigten Staaten, George Washington, errichtet.

Bilder oben: die Judson Memorial Church mit dem an einen toskanischen Campanile erinnernden Kirchturm.

Bilder oben: die Lipton Hall ist ein Studentenwohnheim, vor allem für Studienanfänger (früher: Hayden Hall).

Bilder oben: weitere Gebäude der NYU.

Der High Line Park

Der britische Landschaftsarchitekt James Corner veröffentlichte 1999 eine Arbeit mit dem Titel „Recovering Landscape“, welche den Umbau und die „Revitalisierung“ ehemals industriell genutzter Gebiete zum Gegenstand hat.  Genau dieser Aufgabe geht er mit seinem New Yorker Büro „Field Operations“ (mit Niederlassungen in San Franzisko, Philadelphia, London und Shenzhen) auch nach.

2009 wurden erste Abschnitte des High Line Park eröffnet, ein langgestreckter Landschaftspark, der über eine Länge von 2,5 Kilometern auf einer ehemaligen Hochbahnstrecke entstand. Die aufgeständerte Bahntrasse wurde zwischen 1929 und 1934 in nord-südlicher Richtung durch den so genannten Meatpacking District im südwestlichen Manhattan gezogen, um die gefährlichen ebenerdigen Begegnungen zwischen Frachtzügen und dem Autoverkehr zu vermeiden. Ab den 1960er Jahren wurden die Transporte aber immer mehr auf LKW verlagert und Teile der Hochbahn abgerissen, 1980 wurde die Einrichtung ganz stillgelegt und der Natur überlassen. Als der vollständige Abriss der verbliebenen Strecke zwischen der 34. Straße und der Gansevoort Street drohte, gründeten Anwohner 1999 den Verein „Friends of the High Line“, der in der Folge von vielen Menschen aus Kultur, Wirtschaft und Kunstszene unterstützt wurde. 2002 waren schließlich auch die Stadtverwaltung und Bürgermeister Michael Bloomberg davon überzeugt, die Anlage mit anderer Nutzung erhalten zu wollen; es wurde ein Vertrag unterschrieben, der die Umwandlung der verrosteten und verwilderten Bahnlinie zu einem Park vorsah. 

Im Bild: Informationstafel an einem Aufgang zum High Line Park.

James Corner von Field Operations gewann 2003 zusammen mit dem Architekturbüro Diller Scofidio + Renfro sowie dem Niederländer Piet Oudolf (zuständig für die Bepflanzung) den Wettbewerb.

Die Einrichtung des Parks wertete das komplette städtische Umfeld auf und zog neue Nutzer aus Kultur und Kommerz an. Nach dem Ausräumen der Geleise und des Schotterbetts und der Herstellung eines durchgehenden Belages aus Betonplanken sowie der Anlage von Sitzgelegenheiten und Aufenthaltsflächen orientierte man sich bei der Begrünung am vorhergehenden wilden Bewuchs.

Weitere Teile der ehemaligen Hochbahn wurden in den Folgejahren (2014) zum „Park im 3. Stockwerk“ der umliegenden Gebäude umgewandelt.

Was die High Line für New York, das ist der Bloomingdale Trail für Chicago. Auch hier wurde eine stillgelegte Hochbahn-Trasse in einen begrünten Spazier- und Radweg umgestaltet. Die 2015 eröffnete Strecke verläuft parallel zur Bloomingdale Avenue und reicht von der Ashland Avenue bis zur ca. 4 km entfernten Ridgeway Avenue.

 

Im Bild: auf einer Info-Tafel ist die Lage der New Yorker High Line mit den verschiedenen querenden Straßen und den möglichen Aufgängen zum Park dargestellt.

Bilder oben: Sitzmöglichkeiten,  Aussichtsplattformen, Begrünung im New Yorker High Line Park.

Bilder oben: von der ehemaligen Hochbahntrasse hat man immer wieder gute Ausblicke und Einblicke in die querenden Straßen und auf die Gebäude im Meatpacking District.

Bilder oben: beim Blick vom High Line Park nach Westen kann man jenseits des Hudson River die Gebäude des Stadtteils Hoboken sehen.

Bild oben: am südlichen Ende des High Line Park, an der Gansevoort Street, ragt das neue Gebäude des Whitney Museum of American Art auf.

Bilder oben: an vielen Stellen der ehemaligen Hochbahntrasse gibt es Treppenaufgänge und Aufzüge zum High Line Park.

Bilder oben: von der Dachterrasse des Whitney Museum of American Art kann man auf den High Line Park hinunterschauen; das über der ehemaligen Bahntrasse errichtete Gebäude wird von einem Hotel genutzt.

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