New York World Trade Center
Neuere Stadt(bau)geschichte New Yorks
Einen drastischen Einschnitt in die Stadtentwicklung (und in das Lebensgefühl ihrer Bewohner/innen) bewirkten die Terroranschläge auf das World Trade Center (WTC) am 11. September (9/11) 2001; bei den Flugzeugeinschlägen in die Twin Towers und deren anschließendem Einsturz kamen annähernd 3000 Menschen ums Leben. Außer den Doppeltürmen wurden auch andere Gebäude stark beschädigt und stürzten ebenfalls teilweise ein. Mittlerweile sind die Leerstellen, welche diese Katastrophe hinterlassen hat, großteils wieder gefüllt.
Die Neugestaltung des World Trade Center nach den Anschlägen vom 11. September 2001
Im Bereich des World Trade Center sollen die sieben bei den Anschlägen am 11. September 2001 zerstörten Gebäude (am gleichen Ort) mittelfristig wieder (in anderer Form) hergestellt werden. Die Räumung der Trümmer, die Klärung von Eigentums- und Versicherungsfragen sowie Kontroversen bei der Planung der neuen Bauten durch die vielen beteiligten Akteure haben den Baubeginn stark verzögert. Es war ja sogar zeitweise die Wiederherstellung der ursprünglichen Twin Towers im Gespräch und andererseits war zu klären, wie mit dem Ort als Erinnerungs- und Gedenkort angemessen umgegangen werden soll.
Nachfolgend wird die Situation im Frühjahr 2023 dargestellt.

Bild oben: zumindest das Gebäude 1 World Trade Center (1 WTC) kann man von fast überall aus in Manhatten sehen; der früher als „Freedom Tower“ benannte Turm ist momentan das höchste Gebäude in New York. Im Bild: Blick von der Auffahrt der Manhattan Bridge auf die Straße East Broadway; etwa in Bildmitte ragt Gehrys mit gewellter Fassade umhüllter Wolkenkratzer „8 Spruce Street“ auf, rechts daneben die Türme von 4 WTC und 3 WTC, rechts der Bildmitte das neogotische Woolworth Building und das Municipal Building im Civic Center District, dahinter der steinerne Turm des Four Seasons Hotel und direkt dahinter 1 WTC.
Bauten im Bereich des World Trade Center
2011 wurde die Gedenkstätte (9/11-Memorial) für die fast 3000 Opfer des Terroranschlages eröffnet; Michael Arad und Peter Walker haben die Anlage mit der Bezeichnung „Reflecting Absence“ geschaffen: Brunnenanlagen im Format und am Platz der Fundamente der Twin Towers in einem Feld von Eichen erinnern mit den eingravierten Namen an die Opfer.
Außerdem entstand ein 9/11-Museum (auch 9/11 Pavillon), das 2014 eröffnet wurde; das Museumsgebäude ist ein Entwurf des norwegischen Architekturbüros Snøhetta und von Gehry Partners LLP. Oberirdisch umfasst es nur zwei Stockwerke, die von einer unregelmäßg geformten Hülle aus schräg verlaufenden Paneelen aus Edelstahl umschlossen werden; die Gedenk- und Ausstellungsräume befinden sich in 7 unterirdischen Etagen.
Bilder oben: das Gelände des 9/11 Memorial Im Vordergrund die „Fußabdrücke der beiden Zwillingstürme“, das unregelmäßig geformte Gebäude mit glänzender Metallfassade ist das 9/11-Museum; im Hintergrund die Gebäude 1 WTC und 7 WTC.
Auf der Website www.baunetz.de kann man zu dem 9/11-Memorial, dem seine Schöpfer Michael Arad und Peter Walker die Bezeichnung „Reflecting Absence“ gegeben haben, das Folgende lesen:
„Zentrales Element sind die unter Straßenniveau liegenden „Fußabdrücke“ der früheren Zwillingstürme des WTC, die mit Wasser gefüllt und von hohen Wänden eingefasst sind. Vor die eigentlichen Wände legt sich ein Vorhang aus Wasserfällen, die eindrucksvoll in die Tiefe stürzen. Im Kleinen wiederholt sich dieses Schauspiel erneut in der Mitte der Becken, wo sich früher die konstruktiven Kerne der Zwillingstürme befanden. Ringsum die Flächen ziehen sich schmale, stille Wasserläufe; Bronzetafeln zeigen die Namen der rund 3.000 Opfer der Anschläge. Der Raum zwischen den beiden Becken, die Plaza, wurde begrünt und mit Bäumen bepflanzt.“
Bilder oben: einer der beiden „Fußabdrücke“ der ehemaligen Zwillingstürme; hier der Nordturm mit dem Gebäude des Ronald O. Perelman Zentrums für Darstellende Kunst von Snøhetta und Gehry.
Bilder oben: „Reflecting Absence“.
Das 9/11-Museum
Auf www.baunetz.de kann man zur Fertigstellung des 9/11-Museums (9/11-Pavillon) das Folgende lesen:
„Mit ihrem Bau aus Edelstahl und Glas wollen die Architekten den „Kontext ergründen“. Sie sehen in ihrem Entwurf ein Symbol für „die Kraft der Geschichte und eine neue Hoffnung für die Zukunft“. Das transparente, reflektierende Material soll die Aufmerksamkeit von Passanten auf sich lenken und potentielle Besucher dazu anregen, näherzukommen, hereinzuschauen und den Pavillon zu berühren, erklären sie weiter.
Das beeindruckendste Raumgefüge innerhalb des Gebäudes ist das Atrium, in dem zwei originale konstruktive Bauteile als rostige Relikte der Tragödie des 11. Septembers 2001 in den Himmel der Glaspyramide ragen.“
Bilder oben: der 9/11-Pavillon vom Liberty Park aus gesehen mit den Gebäuden Brookfield Place und den Türmen 1 WTC und 7 WTC.
Bilder oben: das 9/11-Museum fällt wegen seiner unregelmäßigen Form und der schimmernden Metallfassade auf.