Ulm Museen

Museen in Ulm

Kunsthalle Weishaupt

Architekt Wolfram Wöhr schreibt auf der Website seines Büros WWA (Wolfram Wöhr Architekten) zum Museumsgebäude, das er zwischen 2004 und 2007 erbaut hat, das Folgende:

„Der Neubau der Kunsthalle Weishaupt schließt als letzter Baustein des Projektes ‚Neue Straße in Ulm‘ eine unschöne Stadtschneise der Nachkriegszeit. Breite Durchfahrtsstraßen und einfache Nachkriegsarchitektur prägten seit dem Zweiten Weltkrieg den mittelalterlichen Stadtkern. Die Neustrukturierung und Verkehrsberuhigung der Neuen Straße ergab ein schmales, lang gestrecktes Grundstück, das sich vom Rathausplatz in Richtung Kiechelhaus, einem der wenigen erhaltenen Patrizierhäuser aus dem 16. und 17. Jahrhundert, in dem sich heute das Ulmer Museum befindet, erstreckt.

Der Neubau der Kunsthalle Weishaupt bildet einen städtebaulichen Abschluss dieser ehemaligen Durchfahrtsstraßensituation und schafft zudem einen dezidierten Stadtplatz vor dem alten Rathaus. Ein filigraner, gläserner Steg im Osten des Gebäudes verbindet die Kunsthalle Weishaupt mit dem Ulmer Museum. Die Anbindung zum bestehenden Museum erfolgte bei laufenden Betrieb.“

Das Museumsgebäude und der zum benachbarten Ulmer Stadtmuseum führende gläserne Steg wurden mit Preisen bedacht:  Auszeichnung des Deutschen Städtebaupreises 2006, BDA-Auszeichnung Hugo-Häring-Preis 2008 (BDA = Bund Deutscher Architekten/innen).

Zum Bild: Keith Harings Plastik „Red Dog“ vor dem Gebäude der Kunsthalle Weishaupt.

Das Gebäude der Kunsthalle Weishaupt wurde zwischen 2004 und 2007/2008 als letztes Gebäude im Rahmen des Stadtentwicklungsprojektes „Neue Mitte“ erbaut. Der Unternehmer, Bauherr und Kunstsammler Siegfried Weishaupt beauftragte dazu einen früheren Mitarbeiter des amerikanischen Architekten Richard Meier, den Münchner Architekten Wolfram Wöhr (Wolfram Wöhr Architekten / WWA) mit der Aufgabe. Das etwa 90 Meter lange und bis zu vier Etagen hohe Gebäude ist mit hellem Naturstein und mit Glas verkleidet; die Fensterflächen sind durch vertikale Lamellen aus Naturstein gegliedert.

Zum Hans-und-Sophie-Scholl-Platz hin schließt das Gebäude mit einem 16 Meter hohen „Schaufenster“ ab, das dem außenstehenden Betrachter bereits einen Einblick in Kunstwerke der Sammlung erlaubt; in der Regel ist hier ein großformatiges Werk, etwa von Frank Stella, Keith Haring o.a. ausgestellt; die Exponate in diesem „Schaukasten“ werden immer mal wieder ausgetauscht. Im Erdgeschoss tragen von außen zugängliche Ladengeschäfte und das rundum verglaste Museums-Foyer mit Shop und Café zur Offenheit für den umgebenden Stadtraum bei.

Ein gläserner Steg am oberen Ende des Treppenhauses überspannt die Neue Straße und stellt eine direkte Verbindung zum Ulmer Museum her.

Die seit den 1960er Jahren aufgebaute Kunstsammlung von Siegfried und Jutta Weishaupt umfasst vor allem moderne (europäische und amerikanische) Kunst von Rothko, über Rauschenberg, Stella, Warhol, Lichtenstein bis Serra oder de Kooning. Auch Werke der ZERO-Bewegung sind vertreten sowie Werke der so genannten Farbfeldmalerei.

Am östlichen Ende des langgestreckten Gebäude-Riegels befinden sich die Verwaltungsräume des Museums sowie die Anlieferung.

Bilder oben: das 90 Meter lange Gebäude füllt den östlichen Bereich der Ulmer „Neuen Mitte“; das Kunstmuseum ist mit hellem Naturstein verkleidet, die Glasflächen sind an der südlichen Gebäudeseite mit vertikalen Lamellen gegliedert. Ein Einschnitt für eine Dachterrasse und ein verglaster „Balkon“ lockern die nördliche Gebäudeseite auf.

Bilder oben: das Gebäude der Kunsthalle Weishaupt und die Gebäudezeile im Norden des Hans-und-Sophie-Scholl-Platzes; in dem markanten Doppelgiebelhaus ist die Ulmer Museumsgesellschaft untergebracht.

Bilder oben: zum Platz hin zeigt das Kunstmuseum in einem überdimensionalen „Schaufenster“ bereits Exponate der Sammlung für noch draußen stehende Kunstliebhaber.

Bilder oben: die Plastik „Red Dog“ des amerikanischen Künstlers Keith Haring vor dem Museumsgebäude.

Bilder oben: das Museumscafé betreibt in der wärmeren Jahreszeit auch eine Außenterrasse.

Bilder oben: Verwaltungsbereich des Kunstmuseums am östlichen Ende des riegelartigen Gebäudes sowie Glassteg über die Neue Straße, welcher die Kunsthalle mit dem Ulmer Museum verbindet.

Bilder oben: die Kunsthalle Weishaupt zwischen Historischem Rathaus (im Hintergrund) und neuen Gebäuden am Nordrand des Hans-und-Sophie-Scholl-Platzes. Zweites Bild: gläserne Fassade im Erdgeschoss des Gebäudes zur Neuen Straße hin.

Bilder oben: verglaster „Balkon“ an der nördlichen Gebäudelängsseite; im Untergeschoss befindet sich das rundum verglaste Foyer mit Shop und Café.

Bilder oben: Dachterrasse und östlicher Gebäudeteil, in dem die Museumsverwaltung untergebracht ist.

Bilder oben: Foyer und Treppenhaus (im Obergeschoss).

Bilder oben: die Natursteinplatten an der Fassade betonen die Horizontale, die Lamellen in den Glasflächen die Vertikale.

Bilder oben: immer wieder andere großformatige Kunstwerke werden im großen „Schaufenster“ der Kunsthalle präsentiert.

Bilder oben: der gläserne Verbindungssteg zwischen Kunsthalle und Ulmer Museum.

Bilder oben: der Verbindungssteg führt in luftiger Höhe über die Neue Straße.

Bilder oben: abendliche Atmosphäre in der Ulmer „Neuen Mitte“; im Hintergrund die Kunsthalle Weishaupt.

Bild oben: großformatike Exponate hinter der Glasfront des Kunstmuseums.

Bilder oben: mit einem „Schaufenster“ an der westlichen Gebäudefront gewinnt man schon von draußen Einblicke in die Sammlungsräume der Kunsthalle.

Das Deutsche Brotmuseum – heute „Museum Brot und Kunst – Forum Welternährung“

Das „Museum Brot und Kunst – Forum Welternährung“ hieß vormals „Deutsches Brotmuseum“; es gibt Auskunft über die Geschichte und die Verfahren der Brotherstellung und ordnet auch die immense sozial- und kulturgeschichtliche Bedeutung dieses Nahrungsmittels ein.

Das Museum wurde 1955 gegründet; die Sammlung beruhte zunächst auf Gegenständen zur Brotherstellung, die vom Unternehmer Willy Eiselen und seinem Sohn Hermann gesammelt wurden. Das Museumsgebäude ist seit 1991 der ehemalige Salz- und Getreidespeicher der Stadt Ulm, ein Renaissance-Gebäude aus den Jahren 1592/93, welches vor allem unter der Bezeichnung „Salzstadel“ bekannt ist.

Zum „Museum Brotkultur“ und zur heutigen Sammlung kann man auf der Website der Eiselen-Stiftung, die heute Trägerin des Museums ist, das Folgende lesen: „Es will Besuchern die Geschichte und Bedeutung des Brotes für den Menschen in Vergangenheit und Gegenwart sowie die aktuelle Welternährungslage bewusst machen. Es versteht sich als zentrale Auskunftsstelle für alle Fragen, welche die Geschichte und Bedeutung des Brotes für den Menschen betreffen. Es vermittelt die Technik, die Kultur und die sozialgeschichtlichen Fragen des Brotes. Brot ist hierbei als Inbegriff aller Nahrung zu verstehen. Das Fehlen von Brot ist gleichbedeutend mit Hunger. Hunger hat die Menschheit seit Anbeginn immer wieder bedroht und oft viele Opfer gefordert. Dem Hunger ist daher ein Teil der Dauerausstellung gewidmet, der dieses Thema historisch und künstlerisch ausleuchtet.“

Bilder oben: das „Salzstadel“ ist heute Sitz des „Museums Brot und Kunst“; das im Renaissance-Stil 1592/93 errichtete Gebäude weist ein steiles Satteldach mit vielen Dachgauben auf; das Eingangsportal ist ein Werk des Steinmetzen Claus Bauhofer. 

Das Museum Ulm (Ulmer Stadtmuseum)

Das Ulmer Stadtmuseum (neuer Name: Museum Ulm) ist in mehreren zusammenhängenden Gebäude aus dem 16. Bis 20 Jahrhundert an der Neuen Straße, in Nachbarschaft zum Rathaus untergebracht. Über eine verglaste Brücke im Obergeschoss, die sich über die Neue Straße spannt, wird eine Verbindung zu der benachbarten Kunsthalle Weishaupt hergestellt.

Das Museum Ulm ist ein Museum für Archäologie, Kunst, Stadt- und Kulturgeschichte. Auf der Museumswebsite (https://museumulm.de) wird das Haus als „einzigartiges kunst- und kulturgeschichtliches Universalmuseum mit herausragenden Sammlungsbeständen von nationaler, internationaler und weltkultureller Bedeutung“ beschrieben. Herausragendes Sammlungsstück ist die „Löwenmensch“-Skulpur der archäologischen Sammlung, welche zu den ältesten figürlichen geschnitzten Werken gehört. Die kleine Figur wurde aus Mammutelfenbein hergestellt und dürfte über 40 Tausend Jahre alt sein; sie wurde in der Nähe von Ulm, in einer Höhle im Lonetal gefunden.

Bilder oben: das Museum Ulm besteht aus mehreren miteinander verbundenen Gebäuden; über eine gläserne Brücke kann das Museum auch von der Kunsthalle Weishaupt aus betreten werden.

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