Wien Museen

Belvedere

Das Belvedere ist eine barocke Schlossanlage gewaltigen Ausmaßes, die aus einem großen Park und zwei Gebäudekomplexen besteht: dem Unteren und dem Oberen Belvedere, wobei „oben“ und „unten rein topografisch gemeint ist, denn die Parkanlage steigt zwischen den beiden Schlossteilen etliche Meter an. Erbaut wurde das Belvedere von Johann Lucas von Hildebrandt 1714-16 (Unteres Belvedere) bzw. bis 1723 (Oberes Belvedere), ursprünglich als Sommerpalais für den Prinzen Eugen von Savoyen; heute beherbergen beide Gebäude das Belvedere-Museum (Österreichische Galerie Belvedere). Die Sammlung umfasst v.a. österreichische Kunst, aber auch Werke internationaler Künstler, z. B. impressionistische Werke von Manet, Monet oder Cézanne.

Bilder oben: das Obere Belvedere.

Belvedere21 (bisher 21er Haus)

Das Museumsgebäude, in dem seit 2011  zeitgenössiche Kunst ausgestellt wird, hat bereits eine architektonische Vorgeschichte: der Pavillon war die österreichische Vertretung bei der in Brüssel im Jahr 1958 stattfindenden Weltausstellung.

Auf der Website des Museums für Moderne Kunst (mumok) kann man zur Baugeschichte des Gebäudes Folgendes lesen:

„Der österreichische Architekt Karl Schwanzer konzipierte für den Beitrag seines Landes ein leichtes und transparentes Gebäude. Die Konstruktion hing auf vier zentralen Stahlstützen und schien über dem leicht hügeligen Gelände zu schweben. Den Ausstellungsraum erreichte man über eine breite Freitreppe. (…) Für seinen Entwurf erhielt Karl Schwanzer den „Grand Prix“, den großen Preis der Expo. Die bautechnologischen Möglichkeiten erlaubten ihm ein solch transparentes und modulares Bauen. Am Ende der Brüsseler Weltausstellung, der ersten nach dem Zweiten Weltkrieg, wurde der Pavillion im Parc Royal wieder abgebaut. Drei Jahre später, im Herbst 1962 wurde das Gebäude nach Umbauplänen von Schwanzer selbst als Museum der Moderne in Wien wiedereröffnet, der Gründungsbau des heutigen mumok. Sowohl der Baugrund am neuen Standplatz im Schweizer Garten als auch die Anforderungen an eine Museumsarchitektur machten eine Adaption notwendig. So ersetzte Schwanzer leichte und günstige Materialien der ursprünglichen Ausstellungsarchitektur beim sogenannten 20er Haus durch beständigere Werkstoffe. Nach einem neuerlichen Umbau beherbergt der ehemalige Expo-Pavillion mittlerweile das 21er Haus.“

Bild oben: das Museum "Belvedere21" ist das erste Gebäude für das mumok (Museum für Moderne Kunst, Wien); ursprünglich war es der Österreichische Pavillon bei der Weltausstellung 1958 in Brüssel.

Bilder oben: das Kunstmuseum Belvedere 21.

Das Kunsthistorische Museum

Zitat aus Reclams Städteführer „Wien – Architektur und Kunst“ von Hildegard Kretschmer (Reclam Verlag, Ditzingen, 2019, S. 120):

„Ab 1858 bestanden in Wien Pläne, die kaiserlichen Sammlungen an einem Ort zu vereinen. Nach einem unentschiedenen Wettbewerb und darauf folgenden Eingriffen von durch Gottfried Semper, der die Museen in das beabsichtigte Kaiserforum integrieren wollte, errichtete Carl von Hasenauer ab 1871 die beiden Bauten. 1889 wurde das Naturhistorische Museum, 1891 das Kunsthistorische Museum eröffnet. Semper entwarf das Statuenprogramm für das Kunsthistorische Museum.“ (…)

Die beiden Gebäude liegen parallel und sind im Prinzip spiegelbildlich aufgebaut; in der Mitte des Platzes zwischen den beiden Museumsbauten steht ein Denkmal für Kaiserin Maria Theresia; beide Häuse wurden im Stil der Neorenaissance errichtet.

Auf der Website des Kunsthistorischen Museums selbst ist die Bau- und Entstehungsgeschichte der beiden Museumsbauten etwas anders dargestellt; so kann man zum Wettbewerb lesen (Zitat von www.khm.at ): „Es beteiligten sich 1867: die in Wien tätigen Architekten Hansen, Löhr, Ferstel und Hasenauer. Da sich Jurymitglieder und Bauherr über Monate hinweg nicht auf eines dieser Projekte einigen konnten, bezog man 1868 den im Museumsbau erfahrenen und international anerkannten Gottfried Semper in das Projekt mit ein. Auf kaiserlichen Wunsch hin führte er die Entwürfe Hasenauers in ein mehrheitsfähiges und baureifes Stadium. Zudem erweiterte er sie – letztlich auf antiken Städtebau zurückgreifend – zum sog. Kaiserforum: In Verlängerung der beiden Museumsbauten schlug er – ebenfalls symmetrisch angelegte-, mit segmentförmigem Vorbau versehene Baukörper vor. Der im rechten Winkel dazu gelegene leopoldinische Trakt der Hofburg sollte eine diesen Neubauten angepasste Fassade erhalten und in seiner Mitte den Thronsaal aufnehmen. Tatsächlich realisiert wurden die beiden Museumsbauten und der süd-östlich, zum Burggarten hin gelegene Teil der „Neuen Burg“. 1871 begann man mit den Bauarbeiten für die Museen, 20 Jahre später, 1891 konnte eröffnet werden. Unter Sempers Einfluß waren die Fassaden des Hasenauer’schen Museumsentwurfes geglättet und mit einem kunsthistorischen Skulptur- und Reliefprogramm überzogen worden.“

Das Kunsthistorische Museum hütet wahre Kunstschätze abenländischer Malerei; hier kann man Gemälden von Rubens und Rembrandt, von Cranach, Bruegel, Tizian, Vermeer und Tintoretto begegnen. Das Haus beherbergt auch eine Ägyptisch-Orientalische Sammlung und eine Antikensammlung u.v.m.

Bilder oben: das Kunsthistorische Museum; vom Mozart-Denkmal im Burggarten aus blickt man auf die rückwärtige Fassade.