Brüssel – Kirchen

Gotik, Renaissance, Barock

Während im Stadtbild Brüssels aus der romanischen Epoche nur wenige Zeugnisse in Form von Bauten erhalten sind, hat die Gotik bedeutende und markante Gebäude hinterlassen: so etwa die Kathedrale St. Michael und St. Gudula, die Kirche Notre-Dame du Sablon oder (im Stil der so genannten Brabanter Gotik) das Rathaus an der Grand Place.

Kathedrale St. Michael und St. Gudula

Zur (Bau-)Geschichte der Kathedrale St. Michael und St. Gudula kann man auf der Website bruessel.sehenswuerdigkeiten-online.de das Folgende lesen: „Bereits im 9. Jahrhundert stand an dieser Stelle eine dem Heiligen Michael gewidmete Kirche. Im 11. Jahrhundert entstand eine romanische Kirche. Mit dem Bau der heutigen Kirche auf dem Brüsseler Treurenberg wurde schließlich im Jahr 1226 begonnen. Als 1407 die Reliquien der heiligen Gudula in der damaligen Michaelskirche überführt wurden, bekam sie den Namen Stiftskirche St. Michael und St. Gudula.

Die Bauarbeiten dauerten bis zum Ende des 15. Jahrhundert. So sind mehrere architektonische Stilrichtungen im Gebäude zu finden: Von der Romanik bis zur Renaissance zur Brabanter Gotik. Die Westfassade mit ihren Türmen erinnert eher an die im 15. Jahrhundert in Frankreich populäre Architektur.

Im Februar 1962 wurde sie zur „Cathédrale St. Michel“ erhoben. Zwischen 1982 und 1999 wurde sie komplett restauriert. Dabei fand man die Überreste der romanischen Kirche sowie die romanische Krypta unter dem Chor. (…)“

Zum Bild: die Westfassade der Kathedrale.

Die gotische Kathedrale Saint-Michel.

Bilder oben: an der Kathedrale St. Michael und St. Gudula wurde ab 1226 zweieinhalb Jahrhunderte lang am Teurenberg gebaut, so dass Stilelemente der verschiedenen Phasen der Gotik das Bauwerk kennzeichnen.

Bilder oben: Gebäude am Treurenberg, direkt neben der Kathedrale St. Michael.

Die National-Basilika Sacre Coeur

Diese zwischen 1905 und 1969 erbaute Kirche ist die fünftgrößte der Welt. Sie befindet sich auf einer Anhöhe im Stadtteil Koekelberg am Elisabeth-Park. Architekt war zunächst Pierre Langerock, der ein neogotisches Gebäude plante. Die Bauarbeiten wurden 1920 vorübergehend eingestellt; auch während der Weltkriege wurde nicht am Bau gearbeitet. Bei Wiederaufnahme der Arbeiten an dem Gebäude 1926 setzte Architekt Albert Van Huffel die Gestaltung im Art Déco-Stil fort. Die Kuppel hat einen Durchmesser von 33 Metern und gibt dem Bauwerk eine Höhe von 90 Metern.

Bilder oben: Das von König Leopold II. beauftragte Nationalmonument mit wahrlich monumentalen Dimensionen hat eine Außenhaut aus beigen Ziegelsteinen und Terracotta.

Weitere Kirchen

Weitere wichtige Bauten sind die Kirchen Notre-Dame-de-la-Chapelle, Notre-Dame-du-Sablon, Saint-Nicolas, Saint-Jaques-sur-Coudenberg (St. Jakob am Place Royale), Saints-Jean-et-Étienne-aux-Minimes (in den Marollen), Éclise Saint-Boniface d’Ixelles oder Sainte-Marie-Madelaine (St. Maria Magdalena).

Saint-Jaques-sur-Coudenberg (St. Jakob am Place Royale)

Bilder oben: Die Kirche St. Jakob (Église Saint-Jacques-sur-Coudenberg) hat eine wechselvolle Baugeschichte; eine Vorgängerkirche wurde abgerissen; der heutige Bau wurde von B. Guimard und L. Montoyer zwischen 1776 und 1786 im neoklassizistischen Stil errichtet; wie eine Plakette im Portikus verrät, wurde am 21. Juli 1831 auf den Stufen dieser Kirche der erste König von Belgien, Leopold I. vereidigt.

Der Säulenportikus, der Dreiecksgiebel mit Tympanongemälde und die Treppe, die zum Eingang führt, erinnern an einen klassischen Tempel.

Notre-Dame-de-la-Chapelle

Bilder oben: die Baugeschichte der Kapellenkirche (Notre-Dame de la Chapelle) zieht sich durch mehrere Stilepochen; eine Kapelle entstand am jetzigen Ort Ende des 12. Jahrhunderts als Vorgängergebäude. Chor- und Querschiff stammen aus der Übergangszeit zwischen Romanik und Gotik in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts, das Langhaus wurde Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der flandrischen Stätgotik fertiggestellt; der Turmhelm wurde Ende des 17. Jahrhunderts in barockem Stil ausgeführt.

Notre-Dame-du-Sablon

Bilder oben: die spätgotische Kirche Notre-Dame du Sablon wurde im 15. Jahrhundert eigens zur Beherbergung einer Madonnenstatue erbaut, welche während einer Pestepidemie 1348 aus Antwerpen geraubt worden war. Wegen dieser Statue wurde die Kirche zum Wallfahrtsort. Das Gebäude wurde Ende des 19. / Anfang des 20. Jahrhunderts umfangreich renoviert, wobei auch der aufwändige (figürliche) Schmuck am Südportal (Archivolten) entstand.

Éclise Saint-Boniface d’Ixelles

Bilder oben: die im Brüsseler Stadtteil Ixelles befindliche Kirche wurde zwischen 1846 und 1849 von Dumont im neo-gotischen Stil erbaut und dem Hl. Bonifazius geweiht.

Sainte-Marie-Madelaine (St. Maria Magdalena)

Bilder oben: die kleine gotische Kirche Sainte Marie Madeleine wurde anstelle eines 1695 zerstörten Vorgängergebäudes errichtet.

Die Kirche St. Nikolaus

Bilder oben: auch die St. Nikolaus-Kirche kann, wie viele Brüsseler Kirchen, auf eine lange und wechselhafte Baugeschichte zurückblicken. Im 14. Jahrhundert im spätgotischen Stil erbaut wurde sie bei der französischen Bombardierung Brüssel 1695 stark in Mitleidenschaft gezogen; das Langhaus wurde anschließend neu aufgebaut; besonders bemerkenswert an dem Gebäude ist, dass sich Wohn- und Geschäftshäuser eng an die Außenmauern schmiegen.

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