Frankfurt Museen

Kunsthalle Schirn

Auf der Website des Museums kann man lesen: „Die Schirn Kunsthalle Frankfurt wurde am Rande des Krönungs­wegs zwischen dem Römer und dem Dom erbaut, den im Mittel­al­ter künf­tige Kaiser auf ihrem Weg zur Krönung feier­lich abschrit­ten. Hier verkauf­ten Metz­ger ihre Waren an offe­nen Verkaufs­stän­den, soge­nann­ten Schran­nen oder Schir­nen. Ihnen verdankt die Schirn ihren Namen. Nach dem Krieg und der Zerstö­rung der Altstadt 1944 war das histo­ri­sche Ensem­ble verschwun­den. Nahezu 40 Jahre lang war hier Brach­land, bis der von dem Archi­tek­ten­büro Bangert, Jansen, Scholz & Schul­tes entwor­fene, über 140 Meter lange, nur 10 Meter schmale und ebenso hohe Gebäu­de­kom­plex der SCHIRN die Baulü­cke zwischen Dom und Römer schloss.“

Das Haus wurde 1986 eröffnet und besitzt keine eigene Kunstsammlung; vielmehr werden hier Ausstellungen zu bestimmten Themen oder zu bestimmten Künstler*innen organisiert und gezeigt. Betreten wird das Gebäude über den Bereich der Rotunde. Markant ist der sich über die Länge des gesamten 140 Meter langen Baukörpers hinziehende offene Säulengang entlang der Bendergasse. Weitere Baukörper weisen ebenfalls streng geometrische Formen auf: südlich des Langhauses fügt sich ein kubischer Gebäudeteil an, nördlich ein halbzylindischer.

Bilder oben: die Kunsthalle Schirn besteht aus mehreren geometrisch klar geformten Baukörpern; die Fassaden sind mit hellem Sandstein verkleidet.

Bilder oben: der Säulengang entlang der in West-Ost-Richtung verlaufenden Bendergasse; mit der „neuen Altstadt“ ist auch das „Stadthaus am Markt“ entstanden, das nun die nördliche Begrenzung der Bendergasse im Bereich der Kunsthalle bildet. Letztes Bild: die Rotunde.

Bilder oben: die im Durchmesser fast 20 Meter messende markante Rotunde mit Glaskuppel wird oft in die jeweils aktuelle Ausstellung mit einbezogen.

Das Städel Museum

Johann Friedrich Städel war ein Frankfurter Bankier, der testamentarisch verfügte, dass nach seinem Tod (1816) sein gesamtes Vermögen (Geld und Kunstwerke) in eine Stiftung einbracht würde, die das Städelsche Kunstinstitut, eine Kunstausstellung, sowie die Städelschule, eine Kunsthochschule, gründen sollte. Die Sammlung des heutigen Städel-Museums geht also auf die Stiftung des Mäzens Städel zurück; sie umfasst Kunstwerke vom Mittelalter über die Moderns bis zu zeitgenössicher Kunst. Das historische Museumsgebäude wurde zwischen 1874 und 1878 von Oskar Sommer erbaut, der sich dabei an der Formensprache der italienischen Renaissance orientierte. Das Gebäude wurde im Zweiten Weltkrieg stark in Mitleidenschaft gezogen, bis 1963 aber wieder aufgebaut. Dabei wurden die Eckrisalite an der Nordwestfront des Gebäudes in stark vereinfachter Form wiederhergestellt.

Am Mittelrisalit der Eingangsfront blicken Albrecht Dürer und Hans Holbein d. J. als Standbilder auf die eintretenden Besucher/innen herab.

1990 erhielt das Haus einen (vom österreichischen Architekten Gustav Peichl geplanten) Erweiterungsbau. Eine wesentliche Vergrößerung der Ausstellungsfläche erfuhr das Museum dann noch einmal bis 2012: das Frankfurter Architekturbüro schneider + schumacher erichtete im früheren Innenhof einen unterirdischen Erweiterungsbau, der über „Lichtaugen“ im kuppelförmig sich wölbenden Rasen natürlich belichtet wird.

Das Städel Museum zählt mit seiner Sammlung zu den bedeutendsten Gemäldegalerien Europas.

Bilder oben: Hauptgebäude des Städel-Museums am Schaumainkai; Teil des Anbaus aus dem Jahr 1990 (u.a.: Café „Holbein“); im Innenhof entstand bis 2012 der unterirdische Erweiterungsbau mit den „Lichtaugen“ im Rasen.

Bilder oben: Reiterskulptur im Garten des Museums und neuer unterirdischer Anbau mit Licht-„Augen“ zur Belichtung des unterirdischen Erweiterungsbaus.

Museum für Moderne Kunst

Das Grundstück zwischen Berliner Straße, Domstraße und Braubachstraße ist ein langgestrecktes Dreieck; das darauf erbaute Gebäude für das Museum für Moderne Kunst (MMK) nimmt die gesamte Fläche dazwischen ein und ähnelt daher von seiner Form her einen „Tortenstück“ – und so wird es von Einheimischen auch bezeichnet. Geschaffen hat das architektonische Kunstwerk der Wiener Architekt Hans Hollein (Eröffnung 1991). Die Sammlung besteht hauptsächlich aus Werken der Pop und Minimal Art.

Zitat von der Website des MMK : „Der Entwurf Holleins berücksichtigte mehrere Prämissen: die Integration des Neubaus in das urbane Umfeld durch die äußere Material- und Farbgestaltung, die räumliche Herausforderung des dreieckige Grundstücks, das die Grundfläche vorgab, sowie die Konzeption des Museums, das einerseits nach funktionellen Notwendigkeiten ausgerichtet und andererseits von der Kunst ausgehend gedacht werden musste. Das Haus sollte ideale Bedingungen für die Präsentation erfüllen und einladend auf das Publikum wirken.

Die Stadt Frankfurt hatte 1981 große Teile der Sammlung des Darmstädter Industriellen Karl Ströher erworben. Mit ihren Schwerpunkten der amerikanischen Pop und Minimal Art sollte sie den Grundstock des Museums für Moderne Kunst bilden. Hans Hollein kannte die Sammlung sehr gut und hat diese Erfahrung in seine  Überlegungen mit einbezogen: Im Museum sollte es keinen neutralen Raum geben, „sondern nur charakteristische Räume unterschiedlicher Größenordnung (und ihre Erschließung), mit denen das Kunstwerk eine Dialektik eingeht – in gegenseitiger Potenzierung“. So ist es ihm gelungen, auf dem dreieckigen Grundstück einen entsprechenden Baukörper räumlich so zu gliedern, dass ein Gang durch das Haus zu einem nachhaltigen Erlebnis wird.

Das schmale Ende des Gebäudes erinnert etwas an einen Schiffsbug.

Das Gebäude ist axial um eine zentrale, von oben belichtete Halle angelegt. Von hier aus erschließen sich die verschiedenen Bereiche und Geschosse des Museums. Die Lichtführung im Gebäude und das spannungsvolle Verhältnis der einzelnen, unterschiedlich proportionierten Räume zueinander setzen den Rhythmus des Gebäudes, das 30 Ausstellungsräume umfasst. Bis heute ist das Museum in seiner spezifischen, postmodernen Architektur singulär. Der Besucher nimmt die Architektur über die Kunst und die Kunst mittels der Architektur wahr.“

Bilder oben: der postmoderne Bau des Museums für Moderne Kunst des österreichischen Architekten Hans Hollein zitiert in seiner Fassadengestaltung klassische Architekturelemente, zum Teil in witziger Art und Weise.

Auf der Website www.frankfurt-lese.de schreibt die Autorin Anna Hein zur Wirkung der Raumgestaltung im Inneren des postmodernen Gebäudes:

“ Die ca. 40 Räume auf drei Stockwerken sind alle, teilweise auch bedingt durch die Grundstücksform, individuell gestaltet: Lichtdurchflutete Räume, kleine Kammern, große und kleine Treppenaufgänge und Zwischenebenen charakterisieren das Gebäude. Nur für die Installation „Blitzschlag mit Lichtschein auf Hirsch“ von Joseph Beuys wurde ein eigens dem Werk zugeschnittener, sich über zwei Stockwerke erstreckender Raum entworfen. „Der Besucher nimmt die Architektur über die Kunst und die Kunst mittels der Architektur wahr.“ (Homepage des MMK – Gründung und Architektur) Bei meinem ersten Besuch im MMK konnte ich wirklich nur über die Architektur und die verschiedenen Räumlichkeiten staunen. Der Museumsbesuch wurde gleichzeitig zu einer Art Entdeckungstour der verschiedenen Räume, Winkel und spektakulären architektonischen Möglichkeiten. Diese außergewöhnliche Architektur lässt jede Ausstellung in einem anderen Licht erscheinen und macht den Besuch immer wieder aufs Neue faszinierend.“

Bilder oben: das Gebäude des Museums für Moderne Kunst weist bezüglich äußerer Form und Fassadengestaltung einige überraschende Details auf: Säulen in Kolossalordnung, Balkone, Ausbuchtungen und Eindellungen.

Deutsches Architektur Museum (DAM)

Ebenfalls am Frankfurter „Museumsufer“, am Schaumainkai, liegt das Gebäude des Deutschen Architektur Museums (DAM). Museen in Deutschland, die sich (ausschließlich) der Präsentation von Themen zur Architektur verschrieben haben, sind recht spärlich vertreten: in München findet man das Architekturmuseum der TU München im Gebäude der Pinakothek der Moderne, in Berlin das Architekturmuseum der dortigen Technischen Universität; darüber hinaus gibt es Museen, die sich speziellen Aspekten der Architektur zuwenden, etwa das Weissenhof-Museum im Haus Le Corbusier in Stuttgart.

Das Museum in Frankfurt wurde zwischen 1979 und 1984 in einer ehemaligen Stadtvilla eingerichtet. Dabei erhielt das Gebäude nach Plänen von Oswald Mathias Ungers quasi ein Sockelgeschoss mit einen vorgesetzten Eingangsbereich und im (zunächst völlig entkernten) Inneren wurde ein weißes Haus im errichtet, ein „Haus im Haus“. Im Untergeschoss gibt es einen Saal, in dem Veranstaltungen stattfinden können und der Innenhof ist jetzt ein gläserner Ausstellungsraum.

Zitat aus dem eBook ‚Oswald Mathias Ungers Entwurf für das Deutsche Architekturmuseum‘ von Lucia Seiss auf  www.grin.com: „Als Oswald Mathias Ungers 1979, unter der Initiative des Kunsthistorikers Heinrich Klotz, mit dem Umbau einer alten Villa am Schaumainkai in Frankfurt am Main begann, beabsichtigte dieser nicht nur die Errichtung des Deutschen Architekturmuseums, sondern auch die Verbildlichung von Architektur mithilfe der Architektur und damit der Auseinandersetzung mit der Frage wie Architektur in einem Museum ausgestellt werden kann. Ungers reagierte, in dem er den Museumsbau selbst zum Ausstellungsstück, als Haus-im-Haus, behandelte.

Als erstes Architekturmuseum in Deutschland, das unabhängig von anderen Institutionen gegründet wurde und den weltweit bis dato einzigartigen Ansatz verfolgte Architekturmedien nicht nur auszustellen, zu sammeln und zu konservieren, sondern über den traditionellen Museumsbegriff hinaus, besonders auch Bildungs-, Diskussions- und Begegnungsstätte von Gesellschaft und Architektur sein soll, wurde ein Gebäude für eine neue Institution erdacht, das zugleich als Zentralpunkt innerhalb Deutschlands und internationaler Repräsentationsbau deutscher Architektur fungiert.“ (Zitat Ende)

Im DAM gibt es eine sehenswerte Dauerausstellung zur Architekturgeschichte und ansonsten Wechselausstellungen zu bestimmten Themen oder Architektur-Persönlichkeiten. Jährlich regelmäßig findet eine Ausstellung zu den Preisträgern des Deutschen Architekturpreises statt und zu den „Best Highrises“ des Jahres.

Bilder oben: das Gebäude des Deutschen Architektur Museums. Die ursprüngliche Villa scheint nach dem postmodernen Umbau von Oswald Matthias Ungers nun auf einem rustizierenden Sockelgeschoss zu stehen. Letztes Bild: die Block-Ecke neben dem DAM nimmt das Gebäude des Deutschen Film-Museums ein.

Bilder oben: in Deutschland gibt es wenige Museen, die sich nur dem Thema Architektur widmen. Frankfurt, Berlin und München sind Standorte; im Haus der Pinakothek der Moderne in Bayerns Landeshauptstadt  befindet sich das Architektur-Museum der Technischen Universität München (TUM).

Das Deutsche Filmmuseum

Direkt neben dem Deutschen Architekturmuseum befindet sich das Deutsche Filmmuseum. Auf der Website des Institutes kann man lesen (Zitat): „Das DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum ist eine führende internationale Filmerbe-Institution. Wir sind Vorreiter darin, das Filmerbe zu bewahren und Filmkultur mit einer weltweiten Öffentlichkeit zu teilen. Dafür vereinen wir auf einzigartige Weise Museum, Kino, Archive und Sammlungen, Festivals, digitale Plattformen, Forschung und Digitalisierungsprojekte sowie zahlreiche Bildungsangebote.“ (Zitat Ende)

Das heutige DFF geht auf das „Deutsche Institut für Filmkunde“ (DIF) zurück, das im Jahr 1949 gegründet wurde; seit 1956 hat es die juristische Form eines eingetragenen Vereins, der u.a. gefördert wird vom Bund, dem Land Hessen, der Stadt Frankfurt und der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden. Das Museum eröffnete 1984 in einer (wie das DAM) umgebauten Villa am Schaumainkai. Architekt des Umbaus der denkmalgeschützten Villa war Helge Bofinger. Im Gebäude ist auch ein größerer Kinosaal untergebracht, das Kommunale Kino der Stadt Frankfurt.

Das Museum Angewandte Kunst (MAK)

Das Museum Angewandte Kunst (Kunsthandwerk, Design, Mode,…) reiht sich ebenfalls in die Abfolge von Museumsbauten am Frankfurter „Museumsufer“. Das Museum besteht aus der 1804 in klassizistischem Stil errichteten Villa Metzler, die für die Museumsnutzung innen entsprechend umgebaut wurde und dem von 1985 stammenden Neubau von Richard Meier. Beide Gebäude sind über eine gläserne Brücke im ersten Obergeschoss miteinander verbunden.

Auf der Website des Museums kann man zur Gebäudearchitektur lesen: „

Nach dreijähriger Bauzeit wird das Museum am 25. April 1985 eingeweiht. Entstanden ist ein L-förmiger Komplex aus drei Kuben, die sich förmlich um die Villa Metzler legen und im Ganzen ein Quadrat ergeben. Vorlage für die Dimension der drei Würfel ist die Villa.

Im Zentrum der vier Kuben befindet sich ein Innenhof, von dem der Eingang ins Museum abgeht. Im Inneren verbindet eine Fußgänger-Rampe die lichtdurchfluteten Ausstellungsebenen miteinander. Die großzügigen Fenster verbinden sehr freizügig das Innen mit dem Außen.

Seit dem Frühjahr 2013 und nach einer Umbauphase, bei der ältere Einbauten aus den 1990er Jahren entfernt wurden, kann nun der Besucher wieder die ursprüngliche Architektur Richard Meiers erfahren: lichtdurchflutete Räume, die großzügig ineinander greifen und den Ausblick auf Park und den Fluss gewähren.“

Bilder oben: das Museum Angewandte Kunst in Frankfurt ist ein typischer Richard Meier-Bau: strahlend weiß erheben sich die Gebäude im Park.

Bilder oben: die Villa Metzler ist über eine Glasbrücke mir dem Neubau von Richard Meier verbunden.

Bilder oben: ganz typisch für Museumsbauten von Richard Meier: die Erschließung der verschiedenen Etagen geschieht im Treppenhaus / Atrium über flach antseigende Rampen.

Das Liebieg-Haus

Das Frankfurter Liebieg-Haus, unweit des Städel-Museums gelegen, beherbergt eine Skulpturensammlung; auf der Website des Museums kann man lesen:

„Umgeben von einem der schönsten Gärten Frankfurts beheimatet das Liebieghaus eine hochkarätige Sammlung von rund 3.000 Skulpturen aus der Zeit vom Alten Ägypten bis zum Klassizismus. Das auf Bildhauerei spezialisierte Haus zählt zu den international bedeutendsten Skulpturenmuseen.

(…)

Die ehemalige Gründerzeitvilla des Barons von Liebieg bildet die einmalige Kulisse, in der 5.000 Jahre Geschichte der Bildhauerkunst präsentiert werden. Sie lädt sowohl zur Erkundung der Werke als auch des Gebäudes selbst ein. 

(…)

Gemeinsam mit dem erweiterten Galerieflügel zur Präsentation der Antikensammlung sowie den im Zuge einer umfassenden Neupräsentation der Sammlung eingerichteten Schaudepots zeigt das Liebieghaus auf 1.600 Quadratmetern Ausstellungsfläche Meisterwerke der ägyptischen, griechischen und römischen Antike, des Mittelalters und der Renaissance, des Manierismus, des Barock und Rokoko, des Klassizismus sowie Ostasiens und bietet damit einen fundierten Überblick über die Geschichte der Skulptur.“

Bilder oben: das Hauptgebäude des Museums ist die Villa, die sich der Unternehmer Heinrich von Liebig 1896 vom Münchner Architekten Leonhard Romeis erbauen ließ. Im Jahr 1907 kaufte die Stadt Frankfurt das Anwesen und baute es zum Ausstellungsgebäude für die städtische Skulpturensammlung aus. 2009 wurde das Gebäude im Inneren umgestaltet und der Galerietrakt erweitert.

Beim Durchschreiten des Gartentores tritt man in einen  geradezu magisch wirkenden Garten ein und erfasst die Villa, die an ein verwunschenes Schlösschen erinnert. Im Park kann man schon von der Straße aus Skulpturen erspähen…

Das Historische Museum

Das Historische Museum Frankfurt blickt auf eine lange und baulich sehr wechselvolle Geschichte zurück; heute besteht es aus fünf verschiednen Gebäuden. Auf der Website des Museums kann man zu diesem Gebäude-Ensemble Folgendes lesen: „Das Historische Museum bewohnt mehrere Gebäude zwischen dem Mainufer, der Saalgasse und der Straße Fahrtor. Mit dem Saalhof am Mainkai besitzt das Museum ein 800 Jahre altes Baudenkmal aus fünf Gebäuden. Der Neubau (Fertigstellung 2017) fügt ein Eingangsgebäude, ein großes Ausstellungshaus und einen Museumsplatz hinzu. Zusammen bilden die Gebäude ein neues Museumsquartier im historischen Zentrum der Stadt. Wie ein Stadtviertel verfügt das Museumsquartier über mehrere Gebäude aus verschiedenen Bauphasen, ein öffentlicher Platz und verschiedene Höfe gliedern den Raum. So kann das neu gestaltete Stadtmuseum sein wichtigstes Thema, die Geschichte und Gegenwart der Stadt Frankfurt, schon in seinen eigenen Bauten ausdrücken und darstellen.“

Das älteste Gebäude des Saalhofs ist die frühere Königsburg aus der Stauferzeit (mit Turm). Nach dem zweiten Weltkrieg wurden die zum Teil zerstörten Gebäude (teilweise) wieder aufgebaut. Ein Stahlbetonbau als Eingangsgebäude für das Museum von 1972 wurde 2011 wieder abgerissen. 2017 wurde der mit rotem Sandstein verkleidete und sich so in die Umgebung besser einfügende Neubau vom Stuttgarter Architekturbüro Lederer+Ragnarsdóttir+Oei fertiggestellt. Unter dem Museumsplatz befindet sich jetzt der Kassenbereich mit Museumscafé, Toiletten etc.

Bild oben: auf diesem Bild von 2009 ist neben der gotischen Nikolai-Kirche noch das Stahlbeton-Eingangsgebäude von 1972 zu sehen.

Bild oben: das Historische Museum vom Sachsenhauser Mainufer aus gesehen; links im Hintergrund der Nextower und der Turm des Marriott-Hotels.

Bilder oben: das Gebäude-Ensemble des Historischen Museums Frankfurt mit Saalhof (um 800) und Neubau (von 2017); wenn man sich dem Komplex vom Eisernen Steg aus nähert, stehen zunächst die historischen Gebäude im Vordergrund, besonders der aus rotem Sandstein erbaute Saalhof mit Turm.

Bild oben: der Museums-Neubau vom Stuttgarter Büro Lederer, Ragnarsdóttir Oei (Ausstellungsgebäude) mit einer Fassade aus rotem Sandstein (wie der historische Saalbau); zwischen diesem Gebäudeteil und dem Eingangsgebäude, die zusammen auf einem gemeinsamen Sockel stehen, ist ein neuer Platz entstanden.

Bilder oben: der Museumsneubau befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Alten Nikolai-Kirche. Im Museumshof zwischen den Gebäudeteilen kann man über ein Periskop aus Messing man schon mal einen neugierigen Blick ins unterirdische Eingangsfoyer des Hauses werfen. Der Neubau und die Alte Nikolai-Kirche spiegeln sich in der Glasfassade der Evangelischen Akademie.

Das Jüdische Museum

1988 wurde das Jüdische Museum in Frankfurt im ehemaligen Rothschild-Palais und dem angrenzenden Gebäude eröffnet.

„Das Jüdische Museum sammelt, bewahrt und vermittelt die neunhundertjährige jüdische Geschichte und Kultur der Stadt Frankfurt in einer europäischen Perspektive.“ (Wikipedia)

Beim Wettbewerb um den Bau eines Erweiterungsgebäudes im Garten des Rothschild-Palais ging 2013 das Berliner Büro von Staab Architekten als Sieger hervor. Der Neubau wurde 2020 fertiggestellt und bezogen.

Auf der Website des Architekturbüros Staab kann man zur Architektur des neuen Baukörpers lesen: „Das jüdische Museum in Frankfurt wurde um einen Neubau für Veranstaltungen, Wechselausstellungen und Bibliothek erweitert, der auch den Haupteingang zum Museum bildet. Der neue Baukörper liegt im ehemaligen Garten der beiden denkmalgeschützten Palais. Um ihn zur sichtbaren Adresse des Museums zu machen und die Typologie der solitären Palais zu bewahren, wurde ein freistehendes Volumen konzipiert, dass mit den Bestandsbauten einen Eingangshof bildet, der sich zu den Wallanlagen öffnet. Die Altbauten werden über eine Staffelung der Hofflächen zwischen den Gebäuden angebunden, die gleichzeitig die Sicherheitsvorgaben berücksichtigt: Der öffentliche Vorplatz wird durch einen abgesenkten Zwischenbereich von der höher liegenden Caféterrasse getrennt, unter der das Foyer vom Neubau in den Altbau führt.“

In diesem Vorplatz zwischen den beiden Gebäuden steht eine Plastik von Ariel Schlesinger, einem in Israel geborenen und in Berlin und Manchester lebenden Künstler. Sie besteht aus zwei Bäumen, die mit ihren Kronen ineinandergreifen; das Museum interpretiert das Kunstwerk als Symbol für die geschichtliche Erfahrung der Frankfurter Juden, welche einerseits von Verbindung, andererseits von Entwurzelung bestimmt sei. Die Baumstruktur wurde vom Künstler als Abdruck von einer realen Vorlage genommen und in Aluminium gegossen.

Bilder oben: die ersten vier Bilder zeigen das historische Rothschild-Palais, die folgenden v.a. den Neubau von 2020 mit Eigangsbereich und Fassadendetails.

Bilder oben: der Vorplatz  des Jüdischen Museums Frankfurt zwischen dem Rothschild-Palais und dem Neubau von Staab Architekten (Berlin) mit der Baum-Plastik von Ariel Schlesinger.

Museum für Kommunikation

Auf der Webseite museen-in-hessen.de  kann man zur Ausstellung lesen:

„Das Museum gehört zusammen mit drei weiteren Museen in Berlin, Hamburg und Nürnberg sowie dem Archiv für Philatelie zur öffentlich-rechtlichen Museumsstiftung Post und Telekommunikation.
Das ehemalige Bundespostmuseum in Frankfurt wurde 1958 in einer Gründerzeitvilla am Schaumainkai eröffnet. Die heutigen Ausstellungsräume befinden sich seit 1990 in dem benachbarten Neubau des Stuttgarter Architekten Günter Behnisch.

Bilder oben: Behnisch&Partner haben ein sehr helles und transparentes Haus geschaffen.

Das Senckenberg Naturmuseum

Das Senckenberg-Museum gehört zu den größten Naturkundemuseen Europas. Gegründet wurde das Museum 1817 von Frankfurter Bürgern, die sich in der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft zusammengeschlossen hatten; den Namen erhielten die Gesellschaft und das Museum vom Arzt Johann Christian Senckenberg, der als Stifter aufgetreten war.

Zum Museumsgebäude kann man auf Wikipedia das Folgende lesen: „Das heutige Gebäude des Senckenberg Naturmuseums wurde in den Jahren 1904–1907 auf freier Fläche außerhalb der Frankfurter Kernstadt nach Plänen des Architekten Ludwig Neher (1850–1916) errichtet, in unmittelbarer Nähe der erst 1914 gegründeten Johann Wolfgang Goethe-Universität. Bauherrin und bis heute Trägerin (sowie Mitbegründerin der Universität) war und ist die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung, die nur indirekt auf die Stiftung von Johann Christian Senckenberg aus dem Jahr 1763 zurückgeht. Am 13. Oktober 1907 wurde der Museumsneubau eingeweiht.“

Heute werden Gebäude auf dem Areal, die ursprünglich für die Goethe-Universität errichtet wurden, als Forschungsgebäude von der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft genutzt; die verschiedenen Baukörper sind teilweise durch Brücken bzw. Kolonnaden miteinander verbunden.

Bild: Hauptportal des Museumsgebäudes.

Die Sammlung des Museums umfasst außer den spektakulären Saurierskeletten, die im Erdgeschoss ausgestellt werden, Tausende von Exponaten aus den Bereichen Paläontologie, Mineralogie, Zoologie, usw. Bereits vor dem Gebäude bzw. auf dem Grünstreifen der angrenzenden Straße begegnet man lebensgroßen Modellen von Sauriern; der Tyrannosaurus Rex ist ein beliebtes Fotomotiv.

Bild oben: auf dem Grünstreifen der an das Museum grenzenden Straße erwartet die Nachbildung eines Tyrannosaurus Rex die Besucher/innen.

Bilder oben: die Gebäude des Senckenberg Naturmuseums: „Alte Physik“, Hauptgebäude und Jügelhaus.

Bilder oben: die neobarocke Fassade des Hauptgebäudes ist reich mit Figuren aus der griechischen Mythologie geschmückt. Auf dem Rundbogen der zentralen Dachgaube trohnt Chronos, der Gott der Zeit.

Bilder oben: die Nachbargebäude, die ursprünglich etwa zeitgleich für die Goethe-Universität errichtet wurden, sind heute als Forschungsgebäude für die Senckenberg-Gesellschaft in Benutzung.

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