Frankfurt – neueste Architektur
Neueste Architektur in Frankfurt
Auf dieser Seite werden neueste Gebäude in Frankfurt (ab ca. 2020) vorgestellt.
Der WINX-Tower (2019)
Das Areal, welches sich heute MainTor-Quartier nennt und sich zwischen der Frankfurter Altstadt im Osten, der Innenstadt im Norden sowie am Main (im Süden) befindet, wurde nach dem Zweiten Weltkrieg vom Chemiekonzern Degussa mit Gebäuden für seine Firmenzentrale bebaut, unter anderem mit dem 48 Meter hohen „Degussa-Hochhaus“. Dieses ist heute noch erhalten, wurde aber modernisiert und damit revitalisiert (und nennt sich jetzt MainTor Primus).
Nach Umzug der Degussa-Zentrale nach Düsseldorf wurde das Areal für andere Nutzungen frei. Ab 2010 bis 2012 wurden mehrere Bauten auf dem Gelände abgerissen und durch neue Gebäude ersetzt. Der Stadt Frankfurt war es bei der Erstellung des Bebauungsplanes wichtig, dass die Fläche wieder öffentliche Durchgänge zwischen Innenstadt und Main haben sollte, was bei der vorigen Bebauung nicht der Fall war: das gesamte Firmengelände riegelte sich gegenüber der Stadt weitgehend ab. Außerdem sollte die Bauhöhe neuer Gebäude den Blick auf den Dom nicht zu sehr beeinträchtigen.
Was unter diesen Vorgaben entstanden ist, bedeutet also auch ein Stück weit Stadtreparatur: das MainTor-Quartier ist tatsächlich ein Gebiet mit gemischter Nutzung für Gewerbe, Gastronomie, Büros und Wohnungen geworden und mehrere Wegeverbindungen, mit Arkaden versehene Gassen und Plätze stellen den historischen Zustand wieder her.
Das markanteste Bauwerk auf dem Areal ist der 110 Meter hohe WINX-Tower, den das Büro KSP Engel & Zimmermann entworfen und zwischen 2014 und 2019 realisiert hat. Das eigentlich aus zwei sich aneinanderschmiegenden Türmen bestehende Gebäude weist eine 25 Meter hohe Eingangshalle mit einer Stahl-/Glasfassade an der Neuen Mainzer Straße auf. Die beiden Turmhälften sind konkav nach außen geknickt, der Grundriss erinnert somit an den Großbuchstaben „X“, was dem Gebäude auch seinen Namen gab (WINX, ausgesprochen wie das englische „wings“ = Flügel).
Bilder oben: die Skyline Frankfurts mit dem markanten Doppelturm des WINX-Tower und dem alles überragenden Hochhaus der Commerzbank vom Schaumainkai aus.
Bild oben: Blick auf den WINX-Tower vom Untermainkai aus.
Bild oben: der WINX-Tower und (im Vordergrund rechts) der 2015 von Christoph Mäckler geplante und gebaute, 64 Meter hohe Bürotum MainTor Panorama.
Bilder oben: der WINX-Tower in der Umgebungsbebauung des MainTor-Quartiers. Entlang der Straße Untermainkai sind auch mehrere 6- bis 8-stöckige Wohngebäude entstanden.
Bilder oben: Fassadendetails. Die beiden obersten Stockwerke sind der Gebäudetechnik vorbehalten.
Bilder oben: der WINX-Tower in Mainufer-Nähe.
Zum Bild: ein nobles Entrée zum Gebäudekomplex ist durch den Sockelbau an der Neuen Mainzer Straße entstanden. Kritiker rügen aber gerade die abschottende Wirkung dieses monumentalen Sockelbaus: eine bessere Öffnung zur Straße hin und eine andere Nutzung (Geschäfte/Gastronomie…) hätten den Charakter des Gebäudes positiv verändert.
Der Grand Tower – das höchste Wohnhochhaus Deutschlands (2020)
Mit einer Höhe von 180 Metern ist der 2020 vollendete Grand Tower (Architekturbüro: Magnus Kaminiarz & Cie.) im neuen Frankfurter Europa-Viertel das nun höchste Wohnhaus in Deutschland. In der „Allgemeinen Zeitung“ konnte man zum Gebäude lesen „Ein Hochhaus für die Reichen“; und in www.baunetz.de steht: „Der Grand Tower wird gemeinsam mit dem Einkaufszentrum Skyline Plaza den Auftakt der Europa-Allee bilden. Der rautenförmige Grundriss, raumhohe Verglasungen der über 400 Apartments und gläserne Balkonbrüstungen werden dem 172 Meter hohen Wohnturm zwei beliebte Charakteristika verleihen: Transparenz und Dynamik. Die ungewöhnliche Gebäudefigur ruft ein „Schwingen“ der Außenhülle hervor, das durch zusätzliche Loggienelemente bestärkt werden soll. Diese Tuben werden als passiver Sonnen- und Sichtschutz wirken und die Architektur betonen.“
Bilder oben: im Erdgeschoss gibt es eine große Lobby und Ladengeschäfte; das Vordach über dem Eingangsbereich ermöglich einen „herzlichen“ Durchblick nach oben.
Bilder oben: das 51 Geschosse hohe Gebäude (mit 47 Wohngeschossen) hat es auch in die Nominierungsliste für den International Highrise Award 2020 geschafft; im Buch „Best Highrises 2020/21“ / Jovis Verlag, Berlin, kann man zu seiner Architektur das Folgende lesen: „Mit seiner expressiven Gestaltung und den geschwungenen Balkonelementen wird das höchste Wohnhochhaus Deutschlands zum neuen Landmark im Frankfurter Europaviertel.“
Bilder oben: der Grand Tower im Frankfurter neuen Europa-Viertel; neben dem Wohnhochhaus befindet sich das große Einlaufszentrum Skyline Plaza.
Bilder oben: das Skyline Plaza ist ein 2013 eröffnetes Einkaufszentrum in der Nähe der Messe; auf dem Dach befindet sich eine zugängliche begrünte Terrasse. Das Gebäude wurde von den Architekten der ECE Projektgesellschaft (als Betreiber des Zentrums) geplant: Hering Jost – Simon Gisela, Hamburg in Zusammenarbeit mit Jourdan & Müller, Frankfurt. Auffällig an den Gebäude ist die vielfältig gewellte Fassade mit den im rechten Winkel abstehenden farbigen Lamellen.
Der Omni-Turm – ein neues gemischt genutztes Hochhaus von BIG (2019)
Der Omniturm wurde 2019 fertiggestellt; Architekten waren BIG (Bjarke Ingels Group), Kopenhagen/New York; B&V Braun Canton Park Architekten, Frankfurt am Main.
Das Gebäude ist 190 Meter hoch, hat 45 Stockwerke und wird gemischt genutzt; die Stadt Frankfurt wollte das Bankenviertel beleben und schrieb daher in letzter Zeit auch die Wohnungs-Nutzung vor. Am Gebäude kann man das am Versatz der Etagen in Turmmitte ablesen: hier befinden sich (über 8 Stockwerke hinweg) Wohnungen, die durch die horizontalen Verschiebungen Balkone bzw. Loggien erhalten; die Geschosse ober- und unterhalb sind Büros. Der Versatz der Wohn-Etagen war für die Tragwerksplaner von Bollinger-Grohmann eine Herausforderung.
Auf der Website www.baunetzwissen.de kann man zum Omniturm das Folgende lesen:
„Hochhaus mit Hüftschwung
Als neue Ergänzung von Frankfurts Skyline sticht der 190 Meter hohe Ominturm hervor, dessen vom lateinischen „omnia“– „alles“ abgeleitete Name eine Anspielung auf die Vereinigung von Arbeiten und Wohnen ist. Der Entwurf für das Hochhaus stammt vom dänischen Architekturbüro Bjarke Ingels Group. Die markante Kubatur des gläsernen Turms wird durch einige horizontal aus der Hauptachse verschobene Ebenen geprägt, in denen 147 Mietwohnungen untergebracht sind. Frankfurter bezeichnen diese Wölbung in der Silhouette gerne auch als „kecken Hüftschwung“. Die restlichen linear übereinandergestapelten Etagen sind für die Büronutzung vorgesehen. Die unteren drei Geschosse sind der öffentlichen Nutzung vorbehalten.“
Bilder oben: Japan Center bzw. Main Tower und das neue Hochhaus Omniturm.
Neueste Hochhausbauten im Bereich des Europaviertels
im Bereich des Europaviertels, der Messe und dem Einkaufszentrum Skyline Plaza sowie in der Nähe des Senckenberg-Museums sind neue Hochhausbauten entstanden: der Eden-Tower mit begrünter Fassade, das Hochhaus „One„, der One Forty West-Tower und der Senckenbergturm.
Bild oben: der Messeturm, das Hochhaus „One“, der Tower 185 und der Grand Tower; im Vordergrund das Skyline Plaza.
Der Eden Tower, 2022 (Eden Frankfurt)
ist ein knapp 100 Meter hohes Wohnhochhaus mit durchgängig begrünter Fassade, welches nach Plänen der Architekturbüros Jahn (Chicago) und Magnus Kaminiarz & Cie. (Frankfurt) 2022 fertiggestellt wurde.
Bilder oben: das Hochhaus Eden Tower trägt eine durchlaufende Fassadenbegrünung und wird vollständig für Wohnzwecke genutzt.
Der Senckenbergturm, 2022 (ursprünglich als 99 West bezeichnet)
steht auf dem Gelände des 2014 abgerissenen AfE-Turms, ist 106 Meter hoch, dient mit seinen 26 nutzbaren Etagen (die beiden oberen Stockwerke enthalten Gebäudetechnik) hauptsächlich als Bürogebäude und wurde 2022 fertiggestellt. Geplant wurde er von Cyrus Moser Architekten. Direkt neben den beiden Hochhäusern befindet sich das Senckenberg-Museum.
One Forty West, 2021 (140 West)
Auch dieses Hochhaus stammt aus der Planungsfeder von Cyrus Moser Architekten; es umfasst 41 Geschosse und ist 140 Meter hoch. Das Gebäude wird als „Hybrid“ bezeichnet, weil es gemischt genutzt wird: die unteren 23 Etagen werden von einem Hotel bezogen, die restlichen Stockwerke beherbergen Wohnungen. Auch ein Restaurant und eine Skybar (im 15. Stockwerk) sind vertreten.
Bilder oben: in der Senckenberganlage in Nachbarschaft zum Marriott-Hotel-Hochhaus befinden sich die neuen Hochhäuser Senckenbergturm und One Forty West.
Bilder oben: ein 6-stöckiges Bürogebäude (21 West) ergänzt die Bebauung zwischen dem Senckenbergturm und dem Hybrid-Hochhaus One Forty West.
ONE, 2022
Im Skyline-Atlas kann man zur Architektur des Gebäudes das Folgende lesen: „Das ONE (ehemaliger Projektname: Tower One) ist ein 2022 fertiggestelltes Hochhaus nahe dem Messegelände am Eingang zum Europaviertel. Der Entwurf stammt von MEURER ARCHITEKTUR + STADTPLANUNG, die Projektentwicklung wurde von CA Immo durchgeführt. Die Entwicklung des Hochhauses folgte in erster Linie zwei Leitlinien: zum einen soll das Design des ONE einer eins, also dem Gebäudenamen ähneln und somit eine minimalistische Prägnanz hinsichtlich des Markenlogos aufweisen. Zum anderen setzt das Hochhaus sowohl im Bau als auch im Betrieb Maßstäbe in Bezug auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
ONE wurde als polygonale Scheibe mit markanter Kopfausbildung in Hauptachsenrichtung entwickelt. Das Nebengebäude hat als Hauptfunktion eine Parkgarage mit 470 Stellplätzen und wurde dem Hochhaus als stadtraumbildende Ergänzung hinzugefügt. Gemeinsam bilden die beiden Bauten zwei trapezförmige Stadtplätze aus, welche sich trichterförmig zur Stadt öffnen.“
Das Gebäude ist 190 Meter hoch; in der obersten Etage gibt es eine Skybar mit umlaufender Dachterrasse. Das Gebäude wird in den unteren 14 Etagen als Hotel genutzt; die restlichen Etagen sind Büro- und Konferenzräume. Die Bauarbeiten an dem Hochhaus dauerten von 2018 bis 2022.
Bilder oben: der Messeturm und das neue Hochhaus ONE.
Bilder oben: das 2022 fertiggestellte Hochhaus ONE.
FOUR (2025) – ein gemischt genutzter Hochhauskomplex
Direkt neben dem Hochhaus der Commerzbank befand sich das so genannte „Deutsche-Bank-Dreieck“ mit einem knapp 100 Meter hohen Büroturm, einem 7-stöckigen Seitentrakt und weiteren Nebengebäuden, in welchen der Investment-Banking-Sektor der Deutschen Bank angesiedelt war.
Nach Aufgabe der Immobilie und Verkauf des Gebäudes an einen Grundstücksentwickler wurde hier ab Sommer 2018 mit dem Großprojekt „FOUR“ begonnen. Der Deutsche-Bank-Turm wurde zuvor entkernt und geregelt zurückgebaut, wobei das Baumaterial teilweise einer Wiederverwertung zugeführt wurde.
Der Gebäudekomplex FOUR entstand sodann auf diesem Areal, das von der Großen Gallusstraße, der Neuen Schlesingergasse sowie der Jughofstraße begrenzt wird. Er besteht aus zwei Bürotürmen mit 228 Metern und 100 Metern Höhe und zwei Wohntürmen mit einer Höhe von 172 Metern und 120 Metern. Hier finden etwa 1000 Bewohner in 600 Wohnungen Unterkunft und zwei Hotels werden hier ihren Gästen die Pforten öffnen.
In dem gemeinsamen Sockelgebäude und in den unteren Geschossen der Hochhäuser gibt es Einzelhandel und Gastronomie (auch einen Food Court) sowie Arztpraxen und eine Kindertagessstätte. Diese Bereiche sowie die Flächen zwischen und um die Gebäude sind öffentlich und machen das zuvor geschlossene Areal wieder zugänglich und nutzbar.
Die ursprüngliche Planung der vier Gebäude stammt vom niederländischen Architekturbüro UNStudio. Dieses arbeitete mit dem international arbeitenden Büro HPP Architekten in einer Arbeitsgemeinschaft zusammen. Sehr eigenwillig ist die Gestaltung der Fassaden der vier Türme, welche die Baunetzwoche „organisch-dynamisch“ nennt.
Bilder oben: während der Bauphase (2024): auf dem so genannten „Deutsche-Bank-Dreieck“ in direkter Nachbarschaft zum Commerz-Bank-Hochhaus entstand das Projekt „FOUR“: vier Türme auf einem gemeinsamen Sockelgebäude ragen zwischen 100 und 228 Metern auf; der höchste und der niedrigste Turm sind für Büronutzung vorgesehen, in den beiden mittleren Türmen sind Wohnungen und Hotels entstanden.
Bild oben: die vier Türme des „FOUR“ in der Bestandsbebauung; links hinten der Commerzbank-Tower und in Bildmitte der Omniturm, rechts ein Gebäude der Deutschen Bank.
Bild oben: Blick von der Kirchnerstraße auf die FOUR-Türme.
Bild oben: Blick zwischen Wohnturm und Büroturm des Gebäude-Ensembles „FOUR“ auf den gemischt genutzten Omniturm (Büros und Wohnungen).
Bilder oben: die vier Türme gruppieren sich um einen großen öffentlichen Bereich in der Mitte. Omniturm, Commerzbank-Tower und Main-Tower schieben sich je nach Blickwinkel am Rand noch ins Bild.
Bilder oben: während bei den Bürotürmen die Fassade geschlossen ist, gibt es bei den Wohntürmen Einschnitte für Loggien.
Bilder oben: einer der Bürotürme weist im öffentlichen Bereich zwischen den Bauten ein markantes Vordach auf.
Bilder oben: erstes Bild: das Hochhaus-Ensemble „FOUR“ im städtischen Umfeld – links vorn der Commerzbank-Tower; weitere Bilder: die Wohntürme und die Bürotürme unterscheiden sich besonders deutlich an den Fassaden: hier haben die Wohntürme Einschnitte in Form von Loggien.
Bilder oben: die Sockelbauten schließen an der Junghofstraße auch Bestandsbauten ein; hier ist auch der Zugang zu einem der Hotels im Gebäudekomplex.