Köln Museen

Kolumba

St. Kolumba war ursprüngliche eine romanische Kirche, die im 12. Jahrhundert einem gotischen Nachfolgebau wich. Das Gebäude wurde im Laufe der Jahrhunderte mehrfach erweitert und im Sinne des jeweils herrschenden Stils umgebaut; im Zweiten Weltkrieg wurde sie bis auf Reste zerstört; unter anderem überlebte eine Marienfigur. Gottfried Böhm baute bis 1950 für diese eine kleine Kapelle: „Madonna in den Trümmern“.

Zwischen 2003 und 2009 errichtete der Schweizer Architekt und Pritzker-Preisträger Peter Zumthor auf den Mauerresten von St. Kolumba ein Gebäude, welches nicht nur die Reste der gotischen Kirche einbezog, sondern auch die Kapelle „Maria in den Trümmern“ und Grabungen römischer Vorgängerbauten auf dem Gelände. Einerseits ist damit eine „Einhausung“ für die historischen und neueren Kirchenbauten entstanden, andererseits ist in dem beige-grauen Backsteingebäude das Kunstmuseum des Erzbistums Köln untergebracht. Die Sammlung umfasst Werke aus der Spätantike bis zu moderner (sakraler) Kunst. Durch die Rasteröffnungen im Backsteinmauerwerk tritt gedämpfte Helligkeit auf die überbauten Mauerreste. Die Außenmauern des Gebäudes  nehmen den Grundriss der gotischen Kirche auf.

Bilder oben: das neue Museumsgebäude von Peter Zumthor bezieht vorhandene Mauerreste der Kirche St. Kolumba mit ein. Der verglaste Eingangsbereich ist sehr zurückhaltend gestaltet.

Bilder oben: das Kunstmuseum des Erzbistums Köln wurde nach der vor den Kriegszerstörungen hier befindlichen Kirche St. Kolumba benannt.

Wallraf-Richartz-Museum und Fondation Corboud (Wallraf – das Museum)

Das Wallraf-Richartz-Museum & Fondation Corboud (in neuester Diktion „Wallraf –  das Mueseum“) gehört zu den ältesten Museen Kölns; es hat eine lange Sammlungs- und Baugeschichte.

Das Wallraf-Museum besteht seit 1824: Ferdinand Franz Wallraf hatte nach seinem Tod testamentarisch verfügt, dass seine umfangreiche Kunst-, Kupferstich- und Büchersammlung auf Dauer an die Stadt Köln übergehen solle.

Die Sammlung wurde einige Jahre nach seinem Tod zunächst in einem Interimsbau ausgestellt. 1851 stiftete der offensichtlich wohlhabende Kölner Kaufmann Johann Heinrich Richartz dann einen namhaften Betrag für einen Museumsneubau. Die Eröffnung fand dann 1861 unter dem Namen Wallraf-Richartz-Museum statt.

Bei einem Luftangriff auf die Stadt 1943 wurde das Gebäude vollständig zerstört; große Teile der Sammlung waren aber anderweitig in Sicherheit gebracht worden und so konnte bereits 1957 das Museum in einem Neubau der Architekten Rudolf Schwarz und Josef Bernhard wieder öffnen. Das Gebäude wurde für die durch Ankäufe und Übernahmen wachsende Sammlung aber rasch zu klein; heute ist in dem Haus das Museum für Angewandte Kunst (MAK) untergebracht.

In den zehn Jahren zwischen 1977 und 1986 wurde also wieder einmal neu gebaut; der Museumskomplex vom Architekturbüro Busmann und Haberer direkt am Dom umfasste nach Fertigstellung auch das Museum Ludwig.

Mittlerweile wird das Gebäude am Dom allein vom Museum Ludwig genutzt; das Wallraf-Richartz-Museum konnte nach dreijähriger Bauzeit 2001 einen kubischen Neubau beim Kölner Rathaus beziehen; Architekt war der Kölner Oswald Mathias Ungers.

Die Sammlung amfasst Malerei vom Mittelalter bis zum 20. Jahrhundert und eine umfangreiche grafische Sammlung; 2001 überließ Gérard Corboud dem Museum seine umfangreiche Sammlung (vor allem) französischer impressionistischer Malerei. Dafür verlangte er eine Erweiterung des Museums, die demnächst angegangen wird.

Bilder oben: das mit hellen Ziegelsteinen verkleidete Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums; im Erdgeschoss ist neben der großzügigen Eingangshalle ein Mueseumsshop und ein Café untergebracht.

Museum Ludwig

Der mächstige Museumskomplex am Dom von Busmann und Haberer wurde  1986 fertiggestellt. Die Fassade des weitläufigen Gebäudes besteht aus roten Klinkersteinen, viel Glas und Zinkblech; auffällig ist das Sheddach, das an eine Industriehalle erinnert, aber eine gute Belichtung der darunterliegenden Räume garantiert. Die Sammlung ging als Schenkung von Josef Haubrich sowie dem Ehepaar Peter und Irene Ludwig an die Stadt Köln und umfasst u.a. Werke des deutschen Expressionismus, der amerikanischen Pop-Art sowie von Picasso.

Auf der Website des Museums kann man zum Gebäude lesen:

„Als 1976 der Schenkungsver­trag zwischen dem Ehe­p­aar Lud­wig und der Stadt Köln un­terzeich­net wurde, war das Wall­raf-Richartz-Mu­se­um längst zu klein, um all die ihm zuge­sproch­e­nen Kunst­w­erke in ein­er angemesse­nen Weise zei­gen zu kön­nen. Rat und Ver­wal­tung der Stadt beschlossen da­her, für die Bestände der Kunst des 20. Jahrhun­derts bei­der Häus­er ei­nen ge­mein­sa­men Neubau er­richt­en zu lassen, das Mu­se­um Lud­wig.

Als Stan­dort für das neue „Dop­pel­mu­se­um“ wurde ein Are­al zwischen dem Ost­chor des Doms und dem Rhein gewählt. (…)

260.000 Ku­bik­me­ter Raum wur­den vom Ar­chitek­tur­büro Bus­mann + Haber­er neu um­baut – das ent­spricht dem Vol­u­men des Köl­n­er Doms. Dass man diese große Masse nicht als er­drück­end und ge­waltig wahrn­immt, liegt zum ei­nen an der fein aufge­fächerten und el­e­gant geglied­erten Baukör­per­struk­tur, die sich bere­its in den zinkverk­lei­de­ten Shed­däch­ern abzeich­net. Sie tra­gen wesentlich zur un­ver­wech­sel­baren Er­schei­n­ung des Ge­bäudes im Stadt­bild bei. Die Fas­sa­den sind mit Ziegeln bek­lei­det. Eine sch­lichte Or­na­ment­struk­tur aus ver­tikalen Rei­hen belebt die Flächen. Zum an­deren haben die Ar­chitek­ten Teile des Kom­plex­es, die kein Tages­licht benöti­gen, un­ter die Erde gelegt: Neben den Tech­nikräu­men und den Park­plätzen ge­hört dazu auch der Konz­ert­saal der Phil­har­monie.

Der sein­erzeit für zwei Museen er­richtete Bau ist heute nur noch die Hei­mat des Mu­se­um Lud­wig. Dessen Be­s­tand war nicht zulet­zt dank des an­hal­ten­den Mäze­na­ten­tums der Lud­wigs sukzes­sive er­weit­ert wor­den. 1994 übereignete das Ehe­p­aar sch­ließlich auch seine be­deu­tende Pi­cas­so-Samm­lung dem Mu­se­um. Die Li­ai­son mit dem Wall­raf-Richartz-Mu­se­um wurde wied­er gelöst, 2001 er­hielt die in Wall­raf-Richartz-Mu­se­um & Fon­da­tion Cor­boud um­be­nan­nte In­sti­tu­tion zwischen Rathaus und Gürzenich ei­nen ei­ge­nen Neubau von Os­wald Mathias Ungers.“

Bilder oben: das Museum Ludwig nimmt mit seiner Zink-Fassade Bezug zum grauen Bleidach des Kölner Doms.

Römisch-Germanisches Museum

Das Römisch-Germanische Museum ist in einem flachen Gebäude in unmittelbarer Domnähe untergebracht; es wurde bis 1974 über einem Fußboden-Mosaik einer römischen Villa aus dem 3. nachchristlichen Jahrhundert errichtet, das 1941 bei Grabungen an einem Luftschutzbunker an dieser Stelle gefunden wurde. Die Sammlung umfasst Gegenstände zu Kunst und (Alltags-)Kultur der Römerzeit als auch Exponate aus Urgeschichte bis Mittelalter des Kölner Umlandes.

Auf der Website des Museums kann man lesen: „Das Museum hütet das archäologische Erbe der Stadt und des Umlandes. Funde von der Urgeschichte bis ins frühe Mittelalter zeigen die Entwicklung und Bedeutung Kölns durch die Jahrhunderte. Neben einem Einblick in das Leben der römischen Stadt präsentiert das Haus die weltweit größte Sammlung römischer Gläser.“

Bilder oben: das Römisch-Germanische Museum nahe des Kölner Doms.

Museum für Angewandte Kunst Köln, MAKK

Auf der Website des Museums kann man zum Gebäude und dessen Architekturgeschichte lesen:

„1957 wurden in Köln einige wegweisende Gebäude vollendet, deren Vorgängerbauten im Zweiten Weltkrieg zerstört worden waren. Dazu gehörte nicht nur die Empfangshalle des Hauptbahnhofs, sondern auch zwei der bedeutendsten Kulturbauten der Stadt: das Opernhaus (…) und das von Rudolf Schwarz und Josef Bernard errichtete Gebäude des Wallraf-Richartz-Museums, das seit 1989 Heimstatt des Museums für Angewandte Kunst Köln ist. „Bescheiden baumeisterlich ins Dauerhafte gebracht“, wie Rudolf Schwarz es formulierte, nahm der Museumsbau eine wichtige Position zwischen Tradition und Moderne ein. Noch heute zählt das Gebäude zu den Architekturikonen Kölns.

Der auf dem ehemaligen Areal des 1855 abgerissenen Minoritenklosters errichtete Gebäudekomplex ist direkt an die erhaltene mittelalterliche Minoritenkirche als Vierflügelanlage um einen zentralen Innenhof angebaut und nimmt somit den Grundriss und die architektonische Anmutung der Klosteranlage bewusst auf. Zusätzlich wurden in die Anlage Teile des Kreuzgangs integriert.

(…)

Der dreigeschossige Ziegelsteinbau ist stark vertikal durch Lisenen, Fensterreihen und parallele Spitzgiebeldächer gegliedert. Das äußerlich ausgesprochen schlichte und geschlossen wirkende Gebäude eröffnet erst seine kathedralhafte Wirkung, nachdem man demutsvoll ganz im Sinne der Intention von Rudolf Schwarz das niedrige Eingangsfoyer durchschritten hat. Das Rauminnere wird durch die zentrale Haupthalle mit dem offenen Treppenhaus und den Galerien dominiert, die zu den Ausstellungsräumen mit beeindruckenden Oberlichtsälen führen.“

Bilder oben: das Museum für Angewandte Kunst, Köln.

Rautenstrauch-Joest-Museum und Museum Schnütgen

Das „Rautenstrauch-Joest-Museum – Kulturen der Welt“ ist ein Ethnologisches Museum und gehört in dieser Kategorie zu den großen Häusern Europas. Seine Sammlung geht auf den Ethnologen Wilhelm Joest zurück, dessen Nachlass von seiner Schwester Adele Rautenstrauch gestiftet wurde; auch der Bau des ursprünglichen Museumsgebäudes wurde von ihr finanziell ermöglicht.

Die Exponate der mittlerweile gewachsenen Sammlung sind heute in einem recht voluminösen Gebäude der Braunschweiger Architekten Schneider+Sendelbach von 2010 untergebracht, einem quaderförmigen Bau mit Klinker-Fassade.

In direkter Nachbarschaft, der Cäcilienkirche, befindet sich das Museum Schnütgen mit einer Sammlung christlicher Kunst, die auf den Domvikar Alexander Schnütgen zurückgeht.

Bilder oben: der verklinkerte Bau des Ethnologischen Rautenstrauch-Joest-Museums.

Schokoladen-Museum

DasSchokoladenmuseum bildet seit 1993 den Vorreiter bei der Neuordnung und Umwandlung des ehemaligen Rheinauhafen-Areals. Hier lernt man vieles über die Kulturgeschichte des Kakaos und der Schokolade und kann den Werdegang von der Kakaobohne bis zur Tafel bzw. zum Konfekt  nachverfolgen.

Bilder oben: das Schokoladenmuseum.

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