Lissabon – Kirchen

Kirchen in Lissabon

Lissabon wird gelegentlich wegen seiner vielen Kirchen als das portugiesische Rom bezeichnet.

Einige bedeutende Kirchen (und Klosterbauten) werden nachfolgend vorgestellt. Zudem gibt es hier nähere Informationen zur monumentalen Christus-Statue Cristo Rei in Almada.

Kloster/Kirche Mosteiro dos Jerónimos in Belém

Bilder oben: das riesige Klostergebäude mit dem vorgelagerten Park am Ufer des Tejo kann man schon beim Anflug auf die Stadt vom Flugzeug aus sehen oder auch von der Aussichtsplattform der Christus-Statue in Almada aus (letztes Bild).

Bilder oben: das riesige Klostergebäude mit dem vorgelagerten Park am Ufer des Tejo kann man schon beim Anflug auf die Stadt vom Flugzeug aus sehen oder auch von der Aussichtsplattform der Christus-Statue in Almada aus (letztes Bild).

Das ausgedehnte Klostergebäude liegt an der Praça do Império, einem großen Parkgelände. Der Park liegt zwischen Kloster und dem Nordufer des Tejo. Hier befindet sich auch das Denkmal für die Entdecker und etwas westlicher der Torre de Belém.

Bild oben: Parkgelände vor dem Kloster.

Das Hieronymiten-Kloster in Belém gehört seit 1983 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Zunächst wurde 1495 die Kirche Santa Maria errichtet. 1502 begann unter König Manuel I dann der Bau des Klosters, der sich etwa 100 Jahre hinzog, unter anderem auch wegen einer Bauunterbrechung nach König Manuels Tod 1521. Da das Kloster den Mönchen des Hieronymiten-Ordens gestiftet wurde, trägt es seitdem diesen Namen. Der ursprüngliche gotische Entwurf für das Gebäude stammt vom Architekten Diogo de Boitaca. Spätere Architekten (ab 1517 der Spanier Juan de Castilho, ab Mitte des 16. Jahrhunderts Diogo de Torralva) fügten Elemente der Renaissance und des Klassizismus hinzu und bauten den Fassadenschmuck und die Ornamentik in dem Sinne aus, den man heute Manuelinik nennt: dekorative Elemente maurischen und orientalischen Ursprungs mit exotischen Motiven aus der Seefahrt (z. B. Kraken, Seesternen, Korallen, Muscheln oder Schiffstauen) zieren Fassaden, Archivolten und Gewölbe. 

Das Gebäude mit seiner hellen Kalksteinfassade zieht sich auf einer Länge von 300 Metern dahin. Beim Großen Erdbeben von 1755 wurde es nur wenig beschädigt. 1963 wurde im Westflügel das Schifffahrtsmuseum (Museu de Marinha) eingerichtet. Das Archäologische Museum befindet sich bereits seit 1903 in diesem Flügel des Klostergebäudes. Betreten werden die Museen über das im Verhältnis zum Südportal weniger aufwändig gestaltete Westportal.

Einzigartig im Klostergebäude ist auch der sich auf zwei Stockwerke erstreckende Kreuzgang, der ein Quadrat  von 55 x 55 Metern um den Kreuzganggarten einnimmt.

 

Das aufwändig verzierte südliche Hauptportal des Klosters.

Am Haupteingang des Klostergebäudes (Südportal) befindet sich auch der Eingang zur Kirche Santa Maria; in der Marienkirche befinden sich auch die Gräber des Entdeckers Vasco da Gama und der Dichter Fernando Pessoa und Luis de Camões. Auch König Manuel I hat hier seine letzte Ruhestätte gefunden.

Zur Gestaltung des Südportals kann man bei Wikipedia das Folgende lesen: „Das repräsentative, von João de Castilho geschaffene Südportal erstreckt sich über das Gesims der Klosterkirche hinaus. Es ist 32 m hoch und 12 m breit. Zwischen den beiden Eingangstüren steht die Figur Heinrichs des Seefahrers, über dem Bogen des Portals sehen wir die gekrönte Maria mit dem Kind. Ganz oben, vor dem Dachgesims wacht der Erzengel Gabriel. 24 fast lebensgroße Figuren, Apostel, Heilige und Bischöfe stehen unter Baldachinen. Spätgotische Fialen flankieren Rundbögen der Renaissance, umfangen von einem Formengeflecht aus Astwerk, Blattwerk und Zierblumen.“

Bilder oben: ein Paradebeispiel manuelinischer Baukunst: das über einen Zeitraum von 100 Jahren erbaute Hieronymiten-Kloster in Belém.