Mannheim Museen

Kunsthalle Mannheim

Die Kunsthalle Mannheim – Museum für moderne und zeitgenössische Kunst – befindet sich an zentralem Ort in der „Quadrate-Stadt“: 1906/07 hat Hermann Billing dieses Museumsgebäude mit roter Sandsteinfassade im damals verbreiteten „Jugendstil“ am Mannheimer Friedrichsplatz errichtet. Die Kunsthalle entstand somit zum 300-jährigen Stadtjubiläum für die Internationale Kunst- und Gartenbauausstellung; die zweiflügelige Anlage weist in der Mitte einen Kuppel-Bau auf; die Außenwände sind weitgehend fensterlos; die Exponate werden über die Glasdecken belichtet.

Als „Bürger-Museum“ gegründet umfasst die Sammlung vor allem Werke aus den beiden letzten Jahrhunderten und hat aufgrund der Tätigkeit der Museumsdirektoren auch einen starken Schwerpunkt im Bereich Skulptur. Zur Sammlung gehören Gemälde von Manet, Monet, Cézanne, Pissarro oder Van Gogh. Der erste Direktor der Kunsthalle, Fritz Wichert setzte auf das Motto „Kunst für alle“: durch Führungen und Vorträge wurde die Kunst des Hauses der Mannheimer Gesellschaft nähergebracht. Später wurde die Sammlung um Werke des Exressionismus und der Neuen Sachlichkeit erweitert; in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts kamen auch Gemälde von Picasso oder Francis Bacon hinzu; im Bereich der Skulptur sind Werke von Alberto Ciacometti, Auguste Rodin, Wilhelm Lehmbruck, Henry Moore, Max Ernst oder Constantin Brancusi (der „Große Fisch“ im Treppenhaus des historischen Gebäudes) vertreten.

Bilder oben: der historische Museumsbau der Kunsthalle Mannheim von Hermann Billing. Vor dem Gebäude zwei Skulpturen: in rot lackiertem Stahl „Großer Bug 2“ von Christoph Freimann und die stählernen Ringe „Slow Motion“ von Nigel Hall.

Erweiterungsbau 1983 („Mitzlaff-Bau“).

1983 wurde ein ebenfalls in rotem Sandstein ausgeführter Erweiterungsbau eingeweiht, der vom Büro Lange, Mitzlaff, Böhm und Müller geplant und gebaut wurde. Später zeigten sich am Gebäude selbst sowie am darunter liegenden Tiefbunker Baumängel, die eine umfassende Sanierung notwendig gemacht hätten; stattdessen entschied man sich für den Abriss und einen Neubau.

Bild oben: der vom Büro Lange, Mitzlaff, Böhm und Müller geplante und gebaute Erweiterungsbau der Kunsthalle von 1983 (Aufnahme vom Frühjahr 2009). Rechts im Bild die Bronze-Plastik „Schreitender Löwe“ von Philipp Harth.

Neubau von Gerkan, Marg und Partner (2017)

Eine Architekturwettbewerb zum Neubau der Kunsthalle wurde 2012 ausgeschrieben; das Hambuger Architekturbüro gmp (Gerkan Marg und Partner) gewann das Rennen und setzte von 2015 bis 2017 seinen Entwurf um (ausführender Architekt war Nikolaus Götze). Im Sommer 2018 wurde der Neubau eröffnet.

Der quaderförmige Neubau mit einer Fassade aus grauem Faserzement (mit einem leichten Rotstich) ist von einem Metallgewebe umhüllt, welches aus runden Edelstahl-Querstäben besteht, die auf vertikalen Metallbändern „aufgefädelt“ sind. Vom Atrium, das durch ein Glasdach in 22 Metern Höhe abgeschlossen wird, gelangt man über weitläufige Treppen und Querstege / Brücken zu sieben einzelnen Ausstellungskuben, die quasi als „Haus im Haus“ ausgebildet sind. Das Gebäude verfügt auch über Dachterrassen, von denen  aus man auf den Altbau bzw. auf die Stadt (den Friedrichsplatz mit Wasserturm) schauen kann. Über einen internen Durchgang kommt man vom Neubau auch direkt zum Altbau.

Auf der Website www.baunetz.de wurde über das Gebäude nach dem Wettbewerbsentscheid 2012 berichtet wie folgt: „Die Komposition aus unterschiedlich dimensionierten Ausstellungskuben bezieht sich formal auf den schachbrettartigen Grundriss des Mannheimer Innenstadtplans, verweigert sich allerdings einer übertriebenen Regelmäßigkeit: Die Größe der Einheiten variiert zwischen 250 und 500 Quadratmeter, ihre versetzte Anordnung und die Ausweitungen mit Plätzen sollen ein spannungsvolles Raumgeflecht mit wechselnden Perspektiven erzeugen. Ein zentrales Tageslicht-Atrium mit Glasdach erstreckt sich über die gesamte Gebäudehöhe und eröffnet Sichtbezüge in alle Richtungen. Die umliegenden, „schwebenden“ Kuben sind durch Brücken und Terrassen miteinander verbunden.

Vom umgebenden Jugendstilensemble des Friedrichsplatzes hebt sich die kupferfarbene Aluminium-Lamellenfassade farblich und materiell ab: Es sollte ein Metallfarbton gefunden werden, „der einerseits nicht das Rot des regionalen Sandsteins wiederholt und andererseits trotz seiner zeitlosen Materialität nicht kalt erscheint.“ Die transluzente Fassadenhülle soll die visuelle Kommunikation zwischen der Stadt und dem Leben im Museum ermöglichen. Von dem begrünten Skulpturengarten unter freiem Himmel auf der zweiten Etage haben die Besucher freie Sicht auf den Friedrichsplatz mit dem Mannheimer Wahrzeichen des Wasserturms.“

Bilder oben: das historische rote Sandstein- Gebäude und der Neubau sind miteinander verbunden. zwischen den Gebäudeteilen befindet sich die Holz-Skulptur „3 Häuser“ von Olaf Holzapfel.

Bild oben: Fassade des Museums-Neubaus zum Friedrichsplatz hin mit der Glas-Skulptur „Two Intersecting Sine Waves“ von Dan Graham.

Bilder oben: Fassade und Eingangsbereich des Neubaus der Mannheimer Kunsthalle zum Friedrichsplatz hin. Das Gebäude bleibt von der Bauhöhe (22 Meter) hinter der Bebauung der Umgebung etwas zurück.

Bilder oben: der Neubau der Kunsthalle Mannheim; umgebende Bäume und das Metallgitternetz des Fassadenvorhangs sorgen für lebhafte Schattenspiele.

Bilder oben: Licht und Schatten, Natur und Architektur.

Bilder oben: Fassade der Kunsthalle zur Roonstraße hin.

Bilder oben: in der Glasfassade im Eingangsbereich der neuen Kunsthalle spiegelt sich das Wahrzeichen Mannheims: der Wasserturm.

Bilder oben: die Kunsthalle ist von Skulpturen im unmittelbaren Umfeld des öffentlichen Raumes umgeben; die Glas-Skulptur „Two Intersecting Sine Waves“ (zwei sich schneindende Sinus-Wellen) von Dan Graham spiegelt und verzerrt die Umgebung, etwa den Wasserturm auf dem Friedrichsplatz.

Bilder oben: Fassadendetails: das Metallnetz aus bronzierten Metallstäben ist der eigentlichen Gebäudehülle aus Faserzementplatten vorgehängt.

Die Reiss-Engelhorn-Museen (rem)

Zu den Reiss-Engelhorn-Museen (rem) gehören mehrere Ausstellungshäuser. Auf der Website der Museen kann man Folgendes lesen: „Unter der Leitung und auf Initiative des von 1999 bis 2020 tätigen Generaldirektors Alfried Wieczorek entwickelten sich die Reiss-Engelhorn-Museen (rem) Mannheim in den letzten zwanzig Jahren zu einem herausragenden Ausstellungsstandort und bedeutenden Forschungszentrum in Deutschland.

Die rem vermitteln und präsentieren in ihren Häusern kulturgeschichtliche Vergangenheit und Gegenwart. Dazu gehören das Museum Zeughaus (in C5) mit dem Forum Internationale Photographie (FIP), das Museum Weltkulturen (in D5), das Museum Bassermannhaus für Musik und Kunst mit der Fotogalerie ZEPHYR und das Museum Peter und Traudl Engelhornhaus (in Entstehung).“

Zum Museum Weltkulturen heißt es auf der Website: „Das Museum Weltkulturen der Reiss-Engelhorn-Museen befindet sich im Quadrat D5. Seit 2014 präsentiert es in wechselnden Ausstellungen Schätze aus dem Alten Ägypten. Die Präsentation Ägypten – Land der Unsterblichkeit entführt Sie ins Reich der Pharaonen. Die Ausstellung Versunkene Geschichte lädt zu einer spannenden Entdeckungstour durch die archäologischen Sammlungen der rem ein. Neben den eigenen Sammlungsbeständen präsentieren die rem im Museum Weltkulturen regelmäßig internationale Großausstellungen.“

Und zum Museum Zeughaus heißt es auf der Museums-Website: „Die Besucher des Museums Zeughaus erwartet eine faszinierende Reise durch mehr als 6000 Jahre Kunst- und Kulturgeschichte. Im Dezember 2018 öffneten drei neue Ausstellungsbereiche im zweiten Obergeschoss ihre Tore:

  • Belle Époque – tauchen Sie ein in ein atemberaubendes Kapitel der Mannheimer Stadtgeschichte
  • Glaubensschätze – erleben Sie sakrale Kostbarkeiten von der Romanik bis zum Barock
  • Christuskirche Mannheim – entdecken Sie ein bedeutendes Monument des Glaubens“

Bilder oben: kunst- und kulturgeschichtliche Sammlungen im Museum Zeughaus. Das Gebäude wurde von Peter Anton von Verschaffelt unter Kurfürst Karl Theodor zwischen 1777 und 1779 geplant und gebaut; es diente zunächst dem Heer als Zeughaus (Waffenlager); später wurde das Gebäude auch anderweitig genutzt, etwa als Kaserne und seit Anfang des 20. Jahrhunderts auch als Museum. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus schwer beschädigt, nach dem Krieg aber wieder aufgebaut. Die Fassade des Gebäudes zeigt sich klassizistisch: der Mittelrisalit mit Portikus trägt einen Dreiecksgiebel, die Fenster sind von Ädikulen umrahmt. Auf der Gebäuderückseite wurde zwischen den beiden Seitenflügeln ein wintergartenähnlicher gläserner Vorbau eingefügt.

Bilder oben: im Neubau des Museums der Weltkulturen findet man archäologische, völkerkundliche und naturkundliche Exponate.

Auf der Website der Reiss-Engelhorn-Museen kann man zum Museum der Weltkulturen Folgendes lesen: „Nach den Entwürfen des Architekten Carlfried Mutschler und des Künstlers Erwin Bechtold wurde 1988 für die Sammlungen Archäologie, Außereuropäische Kulturen und Naturkunde auf dem Quadrat D5 ein neues Gebäude fertiggestellt. Der helle Kubus mit dem charakteristischen Riss in der Fassade bildet einen spannungsvollen visuellen Kontrast zum gegenüberliegenden historischen Zeughaus. Das Haus in D5 beherbergt die Sammlungen der Archäologie.“

Das Technoseum (ehemals „Landesmuseum für Technik und Arbeit“)

Das 1990 als „Landesmuseum für Technik und Arbeit“ eröffnete Museum sollte sich vor allem mit der technischen und sozialen Entwicklung der Industrialisierung in Baden-Württemberg beschäftigen; das Gebäude wurde von der Berliner Architektin Ingeborg Kuhler geplant und gebaut. Auffallend an dem schneeweißen Gebäude mit den großen Fensterflächen sind die Erschließungs-Rampen zwischen den verschiedenen Ausstellungs-Etagen, die auch nach außen hin sichtbar sind. In der Öffentlichkeit gab es ihretwegen auch Kritik am Gebäude-Design, weil damit viel Raum nicht den Ausstelllungen, sondern nur der verkehrlichen Erschließung zugute kommt.  2009 wurde das Haus in „Technoseum“ umbenannt. Seitdem ist auch der Anteil an interaktiven Museums-Inhalten gewachsen: an vielen Experimenten können sich (vor allem jugendliche) Besucher/innen betätigen und so durch eigenes Erleben Zugänge zu naturwissenschaftlichen und technischen Sachverhalten gewinnen.

Auf der Museums-Website des Technoseums kann man Folgendes lesen: „Auf sechs Ebenen und rund 10.000 qm Ausstellungsfläche zeigen wir den technischen und sozialen Wandel vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Vorführungen, Mitmachstationen und Augmented Reality machen die Geschichte lebendig und bieten ein interaktives Museumserlebnis.“

… und an anderer Stelle:

„Sammeln und Bewahren sind zentrale Aufgaben eines Museums. Seit 1980 wird die Sammlung des Technoseum aufgebaut. Dazu gehören alle Dinge, die etwas über vergangene Arbeits- und Lebenswelten erzählen können. Das „technische Kulturgut“ reicht von Maschinen oder Werkzeug bis zu Alltagsprodukten und umfasst außerdem Dokumente und Bücher.“

Bilder oben: das 1990 eröffnete Gebäude des Landesmuseums für Technik und Arbeit (heute: Technoseum) liegt an der Wilhelm-Varnholt-Allee ganz in der Nähe des Planetariums Mannheim.

Bilder oben: Eingangsbereich und Erschließungsrampen zwischen den Etagen; die rote Stahlskulptur „Spring Rain“ wurde vom amerikanischen Bildhauer Mark di Suvero geschaffen.

Bilder oben: einige technische Exponate warten schon vor dem Gebäude auf die Besucher/innen.

Sakralbauten / Kirchen in Manheim

Von den vielen Sakralbauten Mannheims werden hier fünf Vertreter ausführlicher dargestellt:

Christuskirche

Die evangelische Christuskirche steht in der Mannheimer Oststadt am Werderplatz; sie wurde zwischen 1907 und 1911 im neobarocken Stil erbaut, zeigt aber auch Jugendstilemelemente. Planender Architekt war Christian Schrade. Der Zentralbau mit Kuppel und Laterne ist 65 Meter hoch. Besonders reich ist der Figurenschmuck: am Turm sind die Figuren der zwölf Apostel angebracht, auf den Spitzen der Turmecken befinden sich die Symbole der vier Evangelisten und auf der Kuppel-Laterne thront die vergoldete Figur des Erzengels Michael.

Die Christuskirche gehört zu den repräsentativsten Kirchenbauten Mannheims; sie überragt sogar den Wasserturm.

Bild rechts: die Hauptfront der Christuskirche mit Dreiecksgiebel und Giebel-Relief; auch das Eingangsportal wird von einem Giebelrelief geschmückt.

Die Christuskirche erhielt 1911 mit einer Steinmeyer-Orgel eine der größten Orgeln Deutschlands.

Im Zweiten Weltkrieg blieb das Gebäude weitgehend von Beschädigungen verschont.

Bild oben: die Christuskirche spiegelt sich in umgebenden Gebäuden am Werderplatz.

Bilder oben: von der Tulla-Straße aus kann man die Christuskirche schon von weitem erkennen (links die Tulla-Realschule).

Bilder oben: die Christuskirche in Mannheim: ein neobarocker Zentralbau mit reichem Figurenschmuck (Symbole der vier Evangelisten und Figuren der zwölf Apostel).

Jesuitenkirche

Die katholische Jesuitenkirche ist eine barocke Kirche, deren Bau unter Kurfürst Karl Philipp 1733 begonnen und 1760 unter Kurfürst Carl Theodor vollendet wurde. Über die lange Bauzeit hinweg, während der die Bauarbeiten zeitweise wegen Finanzierungsproblemen auch ruhten, waren auch verschiedene Architekten, Hofbaumeister und Baudirektoren für Planung und Realisierung des Gebäudes verantwortlich. Der ursprüngliche Entwurf geht auf Alessandro Galli da Bibiena zurück.

Die Jesuitenkirche gehört zu den bedeutendsten Barockkirchen im südwestdeutschen Raum.

Der Grundriss des Gebäudes ist rechteckig; die Ostfassade ist prächtig gestaltet mit zwei Glockentürmen und einem Portalvorbau mit drei Eingangsportalen und einem Dreiecksgiebel. In der Vierung befindet sich eine achteckige Kuppel mit Laterne (75 Meter Höhe); die Glockentürme tragen Zwiebeldächer.

Im Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude beschädigt, nach dem Krieg aber weitgehend rekonstruiert. Die Wiederherstellung der Innenausstattung zog sich bis in die 1990er Jahre hin.

Bild oben: Blick über den Schlosshof und die Schlosskirche hinüber zur Jesuitenkirche mit der prächtig ausgestatteten Ostfassade, den beiden Glockentürmen und der Vierungskuppel.

Bilder oben: die Mannheimer Jesuitenkirche ragt über die Wohnbebauung hinaus.

Bilder oben: die Ostfassade der barocken Kirche besteht aus rotem Sandstein und trägt reichen Figurenschmuck.

Bilder oben: die umgebende Bebauung rückt der Jesuitenkirche recht nahe; Gebäudeteile des Ursulinen-Gymnasiums lehnen sich ganz an die Außenwand an. Die drei Eingangsportale werden von schmiedeeisernen Toren verschlossen.

Bilder oben: Unweit der Jesuitenkirche ragt der Turm der (früheren) Mannheimer Sternwarte auf, der zwischen 1774 und 1776 errichtet wurde.

Konkordienkirche

Auf der Tourismus-Website schreibt die Stadt Mannheim zur Konkordienkirche Folgendes: „Die Konkordienkirche in R 2 gemahnt an das Zusammenleben verschiedener Konfessionen in der Stadt und kann zugleich als Sinnbild für die zahlreichen Stadtzerstörungen gelten. Ihr Name knüpft an eine von Kurfürst Karl Ludwig (1617-1680) in der Friedrichsburg errichtete und 1689 völlig zerstörte Kirche „S. Concordia“ an, die gemeinsam von allen christlichen Konfessionen genutzt werden sollte. Die Kirche in R 2 erhält ihren Namen 1821 anlässlich der evangelischen Kirchenunion. Bis dahin haben das Quadrat und die Kirche bereits ein bewegtes Schicksal hinter sich: Der dortige von der deutsch- und der wallonisch-reformierten Gemeinde gemeinsam unterhaltene Doppelbau, dessen Grundsteinlegung 1685 erfolgt war, wird sowohl 1689 als auch 1795 zerstört. Auch im 2. Weltkrieg teilt die Konkordienkirche das Schicksal der Zerstörung mit der Stadt. Nur der Turm bleibt unversehrt. Der Wiederaufbau des Gotteshauses ist 1952 abgeschlossen. Seit 2001 arbeitet die Citykirche Konkordien mit einem Konzept offener Stadtkirchenarbeit, dazu gehört das interreligiöse Gespräch, sowie interkulturelle Begegnungen, sozialpolitische und kulturelle Veranstaltungen.“

Wie das frühere Kaufhaus am Paradeplatz oder das Gebäude von Altem Rathaus und Kirche St. Sebastian zeigt auch die Konkordienkirche die so genannte „Mannheimer Symmetrie“: beidseits eines zentralen Turms befinden sich weitgehend symmetrisch gestaltete Flügel, die aber unterschiedliche Funktionen haben; im Falle der Konkordienkirche wird der andere Teil des Doppelbaus von der Mozartschule eingenommen.

Bild oben: der in neobarockem Stil errichtete Kirchturm ist mit 87 Metern der höchste in Mannheim.

Bilder oben: Doppelbau von Konkordienkirche, Glockenturm und Mozartschule. Der Turm in neobarockem Stil ist 87 Meter hoch und blieb als einziger Gebäudeteil im Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschädigt.

Heiliggeistkirche

Die katholische Heilig-Geist-Kirche befindet sich unweit der Mannheimer Kunsthalle. Das neo-gotische Gebäude wurde von Ludwig Meier geplant und zwischen 1898 und 1903 errichtet. Die Fassaden der dreischiffigen Basilika bestehen aus gelben Klinkersteinen und Zierelementen aus rotem Sandstein. Der Glockenturm ist 68 Meter hoch. Die Westfassade zeigt eine große Rosette und weist drei Eingangsportale auf.

Bilder oben: sowohl die Westfassade als auch die Fassaden des Querschiffes im Norden und Süden  sind mit Portalen und Rosetten ausgestattet.

Bilder oben: die Mannheimer Heilig-Geist-Kirche.

Bilder oben: im Zweiten Weltkrieg wurden Turm, Dach und Fenster der Kirche stark beschädigt; nach dem Krieg wurde das Gebäude in etwas geänderter Form wieder hergestellt. Zwischen 2007 und 2014 mussten die vielen Fialen, die das Aussehen des Gebäudes wesentlich mitprägen, erneuert werden.

Die Mannheimer Synagoge

Auf der Website visit-mannheim.de kann man zum Neubau der Mannheimer Synagoge von Karl Schmucker Folgendes lesen: „Mit Fertigstellung der Mannheimer Synagoge 1987 zog das jüdische Leben wieder in die Innenstadt. Vor den Jahren des NS Regimes lebten etwa 6000 jüdische Bürger in Mannheim und prägten die Geschichte der Stadt entscheidend mit – Mannheim blickt auf eine Tradition der religiösen Toleranz zurück und pflegt diese bis heute. In der westlichen Unterstadt, in der traditionell viele Mannheimer Juden wohnten, steht heute eine der schönsten Synagogenneubauten nach 1945. Mit ihrem kubischen Bau unterscheidet sie sich von der jüdischen Bautradition in Deutschland und lehnt sich an die Jerusalemer Tradition mit zentralen Kuppelbauten an.“

Bilder oben: fünf hohe Rundbogenfenster gliedern die Fassade des kubischen Baus; das schmiedeeiserne Gitter nimmt stilisiert die Form des siebenarmigen Leuchters, der Menora, auf.

Nach oben