Oslo – Verkehrsinfrastruktur

Verkehrsinfrastruktur und Öffentlicher Personennahverkehr in Oslo

Auf dieser Seite werden Verkehrsinfrastrukturprojekte und der Öffentlichen Personen(nah)verkehr der norwegischen Hauptstadt dargestellt: der Hauptbahnhof, der Flughafen Gardermoen und die verschiedenen Komponenten des Personennahverkehrs (Straßenbahn, Bus, U-Bahn).

Bild oben: der Hauptbahnhofs-Vorplatz (Jernbanetorget) ist der zentrale Knotenpunkt des Fern- und Nahverkehrs der norwegischen Hauptstadt. Vom Hauptbahnhof aus verkehren die Züge im Nah- und Fernverkehr, hier ist der zentrale Knoten der U-Bahnlinien (T-Bane) und auf dem Jernbanetorget (Eisenbahnplatz) kreuzen sich Straßenbahn- und Buslinien.

Auf dem Platz befindet sich auch ein moderner Uhrturm. Im Bildhintergrund: das Hotel „Amerikalinjen“; hier befand sich der Hauptsitz der Reederei „Amerikalinjen“.

Die Eisenbahn in Oslo – kurze Geschichte des  Osloer Hauptbahnhofs (Oslo Sentralstasjon, kurz: „Oslo S“), 1854, 1872, 1980

Früher hatte Oslo zwei Bahnhöfe: den Ostbahnhof (Østbanestasjonen) für die nach Osten führenden Bahnverbindungen und den Westbahnhof (Vestbanestasjonen) für diejenigen nach Westen. Während aus dem Westbahnhof heute das Nobel-Friedenszentrum geworden ist, blieb der 1854 erbaute Ostbahnhof – umgebaut zur Einkaufspassage („Østbanehallen“) im Wesentlichen erhalten.

1980 baute John Engh das neue Bahnhofsgebäude am Jernbanetorget (Eisenbahnplatz) direkt neben dem bisherigen Ostbahnhof. Die Anbindung zu den westlich verlaufenden Linien geschieht durch Tunnel. Später, nach Eröffnung des neuen Flughafens in Gardermoen, kam dann noch der Terminal für den Flughafen-Expresszug (Flytoget) hinzu, welcher zwischen Oslo und dem 35 Kilometer entfernten Gardermoen verkehrt.

Somit besteht der heutige Hauptbahnhof aus drei Gebäuden: dem 1981 in Betrieb genommenen neuen Hauptbahnhofsgebäude, dem Flughafenexpress-Terminal (Flytogterminalen) und den Østbanehallen.

Der Hauptbahnhof bildet – jedenfalls was den Verkehr anbelangt – das Zentrum der Stadt. Der Vorplatz (Jernbanetorget) ist ein Knotenpunkt für Bus- und Straßenbahnlinien und unterirdisch schneiden sich hier auch alle 5 U-Bahn-Linien (T-Bane). Direkt mit dem Hauptbahnhofsgebäude verbunden ist die zweitgrößte Osloer Einkaufs-Mall Byporten. In Nachbarschaft zum Hauptbahnhof wurde 1986 das größte Einkaufszentrum Oslos (Oslo City) eröffnet.

Bilder oben: der Bahnhofsvorplatz (Jernbanetorget) mit dem neuen Hauptbahnhofsgebäude von 1980, der sich daran anschließenden Einkaufs-Mall „Byporten“ (Stadttor), dem Uhrturm, den hinter dem Bahnhof aufragenden Posthuset-Hochhäusern und der Østbanehallen, dem früheren Ostbahnhof.

Bilder oben: in dem rechtwinklig zum Bahnhofsgebäude angelegten Gebäuderiegel befinden sich die Einkaufs-Mall „Byporten“ und ein Scandic-Hotel.

Bilder oben: Zugang zum Hauptbahnhofsgebäude am Christian Frederiks plass.

Bild oben: direkter Zugang zum Einkaufszentrum „Byporten – Mall of Oslo“.

Bilder oben: Haupthalle des Bahnhofsgebäudes.

Bilder oben: hier geht’s zur U-Bahn.

Bilder oben: der Osloer Hauptbahnhof hat 19 Geleise; 12 davon verschwinden im Bahn-Tunnel.

Bilder oben: der neue Flughafen Gardermoen ist – im Gegensatz zum früheren Flughafen Fornebu – nicht mehr so stadtnah, sondern liegt 50 Kilometer nördlich der norwegischen Hauptstadt. Mit dem Expresszug Flytoget ist es aber trotzdem sehr gut angebunden; in 20 Minuten kann man die Strecke damit bequem bewältigen. Der Betrieb der Bahnstrecke wurde 1998 mit den Zügen der Gardermobane aufgenommen.

Bilder oben: auf dem Bahnhofsvorplatz steht ein Uhrturm, der nachts beleuchtet ist.

Das heutige Einkaufszentrum „Østbanehallen“ wurde ursprünglich 1854 als Hovedbanestasjon eröffnet; hier startete die Hovedbanen, die erste Eisenbahnstrecke Norwegens zwischen Oslo und Eidsvoll. Architekten des Backsteinbaus waren Heinrich Schirmer und Wilhelm von Hanno. Seit 1872 hieß die Bahnstation dann Østbanestasjonen.

Die erste große bauliche Überarbeitung und Erweiterung erfuhr der Bahnhof 1882. Da wurde das Backsteingebäude von Georg Andreas Bull im Stil der Neorenaissance umgebaut und erhielt zwei neue Seitenflügel. Die Gebäudefassade besteht aus hell verputzten Ziegeln.

Der Westbahnhof an der Pipervika-Bucht (Vestbanestasjonen) wurde 1872 eröffent. Das im Stil der Neoromanik gestaltete Gebäude ist ebenfalls ein Werk von Georg Andreas Bull. Das Ursprungsbauwerk wurde nach dem Ersten Weltkrieg erweitert und in den 1950er Jahren auch umgebaut. Um die Entfernung zwischen Ost- und Westbahnhof zu überbrücken, wurde 1907 eine Schienenverbindung zwischen den beiden Stationen geschaffen.

Bild oben: in der Nähe des Gebäudes der Osloer Hafenbehörde an der Akershusstranda 19 hängen Bildtafeln aus, wie der Hafen früher ausgesehen hat. Auf einem Bild kann man auch das Gleisfeld und das Gebäude des ehemaligen Westbahnhofs erkennen (siehe Pfeil), in welchem heute das Nobel-Friedenszentrum untergebracht ist.

Bilder oben: heute museal genutzt: das ehemalige Westbahnhof-Gebäude wurde umgebaut und 2005 als Nobel-Friedenszentrum eröffnet.

Nach Fertigstellung des Eisenbahntunnels zwischen dem Westbahnhof und dem 1981 eröffneten neuen Hauptbahnhof wurden sowohl der West- als auch der Ostbahnhof überflüssig. Der Verkehr am Westbahnhof wurde 1989 eingestellt.

Das denkmalgeschütze Westbahnhofsgebäude wurde 2005 zum Museum Nobel-Friedenszentrum (Nobels Fredssenter) umgebaut. Näheres zum Nobel-Friedenszentrum unter Oslo-Museen.

Das Einkaufszentrum „Østbanehallen“ im Ostbahnhof wurde 1986 eröffent und zwischen 2013 und 2015 nochmals renoviert und umgestaltet.

Bild oben: Info-Plakette an der Fassade des ehemaligen Ostbahnhofs (Østbanestasjonen): das Gebäude wurde in den Jahren 1877 bis 1882 als Erweiterung des alten Bahnhofs aus dem Jahr 1854 für die erste norwegische Eisenbahn errichtet. Architekt war Georg Andreas Bull.

Bild oben: Blick vom Dach des Operngebäudes auf den Christian Frederiks plass mit dem Neorenaissance-Gebäude des ehemaligen Ostbahnhofs, den jetzigen Østbanehallen.

Bilder oben: Blick vom Hauptbahnhofsvorplatz auf die Østbanehallen, dem Gebäude des früheren Ostbahnhofs; hier befinden sich jetzt ein Einkaufszentrum und ein Hotel.

Bilder oben: Blick auf das frühere Ostbahnhofsgebäude vom Christian Frederiks plass aus; auf dem Platz befindet sich auch eine Brunnenanlage mit der Bronzeskulptur „Sonne und Erde“, die 1935 von Ørnulf Bast geschaffen wurde und aus einer Frauen- und einer Männerfigur besteht. Die Brunnenanlage wurde im Jahr 2023 saniert.

Bilder oben: Übergang vom Hauptbahnhofsgebäude zu den Østbanehallen.

Bilder oben: die ehemalige Bahnhofshalle ist jetzt eine Ladenpassage.

Autofreie Innenstadt – Öffentlicher Personen-Nahverkehr

In den Jahren 2015 bis 2019 wurde nach Voruntersuchungen durch den dänischen Städteplaner Jan Gehl die komplette Innenstadt (Sentrum) autofrei gemacht; ehemalige Verkehrs- und Parkplatzflächen wurden zu Fußgänger- und Radfahrwegen sowie Plätzen mit Spielmöglichkeiten und hoher Aufenthaltsqualität umgestaltet. Die über 40 Meter breite Hauptverkehrsachse Dronning Eufemias Gate wurde in eine Allee mit einer begrünten Straßenbahntrasse umgewandelt. Der Öffentlichen Personennahverkehr wurde ausgebaut und attraktiver gemacht, etwa durch hohe Taktzahlen der Bus- und Tramlinien oder durch gesenkte Ticketpreise sowie eine komfortable App zur Nutzung der Angebote. So ist der Anteil der durch Autos zurückgelegten Wege in Oslo zwischen 2005 und 2019 nach einer Untersuchung des Instituts für Verkehrswissenschaften von 46 % auf 33 % gesunken, die Nutzung des ÖPNV von 22 % auf 30 % gestiegen und auch der Verkehr zu Fuß hat leicht zugenommen: von 27 % auf 29 %.

Das Netz des Öffentlichen Personennahverkehrs besteht in Oslo aus drei Komponenten: dem U-Bahnnetz (T-Bane), welches aus fünf sternförmig verlaufenden Linien besteht, dem umfangreichen Straßenbahnnetz und dem ebenfalls sehr dichten Busliniennetz.

Bild oben: die Dronning Eufemias gate wurde in eine Allee verwandelt, die Trambahn verkehrt auf begrünten Fahrstreifen. Links im Bild die Gebäude des Barcode-Projekts, rechts die neue Deichmann-Zentralbibliothek.

Das Omnibusnetz der norwegischen Hauptstadt

Bilder oben: die norwegische Hauptstadt verfügt über ein sehr dichtes Buslinien-Netz; auch die zeitliche Taktung ist sehr dicht. Der Busbahnhof (bussterminal) befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs.

Das Straßenbahnennetz in Oslo

Bilder oben: Einfahrt der U-Bahn in die Haltestelle Blindern am Uni-Campus und U-Bahnhaltestelle Grønland.

Die U-Bahn (T-Bane) in Oslo

Bild oben: Rolltreppenaufgang von der U-Bahn-Haltestelle Nydalen.

Bilder oben: das U-Bahnnetz (T-Bane) besteht aus fünf Linien, die strahlenförmig vom Hauptbahnhof ausgehen. Ganz neu ist die U-Bahnstation Nydalen. Sie wurde 2016 vom Büro Kristin Jarmund Arkitekter gebaut und ersetzte die Vorgängerstation, die mit zunehmendem Verkehrsaufkommen zu klein geworden war. Die Deckendekoration stammt von Jørgen Næss.

Flughavn Oslo (Oslo Gardermoen)

Bild oben: Landung auf dem Flughafen Gardermoen (Oslo Lufthavn), 50 Kilometer nördlich der norwegischen Hauptstadt. Im Hintergrund Abfertigungsgebäude und Tower.

Bis 1998 war der internationale Flughafen der norwegischen Hauptstadt in Fornebu; dann wurde er stillgelegt. Dafür wurde der ehemals nur militärisch genutzte Flughafen Gardermoen um einen zivilen Bereich erweitert. Der Flughafen Oslo Gardermoen nahm 1998 seinen Betrieb auf. In den Jahren 2011 bis 2017 wurde er um ein neues Terminal erweitert, um den steigenden Passagierzahlen gerecht zu werden. Für das neue Terminal wurde viel Holz verwendet; die Konstruktion ist sehr hell und luftig und man findet sich gut zurecht.

Als Architekten tätig wurden Nordic – Office of Architecture, Oslo.

Gardermoen befindet sich knappe 50 Kilometer nördlich von Oslo; zwischen dem Flughafen und dem Hauptbahnhof in Oslo verkehr ein Expresszug, mit dem man die Strecke in 20 Minuten bewältigen kann.

Bild oben: Detail des Tragwerks des Terminal-Daches; zu der Konstruktion kann man auf der Website www.baunetzwissen.de das Folgende lesen: (…) „Die Tragwerkskonstruktion der Erweiterungsbauten besteht aus geschwungenen, doppelten Brettschichtholz-Bogenbindern, die über v-förmige Stahlauflager auf massiven Betonpfeilern aufliegen und teilweise sichtbar sind. Prägendes Gestaltungselement des Pier Nord ist die abgerundete Dachhülle. Sie besitzt eine Verkleidung aus Eichenholz, die an den Längsseiten des Gebäudes in große gebogene Glasflächen übergeht. Als Deckenverkleidung im Inneren wählten die Architekten im Bahnhofsbereich Fichtenholz. Streckmetalldecken erzeugen in der Ankunfts- und Abflughalle den Eindruck von Leichtigkeit.“ (…)

Bilder oben: Vorfeld mit Fluggastbrücken und parkenden Flugzeugen.

Bilder oben: das Abfertigungsgebäude.

Bild oben: Abflug von Oslo Gardermoen.

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