Rotterdam Brücken

Brücken in Rotterdam

Rotterdam ist eine Hafenstadt und wird von der Maas durchflossen; daher sind jede Menge Brücken notwendig, um die Stadtteile miteinander zu verbinden:

Die ikonische Erasmus-Brücke

Sicher das oder wenigstens ein Wahrzeichen Rotterdams ist die zwischen 1994 und 1996 erbaute Erasmus-Brücke. Sie überspannt die Nieuwe Maas und stellt damit eine Verbindung zwischen dem Stadtzentrum (der Straße Coolsingel) und dem südlichen Rotterdam (Kop van Zuid) für Autos, Fahrradfahrer, Fußgänger und eine Straßenbahnlinie her. Die von den Spannweiten beiderseits des Pylons asymmetrisch gestaltete Schrägseilbrücke besteht aus einem längeren seilverspannten Teil und einem kürzeren Klappbrückenteil. Ist der fast 7000 Tonnen schwere Brückenteil hochgeklappt, können auch größere Schiffe die Brücke passieren.

Der geknickte und fast 140 Meter hohe weiße Pylon gab der Brücke aufgrund seiner speziellen Form den Namen „Der Schwan“. Die gesamte überspannte Brückenlänge misst über 400 Meter. Entworfen und gebaut wurde die Brücke vom Amsterdamer Büro UN Studios von Ben van Berkel und Caroline Bos (Van Berkel & Bos).

In einem Interview mit baunetz.de erläuterte Ben van Berkel, dass dem Weiß des Farbanstrichs des Pylons etwas Hellblau beigemischt wurde; bei Sonnenschein strahlt der Pylon daher „noch weißer als weiß“, bei  gedämpftem Licht eines Regentages oder auf der Schattenseite kann man die bläuliche Tönung aber wahrnehmen.

Bilder oben: die Seile der Schrägseilbrücke sind fächerförmig angeordnet; der Pylon hat die Form des Buchstabens „A“.

Bilder oben: die Erasmusbrücke stellt eine wichtige Verbindung zwischen der Altstadt und den südlichen Stadtteilen her; die Form des Pylons hat ihr die  Bezeichnung „Schwan“ eingebracht.

Bilder oben: die Tragseile sind am abgeknickten Teil des A-Pylons fächerförmig angebracht.

Bilder oben: die Brücke wird vom Autoverkehr und der Straßenbahn genutzt; man kann sie aber auch zu Fuß oder auf Fahrrad oder Motorrad überqueren.

Bilder oben: der seilverspannte Brückenträger ruht uferseitig auf V-förmigen Stützen und ist leicht gewölbt.

Bilder oben: der kürzere Brückenträger ist als Klappbrücke ausgelegt; im hochgeklappten Zustand können auch größere Schiffe die Brücke passieren. Der Klappmechanismus ist sehr raffiniert gestaltet; so wird beim Hochklappen auch die Oberleitungsführung für die Straßenbahn unterbrochen; beim Schließen wir der elektrische Kontakt wieder hergestellt.

Die Königinnenbrücke für die Eisenbahn (Koningshavenbrug oder auch De Hef)

Zwischen 1927 und 1929 wurde als Ersatz für eine Drehbrücke zwischen  dem Noordereiland und dem Rotterdamer Stadtteil Feijenoord vom Ingenieur Pieter Joosting eine Hubbrücke gebaut. Die vorausgehende Drehbrücke hatte sich als unfallträchtig für den passierenden Schiffsverkehr erwiesen. Der bewegliche Mittelteil der Brücke ist 52 Meter lang.

Nach Fertigstellung des Willemspoortunnels wurde die Bahnbrücke 1993 überflüssig. Auf Wunsch der Rotterdamer Bürger blieb die Brücke aber ohne ursprüngliche Funktion als Kulturdenkmal erhalten. Zwischen 2014 und 2017 fanden Renovierungsmaßnahmen statt; dabei erhielt die Brücke einen neuen Farbanstrich im ursprünglichen Grünton.

Bild oben: die Königinnenbrücke mit den neuen Hochhäusern am Wilhelminapier im Hintergrund.

Bilder oben: De Hef, die Könniginnenbrücke, besteht aus zwei Segmenten aus Fachwerkgitter-Trägern, die auf Fundamenten im Fluss bzw. am Ufer ruhen sowie einem über 50 Meter langen anhebbaren Mittelteil.

Bilder oben: Brückendetails: Betriebsgebäude, Gegengewichte, Brückenträger.

Bilder oben: Blick nach Westen durch die Huböffnung der Königinnenbrücke auf die Erasmusbrücke bzw. die Hochhäuser am Wilhelminapier.

Die neue Willemsbrug (Wilhelmsbrücke)

Die von Architekt Cor Veerling entworfene (neue) Willemsbrug , welche die Insel Noordereiland mit dem Rotterdamer Stadtzentrum über die Nieuwe Maas hinweg verbindet, ist eine 1981 fertiggestellte, 350 Meter lange Schrägseilbrücke mit zwei Pylonen und einer maximalen Stützweite von 270 Metern. Durch den intensiv-roten Farbanstrich sticht die Brücke deutlich aus ihrer Umgebung heraus. Das Vorgängerbauwerk, eine Fachwerkgitter-Brücke, wurde nach der Einweihung der neuen Brücke abgerissen.  Durch den Bau mehrerer Tunnels und nach Inbetriebnahme der Erasmusbrücke ist die Willemsbrug heutzutage verkehrlich nicht mehr so stark belastet.

Bilder oben: die Nieuwe Willemsbrug; Verankerung der Spannseile.

Bilder oben: die beiden rot lackierten und 65 Meter hohen Pylone.

Bilder oben: die Pylone und die Befestigung der Spannseile mit Wartungsplattform.

Bilder oben: aufgrund ihres Anstrichs wird die Willemsbrucke auch „Golden Gate Brücke“ von Rotterdam genannt; diese ist allerdings eine Hängebrücke und hat ungleich größere Ausmaße.

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