Rotterdam Kulturbauten
Kulturbauten in Rotterdam: Theater, Bibliotheken…
Ehemalige Zentralbibliothek von Rotterdam (1923) – heute Erasmus University College
Das heute von der Erasmus-Universität als Lehrgebäude für Studienanfänger genutzte Haus am Nieuwe Markt wurde zwischen 1917 und 1923 ursprünglich als Zentralbibliothek der Stadt errichtet. Im Zweiten Weltkrieg gehörte sowohl die Bibliothek als auch das von Joseph Graven 1872 errichtete Denkmal für die „Jungfrau von Holland“ zu den wenigen architektonischen Strukturen, die das deutsche Bombardement überstanden; lediglich der ursprünglich vorhandene Glockenturm wurde zerstört.
1980 wurde die neue Zentralbibliothek von Jakob Bakema an der Hoogstraat fertiggestellt.
Seit 2013 wird das Gebäude nun von der Rotterdamer Erasmus-Universität genutzt.
Bilder oben: das prächtige Backsteingebäude der ehemaligen Zentralbibliothek wird seit 2013 von der Erasmus-Universität als Lehrgebäude für die Studienanfänger genutzt.
Bild oben: vor dem Gebäude befindet sich ein Brunnen mit der Figur der „Jungfrau von Holland“, ein Werk von Joseph Graven von 1874.
Die neue Zentralbibliothek
Eine Architektur-Ikone ist auch Rotterdams Zentralbibliothek; sie befindet sich gegenüber der (weitgehend unterirdischen) Bahnstation Blaak und in Nachbarschaft von Kubushäusern und Markthalle. Sie zählt mit etwa einer halben Million Büchern zu den größten Bibliotheken der Niederlande. Erbaut wurde das Gebäude ab 1978 vom Büro Van den Broek & Bakema (und nach Bakemas Tod von Hans Boot 1983 vollendet). Mit den außerhalb der Fassade / dem Dach verlaufenden knallgelb gestrichenen Belüftungsrohren erinnert das Haus ein bisschen an das Centre Pompidou in Paris. Von der Form her ist das Gebäude etwa ein Kubus mit einer im 45°-Winkel abgeschrägten Ecke; hier verläuft über sechs Etagen hinweg die gläserne Fassade des Atriums. Auf Tourismus-Seiten ist gelegentlich von einem „gläsernen Wasserfall“ die Rede. Im Haus gibt es auch Versammlungsräume, ein Theater, ein Café sowie ein Restaurant mit Dachterrasse. Während es im Erdgeschoss recht kommunikativ zugeht, wird es mit jeder Etage etwas ruhiger bis zu den Stillarbeitsräumen im obersten Geschoss.
Das Gebäude soll ab 2025 von den Büros Powerhouse Company, Atelier Oslo und Lundhagem komplett renoviert und erweitert werden. Dadurch soll die Bibliothek zu einem „Wohnzimmer für die ganze Stadt“ werden – das Verständnis von den Aufgaben/Funktionen einer Bibliothek in der Stadtgemeinschaft hat sich in den letzten Jahren gewandelt…
Bilder oben: eine bunte „Bildungsfabrik“; die Zentralbibliothek fällt mit ihren außen geführten Lüftungsrohren auf.
Bilder oben: das Atrium der Bibliothek mit den Treppen, Aufzügen und Rolltreppen und Bücherregale.
Schouwburgplein (Theaterplatz) mit dem Theater Rotterdam Schouwburg, einem Großkino und dem Wohnkomplex „Calypso“
1996 erhielt das Büro West 8 (Rotterdam, Brüssel, Philadelphia) den Auftrag, den Theaterplatz (Schouwburgplein), der bisher nichts anderes war als das trostlose Dach einer großen Tiefgarage, für die urbane Nutzung freundlicher und zugänglicher zu gestalten. Das Architekturbüro baute den Platz zu einer vielseitig nutzbaren städtischen „Bühne“ um: der Bodenbelag wechselt von Holzplanken über Gummi zu perforierten Metallplatten, auf der Fläche gibt es viele interaktiven Elemente, Wasserspiele und unterschiedlich geformte Sitzgelegenheiten für die „Zuschauer/innen“. Auch eine Platzbeleuchtung in Form überdimensionaler „Stehlampen“, die hydraulisch beweglich sind, ist vorhanden. Später wurde der Gummibelag durch ein weniger rutschanfälliges Material ersetzt und der Platz mit künstlichem Rasen belegt.
Um den Platz herum gruppieren sich: ein IMAX-Kino mit mehreren Kino-Sälen, das Theater Rotterdam (Theater Rotterdam Schouwburg) und ein neuer Wohnkomplex namens „Calypso„.
Bilde oben: Blick von der Arkade des Theater Rotterdam zum Schouwburgplein mit dem IMAX-Kino und dem Wohnkomplex „Calypso“.
Bilder oben: der Theater-Platz (Schouwburgplein) mit dem Theater Rotterdam, einem Großkino und dem Wohnprojekt „Calypso“.
Bilder oben: Wohngebäude am Schouwburgplein mit Fassadenbemalung.
IMAX-Kino „Pathé“
Das IMAX-Kinogebäude „Pathé“ ist vom Tragwerk her eine Stahlkonstruktion, die zum Platz hin auf Stützen steht und sich mit der dadurch entstehenden „Arkade“ zum Schouwburgplein hin öffnet. Das Großkino wurde 1996 fertiggestellt; Architekt war Koen van Velzen. Die Fassade des kantigen Kinogebäudes besteht aus weißen Kunststoffplatten.
Bilder oben: Blick vom Theater Rotterdam über den Theater-Platz zum Kino-Gebäude; der Eingangsbereich befindet sich unter Stahlstützen.
Bilder oben: das von Koen van Velzen entworfene und gebaute Kinogebäude.
Theater Rotterdam Schouwburg / TR Schouwburg
Das städtische Theater (Theater Rotterdam Schouwburg / TR Schouwburg) wird im Volksmund etwas despektierlich auch „Quist’s Kiste“ genannt, was die Geometrie des Baukörpers aber ganz gut beschreibt. Wim Quist hat hier 1988 eine im Wesentlichen fensterlose Box erstellt, in welcher Bühnenhaus, Atrium/Foyer und Zuschauersaal untergebracht sind. Der Haupteingang befindet sich am Schouwburgplein in einem Arkadengang unter dem 34 Meter hohen Bühnenturm.
Bilder oben: „Quist’s Kiste“; das von Wim Quist 1988 erbaute Theatergebäude.
Bilder oben: Baudetails, Eingangsbereich.
Das Luxor-Theater
Auf der Website baunetz-architekten.de kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen: „Der Bau zeichnet sich durch vielfältige Bezüge aus – eine einzige Fassade umhüllt die komplexe Logistik des Theaters, die komponierte Abfolge der Foyers und ein Auditorium mit optimaler Akustik für Musicals und Konzertaufführungen für 1500 Besucher. Der gesamte Innenraum wurde von BOLLES+WILSON konzipiert und geplant. (…)“
Das Gebäude befindet sich zwischen der Nieuwe Maas, dem Rijnhaven und der Zufahrtsstraße zur Erasmusbrücke auf einem relativ knappen Grundstück; die verschiedenen Funktionen des Theaterhauses wurden von den Architekten daher übereinander platziert. Die höheren Etagen werden durch eine Rampe und eine große Treppe im Atrium erschlossen.
Auf der Website baunetz-architekten.de kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen: „Der Bau zeichnet sich durch vielfältige Bezüge aus – eine einzige Fassade umhüllt die komplexe Logistik des Theaters, die komponierte Abfolge der Foyers und ein Auditorium mit optimaler Akustik für Musicals und Konzertaufführungen für 1500 Besucher. Der gesamte Innenraum wurde von BOLLES+WILSON konzipiert und geplant. (…)“
Bild oben: Luxor-Theater bei abendlicher Beleuchtung.
Bilder oben: rote Faserzementplatten bekleiden das Gebäude des Luxor-Theaters. Das Gebäude wurde 2001 nach 3-jähriger Bauzeit fertiggestellt und wurde von Bolles+Wilson geplant und gebaut. Im Hintergrund die Hochhausbauten am Wilhelminapier.
Bilder oben: das Luxor-Theater auf dem Wilhelmina-Pier.
Bilder oben: Eingangsbereich des Luxor-Theaters.
Bilder oben: Blick auf das Gebäude des Luxor-Theaters von „De Rotterdam“ aus.
Bilder oben: das Gebäude des Luxor-Theaters vom Rijnhaven aus gesehen; rechts daneben ragen der Wilhelmina-Turm und der etwa doppelt so hohe Maas-Turm auf.