Stuttgart Forschungscampus Vaihingen

Hochschulbau der Nachkriegszeit – der Campus Vaihingen der Universität Stuttgart

Bereits 1955 wurde die zukunftsweisende Entscheidung getroffen, in der Stuttgarter Stadtmitte nur die Fakultäten für Architektur und die Geisteswissenschaften sowie die Uni-Verwaltung zu belassen, die Natur- und Ingenieurwissenschaften, sowie die Mathematik (und später die Informatik) sollten auf einem neuen Campus in Stuttgart-Vaihingen (Pfaffenwald) angesiedelt werden. 

Im Lauf der Zeit ließen sich auf dem Vaihinger Campus auch weitere Hochschuleinrichtungen (etwa das Höchstleistungsrechenzentrum) und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen (z. B. Fraunhofer-Institut, DLR) nieder.

In der Schrift „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, 4/2022 kann man im Aufsatz „Der Hochschulbau als Experimentierfeld moderner Architektur“ von Peter Huber zum Bau von Hochschulgebäuden in der Nachkriegszeit das Folgende lesen:

„Am Hochschulbau lassen sich sämtliche Strömungen der Moderne und eine große Experimentierfreude in äußerst qualitätvollen Bauwerken verfolgen. (…)

In der Nachkriegszeit machten die stark steigenden Studentenzahlen den Hochschulbau dieser Zeit zu einer Bauaufgabe von hoher Priorität. So mussten in kürzester Zeit eine Vielzahl von Gebäuden für Forschung und Lehre errichtet werden. Die Architekten der Nachkriegsmoderne hatten während des Baubooms der Wiederaufbauzeit weitreichende Erfahrungen bei der raschen Umsetzung dringend benötigter Wohn- und Gewerbebauten sammeln können und waren in der Lage, wirtschaftlich und schnell eine große Menge an Gebäuden zu errichten. Die Bauaufgabe Hochschule ist äußerst vielfältig und umfasst neben Lehr- und Verwaltungsgebäuden unterschiedlichste Sonderbauten, wie Bibliotheken, Mensen, Wohnheime und Forschungsbauten mit äußerst differenzierten Anforderungen.

Der nachkriegszeitliche Hochschulbau war mit zeitgenössischen Architekturströmungen fest verknüpft und an progressiven Entwicklungen des Bauwesens maßgeblich beteiligt. In den 1960er Jahren entwickelte sich in Westdeutschland aus der ersten Nachkriegsmoderne, die an das Neue Bauen der 1920er Jahre anknüpfte, eine Zweite Nachkriegsmoderne, welche stark von der damals ihren Höhepunkt erreichenden Internationalen Moderne beeinflusst wurde. Die Zweite Nachkriegsmoderne, welche in die Zeit des Hochschulbaus fällt, wurde durch den Bauboom der Wirtschaftswunderzeit begünstigt. Sie begann mit der Internationalen Bauausstellung in Berlin, bei der im Zuge einer Neubebauung des Hansaviertels die namhaftesten internationalen Architekten ihre Wohnbauten präsentierten, und endete erst mit der Ölkrise von 1973.“ 

Drohnenflug-Video der Universität Stuttgart über und im Campus Vaihingen und in Stadtmitte 

Auf der Website der Uni Stuttgart gibt es ein Drohnenflug-Video von den Gebäuden auf dem Uni-Campus in Stadtmitte und in Vaihingen; auch IN den Gebäuden ist die Drohne unterwegs (Flure, Hörsäle, etc.)

Link zum Video auf der Uni-Website:

https://www.uni-stuttgart.de/universitaet/aktuelles/video/Drohnentour-ueber-und-in-der-Universitaet-Stuttgart/

Link zum Video auf YouTube:

https://www.youtube.com/watch?v=8NLR5f6e2A0

Bild oben: Screenshot aus dem Drohnenflug-Video.

Das ILEK-Gebäude, 1967/68

Bild oben: eine neue Art des Konstruierens: das seilverspannte Flächentragwerk des Institutsgebäudes des ILEK auf dem Uni-Campus in Stuttgart-Vaihingen.

Das Gebäude des heutigen Instituts für Leichtbau, Entwerfen und Konstruieren (ILEK) ist hervorgegangen aus dem 1964 von Frei Otto gegründeten Institut für Leichte Flächentragwerke (IL). Ursprünglich wurde die Konstruktion als Versuchsbau für den zeltartigen Deutschen Pavillon auf der Weltausstellung EXPO 1967 in Montreal von Frei Otto und Rolf Gutbrod in Stuttgart Vaihingen aufgebaut. Ein Jahr später (1968) wurde die zeltartige Dachkonstruktion abgebaut und zwei Kilometer entfernt am heutigen Standort wieder aufgebaut. Das Zeltdach wurde dabei ergänzt um eine Wärmedämmung und eine Innenverschalung des Daches aus Holzschindeln sowie die gläserne Außenhaut des Gebäudesockels, sodass ein ganzjährig nutzbares Institutsgebäude entstand. Die Möblierung im Inneren wurde ebenfalls von Frei Otto entworfen: hier bildet eine Metallkonstruktion ein Podest, so dass der Raum quasi zwei Etagen hat.

Frei Ottos Nachfolger am IL war 1994 Werner Sobek; 2001 verschmolzen das IL und das Institut für Konstruktion und Entwerfen von Jörg Schlaich dann zum ILEK.

Das ILEK-Gebäude und der Pavillon von Montreal bildeten die Vorläufer für eine Konstruktion ganz anderer Dimension: für das Dach des Olympia-Stadions 1972 in München, an dessen Planung außer Gutbrod und Otto auch Günter Behnisch, Jörg Schlaich und Fritz Leonhardt beteiligt waren.

Das Zeltdach des ILEK ist eine Seilnetzkonstruktion, die von einem zentralen schräg stehenden Stahl-Pylon getragen wird und die an 12 Punkten mit Seilabspannungen in Betonankern im Boden befestigt ist. Ursprünglich war das Dach mit Eternitschindeln eingedeckt; Licht erhält das Rauminnere über ein tropfenförmig eingeschnittenes Oberlicht.

1993 musste das ILEK-Gebäude grundlegend saniert werden; dabei wurde das Dach mit Schiefer-Schindeln eingedeckt und die technische Infrastruktur auf einen aktuellen Stand gebracht. Seit 1990 steht der wegweisende Bau auch unter Denkmalschutz.

Zum Bau ein Zitat aus dem Buch „Stuttgart – Architektur des 20. Und 21. Jahrhunderts“ von Valerie Hammerbacher und Anja Krämer, G. Braun, Karlsruhe, 2013: „Obwohl das Institut unscheinbar am Waldrand liegt, steht es stellvertretend für eine neue Strömung innerhalb der Nachkriegsmoderne. Sein auffälligstes Merkmal ist eine vorgespannte Zeltstruktur. Sie ersetzt die klassischen konstruktiven Prinzipien des traditionellen Baukörpers. Zug und Spannung sind die physikalischen Kräfte, die anstelle von Tragen und Lasten den Pavillon bestimmen. Nicht mehr die konventionellen horizontalen und vertikalen Elemente des Massiv- der Skelettbaus, bei denen die Last durch Mauern oder Pfeiler auf die Fundamentplatte abgeleitet wird, kommen zum Einsatz, sondern hängende, leichte Flächentragwerke.“ (…)

Bilder oben: die zeltartige Dachkonstruktion des von Frei Otto und Rolf Gutbrod entworfenen ILEK-Pavillons.

Bilder oben: Blick auf die Dachkonstruktion von innen; hier ist die Seilnetzanordnung offen sichtbar.

Bilder oben: Arbeitsbereich der Institutsmitarbeiter/innen (aufgenommen bei einer öffentlichen Führung durch das Gebäude): hier gibt es keine geraden Wände.

Das neue Gastdozentenhaus auf dem Campus Vaihingen, 1997

Im Rahmen des verstärkten Ausbaus internationaler wissenschaftlicher Beziehungen in den 1990er Jahren wurde für die ausländischen Gastdozenten auf dem Vainhinger Uni-Campus am Pfaffenwaldring ein neues Appartementhaus geplant. Die Aufenthaltsdauer der Gäste liegt in der Regel zwischen drei Monaten und einem Jahr. Da es sich meist um etablierte Wissenschaftler und Professoren handelt, die in ihrer Heimat einen gewissen Lebensstandard pflegen, wollte man ein Gästehaus mit angemessenem Ambiente errichten. Manche der Gäste kommen auch mit ihren Kindern bzw. der ganzen Familie nach Stuttgart.

Einen entsprechenden Architekturwettbewerb gewannen Kohlhoff&Kohlhoff Architekten (Stuttgart). Die Gestaltung des Innenhofes sowie der „Büsnauer Wiese“ mit einem kleinen Teich oblag dem Garten- und Landschaftsarchitekten Karl Bauer (Karlsruhe).

Die mit Lärchenholz verkleidete Fassade.

Das realisierte, am Hang liegende Gebäude ist ein quadratisches Atelierhaus mit einem ebenfalls quadratischen, baumbestandenen Innenhof; von hier aus werden die 48 Wohnungen über die Treppenanlage und Laubengänge erschlossen. Der Zugang zum Innenhof erfolgt von oben über eine einstöckige offene Zone, von unten erstreckt sich die Öffnung über zwei Etagen. Die Außenfassade wird bestimmt von einer Verkleidung aus Lärchenholz; auch die verschiebbaren Sichtschutzelemente sind aus dieser Baumart gefertigt. Die Fassade im Innenhof trägt eine rot gefärbte Verkleidung aus Birkensperrholz.

Bilder oben: das Gastdozentenhaus auf dem Vaihinger Unicampus liegt auf einem Hügel und ist perfekt in die umgebende modellierte Landschaft eingebettet.

Bilder oben: Zugang zum Innenhof hat man von zwei gegenüberliegenden Seiten des Gebäudes aus.

Bilder oben: malerische Lage am Teich.

Bilder oben: das Gastdozentenhaus im Winter.

Bilder oben: der Innenhof des Atelierhauses; hier befindet sich die Treppenanlage; die Wohnungen sind über Laubengänge erschlossen.

Das NWZ (Naturwissenschaftliche Zentrum) auf dem Campus Vaihingen, 1972, 1974

Der erste in Vaihingen errichtete Gebäudekomplex war das Naturwissenschaftliche Zentrum (NWZ) mit zwei (Labor-)Hochbauten für die Physik, die Chemie und die Mathematik, verbunden durch ein Hörsaalzentrum. Gebäude für die Ingenieurwissenschaften (Mashinenbau, Elektrotechnik, usw.) folgten erst später. Die Bauarbeiten am NWZ dauerten von 1969 bis 1974 (wobei der Chemiebereich bereits 1972 bezogen werden konnte). Dabei wurden in einem Skelett aus Ortbeton vor allem auch Fertigbauteile benutzt. Die beiden Gebäude sind 50 Meter hoch und umfassen zehn Stockwerke. Dem Brandschutz dienen externe Fluchttreppenanlagen sowohl im Süden als auch im Norden der beiden Gebäude.

Während die Innenausbauten weitgehend standardisiert sind, setzte der Künstler Otto Herbert Hajek im Eingangsbereich des Physikhochhauses mit Großskulpturen farbige Akzente.

Die Mensa befand sich ursprünglich in einem Baukörper nördlich des Chemiehochbaus, doch sie wurde rasch zu klein für die wachsende Zahl an Studenten/innen und Beschäftigten. 1976 wurde ein neues Mensagebäude im Stil des Strukturalismus errichtet und der bisher genutzte Bau für die Einrichtung der Universitätsbibliothek auf dem Campus frei (1977).

1986 wurde der Campus auch an das S-Bahn-Netz angeschlossen; die Endhaltestelle liegt im Zentrum des Campusgeländes am Fuße des NWZ. Das Chemie-Gebäude wurde 1994 mit dem Einzug des Biologischen Institutes auf dem Dach um einen Gewächshausaufbau erweitert.

Zum Bild: das Schweizerische Architekturbüro Atelier5 baute zwischen 1973 und 1976 das Mensagebäude auf dem Vaihinger Campus; nach dessen strukturalistischem Entwurf setzt sich das Gebäude aus Modulen zusammen, die jeweils Raum für einen Speisetisch mit 10 Sitzplätzen bieten.

Bild oben: die Bereichsbibliothek auf dem Campus in Vaihingen ist im Chemie-Gebäude des NWZ untergebracht; die Bibliothek hat die Räume der früheren Mensa übernommen; aus Kapazitätsgründen wurde bis 1976 ein eigenes Mensa-Gebäude gebaut.

Im Aufsatz „Der Hochschulbau als Experimentierfeld moderner Architektur“ (Heft „Denkmalpflege in Baden-Württemberg“, 4/2022) schreibt Peter Huber zum Bau des Naturwissenschaftlichen Zentrums der Universität Stuttgart auf dem Campus Vaihingen das Folgende:

„Die quantitativ hohen Anforderungen an den Hochschulbau in der Nachkriegszeit führten dazu, dass man in allen Bundesländern Überlegungen zum Fertigbau anstellte und dementsprechende Systeme entwickelte. 1964 bis 1967 errichtete man in Karlsruhe mit dem Mathematikgebäude sowie den Physik- und Chemiehochhäusern die ersten reinen Hochschulfertigbauten. In der Folgezeit dienten die in Karlsruhe entwickelten Bautypen als Vorbild für die Typenbauten des ganzen Landes und wurden bis in die 1980er Jahre im Hochschulbau verwendet.

Zum Bild: Eingangsbereich der Bibliothek auf dem Campus in Vaihingen.

Im Hörsaalkomplex des Naturwissenschaftlichen Zentrums am Campus Vaihingen beschritt man einen besonders originellen Weg, um die Monotonie der beiden großen Fertigteilhochhäuser zu durchbrechen. Das orthogonale Konstruktionsraster eines der Hochhäuser durchstößt das an einer Gebäudeecke angesetzte polygonale Hörsaalzentrum. Im Inneren wird das strenge Raster äußerst schrill durch die farbig gefassten Raumplastiken des Künstlers Otto Herbert Hajek gebrochen und das Hörsaalzentrum zu einer begehbaren Raumplastik verwandelt.“ 

Bilder oben: die beiden Hochbauten für Physik und Chemie des NWZ (Naturwissenschaftlichen Zentrums). Letztes Bild: Die S-Bahn-Haltestelle befindet sich direkt vor den Gebäuden.

Bilder oben: Physik- und Chemie-Hochhaus; ein Fußgängersteg überspannt den Pfaffenwaldring.

Bilder oben: Balkone und Feuertreppen an den Hochbauten.

Bilder oben: das Physik-Hochhaus am Abend und im Winter.

Bilder oben: das Foyer im Physik-Hochhaus stellt mit den Raumskulpturen von Otto Herbert Hajek quasi ein begehbares Kunstwerk dar.

Die Gebäude für die Fakultät Elektrotechnik 

ETI 1, 1983

Nach langer planerischer Vorlaufphase wurde auf dem Uni-Campus in Vaihingen zu Beginn der 1980er Jahre der Grundstein für die Gebäude der Fakultät Elektrotechnik gelegt („ETI 1“); 1983 konnte der Umzug von den in der Stadt verstreuten Standorten in den neuen Gebäudekomplex in Vaihingen stattfinden. Geplant und gebaut wurde vom Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim.

Das Hörsaalzentrum V47 wurde etwas später realisiert.

Auf der Website der Uni Stuttgart (www.uni-stuttgart.de) kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen: „Der neu entwickelte Gebäudestandard der Ingenieurwissenschaften für die „Hochschulstadt“ in Stuttgart-Vaihingen kam hier zur Anwendung. Das neue Gebäude gliedert sich in eine Institutsbaugruppe mit weitgehend standardisierten Institutsgrundrissen und einen Flachbauteil mit größeren und kleineren Hörsälen. Das Baukastensystem der Stahl-Glas-Konstruktion standardisiert Grundrisse (…), lässt aber Gestaltungsspielraum in der äußeren Erscheinung. Die vier Hörsäle stehen neben dem Hauptgebäude und sind mit diesem durch ein überdachtes Informationszentrum verbunden.

(…)

Das große zweistöckige Informationszentrum verbindet das Hauptgebäude mit den Hörsälen und erlaubt einen kurzen Weg zur Mensa. Ursprünglich war dieser Verbindungsbau als Fachbereichsbibliothek vorgesehen. Heutzutage wird dieser Raum für Ausstellungen (auch für Firmen) genutzt.“

Bild oben: Eingangsbereich des Gebäudes ETI 1; links das Hörsaalzentrum.

Bilder oben: hier ist die Fakultät Elektrotechnik auf dem Uni-Campus in Vaihingen untergebracht.

ETI 2, 1997

In den Jahren 1994 bis 1997 wurde dem bestehenden Gebäude ein weiterer Bau angefügt („ETI 2“). Hier sollten die bisher in der Innenstadt verbliebenen Institute (z. B. Nachrichtentechnik, Datenverarbeitung, Halbleitertechnik, etc.) ein gemeinsames Zuhause finden.

Zu diesem Gebäude kann man auf der Website der Uni Stuttgart (www.uni-stuttgart.de) das Folgende lesen: „Die Flexibilität des standardisierten Baukastensystems vom 1. Bauabschnitt (…) hatte sich bewährt. Beim Neubau sind vier Querachsen in Nord-Süd-Richtung durch eine Haupterschließungsachse in Ost-West-Richtung verbunden. Das Betongebäude ist an zwei Stellen mit dem im Süden bestehenden Gebäude ETI 1 verbunden. Der Stahlbeton-Skelettbau erhält eine leicht wirkende Aluminiumfassade und ist mit viel Glas unterbrochen und durch balkonartige Fluchtgalerien aufgelockert.“ (…)

Bilder oben: der Erweiterungsbau ETI 2.

Bilder oben: das Hörsaalzentrum ist über einen großen Informationsbereich mit dem Gebäude der Fakultät Elektrotechnik (ETI 2) verbunden.

Das Mensa-Gebäude auf dem Campus Vaihingen, 1976

Clubatmosphäre verbreiten wollten die Architekten des schweizerischen Büros Atelier5 beim Bau des Mensa-Gebäudes auf dem Uni-Campus in Vaihingen. Mit dem zwischen 1973 und 1976 erbauten Gebäude hatten die Architekten den Ehrgeiz, nicht nur eine Kantine bereitzustellen, sondern einen Ort, an dem sich die Studenten/innen, treffen aufhalten und austauschen können. Das fünfstöckige Haus  besteht aus einem Raster aus Modulen mit den Maßen 3,2 x 3,2 Meter, einer Fläche, die man zum Aufstellen eines Esstisches mit einer Fünferreihen von Stühlen auf jeder Seite benötigt. Die Mensa bietet damit 1200 Sitzplätze. Zudem gibt es hier eine Cafeteria mit 500 Plätzen sowie ein Restaurant. Auch ein Lebensmittelladen ist im Gebäude untergebracht und früher hatte das Buchhaus Wittwer hier eine Filiale.

Zum Bild: Blick in den Aufenthaltsbereich mit Club-Atmosphäre.

Bilder oben: das Mensagebäude von Atelier5 Architekten wurde zwischen 1973 und 1976 erbaut.

Gebäude für den Fachbereich Informatik, 2003

Auf dem Universitätscampus in Stuttgart Vaihingen in Nachbarschaft zu den beiden Hochhäusern des Naturwissenschaftlichen Zentrums entstand in den Jahren 2001 bis Juni 2003 ein neues Gebäude für den Fachbereich Informatik. Geplant und gebaut wurde von den Architekten des Universitätsbauamtes Stuttgart und Hohenheim (Vermögen+Bau Baden-Württemberg) unter Mitwirkung von Kühnl+Schmidt Diplom-Ingenieure, Freie Architekten BDA; an der Tragwerksplanung waren auch Werner Sobek Ingenieure beteiligt; die Gebäudefassade ist Teil der Tragstruktur..

Kühnl+Schmidt Architekten AG schreiben auf ihrer Website zum Bauwerk das Folgende: „Der Neubau erfüllt hohe funktionale und ästhetische Anforderungen: das Fakultätsgebäude ist dreigeschossig und mit 70×80 m außen nahezu quadratisch. Den Innenbereich gliedern vier Höfe, in die zwei große Hörsäle und Sonderbereiche eingestellt sind. Die beiden Rechnerpools und die Lehrbereiche teilen sich das Erdgeschoß. Institute und Abteilungen nutzen die zwei oberen Ebenen. Als Fassade dient eine Element-Konstruktion in Stahl und Aluminium, mit Sonnenschutzverglasung und innenliegenden Speziallamellen.“ (…)

Und auf Baunetz.de wurde zur Eröffnung des Neubaus 2003 das Folgende bemerkt: „Der Neubau der Informatik-Institute der Universität Stuttgart wurde am 18. Juni 2003 feierlich auf dem Vaihinger Campus übergeben. Das Gebäude in unmittelbarer Nähe der S-Bahn-Station „Universität“ ist ein architektonischer Blickfang.

Die Stuttgarter Informatikinstitute, 1970 begründet, hatten bisher mehrere Standorte in der Stadtmitte und – in den letzten zwölf Jahren – im Industriegebiet Vaihingen. Mit dem Neubau verfügen sie nun erstmals über ein dauerhaftes Domizil.

Das Informatik-Zentrum der Uni Stuttgart auf dem Campus Vaihingen.

(…) Der dreigeschossige Neubau bietet im Erdgeschoss Platz für Hörsäle und Seminarräume. Darüber sind Institutsräume angesiedelt. Die vier unterschiedlich gestalteten Innenhöfe sind alle begehbar. Textile Überdachungen sorgen auch im Sommer für angenehme Temperaturen. Informelle Begegnungsmöglichkeiten bieten auch die Teeküchen in den Fluren. Der Neubau dient insgesamt 18 Instituten mit 2.700 Studenten.“

Im Untergeschoss des Gebäudes ist auch das Computermuseum der Uni Stuttgart untergebracht.

Bilder oben: das dreistöckige Informatik-Gebäude mit seiner Aluminium/Glas-Fassade.

Bilder oben: das Informatikzentrum befindet sich in Nachbarschaft zum Naturwissenschaftlichen Zentrum und dem Hörsaalzentrum.

Bilder oben: Fassadendetail und Einblick in die Computer-Pool-Räume.

Das Hysolar-Gebäude, 1986

Das Gebäude wurde in deutsch-saudi-arabischer Zusammenarbeit als Institutsbau für die Solar- und Wasserstoff-Forschung 1986 von Günter Behnisch + Partner errichtet. Die Herstellung von Wasserstoff (durch Wasserelektrolyse) mit Hilfe von solar erzeugter elektrischer Energie sollte untersucht werden, daher auch der Name: Hydrogen / Solar Energy (Hysolar). Aus der Not – es stand für den Bau nur ein begrenztes Budget und wenig Zeit zur Verfügung – machten Behnisch + Partner eine Tugend, indem sie sozusagen eine Raum-Collage teilweise aus industriell vorgefertigten Containern und einem gläsernen Verbindungsbau schufen. Heute gilt das Haus als Paradebeispiel für ein dekonstruktivistisches Bauwerk und als Ikone der Architektur.

Bezüglich der Nutzbarkeit hatte das Gebäude aber auch Defizite; so war die erträgliche Klimatisierung der Labor-, Instituts- und Büroräume in dem Konstrukt aus Glashaus und Blechcontainer sowohl im Winter als auch im Sommer problematisch. Das Gebäude wurde von den Instituten nicht lange genutzt und stand über mehrere Jahre leer.

2006 wurde das Büro Behnisch dann mit der Sanierung des Baus beauftragt, auch eine Erweiterung war geplant. Während sich das Büro Behnisch vor allem um die Sanierung der Gebäudehülle und die technische Ertüchtigung kümmerte, war das Stuttgarter Architekturbüro Harder III Stumpfl (H III S, harder stumpfl schramm freie architekten) für den Erweiterungsbau zuständig. 2009 waren die Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen abgeschlossen und in das Haus zog nun das Institut für Visualisierung und Interaktive Systeme (VISUS) der Uni Stuttgart ein.

Auf der Website des Architekturbüros Behnisch + Partner kann man zu dem Hysolar-Bau das Folgende lesen: „Das Projekt musste unter einem engen Zeit- und Budgetrahmen abgeschlossen werden, so dass es von Vorteil war, teilweise fabrikgefertigte Container für die Laborräume zu verwenden. Für Behnisch & Partner war dies eine gute Gelegenheit, Möglichkeiten auszuloten, wie vorgefertigte Elemente auf unorthodoxe Weise eingesetzt werden können, eine Collage von Elementen, die in einem freien, räumlichen Gleichgewicht zu schweben schienen.

Die extravaganteste formale Geste ist ein rotes Stahlrohr, das nördlich des Gebäudes aus dem Boden bricht, die Halle durchquert und durch das verglaste Südende ragt. Forschungsinstitute sind oft ziemlich langweilig und verdrängen alles Besondere an ihrer Funktion innerhalb eines orthogonalen, standardisierten, gitterartigen Plans in einer Schublade. Dieser Raum hingegen ist unvergesslich und vermittelt die Begeisterung für die bahnbrechende innovative Arbeit, die darin stattfindet.“

Bilder oben: das Hysolar-Gebäude auf dem Uni-Campus in Vaihingen. Mit der Photovoltaikanlage wird ein Teil des elektrischen Energiebedarfs gedeckt.

Bilder oben: im Zuge der Sanierungsmaßnahmen von 2006-2009 wurde auch ein Erweiterungsbau angefügt.

Bilder oben: ein architektonischer Gag: das rote Stahlrohr, welches das Gebäude durchbohrt.

Das Höchstleistungsrechenzentrum (HLRS) der Uni Stuttgart, 2005

Auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen wurde 2005 vom Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim ein Gebäude für das Höchstleistungsrechenzentrum errichtet; die Bauleitung hatten Wenzel + Wenzel Architekten (Stuttgart). Das HLRS wurde 1995 gegründet und ist seit 2003 eine eigenständige Einrichtung der Universität Stuttgart. Das Design des flachen zweistöckigen Gebäudes wird vor allem durch seine Funktion bestimmt. So ist das Untergeschoss für die Stromversorgung und die Kühlung der im Erdgeschoss untergebrachten Höchstleistungsrechenanlage reserviert; die Rechner werden in regelmäßigen Abständen ausgetauscht und durch leistungsfähigere Maschinen ersetzt. 

Das Gebäude wurde 2012 um ein Forschungsgebäude erweitert, 2010 kam ein separates Bauwerk für die Stromversorgung der Anlage hinzu.

Eingangsbereich des Gebäudes.

Bilder oben: das Gebäude für den Stuttgarter Höchstleistungsrechner.

Auf der Website der Deutschen Bauzeitung (Autor: Achim Geissinger) kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen:

„Der Reihe bemerkenswerter bis Aufsehen erregender Bauten auf dem Vaihinger Uni-Campus fügte das Universitätsbauamt unter der Leitung von Michael Held jüngst den Neubau für das HLRS hinzu.

Der zur Straße hin gelegene Gebäudeteil enthält die um einen Innenhof herum versammelten Büros, ein zweiter die Halle für die Rechner und die für sie nötige Klimatechnik. Eine mit weißen Horizontalstreifen bedruckte Glasfassade umschließt beide Baukörper und fasst sie zu einer Einheit zusammen. (…) Das Erdgeschoss des Bürotraktes ist im Eingangsbereich um wenige Meter eingezogen, wodurch ein überdachter Vorplatz entsteht. Seine Untersicht bilden golden spiegelnde Lamellen, die sich auch durch die Innenräume ziehen. Zusammen mit den spiegelnden Effekten metallener Wände, einzelner hellpink gestrichener Flächen und den Farben des widergespiegelten Außenraums erzeugen sie je nach Standort und Sonnenstand sehr eigentümliche Lichtstimmungen. Gerahmte Ausblicke und das Farbkonzept des Künstlers Harald F. Müller, zu dem auch das dunkle Grün der Treppenhausgläser und das kräftige Gelb des Aufzugturms gehören, bereichern den technisch-wissenschaftlichen Charakter des Instituts um eine sinnliche Komponente.“

Bilder oben: der verglaste Eingangsbereich des Gebäudes mit der spiegelnden Decke.

Bilder oben: das Stromversorgungsgebäude und Impressionen aus dem farbenfroh gestalteten Innenraum der Forschungseinrichtung. Am „Unitag“, dem Tag der Offenen Tür der Uni Stuttgart, kann das HLRS im Rahmen von Führungen auch besichtigt werden.

 Die Hochschule der Medien (HdM), 1976, 1998, 2014, 2016

Die Stuttgarter Hochschule der Medien ist auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen bzw. auf dem dortigen Forschungscampus angesiedelt (Nobelstraße 10). Es handelt sich dabei um eine staatliche Fachhochschule mit über 5 Tausend Studierenden. Diese Hochschule ging im Jahr 2001 aus der Fusion der Hochschule für Druck und Medien sowie der Hochschule für Bibliotheks- und Informationswesen hervor. Gemäß der Hochschul-Website deckt die HdM nun „alle Medienbereiche ab – vom Druck bis zum Internet, von der Gestaltung bis zur Betriebswirtschaft, von der Bibliothekswissenschaft bis zur Werbung, von Inhalten für Medien bis zur Verpackungstechnik, von der Informatik über die Informationswissenschaft bis zum Verlagswesen und zu elektronischen Medien.“

Die Ursprungsgebäude der Fachhochschule wurden stetig erweitert. Die zugrundeliegende Fachhochschule für Druck wurde 1972 gegründet; das Gebäude wurde von den Architekten Ulrich Klauss und Bert Perlia in den Jahren 1973-76 erbaut. 

Zwischen 1995 und 1998 wurde das Haus durch einen ikonischen An- und Aufbau erweitert, wobei das vorhandene Hörsaalgebäude und der Kopfbau jeweils aufgestockt wurden. Hier waren die Freien Architekten H. Klein und D. Breucha am Werk, die 1991 einen entsprechenden Wettbewerb gewonnen hatten. Besonders herausragend beim Bau von Klein und Breucha ist die Dachkonstruktion des „Brückenbaus“ und die über allem schwebende runde Dachscheibe. Die Cafeteria ist in einem Anbau untergebracht.

Bilder oben: die brückenartige Erweiterung des Bestandsgebäudes von Klein und Breucha.

Bilder oben: der nördliche Eingangsbereich mit Erweiterungsbau und Bestandsgebäude; die Zugangsrampe und die der Cafeteria-Anbau.

Bilder oben: Dachkonstruktion, Cafeteria-Anbau und Gebäuderückseite.

Bilder oben: der nördliche Eingangsbereich bei abendlicher Beleuchtung.

Bilder oben: Foyer im Erweiterungsbau.

Im Herbst 2011 begann der Bau eines weiteren Erweiterungsgebäudes für die Fakultät Information + Kommunikation.

Der dreigeschossige Bau hat vom Grundriss her die Form einer bikonvexen Linse mit unterschiedlicher Krümmung. Bauherr und Entwurfsplaner für das neue Haus war das Universitätsbauamt Stuttgart + Hohenheim, die Ausführungsplanung und Bauleitung oblag dem Architekturbüro Hotz + Architekten. Die silbern glänzende Fassade des Gebäudes besteht aus Glas und eloxierten Aluminium-Paneelen. Die Bau- und Ausbauarbeiten wurden 2014 abgeschlossen; dann wurde der Erweiterungsbau bezogen.

Im Gebäude sind Hörsäle und Seminarräume, PC-Pool-Räume, eine große Bibliothek, ein Kinosaal sowie Audio- und Video-Studios untergebracht.

Bilder oben: der Neubau für die Fakultät für Information und Kommunikation vor dem bisherigen Gebäudebestand.

Bilder oben: Neubau von 2014; Gebäudedetails.

Die letzte Ergänzung des Gebäudebestandes ergab sich 2016. Hier war das Büro Simon Freie Architekten tätig; sie schufen einen Betonwürfel, der mit mehreren Preisen bedacht wurde (u.a. dem Hugo Häring-Preis) und vor allem Seminar- und Büro-Räume aufnimmt.

Auf der Website www.baunetzwissen.de kann man zu dem Gebäude das Folgende lesen: „Der Sichtbetonsolitär mit dem quadratischen Grundriss entstand nach einem Entwurf von Simon Freie Architekten auf dem Campus der Universität Stuttgart in Vaihingen im Süden der Stadt.

Unterschiedlich lange Fensterbänder, in denen abwechselnd markant gerahmte großformatige Festverglasungen und schmale opake Öffnungsflügel sitzen, gliedern die ansonsten schlichte Sichtbetonfassade. Jedes Fensterband beginnt und endet mit einem leicht in der Fassade zurückgesetzten Lüftungsflügel. Wie ein Relief rhythmisieren sie das Erscheinungsbild des Gebäudes.

(…)

Ein Einschnitt in der nordöstlichen Ecke des Erdgeschosses markiert den Eingang in das Hochschulgebäude. Dahinter öffnet sich ein Foyer, an das gegenüber das Haupttreppenhaus sowie ein massiver Kern mit den Sanitärräumen und der Haustechnik anschließen, linkerhand liegt ein Hörsaal mit 240 Plätzen. Flexible Glaswände erlauben es, ihn mit der Eingangshalle und einem westlich angrenzenden Multifunktionsraum zusammenzuschließen, sodass das Erdgeschoss für verschiedenste Veranstaltungen genutzt werden kann. Mittig auf der Südseite ist das baurechtlich notwendige zweite Treppenhaus angeordnet.

In den Obergeschossen sind sämtliche Räume u-förmig um einen Kommunikations- und Aufenthaltsbereich angeordnet. Er wird von Norden belichtet; Durchbrüche in den Geschossdecken schaffen optische Verbindungen zwischen den Etagen; Glastüren erlauben Einblicke in die Seminar-, Projekt- und Büroräume. Die Innenwände sind in nicht tragender Trockenbauweise errichtet und können bei Bedarf entfernt oder umgesetzt werden.“

Bilder oben: der „Beton-Würfel“ für die Hochschule der Medien.

Das Zentrum für virtuelles Engineering (ZVE), 2012

An der Ecke Nobelstraße / Allmandring auf dem Uni-Campus in Stuttgart-Vaihingen haben die Architekturbüros UN Studio (Ben van Berkel, Amsterdam) und AS Plan (Kaiserslautern) in den Jahren 2006-2012 eine (so ist es gelegentlich in der Architekturkritik zu lesen) „organische Großform“ gebaut. Der Gebäudekomplex besteht aus einem vier- und einem zweistöckigen Baukörper. Letzterer schließt sich räumlich an einen Bestandsbau an, ersterer ist auf dreieckigem Grundriss ähnlich gerundet geformt wie das ebenfalls von UN Studio erbaute Mercedes-Benz-Museum.

Die Fassade besteht aus weißen Aluminiumtafeln und Fensterbändern aus einzelnen Fenster-Elementen, die alle leicht schräg zur Fassadenfläche eingepasst sind und so ein Sägezahnmuster ergeben.  Die Fensterleibungen sind blau oder gelb gefärbt.

Bilder oben: wird ein neues Gebäude gebaut oder eingeweiht, werden meist nur die Architekten namentlich erwähnt. Wahre Künstler sind aber auch die Mitarbeiter der Firmen, welche die Pläne der Architekten umsetzen: die Eisenflechter, Gerüstbauer oder Schalungsbauer. Die ZVE-Baustelle in verschiedenen Stadien des Baufortschritts.

Bilder oben: am Rohbau des VZE-Gebäudes kann man erkennen, wie später die Fensterelemente eingebaut werdensollen.

Das Gebäude wurde für das Zentrum für Virtuelles Engineering (ZVE) der Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V. errichtet. Die geradezu skulpturale Formung des Gebäudesockels setzt sich in der ebenso kunstvollen Anlage von geneigten und geschwungenen Grünflächen fort, welche von den Landschaftsarchitekten Gänßle und Hehr (Esslingen) geplant und umgesetzt wurde.

Auf ihrer Website schreiben die Gartenarchitekten das Folgende: „Unser Büro war mit der Freianlagenplanung bereits ganz zu Anfang mit einbezogen. Gestaltungsgedanken wurden im Zusammenhang mit dem Neubau dreidimensional im Computer dargestellt und weiterentwickelt. Dabei flossen die Formen des Gebäudes in die Modellierung der Außenanlagen ein – das Gesamterscheinungsbild entwickelte sich von Innen nach Außen. Entstanden ist so ein Freiraum mit geneigten Rasenflächen, der die Formensprache des Bauwerks widerspiegelt. Auch wurde bewusst auf umfangreiche Bepflanzungen verzichtet, um den Baukörper nicht zu verstellen und ihn ins rechte Licht zu setzten.“

Bild oben: das ZVE-Gebäude bei abendlicher Beleuchtung.

Bilder oben: das neue Gebäude für die Fraunhofer-Gesellschaft am Allmandring schließt sich dem Bestandsgebäude an; es besteht aus einem vier- und einem zweistöckigen Gebäudeteil.

Bilder oben: Übergang vom 4-stöckigen „Turm“ zum zweistöckigen Gebäudeteil, der zum Bestandsgebäude hin abknickt.

Bilder oben: je nach Jahreszeit, Tageszeit und Blickwinkel erscheint die „Gebäude-Skulptur“ überraschend vielfältig.

Bilder oben: die schräg stehenden Fensterelemente in gelb oder blau.

Bilder oben: Eingangsbereich des Gebäudes.

Das Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg , 2011

Auf dem Campus Vaihingen der Universität Stuttgart in direkter Nachbarschaft zum IKT-Hochhaus (Institut für Kunststofftechnik) wurde in den Jahren 2009 bis 2011 ein Gebäude für das Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (RZBW) errichtet. Geplant und gebaut hat es das Universitätsbauamt Stuttgart und Hohenheim unter der Leitung von Sybille Müller.

Das Gebäude wird gemischt genutzt: hier gibt es außer Büros auch einen Hörsaal, Seminarräume, einen PC-Pool-Raum, Ausstellungsbereiche, sowie verschiedene Labore, darunter auch Reinräume für die Satellitenintegration.

Die gekrümmte Gebäudeform ähnelt der einer Banane und passt sich optimal an die Kurve der  angrenzenden Straße an. Das Haus ist energieoptimiert: die Klimatisierung erfolgt mit Hilfe von Geothermie und gekühlten/erwärmten Wände und Decken, ein Teil der elektrischen Energie wird durch Solaranlagen erzeugt.

Vor die Glasfassade ist eine zweite Hülle aus horizontal stehenden Metalllamellen gestellt; der Zwischenraum weist in jeder Etage Laufflächen für die Gebäudewartung auf.

Bilder oben: das Gebäude des Raumfahrtzentrums Baden-Württemberg auf dem Unicampus in Vaihingen.

Bilder oben: das nächtlich erleuchtete Gebäude.

Bilder oben: Eingangsbereich des Raumfahrtzentrums.

Bilder oben: vor die Glasfassade ist eine aus horizontalen Lamellen bestehende Fassade gesetzt. Laufgitter in den verschiedenen Etagen ermöglichen Wartungs- und Reinigungsarbeiten.

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